Entwurfs: Die wirtschaftliche Gefamtentwid: Iung drängt dahin, die Wohnungsmietender allgemeinen Preisentwidlung anzupassen." Wer dahin drängt, find in erster Linie die Haus- und Grundbesitzer und wie ohnmächtig die Mieteinigungsämter gegen deren Ansturm find, das gibt die Begründung ebenfalls zu. Seißt es darin doch:„ Troh der Vorschriften zum Schuhe der Mieter ist bereits in zahlreichen Fällen unter dem Drude der allgemeinen Wohnungsnot eine Steigerung der Mieten über das von den Einigungsämtern zuge lassene Maß hinaus erfolgt." Die Erhebung eines Zuschlags auf die Mieten für Reich und Gemeinden würde selbstredend keinerlei Vorbeugungsmittel gegen neue Mieterhöhungen durch die Hausbesiger darstellen. Gelingt es diesen vielmehr, die heutigen Beengungen zu sprengen, so werden sie die Mietpreise nicht nur der heutigen Teuerung anpassen, sondern darüber hinaus noch die vom Reich an dem vorliegenden Gefeßentwurf geplante Abgabe ganz dem Mieter überlassen.
Außerdem müssen gegen diesen Gesezentwurf die schärfsten gesundheitlichen Bedenken erhoben werden. Die Wohnungssuchenden würden zu weiterer Einschränkung ihrer Wohnungsbedürfnisse gezwungen werden. Die Abgabe würde also, wie in der Entwurfsbegründung zugegeben wird, dem Gedanken der modernen Wohnungsfürsorge dirett entgegenwirken. Wenn es in der Begründung dann weiter heißt: ,, Es muß leider offen anerkannt werden, daß die Bestrebun gen der modernen Wohnungsfürsorge bei der heutigen außer. ordentlichen Notlage und den völlig veränderten Verhält nissen nicht mehr maßgebend sein fönnen", so liegt darin das Eingeständnis des volligen Banfrottes unseres Wohnungs wesens überhaupt und es ist geradezu ein Wahn, wenn man sich nur dadurch von dem Schlimmsten bewahren zu fönnen glaubt, daß man der breitesten Masse des Bolfes ohne Unterchieb und ohne Abstufung nach Leistungsfähigkeit eine neue Wuffage von 30 Prozent des Mietpreises macht!
Dabei ist es noch sehr fraglich, ob wirklich mit den auf diese Weise geschaffenen Mitteln Nennenswertes auf dem Gebiete des Wohnungsnenbaues ereicht würde. Das ist, wie die Dinge hente liegen, fo gut wie ausgeschloffen. Das liegt zunächst an der ungeheuren Teuerung für Holz, Eisen, Frachten usw. begründet, andererseits darin, daß die Regierung ver absäumt hat, in das Baugewerbe bestimmend einzugreifen. Biele Fabrifen- vor allem Biegeleten find gefchloffen worden, weil deren Betrieb teine Dividende mehr abwarf und weil die Fabrifinhaber mehr Gewinn von einem Wertzuwachs ihrer Lager als von der Weiterführung ber Probuftion erwarteten.
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Wenn schon sowohl Reichsarbeitsministerium wie Reichsa rat zu der Ueberzeugung gefommen find, daß der Woh nungsbau auf privatwirtschaftlicher Grundlage unmöglich geworden ist", so müssen hieraus die notwendigen Konfe quenzen gezogen werden. Der in dem vorliegenden Gesetzentwurf gewiefene Weg ist ungangbar und bie Soffnung, durch Reichszuschüsse den Wohnungsbau ohne tiefgehende Einschnitte in die heutige Privatwirtschaft heben zu können, eine verhängnisvolle Illusion. Dem Proletariat, bas schon unter der bisherigen erdrüdenden Steuerlaft seufzt und dont, würde damit ein neuer Peitschenhieb verseht werden. Anscheinend wollen es bie Gesetzgeber mit dem burch die Reichseinfommen- und Umfassteuer begangenen Ueberfall auf die Taschen des Proletariats noch nicht bemenden laffen, fondern ihm auch nun die letzte Luftzufuhr abschneiden. Es versteht fich von selbst, daß unsere Fraftion im Reichstag einen solchen Gesetzentwurf mit aller Entschiedenheit zurüdweisen wird. Sie würde nur einem Gefehe zustimmen fönnen, das fleine und mittlere Wohnungen überhaupt ausnimmt, hingegen bei Quruswohnungen eine schatfgeftaffelte Besteuerung porsieht. Ein solches Gesez halten wit sogar heute für gar nicht umgehbar.
