Abstimmung wahrscheinlich im November
"
Der Bertreter der Boffischen Zeitung" in Oberschlesien , Dr. Man fred Georg , hatte eine la terrebung mit General Le Ronb, dem Präsidenten ber Jnteraltierten Kommiffion. Der General ertärte, daß die Kommission entfchloffen fet, gegen alle Unreheftifter mit Strenge vorzugehen. Gr fagte weiter:
Alle Schuldigen, deren man babhaft geworden oder noch habhaft wird, werden unweigerlich durch die interalliierten Kriegsgerichte abgeurteilt werden. Die Entwaffnungsaktion hat im allgemeinen günstige Erfolge erzielt. Bon einer Beendigung fann man in einem so unruhigen Gebiet nicht sprechen, da täglich wieber neve Waffen hereinkommen. Bon polnischer Seite werden fie als Konterbande über die Felder an der Grenze geschmuggelt, aber auch von deutscher Seite hat man gestern wieder auf dem Güterbahnhof Hindenburg einen Waggon mit 900 Gewehren beschlags nahmt. Die blaue Abstimmungspolizei, deren Einrichtung durch den Friedensvertrag vorgesehen war, scheint fich gut einzuführen. Ihre Bahl ist nicht begrenzt unb wird, wenn nötig, erhöht werden.
Zu den Dokumenten über den angeblich bevorflehenben Bolens putsch erklärte der General, daß alle Maßnahmen gegen eine etwaige Wiederholung der jüngsten Erciguisse getroffen feicu. G3 werde keine Abstimmung stattfinden, bevor Ruhe und Ordnung im Lande herrsche. Dem Stimmzettel allein solle die Entscheidung zufallen. Be Bonb vers wahrte sich auf das entschiedenste gegen den Vorwurf der Parteilichkeit.
Aus weiteren Gesprächen, die der Berichterstatter mit anderen Mitgliedern der Kommission führte, ginubte er erfahren zu haben, daß die Abstimmung etwain berzweiten Nvemberbälfte stattfinden solle. Die Vorbereitungen dazu würden bereits eifrig betrieben.
Baris, 17. September.
Wie die Blätter melben, hat sich die Botschafterkonferenz gestern mit der Oberschlesischen Frage beschäftigt. Man hat teine Beschlüsse gefaßt, ba man erst die Ankunft des Generals Le Rond abwarten will.
Die Wiedergutmachung
Ein neuer Lösungsversuch
HN. Brüffel, 17. September.
In einer Prefseunterrebung erklärte Delacroty: Da die Konferenz von Genf eine gewisse Furcht in Bezug darauf gezeitigt hat, baß das Friedensabkommen nicht genau ausgeführt werden würde, habe ich Millerand eine nette Lösung vorgeschlagen, mit der er sich ett verstanden erklären Zonnte. Der Wiedergutmachungsausschuß wird jest mit den vorbereitenden Arbeiten, die ursprünglich in Genf stattfinden sollten, beauftragt. Der Ausschuß wird zu diesem Zwed Wertreter der deutschen Megierung einladen, nach Paris au tom men. Nuf diese Weise würde eine Zusammenkunst von Sachverständigen, die nicht bevollmächtigt fein brauchen, ettva am 5. Oktober erfolgen. Später fönnen benn die afliierten Bevoll mächtigten zusammen mit den deutschen Bevollmächtigten eine gemeinsame Sigung abhalten, um die Frage der Schabens bergütung endgültig zu regeln. Dies würde auf Grundlage ber vorbereiteten Arbetten des Ausschusses geschehen.
