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Si tacuisses!")
Bon Paul Schwent.
Genosse Brager hat es für angebracht gehalten, auf meine Er widerung mit erneuten Unterstellungen zu antworten. Deswegen lehe ich mich zu meinem Bedauern gezwungen, noch einmal das Wort zu ergreifen. Ich bin mir aber tlar darüber, daß es mir nicht gelingen wird, den Genossen Brager au Ueberschreiben" oder gar zu ,, Ueberschreien". Dazu sind unsere Waffen zu ungleich. Ja, wenn er sich nur im entferntesten der geistreichen und vornehmen Art der Polemit eines Lessing befleißigen würde! Aber so- ich bedaure.
Nur einige Feststellungen seien mir gestattet. Wenn Genosse Brager schreibi, es würden von uns organisatorisme Spaltungsvorbereitungen" um gemeinschaftlich den Kampf gegen den Feind zu führen; wobei man bemerten müsse, baß unter" Feind" nicht der Kapitalismus, sondern die andersbentenben Barteigen offen aus dem eigenen Lager zu verstehen feien, fo find das nicht mehr bloke Verzerrungen, das ist politische Brunnenvergiftung.
Wir haben uns, ich sage es noch einmal, nach Kräften bemüht, in durchaus parteigenöfficher Weise die Gesamtheit der Parteigenossen für unsere Auffassung zu gewinnen. Wir werden von biefem unseren Ringen auch dann nicht ablasen, wenn von der Gegenseite das Niveau des Kampfes noch weiter herabgezerrt wird, wie es durch die Pragerichen Artitel ohnehin schon ge schehen ist.
Run zur Pragerfchen Beweisführung. Ich hatte in meiner ersten Erwiderung gelagt, es sei fein Beweis bafür erbracht und lönne nicht erbracht werden dafür, daß wir uns mit Spaltungsabsichten trügen. Triumphierend schlägi Prager mit der Fauft auf den Tisch: Hier find fie!
Also bitte: In der Schlesischen Arbeiter- Zeitung" schreibt E. K. Don der Abspaltung der Zentrümler und opportunistischen Saboteure( allo von einzelnen Berlonen)- folglich wollen Schwent und seine Freunde die Parteispaltung.
In Dresden find die Genossen zu ber Ueberzeugung gefommen, daß Fleißner und Mente durch andere Redakteure erfekt werden müßten folglich wollen Schwent und seine Freunde die Partei
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Ipaltung. In Elbing versucht Eberlein( von ber R. B. D.!!!) bei den Bertrauensleuten der U. S. P. D. Stimmung für den Anschluß an bie dritte Internationale zu machen folglich wollen Schwent und Jeine Freunde die Parteispaltung.
Und der Kommunist Geig war, gleichfalls in Elbing. fogar o bermeffen, über interne Barteiftagen in öffentlicher Bersammlung au iprechen, noch bevor wit bazu Stellung genommen hatten wenn das fein Beweis für die parteispalterischen Absichten ber Schwent und feiner Freunde ift, dann weiß ich nicht.
Bor solcher Logit und solcher Beweisführung müßte auch ein Lessing fapitulieren. Aber in dem Unsinn stedt Methode. Es wird auf die Urteilslosigkeit der Freiheitlejer jpefuliert. Ich bin lehr im 3weifel, ob dieje fich eine derartig niedrige intellettuelle Einschäzung werden gefallen lassen.
Und dann noch eins. Es muß einmal mit flaten, nackten Worten ausgesprochen werden, daß es eine Heuchelei ohnegleichen ist, wenn man fich pharifäisch auf den Martt stellt und anderen das als ein unverzeihliches Verbrechen vorhält, was man selbst in viel größerem Umfange tut.