„ Bei den Unabhängigen in Deutschland "
Unter diesem Titel peröffentlicht Genosse Mattel Cain in bet Sumanite" vom 13. Geptember die folgenden Ausführungen: Die bürgerliche Bresse Frantreichs, wie diejenige Deutschlands , hat den Grilärungen son Dittmann und Crispién auf der legten Reichsfonferens det Unabhängigen Bariet reiches Lob gespendet.
Strindbergs„ Brandstätte"
( Rammerspielhaus.)
In der Brandstätte eines Hauses, die der Schauplatz des Strindbergschen Rammerspiels ift, fehen wir die Trimmeritätte einer verwüsteten Welt. Echon vor dem großen Wölfermorden entrang fidh Strindberg angesichts Stejer Menschheit der Schret Es ist ein furchtbares Geflect". Man müsse ein Schwein fein, um in dem Schmuf zu gebethen. Und über die Trümmer der Brandstätte wandelt wie Ahasverus der ruhelofe rembe" ftattt in den granenhaften Zusammenbruch und jeufzt: „ Es ist über alle Beschreibung schauberhaft zu leben." Man masse der ganzen Menschheit einen Strid um den Sals legen. Aber noch aus der düfteten Anflage spitt man das Betenninis bes Didhters, ér habe mehr barunter gelitten zu falagen als ge schlagen zu werben. Sein Saß loft aus verzweifelter Liebe. Nie hatte er mehr gelitten, als im Jahre 1907, da er aus der Hölle Jeines Innern mit blutenden Sänden Jeine fünf Rammerspiele Schuf, von denen bas letzte ihm selbst to entfeglich wat, Bas et es verbrannte. Die Weft wat ihm ein Durcheinander von Lügen und Irrtümern, ein böjer Sput and arger Humbug. Und so sind in der Brandstätte" gleichermaßen die Weisen und die Toren Berfallserscheinungen, Gespenster, die auf den Ruinen umgehen, wie Sumpfblajent dem Mora ft entffeigen, und die Betrogenen dünten ihm immer auch gleichzeitig Betrüger im Großen wie im Aleinen. Die einzige Erhellung in diesem Jammertal ist der Ansbtid, der fich, wenn auch schwach am Ende auftüt, menn ser tembe" auf die Frage der Frau, was foll i fint, antwortet: aushalten! Das Leid geht vorüber, Leiben ! Aber hoffen! Sier dämmer! also aus dem fefften Zirlat, aus der Welt verlorenheit, aus der leer gebrannten Stätte dem Dichter dennoch schon bas Gegenmittel bet Resignation, Rich herauszutampfen. Und wir wissen, daß er in feinen legten Jahren der fozialistischen Befreiungsarbeit vertraute und Sozialdemokrat
wurde.
Das ist die Strafe für alle diejenigen Sostafiften und GewertDas ist die Strafe für alle diejenigen Sozialisten und Sewert. Die russischen Friedensverhandlungen schaftler, die Partei ergreifen gegen die russische Revolution und auf diese Weise die wenig ehrenvollen Komplimente der Feinde des Proletariats verdienen.
Wir haben in Mostau die Delegation der Unabhängigen Sozialdemokraten Deutschlands getroffen, die wie wir getommen
mit der britten Internationale über die AufnahmeMitgliedern, bie augenscheinlich weit davon entfernt waren, fich bedingungen zu verhandeln. Diese Delegation bestand aus vier über die Notwendigkeit des Anschlusses zu verständigen. Ditt. mann und Crispien gehörten der Rechten ihrer Partei an, Däumig und Stöder dagegen waren diejenigen, die schon auf dem Leipziger Kongreß den sofortigen Eintritt der Partei in die Kom munistische Internationale gefordert haben.