Zu Erzbergers, Erinnerungen"
Bon einem Genossen wird uns geschrieben:
In der Abenbausgabe vom 15. September gibt die Freiheit jenen Teil der Erzbergezschen Erinnerungen wieber, bez sich auf Die am 20. Juli 1917 zwischen dem ehemaligen Kaiser und den Barteiführern stattgefundene Aussprache" bezicht. Diese Begegnung ist feiner Zeit mit etwas großer und auffälliger Reflame angekündigt worden. So wiesen in München an alien Eden und Plakatfäulen Sondertelegramme auf die Bedeutung dieser Aussprache hin. Tatsächlich sah man benn auch diesem Ereignis in weiten Kreisen mit großer Spannung entgegen, denn abgesehen davon, daß sie im unmittelbaren Anschluß an die Annahme der bekannten Friedensresolution im Reichstag er= folgte, beanspruchte die Begegnung zwischen Wilhelm II. unb ben Barlamentariern schon deswegen großes Interesse, weil eben viel von Parlamentarisierung und Demokratisierung die Rede war. Der Vorwärts" gar hatte die Berufung Michaelis in feiner Ausgabe vom 17. Juli 1917 als ein Stüd fried= Iider Umwälzung" bezeichnet und ihn, obgleich er vor seinem Amtsantritt teinerlei Rüdsprache mit den Reichstagsvers izetern genommen hatte, triumphierend als den Schöpfer eines
Giftpilze
3m martijen Museum wurde eine 11zaus fellung eröffnet. Auf Inngen Tafeln in Waldmoos gebeitet, tegen hier bie verfchiebenen Gotten, giftige neben den thren ähnlichen ehbaren Gewämmen, so daß die Unterscheidungsmert male auffällig hervortreten. Stan jaunt über die groje Zahl Lex ehbaren Bilje, bie zum gteken Teil leider unverwendet blei ben mifen, weil he vielfach für ungenießbar gehalten werden Borscht it freilich bei bez Ausmaht teis geboten. Nachstehend die fachmännischen Ausführungen eines Mitarbeiters:
Seben 200 eibaren Bilzen gibt es in der deutschen Flora Aberhaupt nur sehn giftige Pilz atten. Dagegen finden sich unter ben eßbaren Giljen jo manche, die zwar nicht giftig sind, sich aber gleichwohl irgendeines wenig zusagenden Gechmades wegen nicht recht zum Genießen eignen. Andere Bilje Bilden wieder gewissermaßen einen Uebergang von den giftigen zu ben egbaren Bilzen, insofern, als sie an sich allerdings gifthaltig find, jedoch, wie z. B. der Werl - und der Wanterpila, burd) Entfernen der Oberhaut oder wie die Rozcheln( nicht zu verwechseln mit der ungiftigen Speisemorchel) durch längeres Trod nen oder auch Kochen mehr oder weniger entgiftet werden können. Bor ben verschiebenen sogenannten Entgiftungs methoden", wie sie namentlich der Boltsglaube anpreist, foll man sich überhaupt immer ein wenig hüten. Es wurde allerdings seinerzeit darauf hingewiesen, daß man durch Entgiften( Ab Lochen oder Abziehen der Oberhaut) auch ausgesprochene Giftpilze und zwar fogar Pilze wie den Fliegenschwamm, Speiteufel und Gatanpils eßbar machen könne; doch ist von solchen Versuchen entfchieden abzuraten. Schon ein ungiftiger Pilz verlangt, feiner harten Rohfaser wegen, zu seiner Verdauung einen gefunden Magen, geschweige benn ein Bilz, der vielleicht nur zum Teil ent giftet werben fonnte. Die größte Gefahr, die dem Pilzsucher droht, beruht auf dem Umstand, daß verschiedene unserer merivollsten Speisepilze giftige Doppelgänger haben, denen sie, besonders im jungen Zustande, oft fatal ähnlich sehen. Gerade der gefährlichste aller Giftpilze, der Knollenblätterpils, dessen Giftgehalt so groß ist, daß ein Bilzgericht, in das nur ein einziger Knollenblätter pilz irrtümlich hineingeraten ist, schon tödlich wirken fann, gerabe biefer Pilz stellt schon so einen Doppelgänger bar, in dem er auf ben ersten Blid dem sehr schmadhaften Champignon gleicht, aber Berwechselungen mit dem Knollenblätterpilz dürften nun bei einem einigermaßen aufmerksamen Bitzsucher niemals vorkommen. In ähnlicher Weise zeigen auch die übrigen Giftpilze ganz gute Merkmale gegen ihre eßbaren Doppelgänger; so der Satanspila, der manchmal mit dem Steinpilz verwechselt wird, eine blutrote Röhrenschicht, andere dem Steinpilz oberflächlich ähnliche Giftpilze wieber zoja und beim Anbrechen bläulich aníaufendes Fleisch, während das des Eteinpilzes auch nach dem Anschnitt immer weiß
