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Die sächsischen Bartelgenoffen zum Mostaner Dittat

Leipzig, 12. September.

Heute morgen trat hier im Voltshaus die Landesversammlung der U. S. P. Sachsens zusammen. Sie war ursprünglich ernstlich dazu bestimmt, die Vorbereitungen für die im November vorzu­nehmenden Volkstammerwahlen zu treffen. Angesichts der schweren Krise, in der sich die Partei befindet, wurde indes beschlossen, den Buntt Die politische Situation im Reiche und die Organisation der U. S. P. als ersten Puntt zu sehen und dabei die Frage der Internationale zu behandeln. Als Referent dafür war Genosse Dr. Rudolf Sifferbing bestellt; die Landesversammlung be­Schloß, nach ihm den beiden Bertretern des Zentralfomitees, den Genossen Däumig und Dittmann, ebenfalls einstündige Redezeit

zu geben.

Hilferdings Referat:

Genosse Silferding begann seine Ausführungen mit einer Kritik der Haltung der Partei in der ersten Periode der Revolu­tion, wo man aus Sorge vor dem Abströmen der Massen zu den Kommunisten Machtpofitionen aufgab und statt die Ver­treter der Partei in der Regierung zu stützen, damit sie die Rechts­sozialisten vorwärtstreiben fonnten, einen Kampf gegen die Re­gierung, gegen die Beteiligung aufnahm. Es bestand die Hoff­nung, daß das aufhören werde nach den Reichstagswahlen, nach­dem sich das Wachstum unserer Partei und die Niederlage und Einflußlosigkeit der Kommunisten gezeigt hatte. Auch diese Er­wartung wurde getäuscht heute sehen wir uns geradezu vor die Existenzfrage gestellt und man sagt uns aus unseren eigenen Reihen: die U. GS. P. muß zu sterben wissen!

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Silferding zeichnete dann den großen Unterschied inder lozialen Struktur Rußlands und Westeuropas . In Deutschland haben wir nicht eine revolutionäre, sondern eine reaktionäre Bauernschaft die Landarbeiterorganisation stedt noch in den Kinderschuhen. Uebergehend zu den Bedingungen Moskaus , erklärt Hilferding , daß es sich nicht um die Frage han­delt, ob wir uns der 3. Internationale anschließen wollen, sondern darum, ob wir für oder wider die Bedingungen sind.

Es handelt sich um das Mitbestimmungsrecht der Parteigenollen. Das ist nicht eine Organisationsfrage, sondern die Frage nach dem Schicksal der deutschen Arbeiter­bewegung, des deutschen Sozialismus und damit des Sozialismus überhaupt. Denn diese Bedingungen verstoßen gegen den Charak ter, gegen das Wesen der Massenbewegung. Marg hat gegen Lassalle, Bebel gegen Schweizer um die Demokratie in der Organi fation gefämpft, weil nur so die Bewegung über das Stadium der Sette zur Massenbewegung gelangen fonnte. Auch in den Zeiten der illegalen Organisation, unterm Sozialistengesetz, hat die Sozial­demokratie nur dadurch sich behaupten fönnen, daß sie die Demo­tratie nach Möglichkeit aufrecht erhielt. Gerade in revolutionären Beiten, wie wir sie jetzt haben, ist die Selbstbestimmung der Mits glieder besonders nötig. Die Bolschewitt sind nicht auf Grund ihrer Organisation zur Macht gelangt, sondern infolge des militäris schen Zusammenbruchs nach der Kerensti- Offensive, bis dahin waren fie eine einflußlose Sette.