Wir waren daher nicht erstaunt, aus den Blättern die Saltung ber einen und der anderen nach ihrer Rückkehr nach Berlin zu erfahren. Indessen scheint es, daß fie in ihrem Eifer, die SowjetRegierung zu bekämpfen, die rechten Unabhängigen, lich von ihrem Gefühl des Sasses gegen Sowjet: Rußland soweit hinreißen ließen, daß sie über das Ziel hinausschossen und der elementaren Pflicht historischer Unparteilidh feit nicht gerecht geworden sind. Sie haben über gewisse bebauerns werte Tatsachen mit Kommentaren vol1 Bosheit berichtet; Sie haben es unterlassen, ihren Genossen das große Wert, das die befreiten ruilien Arbeiter bort vollbracht haben, vor Augen zu führen.
Wie man es auch erwarten mußte, haben fie in fehr heftigen Worten den Anschluß abgelehnt, den fie von Anfang an entschlossen waren, abzulehnen. Ihre beiden Genojien von der linten Geite haben dagegen ihre Sal. tung in Leipzig mit der größten Energie vers treten. Sie haben erklärt, daß sie entschlossen sind, die Partei zu verlassen, wenn nicht der nächste Kongreß den Anschluß an Mosiau be schließt. 23it,& rossard und ich, beglüdwünschen uns, in vollständiger Uebereinstimmung mit Däumig und Stöder zu sein.
Ohne Zweifel, und wir verstehen es sehr gut, wird der Kampf zwischen den Vertretern der beiden Richtungen innerhalb der Bartei sehr hart werden. Er wird überall hati werden; aber die revolutionäre Joee wird gestärkt aus der Distussion hervorgehen, die eben in den beiden großen beteiligten Bändern eröffnet wird. Wenn wir übrigens den Informationen glauben tönnen, die uns von gut unterrichteten Sozialisten zugehen, so wird das Prole tariat jenseits des Rheins, das in der Unabhängigen Bartei organisiert ist, mit großer Mehrheit dem linten Flügel GefolgIchaft leiften. Es ist nicht nuglos, bier eine solche Prophezeiung Ichaft leiften. Es ist nicht nuglos, bier eine solche Prophezeiung zu machen, im Moment, da die bürgerliche Presse in der Absicht, bie Gedanken der Arbeiter zu verwirren, mit Vorliebe die Meinungen der unabhängigen Genossen zitiert, die Gegner von Mos fau find, um fie unserer Saltung gegenüberzustellen, die wir entschlojien einnehmen und bie wir ohne jebe Schwantung vertreten werben."
Der vorstehende Auszug ist uns von den Gen. Däumig und Stöder mit der Bitte um Veröffentlichung übergeben worden. Wir kommen diefer Bitte um jo lieber nach, als die Mitteilungen über das Verhalten unserer Delegierten sehr wertvoll find. Sie zerstören die von den deutschen Kommunisten in Umlauf gelegte Legende, als ob Crispien und Dittmann in Mostau eine andere Haltung zu den Bedingungen eingenommen hätten als in Berlin . Sie bestätigen, daß Däumig und Stöder ttog der Härte der Bedingungen biele schon in Mostau angenommen haben.
Marcel Cachin als Krititez müssen wir allerdings ablehnen. Nicht nur weil Cachin bis zuletzt die Kriegstrebite bewilligt hat, nicht nur weil er au Beginn des Krieges für den Eintritt 3taliens in den Krieg bei den italienischen Genossen eingetreten ift, nicht nut well et det Begleiter eines Parteigenoffen Albert Ihomas, des französischen Munitionsministers während des Arieges, gewesen ist, als diejet nad Betetsburg reilte, um die Rerensti- Regierung zur Fortführung des Rzleges gu bearbeiten. Cachin und Frossato haben auch ein sehr mettwürdi ges Spiel mit der Beröffentlichung der Bedingun gen getrieben, obwohl fie darüber unterrichtet waren, daß ihre neun Bedingungen" nicht die wirtlichen gewesen sind. Sehr nett ift es auch, daß Frossard in Paris erflärt hat, es bandle fich nut um ble neun Buntte, alle weiteren Bedingungen wären für ihn unannehmbar. Das hindert Cain nicht, leine volle Hebetein Himmung mit Däumig und Stödet auszusprechen, die für die An nahme der verschärften Bedingungen eintreten. Marcel Cain nach alledem über angebliche Parteilichteit anderet tlagen zu hören, wirft recht unerfreulich, besonders wenn dieje Anderen Männer find, die nicht erst seit kurzem für ihre wirklich revolutio näre und prinsipieniteue Saltung Beweise geliefert haben, die Cachin bis ju seiner Ridleys ans Mostan fayldig ge zu blieben ist.