Genosse Brager bricht dann für die Objektivität der Freiheit" eine Lanze. Auf den von mit vorgebrachten Beweis geht et votfichtig wie um ein heißes Gilen herum. Das wird verständlich, wenn man die erste Seite derfelben Nummer der Freiheit" durchhebt, bie bie zweite migglüdte Attade Bragers gegen mich ent hält. Da muß die Redaktion zugeben, daß meine Darstellung tichtig ist. Die 21 Buntte gelten für alle Parteien und was in Nr. 375 der Freiheit" inhaltlich wiedergegeben wird, ist lediglich das Sendschreiben des Kongreßpräsidiums an die französischen Geholfen. Ueber diefen Sachverhalt fonnte die Rebattion feit der Reichstonferenz nicht mehr im 3weifel fein. Sobald fie bennod in fetten Lettern über dem Brief die Ueberschrift segt: Die Bes dingungen für die französische Partei- nun, fo ist das eben nichts anderes als eine grobe rreführung der Parteigenossen. Und wer das zweifelhafte Bergnügen hatte, in unzähligen Bersammlungen bagegen anfämpfen zu müssen, wird verstehen, daß das Vertrauen in die Objettioität des Betliner Parteiorgans daburch sicher nicht gehoben worden ist.
Erklärung
In der Morgenausgabe der Freiheit" vom 17. bs. Mts. fchreibt der Genosse Eugen Brager in leinem Artifel Die Bestätigung" In Berlin , bemühen sich bret Gruppen in dieser Sinficht.( Spaltungsvorbereitungen). die swelle Gruppe, ble ber Leitung des Ehepaats Geger und Wegmann untersteht, jammelt fich in den Mujilersälen
1. a.:
Erstens find, feiibem ich in der internen und öffentlichen Bewegung stehe, meine ganzen Bestrebungen dahin gegangen, nicht nur die Spaltung des Proletariats zu verhindern, sondern den Zusammenschlug desselben zu fördern. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit für einen Sozialisten, der wissen muß, daß, je größer
*) O hättest du geschwiegen!
Programm ist gut, aber es ist um des Boritagenden willen da. Der ist allem legten nahe und zufest doch immet fern; weiche Linien umschmiegen den Gang der Rede, man muß mit Stim mungen und Indispofitionen rechnen, er ist nicht nur ungleich an gerichiedenen Tagen, sondern noch an demselben Abend. Et ift ein Berhader und plöglich ein glänzender Hinleger, ein scheuer Eroberer, eine wunderbare, famiweiche Oberfläche, er fingi fich in die Elftafe und trifft mit weicher Schärfe dramatische zente in einet Ballade Seines. Seine Beliebtheit ist fein Schaden mehr, seitdem man immer auf Flegeleien von Halen treuzidisten gefaßt sein muß. Man hat ihm an diesem Abend in ber Singalademie nichts geian, et tai es feinen Sötetn, vielmehr noch seinen Hörerinnen an.
K.
Im Deutschen Theater geht em Mittwoch Gerhart Hauptmanns Drama„ Einsame Menjchen" mit Moissi, Werner Kraus, je Lehmann und Agnes Straus in Ezene. 3m Leffing: theater wird am nächsten Sonnabend Lautensads„ Gelübde" eritmalig aufgeführt.
In der Staatsoper wird am Mittwoch unter Leitung von Mag D. Schillings Richard Wagnets tikan und 3folde" in neuer Einstudierung und Ausstattung gegeben.
Aus dem Berbandé des Opernhaules ist nach Clare Dür und Frau Hafigteen- Dintela nun auch die Altijtin Emmi Leisner ausgeschieden, um sich der Gastspiel- und Konzerttätigkeit zu widmen.
In der Philharmonie hai jüngst der Bruno Kittelsche Chot zum 50. Mal Beethovens Neunte Symphonie trefflich zur Aufführung gebracht. Gift verdienstliches Wirken, bas gebührende Anerkennung fand.
Das Orchester des Deutschen Opernhauses in Charlottenburg verSeltume sebi poltstümliche Symphonielonzerte mit bedeutenden anitaltet auch in dieser Spielzeit unter Rudolf Krasselts bewährter Leitung zehn Uraufführungen und Solisten. Das erste Konzert findet am Sonntag, den 19. September, vorm. 11 Uhr, im Deutschen Opernhaus
tatt.
