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Einzelpreis 30 Pfg. 3. Jahrgang
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Die Breiheit erfcheint morgens und nachmittags, Sonntags und Montags we chumal. Der Bezugspreis beträgt bet freler Buftellung ins Haus für Groß- Berlin 10,-. im voraus jablbar, von der Spedition felbft abgeholt 8,50 M. Für Poft begug nehmen fämtliche Boftanstalten Bestellungen entgegen. Unter Streifbarb bezogen für Sentfchlend und Desterreich 16,50 M., für bas übrige Ausland 21,50 m. giglich Baintaruffchlag, per Brief für Deutschland und Desterreich 30,-. Sobektion, Expedition und Berlag: Berlin 62, Breite Straße 8-9.
Mittwoch, 8. September 1920
Nummer 372
Morgen- Ausgabe
Die echtgespaltene Monpareillegelle ober deren Raum hoftet 5,-. einschließlic Feuerungszuschlag. Kleine Anzeigen; Das fettgedruckte Wort 2- M., jebes weitere Mort 1,50 M., einschließlich Teuerungszuschlag. Laufende Anzeigen laut Scri Familien Anzeigen und Stellen Gesuche 3,20 m. netto pro Beile. Stellen Gesuche in Wort Anzeigen: bas fettgedruckte Wort 1,50 m., jebes weitere Wort 1,- 2. Serniprecher: Bentrum 2030, 2645, 4516 4602, 4635, 4649, 4823.
greiheit
der Unabhängigen Sozialdemokratie Dentfchlands
Ultimatum der englischen Bergarbeiter Die Pflicht zur Wahrheit
Abrahamowitsch, Joffe, Manzelski, Obeluniti
Streikandrohung zum 25. September and it wow. Die Delegation wird jofort nach Regelung des
TU. London, 7. September.
Die geftrige Ronferenz der Berglente beschloß, am 25. September in den Streit zu treten, sofern die Regierung feinen Versuch bis dahin macht, mit den Bergleuten zu verhandeln.
Thomas über die Lage
Amsterdam , 7. September. Telegraafmeldung zufolge entwarf Thomas zu Be ginn eine Rebe, mit der er den englischen Gewerkschaftstongreß eröffnete, ein pessimistisches Bild über die allgemeine Lage. Er lagte: Der europäische Friede fann nur zustande kommen, wenn alle Länder, die am Kriege teilgenommen haben, bereit find, den Vertrag in einem anderen Geiste auszulegen, als bemjenigen, in dem er aufgestellt wurde. Es fann nicht beftrittenwerben, baß bie Arbeiterbewegung der öffentlichen Meinung Aus brud gegeben und den Wunsch der Staatsmänner vereitelt hat, die England felbst auf die Gefahr eines Arieges hin in bie imperialistische Politit auswärtiger Mächte hineinziehen wollten. Unsere Gegner wissen, baß unser einziges 3tel mar, einen Krieg mit Rugland zu verhindern. Bisher ist es uns geglüidt, boch die Gefahr ist noch nicht vorüber und fann nicht vorüber sein, solange fein vollkommener Friede mit der ruffischen Regierung geschlossen ist. Thomas hob dann hervor, daß das Bor gehen bezüglich Rußlands teine Billigung des Räteloftems bebeute, und er betonte das Recht des englischen Bolles, feine eigene Regierungsform zu wählen. Wenn das zuiche Bolt das Sowjetipftem wählt, o ist das feine Sache. Thomas ftellte weiter die Forderung auf, daß Poleus Unab. hangigteit gewahrt bleiben müsse.
Bum Schluß fprach er über die finanzielle und induftrielle Lage. Er Jagte, der tommende Winter werbe wahrscheinlich ber schwie rigfte fein, ben man leit Jahren erlebt habe. Taufenbe feien bes reits arbeitslos, and es fel flar, bak bas Industrieleben einer Krifis entgegengehe. Es feien 3eichen dafür vorhanden, daß in mehr als einem Zweige der Industrie Schritte getan mürben, um die Interessen ber Rapitalisten au fonfolidieren. Ich glaube nicht, lagte Thomas, daß die Arbeiter den Kampf um des Rampfes willen wollen. Es ist im Gegenteil unsere Pflicht, nicht einen Konflitt zu provozieren, denn der in dustrielle Friebe ist ebenso nötig wie der internationale Friede Andererseits muß man es fich deutlich tlar machen, daß die Aufopferung und Anspannung von Jahren, durch die die Arbeiterklasse ihre gegenwärtige Stellung ereicht hat, nicht verloren gehen darf. Wir werden bereit sein, nicht in Gruppen, sondern als Maile jebe Herausforderung anzunehmen, die gegen die industrielle Freiheit und unsere wirtschaftliche Emanzipation gerichtet ist.