Die Geftali Ernft Deutschs vom rhetorischen Bathos zu brohender Gebärde des Aufrühters, ohne jedoch innerlich erschüttern au fönnen. GB
Die Not des Schauspielers
Zum Streif der Schauspieler in Wien , der inzwischen durch Erfüllung der Forderungen der Darsteller Beendigt wurde, so daß die Theater wieder spielen fönnen, fchreibt bie Wiener „ Arbeiterzeifing":
Unsere Theaterteute machen von fich zeben; Bas will sielen and gerade benen nicht techt pafen, die fich gat jo gern als Sen Schus, 1a ichlechthin als die Borduslegung der Künfte ausgeben, nämlich der befigenden Klaffe und ihren Wortführern, Za, fo lange von den Schauspielern nur erzählt werden foll, wo sie gegelen haben, wie ihr Lieblingshund heißt, was ihre lehte Be gegnung mit einer dahingeschwundenen Hoheit war, auch noch, wann fie das testemat tonttaltbrüchig wurden, um im Triumph zurüdgeholt zu werden, solange tonnte nicht genug erzählt werben; der Theaterflatsch ist nicht bloß eine Eigenschaft des bürgerlichen Zeitungswesens, fondern eine notwendige Folgerung aus ber tapitalistischen Anschauung Dom Wesen des Künstlers als eines bezahlten Spaßmachers. Abet jezt wird von anderen, bitter ernsten Dingen gesprochen, vor allem vom Hunger, den diese, ach To bevorzugte Künstlerschar leidet. Jegt hött man nicht mehr, wo dieser Liebling feinen Sommerfiz( Möbel von der bekannten Firma) und jener Liebling seinen Babeaufenthalt( Kostüm von der belannten Firma) hat, jezt hört man, daß sie nichts gu effen haben: das ist unartig, das ist gartig von injeren gieb lingen, bas i boljeewitisch. Mit einemmal erfährt der ftoh gelaunte Spieger, daß es im Theater nicht lauter Lieblinge gibt, fondern Hunderte von Menschen, die weniger tidtaberühmt, 88th darum nicht minder wichtig sind, noch mehr, daß es auch gleb linge gibt, die Hunger leiden. Das will ihm nun nicht in den Sinn; hon gar nicht aber will er davon hören. Warum fich einen vergnügten Theaterabend durch den Gedanken vergällen laffen, daß eine Salondame, die in blendenden Toiletten auftteten muß Salon und blendende Toiletten find BorausSegungen eines wesentlichen Teiles unseres Theaterbetriebesfoviel Gage erhält, daß fie gerade hinteicht, um das kleid, fo oft es not fut, frija, platten zu lassen, daß der Komiter, während er mit einem Couplet alles zum Lachen bringt, von dem wahn innigen Wunsch gepeinigt wird, plöhlich zusammenzubrechen, well jein tägliches Atrantengels mehr ausmachen würde als feine tägliche Gage? Sai man nicht immer mit frendiger Genugtuung Bernommen, da dieser obet jener Direttor mit erstaunlichem Ge lente nicht bloß entdeckt werden und den Ruhm ihres Entdedets und eines geneigten Publitums mehren, jest wollen fie sogar
Die düsteren Farben des Seelengemäldes wurden in der gestrigen Aufführung im Kammerspielhaus des Deutschen Theaters burch farbige Gewandung und eine phantastisch- expressionistische Detotation unter der nicht gang einheitlich durchgreifenden Spiels leitung von Railheinz Mattin etwas ethellt. Das Bublifum etttug die gallebittete Stimmung der dramatisierten Dialoge mit ernster Würde, Langerwelle spet Gleichgültigteit. Ein grauenhafter Sput ist es ja auch, fich den Dichter vor amüßergewöhnlhia neue Zalente entvedi? Und jest wollen die jungen za ten, nach modernem Zugus frachtenden Zuschauern fich sets! us fon zu sehen. In der nicht gleichmäßigen Darstellung redie fich