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Was besagen die Bedingungen? Die Organisationen verlieren alle Selbständigkeit die Presse wird völlig der Partei­leitung unterstellt, so daß fie die Redakteure bestimmt, daß fie jede Diskussion sofort stillseyen tann. Sie bestimmt über die Par­lamentsfraktion, über die Reden und die Redner. Und diese Parteileitung wird nicht frei gewählt. Die Bedingungen schreiben zwei Drittel Genoffen vor, die vor dem 2. Kongreß der Inter­nationale fich für den unbedingten Anschluß an die 3. Inter­nationale aussprachen; die Hälfte des vorjährigen Parteitages ift damit ausgeschlossen. Der Parteitag wird unter schärfsten Drud gestellt die Delegierten, die gegen den Anschluß stimmen, find auszuschließen. Ueber der Parteileitung steht die illegale Barteileitung, die unabsehbar ist, die sich selbst ergänzt. Der 17 der Bestimmungen über die Kommunistische Partei in der Resolution besagt unzweideutig, daß die legale Arbett stets der illegalen unterzuordnen ist. Jedes selbständige geistige Leben in der Partei wird erstidt. Und gerade in revolutionären Zeiten ist die eigene Betätigung der Massen am nötigsten, denn man treibe in die Niederlage, wenn man sich vor Aktionen über den Willen und die Entschlußkraft der Massen täuscht. Die Parteileitung wieder steht unter der Moskauer Exekutive. Das sind in Wirklich feit die fünf führenden russischen Kommunisten. Der Einfluß der nichtrussischen Parteien im Komitee ist sehr gering. Das bedeutet die Diktatur der russischen Kommunisten über alle anderen Par teien. Die Erefutive soll die verschiedenen Bedingungen der an deren Länder berücksichtigen. Wer bestimmt, ob sie das tut? Die Erefutive selber. Sie hat gegen den einmütigen Beschluß der österreichischen Kommunisten ihnen die Beteiligung an den Wahlen

erschlagen zu werden, ist dadurch viel geringer. Auch in Italien fennt die Bevölkerung sehr wohl die Gefahr, die ihr droht. Man eilt, sobald man einen Erdstok verspürt, in wilder Haft ins Frete, fehrt aber zurück, sobald die Gefahr vorüber zu sein scheint.

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Pietro Mascagni , der berühmte italienische Komponist, war, wie uns ein italienischer Genosse mitteilt, dieser Tage auf der Orlando- Werft in Livorno zu Besuch. Die Arbeiterschaft feierte ihn lebhaft. Mascagni schrieb auf Bergament eine Er flärung, in der er seine tiefste Sympathie mit der Bewegung der Arbeiterschaft zum Ausdrud bringt. In dieser Erklärung heißt es: Jhr Sieg wird das Ende dieses schredlichen Zustandes ber tapitalistischen Attiengesellschaften, der Krankheit am Körper Italiens . Sie wollen und sie werden sein die Schöpfer der Pro­buftion. Das ist eine heilige Jdee. Der Sieg sei mit Ihnen. Dieses wünsche ich von Herzen. Mein Herz hat immer geschlagen für das Volt, es gehört ihnen, es ist geboren für die Kunst und den Geist."

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Singspielereien- Didefdumbet. Was dem Dreimäber! Schwarzwald­ haus recht war, muß füglich auch dem mädel" billig sein. Es hat nun auch seinen zweiten Teil" weg und das liebe Bublitum tann mit Frau Bärbel" unter Tränen lachen und selig sein. Die neuen Textoäter des Sing­piels find M. E. Fischer und Theo Halton, die sich ebenso wie die Musik von Snaga im bewährten Gleise ihrer Vorgänger halten. Direttor 3idel hat dem Stüd eine sorgfältige Einstudie rung angedeihen lassen und nun tann man im 3entral. Theater in der Alten Jakobstraße das Bärbele" nach seiner Berheiratung in Berlin unglüdlich schwäbeln, die Malwine" mit dem Schmusheim rodeln und beinahe ehebrücheln, nachher aber durch den Domkapellmeister daheim alles wieder in Butter und Rührung schwimmen sehen. Wahrlich, die Zeiten der feligen Birch- Pfeiffer sind noch nicht vorüber. Noch immer schwelgt bas Publitum in den seligen Gefilden von Dorf und Stadt", folgt mit klopfendem Herzen der Unschuld vom Lande durch Freud und Leid, lacht und weint und jubelt durcheinander, wenn Schlitten­geläut, gebrillte Kinderszenen(!), holder Traum und tesse Komit in bunten Lichtern funkeln und mertt den Unfug nicht, der dort mit den guten und schlechten Instinkten der Masse auf Kosten wahrer Kunst getrieben wird. Aber in diesem Bärbele- Singspiel geht es im allgemeinen harmloser und niedlicher" zu als in man­hen gepfefferten Operetten; die Musit schmiegt sich schlicht, und manchmal jogar voltsliebhaft an, wobei sie fleine Extratouren ins Schlagerhafte der Gilbert, Kollo usw. nicht verschmäht. Die Darstellung ist um im Stile des Stüdes zu reden