Times" bespricht in ihrem Leitartikel mit einer gewiffen Befriedigung die Eröffnungsrede Thomas, die das Blatt als Ent täuschung für die eifrigen Borkämpfer des Klassentampfes be Jetchnet.
Die russische Delegation für Riga
HN. Mosta u, 7. September.
Die Delegation, die Rußland und die Ukraine bei ben Friedensverhandlungen in Riga vertreten soll, besteht aus Abolf
Die Militarisierung der Polizei Gestern fand im Ministerium des Innern eine Sigung statt, in der sämtlichen Oberpräsidenten, Regierungs-, Polizeipräsidenten und Kommandeuren der Sicherheitswehren usw. der Plan über die Neuregelung des Polizeimefens Dorgetragen wurde. Der Plan ist ein gänzlich anderer, als bie bisherigen Pressenachrichten vermuten ließen. Das Wesentliche Desselben beruht in folgenden Punkten:
1. Beseitigung der herrschenden 3ersplitterung auf dem Ge biet des Polizei- Behärdenwesens; 2. Vereinigung aller Polizei. Beamtengruppen; 3. Herstellung einer flaren Behörden- und Beamtengliederung; 4. Schaffung eines festen einheitlichen Polizei törpers, der in geschlossenen Verbänden über den Staat verteilt ; 5. Beibehaltung der Kajernierung in 12 von ben vorgesehenen 14 Dienstjahren, so daß nur wenig mehr als 10 Prozent der Beamten außerhalb wohnen; 6. den Zugeständniffen der Entente entsprechende starte Bewaffnung, beren Erweiterung übrigens in Aussicht steht; 7. einheits liche Leitung durch die Oberpräsidenten mit Hilfe eines ihnen zu diesem Zwecke zu unterstellenden Beamtentörpers; 8. Schaffung eines besonderen Polizeischulwesens, an dem es bisher gefehlt hat.
Der erste Teil der Neuordnung, soweit er nicht gefegliche Mag nahmen erfordert, soll noch vor Ende dieses Monats nach Geneh migung durch das Staatsministerium und die Landesversammlung burchgeführt werden.
Die heutige Sigung ließ die e bereinstimmung der ErSchienenen in allen wesentlichen Buntten erkennen. Eine nochmalige und abschließende Stellungnahme foll am 15. September unter dem Borfit des Ministers selbst erfolgen.
Der Entwurf des neuen Bolizeigeleges tft, wie wir hören, be reits in Bearbeitung und soll in fürzester Grift der Landesver jammlung vorgelegt werben.
Der offiziöse Bericht brüdt sich insofern offen aus, als er zugibt, baß das, was in dieser Sigung beschlossen wurde, gänzlich anders
Freigeleits abreißen.
Die Lage an der Ostfront Erfolgreicher bolschewistischer Widerstand Königsberg , 7. September.
An der Iitanisch- polnischen Front füblich Wizainy und füblich Bunst Wigry - See örtliche Kampfhandlungen.
Südöstlich Bia Intot, am Bug und nordöstlich von Cholm Teiltämpfe. Jn Verfolgung der Armee Budjenny wurde Grubefchow von den Bolen genommen. Zwischen der Bugquelle und der Zlota Lipa erfolgreicher bolichemistischer Widerstand. Südöstlich von Lemberg wurde Bodkamien von den Bolfchewisten besetzt.
Polnischer Heeresbericht
Kopenhagen , 7. September. Bolnischer Seeresbericht vom 6. September. Wir Schlagen die litauischen Angriffe zurüd und haben eine litanische Rompagnie gefangen genommen, die gegen die pol nischen Nachtruppen vorgedrungen war.
Gestern leiteten wir eine Offensive bei Szubieszow ein, das nach hartem Kampf eingenommen wurde und sind gleichfalls bas nach hartem Kampf eingenommen wurde und find gleichfalls bei Tuffowice vorgerüdt.
In Galizien find die verstärkten feindlichen Angriffe mit großen Verlusten für den Feind abgeschlagen worden.
Die Juternierung der übergetretenen Sowjettruppen TU. Rotterdam, 7. September.
Aus Parts wird berichtet: Der Botschafterrat beriet gestern über den Verbleib ber bolichemistihen Truppen, welche bie beutsche Grenze überschritten haben. Ihre Zahl beträgt gegen wärtig etwa 120 000. Die Entente wünscht, daß diese Truppen in Deutschland interniert werden jollen, daß man sie entwail. net und ihre Waffen erninte
Ablehnende Entscheidungen der Botschafterkonferenz
Baris, 7. September. ( Savas.)