neuen Rurses begrüßt. Alles das hatte natürlich das Interesse an der angekündigten Audienz gesteigert. Um so mehr war man überrascht, als die Blätter am 21. Juli dieser Begegnung nur einige wenige Zeilen widmeten. Der Vorwärts"
selbst berichtete darüber unter der Ueberschrift:„ Eine Be= fprechung im Reichsamt des Innern. Kaiser und Parlamentarier":
„ Nach Schluß der dreitägigen Reichstagssigung wurden die Fraktionsvorstände zum Bizetanzler Dr. Selfferich eingelaben. Bon den Sozialdemokraten erschienen Ebert, Scheidemann, David und Molfenbuhr; außerdem war Dr. Südetum als stellvertretender Borsitzender des Haushaltsausschusses geladen. Um 6 Uhr nachmittags traf der Kaiser ein. Es entwidelte sich eine zwanglose Unterhaltung, die drei Stunden dauerte und in der mannigfache Fragen berührt wurden."
Kommunistische Zersplitterung
Auch in der holländischen kommunistischen Partei scheint sich eine Spaltung vorzubereiten. In der Tribune" werden heftige Auseinandersetzungen zwischen dem rechten und dem linken Flügel ber K. P. geführt. L. van der Linde wirft der„ Tribune" vor, daß ste über die Behandlung der deutschen R. A. P. auf dem Moskauer Rongreß einen unfachlichen Bericht gegeben habe, und er deutet an, daß er die deutsche K. P. nicht mehr als Parteigenossen anerkennen fönne. Ans andern Ausfägen, so in der„ Nieuwen Tijd", geht ebenfalls hervor, daß der linfe Flügel der holländischen Kommunistischen Partei die Absicht hat, eine eigene Bartet zu gründen.
Wir wundern uns über diese Entwicklung nicht. Der fefiiererische und diktatorische Charakter der Kommunistischen Partei bringt es mit sich, daß jede Bewegung, die in ihren Banulreis gezogen wird, auf den Weg der Bersplitterung und Selbstzerfleischung gedrängt wird.
Gleichwohl drang über das von Erzberger uns offen ge Die Stellung der Organisationen
schilderte Auftreten des Kaisers schon damals einiges an die Oeffentlichkeit. Insbesondere jener Sag, mit dem der Kaiser, der doch eben erst, acht Tage zuvor, die Botschaft über das neue preußische Wahlrecht hatte ergehen lassen, die demokratischen Abgeordneten absichtsvoll mit seiner Garde einzuschüchtern versuchte. In einer öffentlichen Bersammlung, die kurze Zeit darauf in München von der sozialdemokratischen Partei
seranstaltet wurde und in welcher Scheidemann sprach, wurde in Sandzetteln auf diese Auslaffung des Kaifers hingewiesen und Echeidemann aufgefordert, sich öffentlich hierzu zu erklären. Scheidemann aber, welcher doch selbst bei den Gästen war, leugnete alles ab und bestritt, daß auch nur ein Wort dieser Behauptungen wahr sei.
Durch die veröffentlichten Erinnerungen Erz bergers ist diese Behauptung Seidemanns jegt als Lüge festgenagelt. Nicht nur, daß er nicht einmal den Mut zur Wahrheit besaß, warf er sich durch seine Ableugnung noch zum Schildknappen des größenwahnsinnigen Kaisers auf, der mit Händen und Zähnen seine Allmacht verteidigte und offen bekannte, daß seine Garde in Galizien nur die Aufgabe habe, den bei den Russen durch die Kerenski - Revolu tion eingedrungenen demokratischen Staub aus den Westen" auszuklopfen.