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,, blig. fauber und weil die meisten noch teine Stars" find, geben fish alle die größte Mühe, es vielleicht mal zu werden. Einige bringen ihre Routine vom Schwarzwaldmädel" aus der Berliner Komi­schen Oper" mit, andere sind hier neu und von ihnen sei neben den Damen Neuhold und Dereani, den Herren Fischer- Köppe, Platen, Hammes, Schmelz, das junge Pärchen Rita Burg und Hans Tillo ( der aber bei nettem Spiel noch singen lernen muß) ermunternd

genannt.

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Groß- Berlin

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Rücksicht auf Kriegsbeschädigte Entschuldigen Sie bitte, daß ich mir das Bein habe zerschießen lassen, während Sie noch zur Schule gingen. Entschuldigen Sie bitte, daß ich 1 Jahr im Lazarett gelegen und unsägliche Schmer­zen ertragen habe, während Sie nur darauf sannen, wie Sie die Dummheit Ihrer Mitmenschen zu eigener Bereicherung ausnuten fonnten. Entschuldigen Sie bitte, daß ich als Kriegsbeschädigs ter auch noch Ansprüche ans Leben zu stellen wage.

Das möchte man oftmals sagen, wenn man erleben muß, mit welcher Rüdsichtslosigkeit uns Kriegsbeschädigten, namentlich von jungen Leuten, dann aber auch von Kriegs- und Revolutions gewinnlern aller Art begegnet wird. Das Platat in den Straßen­bahnwagen Nehmt Rüdsicht auf Kriegsbeschädigte!" ist gewiß recht gut gemeint, verfehlt aber in den meisten Fällen seine Wir­tung. Der gut Erzogene weiß natürlich, wie er sich tattvoll der haben, ein Almosen zu empfangen. Die unerzogene Großstadt­Kriegsbeschädigten anzunehmen hat, ohne daß diese das Gefühl jugend aber und der Parvenü müssen durch einen sanften 3wang zur Rücksichtnahme erzogen werden.