Die Bothaftertonferenz hat gestern beschlossen, das beatsche Ersuchen um Ermächtigung zur Organisierung besonderer Wachtruppen zur Beaufsichtigung ber in Deutschland internierten Bolichewißten abzulehnen, ba Deutschland über genügende Mittel verfüge, um die Internierten zu bewachen.
Die Konferenz hat weiter beschlossen, auf die beutsche Note wegen Entiendung einer neutralen Untersuchungskommiffion nach Obers Ilejten eine abschlägige Antwort zu erteilen. Auch die deutschen Einwendungen gegen die Anerkennung bes amerikanischen Schiedsrichters für die Berteilung der Flußtonnage, Sines , die erhoben waren, weil die Bereinigten Staaten ben Frie densvertrag noch nicht ratifiziert hätten, wurden zurüdges wiesen.
aussieht,
geht, als was durch die Bresse über bie Neuregelung des Bolizeiwesens bekannt wurde. Richt umsonst hat die bürgerliche Bresse einen scheinbar wohl vorbereiteten und gut durchgeführten Angriff gegen die Reformpläne des Ministerialrats Abegg geführt, die auch wohl von der preußischen Regierung unterstüt wurden. Es verlautete, daß dieser beabsichtige, die Entmilitarifierung der Polizei durchzuführen, das Borgesetztenverhältnis in beffere Bahnen zu bringen und dergleichen Dinge mehr, die allein schon genügen, den ganzen bürgerlichen Ordnungsblod mobil zu machen.
Die Deutsche Tageszeitung" weiß bereits mitzuteilen, daß die Offiziere der Sipo die Pläne Abeggs ablehnen, weil sie überzeugt sind, daß sie bei deren Durchführung die Leute nicht mehr in der Hand haben. Das ist der alte Vers, den wir immer dann hören, wenn es an die uneingeschränkte Befehlsgewalt der Offiziere geht. Und nun soll sich der Polizeireformator jogar mit bem Gedanken getragen haben, die Bezeichnungen Polizeileutnant in Polizeimeister", Polizeihauptmann in Polizei obermeister" umzuändern. Daß fich dagegen die Offiziere mit aller Gewalt wehren, daß man diese Pläne von dieser Seite fogar als Narrentum bezeichnet, ist nur ein Beweis für ihre Berechtigung, selbst wenn man dem Namen nicht allzu großen Wert beimist.
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Aber der Haupttreffer, ber gegen Abegg angeführt wird, ist die Tatsache, daß dieser unter Eichhorns PolizeipräsidentIhaft im Bolizeipräsidium mitgearbeitet hat. Diese Tat fache allein genügte der bürgerlichen Bresse, um gegen die Pläne oder vielmehr gegen den Mann schärfte Stimmungsmache zu trei ben. Auch ein Zeichen politischer Reife und Klugheit im republitanisch- demokratischen Deutschland .
Es wird also nach dem Beschluß der oben angeführten Situng bei der Rasernierung, bei der starten Bewaffnung, furgum bei ber Militarisierung des Bolizeiwelens bleiben. Unsere Bertreter in der Landesversammlung werden zu dieser Regelung noch ein träftiges Wort zu sagen haben.
Wer die Wahrheit tennet und saget sie nicht, Der ist fürwahr ein erbärmlicher Wicht.
Bon meinen in der Freiheit" veröffentlichten, in der Par teipreffe start nachgedruckten Artikeln über Rußland , wird mit vielfach berichtet, sie hätten gewirkt wie Bomben. Durch feien Jlufionen zerstört worden, die sich über die Berhät nisse in Rußland bei breiten Arbeiterschichten festgeset hatten. Es werde freudig begrüßt, endlich zuver Tässige Mitteilungen über die wirklichen Zustände in Rußland zu erhalten, während man bisher nur schwarz in- schwarz gemalte antibolichemistische oder rosarot gefärbre proletarische Berichte gehabt habe. Nun beginne man beh allmählich flarer zu sehen und bekomme festere Vorstellungen über die Dinge.