Warum feugnete Scheidemann dies damals und warum bewahrten auch die andern vier rechtssozialistischen Führer, die dem Gespräch beigewohnt hatten, darüber das tiefste Schweigen, statt laut zu erklären, daß die deutschen Heere nur einen Krieg gegen die Demokratie führten und daß der deutsche Kaiser von einem zweiten punischen Krieg" unter seiner Führung schwärmte? Warum wagten sie teinen Ton gegen die provozierenden Aeuße= rungen des größenwahnsinnigen Kaisers, die selbst bei bürgerlichen Parlamentariern Entschen erweckten? Die Feststellungen Erzbergers rufen nicht nur die Erinnerung an die schmachvolle Kriegspolitik der Rechtssozialisten wad, sie zeigen erneut, daß Scheidemann und Genossen damals auch vor dizeften unwahrheiten nicht zurückschredien, um die Durchhaltepolitit" ihrer Bartei nicht zu gefährden.
Bermögensabgabe und Baterlandsliebe
Parteiversammlung in Zeig
Die am Mittwoch tagende Mitgliederversammlung der U. G. P. D. entschied sich nach zweitägiger Aussprache und nach Refe raten von Dittmann und Düwell gegen die Annahme der MosResolution angenommen, die die Aufnahmebedingungen be fauer Bedingungen. Mit 345 gegen 282 Stimmen wurde eine dauert und sie für un annehmbar erklärt.
Niederbarnim- Nord
In der gut besuchten Konferenz wurde nach einem mit startem Beifall aufgenommenem Bortrag des Gen. Einstein über Anschluß an die dritte Internationale, und nachdem in der Diskussion auch zwei Gegner des Anschlusses unter den bestehenden Bedingun gen zu Worte. gekommen waren, gegen drei Stimmen eine EntSchließung angenommen, in welcher das Einverständnis mit den Ausführungen des Referenten festgestellt und ferner die Urabstimmung der Parteimitglieder in der Frage des Anschlusses für unbedingt notwendig gehalten wird.
Richtigstellung. Wie die„ Hamburger Boltszeitung" mits teilt, hatte sie die Aufnahmebedingungen für die dritte Jnters nationale schon vor der Parteiversammlung veröffentlicht. Auf Wunsch der Parteigenossen ist der Abdruck nach der Abstimmung wiederholt worden. Meine Annahme, daß in Hamburg ohne Kenntnis der Bedingungen abgestimmt wurde, ist danach unrichtig. Eugen Prager .
Die Bergarbeiterkrise in England
Wie„ Journal" ans London meldet, fanben gestern Be pregungen zwischen den Vertretern der Bergarbeiter und dem Handelsamispräsidenten Horne statt. Die Bergerbeiter hielten ihre Forderungen nach einer Bohnerhöhung aufrecht, bes standen aber nicht mehr auf einer fofortigen Serabsehung der Kohienpreise, sondern verlangten die Einsegung einer Kommission, die diese Frage prüfen soll. Horne erwiderte im Namen der Res gierung, daß eine sofortige Lahnerhöhung unmöglich jei, falls nicht eine gewisse Produktion garan tiert werde. Wan beurteilt die Lage etwas hoffnungsvoller. London , 17. September.
Laut ,, Evening Standard" haben die Bergarbeiter ihre& or. berung auf Serabsehung des Kohlenpreises endgültig aufgegeben. Sie verlangen aber Zusicherungen, daß die Lohnerhöhung nicht zu Lasten der Konsumenten fällt.
TU. Amsterdam, 17. Geptember.
Der Genosse Dr. Otto Bauer hatte seiner Zeit in der öster reichischen Nationalversammlung den bürgerlichen Abgeordneten Friedmann beschulbigt, er habe sich im Einverständnis mit dem Großtapital an die Wiener Settien des Wiedergutmachungsausschusses gewendet mit der Absicht, die Bermögensabgabe zu hintertreiben, oder doch im Interesse der Banken und der Industrie abzuschwächen. Jegt veröffentlicht die Wiener Arbeiterzeitung" brei Protokolle, aus benen einwandfrei hervorgeht, daß Generalsekretär Weiß als Vertreter einer Finanz- und Industriegruppe dem Abgeordneten Dr. Weißfirchner als dem Bertreter der christfich- sozialen Bariei brieflich und mündlich erklärt hat, die Indus Joffe gegen die polnischen Abrüftungs
strie werbe, falls ihre Forderungen betreffend die Vermögensabgabe nicht durchdringen, an der weiteren Gestaltung der inneren politischen Machtverhältnisse fein Interesse nehmen. Schon damals hatte Friedmann auf den Vorwurf Bauers auf Hochverrat nur mit einigen gewundenen Phrafen antworten fönnen. Jest wird ihm die Sprache wohl vollends versagt bleiben.