detretiert, gegen den Willen der englischen Kommunisten den Bei­tritt zur englischen Arbeiterpartei. Stärkere Einwirkungen in die inneren Verhältnisse der nationalen Parteien sind nicht denkbar. Der Sinn der Bedingungen ist, die revolutionären Barteten West­des opportunistischen russischen Agrarprogramms wäre ein ganz europas zu den Werkzeugen Mostaus zu machen. Die Annahme die Preisgabe der Grundsätze unter den Bauern teinerlei Erfolge vergebliches Opfer- die bayerischen Sozialdemokraten haben durch spalten werden, und die Bildung von fommunistischen Zellen in erzielt. Die Gewerkschaften sollen auf jeden Fall international ge­den Gewerkschaften müssen auch zur Spaltung im nationalen Rahmen und damit zu einer außerordentlichen Schwächung der ökonomischen Stellung der Arbeiterschaft führen. Das Rätesystem soll völlig unter die Oberhoheit der Partei gestellt werden. Als wir uns gegen die Ueberordnung der Räte über die Partei wandten, wurden wir beschimpf als Parteiegoisten, Parteipatrioten usw. In Rußland besteht das wirtschaftliche Rätesystem nicht mehr, ebensowenig das politische Rätesystem jeder Arbeiterrat, der Opposition gegen die Regierung macht, verfällt der Auflösung. Die Erklärung der russischen Haltung ist das: die Bolschewiti wollen die Hilfe des westeuropäischen Proletariats. Und zwar nicht in der Weise, wie wir sie jest leisten in dem Bontott der Waffentransporte, sondern zum diretten Krieg mit der Entente. Deshalb wollen sie den Ausschluß der sogenannten Rechten, die sie als Hemmung für eine solche, dem deutschen Proletariat höchst ver­derbliche Aktion erkennen. Daß auf den Krieg mit Frankreich hin­gesteuert wird, zeigt die Politik der deutschen Kommunistischen Partei, deren Folge er sein müßte. Wir unterbinden die Munitionszufuhr nach Polen nach unseren Kräften, aber wir dürfen den Franzosen nicht den Vorwand zum Einbruch in Deutsch land liefern. In anderen Ländern geschieht leider viel weniger. In Marseille hat man in großer Versammlung den Anschluß an die 3. Internationale beschlossen, aber die Berladung der Munitionstransporte für Polen nicht ver hindert. Solche bloße Sympathiekundgebungen find sehr leicht. ( Lebhaftes Sehr richtig!) Der Krieg mit Frankreich , in den uns die Kommunisten treiben wollen die Rote Fahne" vom Donnerstag zeigt es- wäre das Verderben für die deusche, für die ganze europäische Arbeiterbewegung Frankreich braucht nur ote Winnfinie zu belegen, lo Suddeutschland, wo die tonterrevo­lutionäre Mehrheit der Bevölkerung sie begrüßen würde, von Nord­deutschland trennen, das ausgehungert durch Blockade, faft waffen Babanque- Spiel verbrecherischster Art. Deshalb müssen wir uns das Recht bewahren, unsere Politit selbst zu bestimmen. Es ist tein Marrismus, hypnotisiert auf Rußland zu starren und von ihm Erlösung zu erwarten.

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Diese Diskussionen seit der Heimkehr der Moskauer Delegation schwächen unsere Bewegung auch in Frankreich und Italien droht die Spaltung. Die Krise trifft uns in sehr schwerem Moment die Regierung ist bürgerlich, die ökonomische Krise vermindert die Kraft der Arbeiterschaft, wenn sie auch ihre Erreg­barkeit steigert. In der Schwerindustrie vollzieht sich ein ge waltiger Konzentrationsprozeß. Wir hätten große Aufgaben zu erfüllen, für eine Umgestaltung der Arbeitslosenfürsorge zu sorgen. Wir sind dazu jeht nicht fähig, alle Kraft erfordert die innere Aus­einandersetzung. Wir können die Rechtssozialisten nicht mehr vor­wärtstreiben zu Attionen, fie springen ab. Die deutschen Kom­munisten verfallen wieder in die Butschtattit, hoffen aus der Wahl politischer Arbeiterräte, aus Steuerverweigerung, aus lokalen Un­ruhen u. a. den Aufstand erwachsen zu sehen. Und diese Parolen werden in unseren eigenen Reihen aufgenommen! Die Berichte der Sozialisierungstommission werden erscheinen. Wir hätten Ge­legenheit, durch Massenattionen für die Sozialisierung des Bergbaues zu wirken Bergbaues zu wirten die Rechtssozialisten, deren Vertreter in den Kommissionen gegen die Vollsozialisierung stimmten, müßten Farbe bekennen. Statt in solchem praktischen Kampf die Massen zu einigen, die einzige erfolgreiche Methode, zerspalten die sogenannten Linten sie durch Aufstellung von wirtungslosen Formeln. Ich sehe der Entscheidung mit Ruhe und Zuversicht ent gegen. Als wir 1914 gegen die Kriegspolitit auftraten, sagte man uns, daß die Arbeiter im Norden und Osten Berlins flaggten. Biel­leicht dieselben, die heute laut unseren Anschluß fordern.( Lebh. Sehr richtig!) Da haben wir gesagt, daß Sozialist sein nicht be­deutet, allen Massenstimmungen zu folgen, sondern daß es heißt, wissenschaftliche Erkenntnis der politischen Ge= fchehnisse zu haben und sie auch gegen anders ge­richtete Massenstimmung zu vertreten. Die Un­abhängige Partei muß bestehen bleiben und sie wird neu gekräftigt sein, wenn sie diese Krise überstanden hat. Sie wird weiter zu arbeiten haben gegen den Reformismus. Mir bleiben auf unserem Bosten aus Sorge für die deutsche Arbeiterbewegung, jenen zwei Pfeilern des Sozialismus, stehen, die deutsche und die englische Arbeiterbewegung. Wir werden uns nicht zurüdziehen von der Politit, wir werden kämpfen bis zum Siege.( Starter Beifall.)