Um so unverständlicher ist es, daß Parteigenossen, die für den Anschluß unserer Partei an die dritte Internationate zu den vorliegenden Bedingungen Propaganda machen, fich in Wort und Schrift über die Artikel ereifern. Gegenüber Däumig und Stöder habe ich schon auf der eben beendeten Reichskonferenz der Partei gesagt, daß eigentlich über diese Fragen feinerlei Streit zu herrschen brauche, denn beide Richtungen hätten doch das gemeinsame Interesse, die Masse unserer Genossen so objektiv und vollständig wie möglich über die Zustände in Rußland zu unterrichten. Je besser das gelingt, desto zutreffender fönnen dann auch die Urteile sein, zu denen man auf Grund des Tatsachenmaterials fommt. Es Richtigkeit der von mir mitgeteilten Tatsachen anzu ist nun überaus bezeichnend, daß feiner der Kritiker die zweifeln oder zu bestreiten wagt. Die Kritit gipfelt vici mehr lediglich in der rein opportunistischen Frage: Ist es amedmäßig, so offen und frei vor den Massen und dan politischen Gegnern über Sowjetrußland zu reden?
Dieser Opportunismus der Kritifer, bie ja ausziehen, unt ieben Opportunismus mit Stumpf und Stif auszurotten, wirft um so grotester, als die Nächstbetroffenen, die Boliches wifi selber, darüber ganz anderer Meinung find. Am selben Tage, an dessen Morgen mein Artifel„ Deutsche Arbeiter in Rußland " in der Freiheit" erschienen war, sagte mir der Vertreter der Sowjetregierung in Berlin , Genosse Vittor Kopp, er habe immerfort vor der Auswanderung nach Ruß land gewarnt, aber leider tauben Ohren gepredigt. Es herrsche unter den deutschen Arbeitern geradezu eine Psy chose. Es warte schon wieder ein Transport Don 600 Auswanderern darauf, von Stettin aus per Schiff nach Rußland zu fahren. Das Schlimmste für Sowjet rußland sei, daß es für jeden Rüdwanderer, den es wieder nach Deutschland heimschaffe, so und soviel Milligramm Gold ausgeben und dadurch nuglos feinen Goldbestand ver ringern müsse, das wertvollste Austauschmittel, das Rußland noch habe, um vom Auslande etwas beziehen zu können. Statt Rußland zu nutzen, schädigen also diese Auswanderer die Interessen der Sowjetrepublik sehr empfindlich und die offene Klarlegung dieser Schädigung fann den ruffischen Ge nossen nur erwünscht sein. Der Borsitzende des Exekutiv tomitees der 3. Internationale, Genosse Sino wjem, sagte mir in Mostau, als ich ihm meine Absicht mitteilte, öffentlich vor der Auswanderung zu warnen, sehr lebhaft:„ Tun Sie das! Wir haben immer wieder vergebens abgeraten und gewarnt. Es ist geradezu, als fönnten oder wollten die deutschen Arbeiter nicht hören. Wenn es mehr helfen sollte, wenn Sie jetzt warnen, würde ich das begrüßen." Jetzt habe ich gewarnt und es hat anscheinend geholfen und nun fommen deutsche Parteigenossen und gebärben fich päpstlicher als der Papst, allerdigns aus purer Angst, in Mostau sonst nicht als anschlußreif zu gelten.
Die Frage, um die es sich hier im Grunde handelt, hat für die Partei eine große grundsägliche Bedeutung. Det Standpnuft ber opportunistischen falschen Freunde Mostaus läuft auf bie befannte Parteimoral" des einstigen Genossen Georg Bernhardt, des heutigen Chefredakteurs der Bosnischen Beitung" hinaus, die vor und auf dem- Dresdener Parteitag 1903 so leidenschaftlich von Bebel bekämpft murde.f Nach dieser Moral sollen die Führer den Massen nicht alles fagen, was sie wissen, benn, so sagte Berns hardt damals in seinem Artikel:
"
„ Auch unreifen Kindern verschweigen Eltern und und NieLehrer manches, wie sie es in der Wirklichkeit jehan mand schilt sie deshalb Lügner. Der politische Pädagoge muk damit rechnen, daß die Wahrheit seiner Parteiherbe noch in den vom Massenempfinden geschaffenen Vorstellungen lebt, in einem Kindheitsstadium, und daß diese Wahrheit für den Kampf nicht zu entbehren ist."
Gegen diese jetzt von den blinden Mostau- Anbetern wieber empfohlene Parteimoral" wetterte August Bebel auf dem Dresdener Parteitag unter der stürmischen Zustimmung der überwältigenden Mehrheit der Delegierten los:
Parteigenossen! Können den furchtbarere Grundsähe aufgestellt werden, als bie verlefenen?( Sehr wahr!) Kann alles, was für die Partei, bas Parteileben, den Bartelzusammenhalt Bebeutung hat, flimmerverhöhnt werben?( Sehr richtig.) Damit ist doch deutlich gesagt: Die Masse ist die mifera contribuens plebs der römischen Patrizier, das ist die Masse, über die bie uguren, wenn fie fich begegnen, aber Ja bis find gut que