Es ist eine alte Erfahrungstatsache. In Geldangelegenheiten hört nicht nur die Gemütlichkeit, sondern auch die vielgepriesene Baterlandsliebe auf.
bleiben muß. Der Giftreizter, der bisweilen mit dem echten Reizfer verwechselt wird, besitzt gleichfalls sein deutliches Kennzeichen und zwar vor allem in dem( beim echten Reizter dunkelgelben und wohlschmedenden) weißen und brennend schmedenden Milchsaft. Brätling und Speiteufel endlich erkennt man deutlich an der Farbe des Sutes, bez beim Brätling gelb bis gelbbraun, beim giftigen Speitenfel aber immer rosa bis rotbraun ist und am wetzlichen Milchsaft des Brätlings, der dem Speiteufel überhaupt fehlt.
Diefe Sauptfennzeichen und Unterscheidungsmerkmale follte sich nun jeber Pilzfucher ganz genau merten, weil ihre Kenntnis allein ihn ver Schaden zu bewahren vermag. Es ist nicht nur viel wich tiger, die wenigen giftigen Bilze gut zu kennen, sondern auch weitaus leichter, da sich ihre Merkmale viel schneller dem Gebächt nis einprägen, als die der zahlreichen eßbaren Bilze, deren Kennt nis fich, sobalb man die giftigen Bilze unterscheiden tann, von selbst ergibt. Ohne die Hilfe guter, farbiger Abbildungen wird man freilich anfangs die einzelnen Formen taum mit Sicherheit ertennen können. Nur sei davor gewarnt, das Hauptaugenmert zuerst immer nur auf die Außenfarbe des Pilzes zu lenten, da nicht selten die Bilze mit dem Alter ihre Farben ändern. In allen Fällen muß auch auf die Innenstruktion und Fleischfarbe des zweifelhaften Bilzes geachtet werden.
Ueber die Bilzgifte als Giftstoffe sowie über ihre Zusammenfetzung ist eigentlich noch verhältnismäßig menig bekannt, und so tennt die Wissenschaft denn auch noch immer fein energisch und sicher wirkendes Gegenmittel zur Bekämpfung der Bilzvergiftungen. Man hat tötliche Erkrankungen bis jetzt nur nach dem Genuß von fünf Giftpilzen mit einiger Sicherheit feststellen können. Es handelt sich hierbei noch um den Fliegenpils, ferner, in seltenen Fällen beobachtet, um die Torchel( aber nur im halbverwesten faulen Zustande), den Speiteufet, Giftreizter sowie um einen ziem lich seltenen Bila, den fog. Rigpitz, nach dessen Genuß, nach Ditt
rich, indeffen bis jetzt nur ein einziger Todesfall beobachtet worden ist. Als einen unserer allergefährlichsten Giftpilze hat man erst in neuester Zeit auch noch den Wolfsröhrling oder Wolfspilz, einen ziemlich großen Bilz mit hochrotem Fuß und gelbem Hut, erkannt, von dem, wie ein Versuch ergab, schon der Genuß eines fieinen Stüidchens heftige Bergiftungserscheinungen hervorrief.