Genosse Lipinski begründete die Resolution des Landesvors Standes zur Frage der Anschlußbedingungen. Man habe ursprüng lich die Entscheidung dem Parteitag überlassen wollen. Aber wenn jeder Bezirksvorstand Beschluß faffe, tönne die Landesver fammlung nicht schweigen. Die Abgesandten der Berliner Räte­zentrale fuchten, wie sie dies auch vor dem Parteitag getan hätten, in fleinen Konventikeln die Parteigenossen festzulegen.

Es wird namentliche Abstimmung über die Resolution beantragt.

Genoffe Daumig: 3ur Kampftraft gehört Klarheit und Ge schlossenheit der Organisation und der Anschauungen, deshalb trete ich für die Moskauer Bedingungen ein. Redner wendet sich gegen Hilferdings Kritit an dem Verhalten der Partei in den ersten Revolutionsmonaten. Regierungsätze seien nicht immer Machtpofitionen, erweden aber leicht Jufionen. Damals bestand formell die Dittatur des Proletariats. Leider hat sich die Partei damals für die Demokratie, für die Nationalversammlung erklärt. Jezt steht mit unwiderleglicher Klarheit fest, daß sich in unserer Bartei zwei Anschauungen scharf gegenüberstehen, jetzt ist der rungs- und Klärungs- Prozeß in das atute Stadium getreten. Die Organisationsform mug wechseln mit den Zeitumständen. Däumig bestreitet, daß die Organisation unter dem Sozialistengesetz demo­fratisch gewesen set. Sie fonnte demokratisch sein nach seinem Fall, bis zur Revolution. Jetzt sind wir in das Stadium des atuten Bürgerkriegs eingetreten, da muß sie stramm zentra liftisch sein. Wirkliche Solidarität mit Sowjetrußland muß durchaus mit dem Anschluß an die dritte Internationale ver­bunden sein, Resolutionen und Kommissionen genügen nicht. Und in dieser Situation soll man nicht alles ungünstige gegen Sowjet­rußland zusammentragen. Der Anschluß bedeutet für unsere Partei allerdings eine gewaltige Umstellung, aber nicht Selbstentmannung. Daß sich die österreichsichen Kommu nisten dem Beschluß der Moskauer Exekutive auf Wahlbeteiligung nisten dem Beschluß der Moskauer Eretutive auf Wahlbeteiligung zu fügen hatten, versteht sich von selbst. Silferding fagt, daß Moskau bewußt die europäischen Parteien zu seinen Wertzengen machen will. Ein Körnchen Wahrheit ist darin( Aha!), doch; es muß ein straffes internationales Zusammenwirten stattfinden unter einer Leitung. Wer die staatlichen Formen in Rußland fonterrevolutionär findet, der fann nicht mit ganzem Herzen für Sowjetrußland eintreten. Wir stehen jetzt vor der Aufgabe, die Dittatur des Proletariats zu ertämpfen. Dafür ist die Methode Silferdings nicht geeignet, nicht in der Sozialisierungstommission, nicht in Parlamentsmehrheiten, nicht in Ministerposten bestehen die Machtpofitionen. Wir haben nicht bloß mit dem deutschen Kapitalismus zu tämpfen, sondern auch mit dem der Entente. Das fann sehr schnell tommen und dafür möchte ich allerdings nicht die Partei spalten, aber sie geflärter, bereiter machen, daß fie wirklich Bannerträgerin des Proletariats sein fann. In der Rätefrage habe ich meinen Standpunkt nicht im Geringsten geändert, ich bin nach wie vor für die selbständige Organi sation im Zusammenwirten mit den Gewerkschaften.