Die Vorverhandlungen mit Finnland beendet Mostau, 16. September. ( Durch Funtspruch.) Die grundlegenden Arbeiten für die Friedensverhandlungen mit Finnland find im wesentlichen beendet. Gemäß der vorläufigen Vereinbarung tritt Sowjetrußland an Finnland einen Teil des Petschenga - Gebietes ab und gestattet dadurch Finnland ben freien Durchgang zum Cismeer. Finnland erhält jedoch ein fleineres Gebiet, als im Jahre 1918 geplant war, und die freie Berbindung mit Norwegen wird trotz Abtretung des Petschengas Gebietes nicht aufgehoben. Finnland räumt die besetzten zwei Kreise in Ottarelien, die zum Bestande der oftkarelischen Arbeits tommune gehören. Die finnländische Delegation ist der Ansicht, daß die Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen den beiden Ländern in allernächster Zeit stattfinden müsse.
Ratifizierung des russisch - lettischen Friedens
Mostau, 16. September. ( Durch Funkspruch.) Der Friedensvertrag zwischen der demokratischen Republik Lett land und der föderativen sozialistischen Sowjetrepublik Rußland , der am 11. August in Riga unterzeichnet wurde, ist am 9. Gep tember von russischer Seite ratifiziert worden. Der Austausch der Ratifikationsurfunden wird dieser Tage in Mostau erfolgen.
Ankunft der polnischen Delegation in Riga
TU. Warschau, 17. September. ( Salbamtlich.) Der Vorsitzende der polnischen Friedensdelegation, Domiti, sandte gestern durch die Rigaer Funfenstation einen Funfspruch nach Warschau , in bem er mitteilte, daß der Hauptteil der Delegation gestern abend in Riga angelommen ist. Am Sonn abend, den 18. September, wird die erste gemeinsame Sigung der polnischen und russischen Unterhändler stattfinden, in der die gegen seitigen Vollmachten geprüft werden. Domiti lobt die hervors ragende Fürsorge der Engländer, die die Führung der Delegation nach Riga übernommen hatten und jede nur mögliche Bequem lihteit verschafften. TU. Danzig, 18. September.
Die hier verbliebenen Mitglieder der polnischen Friedensdele gation find gestern nacht oder im Laufe des heutigen Tages nach Riga abgefahren.
Der ruffische Heeresbericht
Mostau, 16. September. ( Durch Funkspruch.) Russischer Heeresbericht vom 15. September. Die Angriffe des Feindes auf Nowy Dwor haben wir abgewiesen. Unsere Abfeilungen befetten das rechte Ufer des Swislocz und eine Reihe Dörfer 40-50 Werst südwestlich Wolfowst. Abschnitt Prushany: Hartnädige Kämpfe 20 Werff füdwestlich der Stadt Brushany find im Gange. 10-12 Werft füdöstlich von Wladimir- Wolhynst fin ben schwere Kämpfe statt. Abschnitt: Rohatyn : Unsere Abteilun gen befekten eine Reihe Dörfer 10 Werst von Rohatyn Bet Salitsch finden hartnädige Kämpfe am Uebergang des Dnjeſte statt. Krimfront: 3m Abschnitt Otechow- Berdjanst wird mit wechselndem Erfolge gefämpft.
Der polnische Heeresbericht
Werichas, 18. September.
3m Generalstabsbericht vom 17. b. M. heißt es: Utrainische Truppen befekten bei ihrem Bordringen längs des Gereth- Ufer die Orte Czortfow, Buczacz , an der Etrypa Przewlota und Wisniowczyt und verdrängten den Feind aus Bodhajec. 3n Verfolgung des zurüdweichenden Feindes nahmen unsere Abteilungen Brzezany an der 3lota Lipa und Narajow an bet Ratajowfa. Weiter nördlich Berfolgungstämpfe mit dem auf der ganzen Linte von dem Dnjefte bis zu den Binster Simpfen weichenden Feind. Im Raume von Kobrin heftige Angriffe bes Feindes auf der Linie des Dnjept- Bug- Kanals und bes Flusses Muchawez; alle Angriffe wurden abgewiesen.