Merkwürdigerweise fennt man jedoch auch Fälle, in denen selbst start giftige Bilze ohne weiteres vertragen werben. So genießen die Kirgisen den durch sein giftiges Altafold, das Muscarin, für uns sehr gefährlichen Fliegenpilz mit großer Borliebe. Sie be reiten aus ihm auch ein berauschendes Getränt. Auch vom Rotwild und von Rehen wird der Fliegenpilz gern gegessen, wie denn
Nach einem drahtlosen Bericht aus London erwartet man in England, daß der Bergarbeiterkonflikt durch Lloyd Georges Anwesenheit bald geregelt werden wird.
forderungen
2.1. Riga , 17. September. Joffe, der jetzt hier eingetroffen ist, hat Journalisten gegenüber erklärt, daß bie einzige Schwierigtett für den Abschluß des Waffen stilstandes mit Polen in der brüstung 3frage liege. Die Sowjetregierung foune nicht auf die polnische Forderung eingehen, daß gegenseitig abgerfiftet werden müsse, da die europäischen Mächte zum Teil eine feindfelige Haltung gegenüber Sowjetrußland einnehmen.
überhaupt auch andere für den Menschen gefährlich giftige Bilze von vielen Tieren ohne jede schädliche Wirkung vertragen werden.
3m Neuen Bollstheater wurde Jbsens, Nora" neu aufgeführt. Das Gerüst der Sandlung trat durch heftige Betonungen und Unterstreichungen dürrer hervor, als es dem Gefühl für diese Dichtung, die nicht nur Problem und Tendenzstü sein soll, zuträglich ist. Es fehlten die leisen Uebergänge und Abschattierun gen vor dem Umschwung, der aus dem Puppenheim", in dem die Frau nur ein Spielzeug ist, die Wochenstube der Emanzipation merden läßt. Gewiß ist Rora, die Lerche, das Eingvögelchen, die eichtählerische Gespielin ihres Mannes, von vornherein spürsinnig veranlagt, aber gerade darum darf ihre freie Selbstentschließung ,, ins Freie", wenn sie Gatten und Kinder verläßt, nicht au geräuschvoll vorbereitet und ins Systerische gewendet werden. In dieser Beziehung wirfte die Nora der Frau Jda Orloff zu absichtsvoll, aber trällernd, girrend und antlagend machte fie boch den Wuchs des Weibchens zum Weibe künstlerisch glaubhaft. Neben dieser Leistung fonnten der fahrige Hellmer des Herrn Babst und ber matte Dr. Rant des regieführenden Herrn Czem in nicht aufkommen. Besser bestanden in kleineren Rollen Frau Friedung und Herr Otto. Im gangen war es ein Erfolg dieses aufstrebenden Boltstheaters. E. B.
Bertretertag ber beutschen Wolfsbühnenvereine. Der Verein Wolfsbühne E. B.( Vereinigte Freie und Neue Freie Voltsbühne) in Berlin ladet zur Beschidung eines Bertretertages der deutschen Voltsbühnenvereine ein, der vom 23. bis 25. Ottober b. 3. in Berlin im Sizungsjaal bes Theaters am Bülowplay stattfinden foll. Borgesehen find Referate über die Entwicklung der Volks bühnenbewegung und die Gründung eines Verbandes der deutschen Volksbühnenvereine, über die Aufgaben der Boltsbühnenvereine auf ben verschiedenen Gebieten der Kunst und über die Möglichkeiten einer Sozialisierung des Theaters mit Unterstühung von Staaten und Gemeinden. An die Tagung soll sich eine öffentliche Kundgebung anschließen. gebung anschließen. Auskünfte erteilt das Generalsekretariat der Boltsbühne E.. in Berlin C 25, Linienstraße 227.
Knut Hamsun wird den diesjährigen Nobelpreis für Literatur erhalten. So wird aus Stocholm gemeldet. Die Auszeichnung des nunmehr sechzigjährigen Samsun , der nicht nur Norwegens größter Dichter ist, trifft einen Ueberragenden, der, bis er heute groß über allen ihm gebührenden Anerkennungen steht, lange fämpfen mußte. Wir haben einen seiner ersten und stärksten Romane, Hunger" bereits vor einiger Zeit für die Freiheit" erworben und werden mit dem Abbrud im Oftober beginnen. Borher werden wir neben laufenden fleineren Erzählungen noch Strindbergs Friedensnovelle„ Die Utopie in der Wirklichkeit" bringen.
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