( Fortsetzung des Berichts folgt in der Morgen- Ausgabe.)

Haben Sie schon gehört, daß beim Besteigen der Straßenbahn den Kriegsbeschädigten der Vortritt gelassen wird? Haben Sie schon gehört, daß im Theater, im Konzertsaal, im Kino besondere Plätze für Kriegsbeschädigte vorbehalten würden oder daß die Blazanweiser besondere Weisung erhalten hätten? Nicht genug damit, daß der Kriegsbeschädigte durch den Krieg an Leib und Gut geschädigt worden ist, nun verseht ihm der gedantenlose Egois­mus der Mitmenschen auch noch gewissermaßen in eine zweite Klasse der Menschheit! Es tönnen nur Vorschriften helfen. Vor­schriften an die Schaffner, an die Plazanweiser, an die Stadt­behörden, an die Beamten, vor allem an die Lehrer der Jugend. Denn man tann schließlich nicht erwarten, daß jeder Kriegs­beschädigte, dem man sein Leiden auf den ersten Blick pielleicht nicht einmal ansieht, eine Tafel mit sich herumträgt mit der Auf­schrift: Ich bin im Kriege schwer verwundet worden, damit das Vaterland vom Einbruch der Feinde verschont blieb!

Die Fettversorgung Groß- Berlins

Die Freigabe der Margarine ist erfolgt. Die anfänglich auf 11,50 M. festgesetzten Preise für das Pfund Margarine haben wieder angezogen und sind teilweise um 2 m. hinaufgeklettert. Die Absichten der Margarinefabrikanten, bessere Ware herzustellen durch Benugung besserer Materialien, werden sich nicht verwirk lichen, da jezt infolge der Einfuhrverbote die Dele und Fette ver­wendet werden sollen, die eigentlich zur Seifenfabrikation be­stimmt waren. Es wird also nicht lange dauern und das Publikum bekommt wieder verseifte Margarine. Maßgebend ist nur das Interesse der Rohölproduzenten, die nichts verlieren wollen, ob­wohl fie Millionengewinne gemacht haben. Diesen Interessen wird selbst die Gesundheit des Publitums geopfert.

Die Schmalzversorgung wird jedenfalls am 1. Oktober frei sein, ist es aber heute schon. Wie es auf diesem Gebiete noch werden wird, ist ungewiß. Wohl find große Vorräte bis Ende des Jahres im Lande, was nachher wird, darüber läßt sich heute tein Ueberblick gewinnen.

Mit der Butterversorgung wird es eher schlechter als besser werden. Anstatt der 20 Gramm, die alle Woche verteilt werden, sollen in Zukunft 40 Gramm alle 14 Tage zur Verteilung tommen. Vielleicht tommt man noch dazu, das auf den Einzelnen entfallende Quantum allmonatlich auszugeben. Der Butterpreis geht hinauf und es ist nicht gerade tröstend, 25 M. für das Pfund Butter bezahlen zu müssen, einen Preis, der an den Schleich handelspreis ziemlich heranreicht, ihn oft übertrifft.

Die Fettversorgung durch die Kommunalverbände ist mit aller Eile eingerissen, aber etwas Besseres hat man nicht an diese Stelle gesetzt. Die behördlichen Stellen, denen die Verantwortung für die Versorgung der Bevölkerung mit den notwendigen Lebens­mitteln obliegt, haben nun die Pflicht, für Beschaffung von Ges nießbarem und für die breiten Massen der Bevölkerung zu er schwinglichen Preisen Sorge zu tragen.