Das
Die Wahlen in Ditpreuhen und Schleswig - Sofiteln. Reichsta binett hat beschlossen, die Wahlen in Ostpreußen und in Schleswig gemeinsam mit den Wahlen zur preußischen Landess versammlung stattfinden zu lassen, wenn dadurch eine allzu wesentliche Betzögerung der Wahl eintritt.
leben. In der Tat, da wird das Entdeden weit schwieriger und wenig lohnend
Das Problem ist umfassender als die einfache Frage, ob die Theater die Forderungen der Schauspieler materiell erfüllen fön nen; selbst in der Enge ünlerer Verhältnisse, selbst unter den noch immer herrschenden fapitalistischen Borauslegungen des Theaters ift noch immer genügend Spielraum für halbwegs mög liche Gagen und wäre noch immer genügend Spieltaum für Vers handlungen voll Einsicht in die Notwendigteilen. Solche Verhandlungen werden weder durch Erklärungen noch durch Drohun gen ersetzt, sondern nur vergiftet, Der Streit aber muß geschlichtet werden, eft techt deshalb, weil das wahte Problem ein ganz andetes ist. Für eine Grundanficht muß man sich entscheiden: ob das Theater und das, was es ant Kunst, an Erhebung, an Freude bieten tann, ein Lurus oder eine Rotmendigkeit ist. Unser Denten ist so sehr auf tapitalistische Vorstellungen einge wöhnt, daß weit über den monopolisierenden Bests hinaus die Anschauung herrscht, Theater sei ein Zurus: ja selbst die EchauSpieler in thret materiellen Not find vielfach in dieser Anschauung befangen. Aber das Theater ist überhaupt nur zu retten, wenn es als Notwendigkeit empfunden und anerkannt wird. Schaubühne als Funktion einer fiftlich organisierten Gesellschaft: das ist ihr Jdeal, das ist ihre wahre Berwittlichung. Nicht das ist die Notwendigkeit, das Theater zu erhalten, wie es heute ist. Das Softem beibehalten, bie Roften aber der Allgemeinheit überwälzen wollen, das geht nicht an. Wenn das Theater die Gorge der Allgemeinheit wird, dann wird es in einen neues Zusammenhang gestellt. Diesen Zusammenhang herzustellen, i eine Aufgabe mehr in dem großen allgemeinen Kampf um die Beseitigung der tapitalistischen Ordnung. Die Entwidlung freibt auch die Künstler in die Kampfteihen des Gojialismus.
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Die
Das profetarische Theater eröffnet feine Epielzett am 14. Dt. to bet. Das Programm der Ottoberabende ist: Gegen den weigen Steden für Sowjetrußland Die Städe diefes Abends find: 1. Der Rruppel", ein revolutionäres Stüd; 2. Bot dem" Tore" von dem ungarischen Genossen Ladislaus Gas ,,, Gegen den weißen Schreden"; 3. Ruhlands 268", ein altuelles Stüd des proletarischen Theaters. Die Vors tellungen finden in verschiedenen Sälen ffatt, die Preise sind für Arbeitsloje 1 M., für Organisierte 3 M., für Richtorganisierte 5 M. Karten find zu haben bei den Funktionären, in den Organis lationen und Betrieben. Einzelheiten werden noch bekanntgegeven. Die Geschäftsstelle des proletarischen Theaters befindet sich BerlinHalensee, Karlsruher Straße 27, 1 reppe.
1. Bortragsabend Motit. Das Brogrammt ist reizvoll durch An Seutungen, es ist ausgesucht unpolitijch, ausgesucht dichterisch, flur in Dehmels Arbeitsmann" hört man die fethe Brandung He Has Mailis Klang. Zwischenbrin eine Rostbarkeit von Boo naventura, am Ende eine efftatische Rühnheit, non Werfel . Das