Der Uebergang der Steuerverwaltung auf das Reich. Die Landesfinanzamter haben die Geschäfte der bisherigen Regierungs­Steuerabteilungen übernommen. Eine Ausnahme bilden die Re­gierungsbezirke Hannover , Hildesheim ,. Lüneburg , Stade , Osnas brück und Aurich mit der Provinz Hannover . Mit der Wahr­nehmung der Geschäfte als Vorsitzender der Berufstommission und als sein Stellvertreter sind Mitglieder der Landesfinanzämter als Reichsbeamte beauftragt. Sie nehmen die Obliegenheiten und Befugnisse wahr, wie sie den Vorsitzenden der Berufskommission zustehen. Es gilt dies insbesondere bis zur Errichtung der Finanz­gerichte für die Rechtsmittelsachen gegen die Veranlagung zur Staatssteuer. Die Berufskommissionen wirken dabei mit. Die Kommissionsfigungen finden in der Regel am Size des Landes­finanzamts statt. Wenn Gebietsteile von ihrem bisherigen Re­gierungsbezirt losgelöst und einem anderen Landesfinanzamt zu zuständig. geteilt worden sind, so bleiben die bisherigen Berufstommissionen

Gefährliche Spielerei. In letter Zett ist häufiger beobachtet worden, daß Schulkinder auf den Straßen und Plägen durch die Benutzung von sogenannten Katapulten, mit denen auf vorübergehende Berfonen gefchoffen wird, groben Unfug verübten. Diese Ungehörig­feit ist umso schärfer zu verurteilen, als vielfach als Geschoffe fleine Eisendrahtkrammen, die an beiden Enden mit einer scharfen Spize versehen sind, Verwendung finden. Die Geschoffe sind geeignet, erheb= liche Verlegungen, welche schwere gesundheitliche Schädigungen nach fich ziehen fönnen, hervorzurufen. Es wäre daher zu begrüßen, wenn seitens des Publitums energisch gegen diese Ungehörigketten der Schuljugend eingeschritten würde und wenn ferner die Eisenwaren­händler die erwähnten Krammen an Schulkinder nicht verkaufen würden.

Achtung Erwerbslose! Diejenigen Erwerbslofen, bie noch im Besitz von Bezugsscheinen für Kartoffeln sind, erhalten dieselben am Mittwoch, den 15, 9, 1920 von 8-6 Uhr in bdenselben Verteilungs­stellen, in denen fie am letzten Male teine erhalten haben. Kastanien­Allee 81-82, Putbuserstr. 3-6, Bichhof, Eldenaerstr. 39 und Berg­mannstr. Schule.

Oberschöneweide .

Die Gemeindevertreter haben beschloffen, daß am 1. Oktober eine weltliche, religionslose Schule an unserm Ort eröffnet werden soll. Die Gegner der weltlichen Schule arbeiten systematisch gegen diesen Plan, und die Katholiken haben zum heutigen Montag abend eine öffentliche Versammlung nach dem Gymnasium einberufen. Diefen Bestrebungen müssen wir uns entgegenstellen; in erster Linie müssen die Eltern thren Kindern bis zum 15. September einen Zettel an den Rektor mitgeben, daß sie wünschen, daß ihre Kinder in der weltlichen Schule aufge nommen werden. Eltern, versäumt diese Pflicht nicht, Elle tut Unsere Genoffen und Genoffinnen werden ersucht, zu der von gegnerischer Seite nach dem Nealgymnasium für heute Abend 7, ihr einberufenen öffentlichen Versammlung zahlreich an erscheinen.

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Angetriebenes Boot. Jm Hafen des Arb.- Segelclub, Fraternitas" bet Wendenschloß ist in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ein Boot angetrieben. Die dort zur Verhinderung von Diebstählen ans wesende Nachtwache sah ein Boot vor Topp und Tatel auf den

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