Eine Arbeitertuntausstellung, die mit der bereits angekündigten in der Petersburger Straße nichts zu tun hat, wird am 5. Ottober in der Botsdamer Straße mit 850 Runstwerten, die von Arbeitern nach der Tagesatbeit geschaffen worden sind, eröffnet werden. Die Ausstellung wird täglich von 10-8 Uhr geöffnet sein.
und fefter die Massen zusammengeschmiedet find auf prinzipiell sozialistischer Grundlage, um so eher die Revolution, in der wir stehen, zum Ziele geführt werden fann. Die„ Spaltungsvorberei tungen find längst von anderer Seite getroffen worden und nicht gulegt von dem Genossen Prager als Rebatteur der Freiheit" burch Artitel, die nicht dem Leipziger Parteiprogramm entSprachen, und an Klarheit über revolutionäre Notwendigkeiten alles vermissen ließen. Wenn notwendig, stehe ich mit Beispielen zur Verfügung.
3weitens ist es unwahr, daß ich mit dem„ Ehepaar Gener" die Leitung einer solchen Gruppe übernommen habe. Ich bin aber erfreut darüber, daß endlich mal von links dieselben Mittel in Anwendung gebracht werden, wie sie von rechts schon immer be nußt wurden. Soffentlich werden sie mit derfelben Gründlichteit und Ausbauer, aber weniger persönlich und demagonisch angewandt.
Was drittens die Versammlungen in den Musikerfälen anbetrifft, jo erkläre ich: Es ist unwahr, daß ich jemals in den Musterfälen weber eine Versammlung besuchte, die sich mit Spaltungsvorbereitungen" oder sonstwie im Zufauimenhang mit der uns beSchäftigenden Frage ber dritten Internationale befaßte, nod) zu einer solchen oder ähnlichen eingeladen habe.
Solche unwahren Behauptungen, in die Welt geschleudert von einem politijchen Redakteur der Freiheit", zeugen von einer Leichtfertigkeit, die man von solcher Stelle nicht erwarten follte. Paul Wegmantt.
Erwiderung
Nach der neuesten Erflärung des Genossen Bauf Schment fann es nunmehr den Parteigenossen überlassen werden, sich ein Urteil über diese Angelegenheit zu bilden. Ich fann mich deshalb ganz fura faffen. Schwent beflagt sich über politische Brunnenvergiftung. 3hm geht es so wie jenem betannten Manne, der auf einer Bissetat erlappt wird und nunmehr ruft: Saltet den Dieb! Ich habe eine Fülle von Material vorgetragen, und Schwent antwortet darauf
mit Rebensarten.
Dem Genossen Wegmann erwidere ich: 1. Genosse Stöder, der zu feinen engeren Freunden zählt und Mitglied des Parteivorstandes ist, dürfte über meine Tätigkeit als Redakteur der Freiheit" doch eine andere Auffassung haben. Meine Artitel sollen nicht dem Leipziger Programm entsprochen haben; wie tommt es nun, daß Genosse Stöder gerade mich dazu ausersehen hat. bas Leip: aiget Attionsprogramm in einer Broschüre für den Wahlkampf zu bearbeiten, die dann in vielen Tausenden von Gremplaten verbreitet worden ist? Daneben habe ich, gleichfalls auf Grfuchen des Genoffen Stödet, eine Anzahl Flugblätter und noch eine weite Broschüre schreiben müssen; als Redakteur der „ Freiheit" selbstverständlich. 2. und 3. Wenn der Name des Genoffen Wegmann in meinen Mitteilungen irrtümlich angegeben worden ist, so mag er sich dafür bei seinem Freunde Stahlberg bebanten. Dieser hat in der Versammlung im Jugendheim ber R. P. D. in der Alten Jakobstraße am 10. September mitgeteilt, baß die Zusammenkunft in den Mufiterfälen unter der Leitung Don Wegmann und des Ehepaars Dr. Gener geftanden hätte. Bei dieser Gelegenheit muß ich mitteilen, daß mir aus Hüls in Westfalen folgender Brief zugegangen ist:
Werter Genoffe Brager! In Ermangelung der Adresse bes Genossen Paul Schwent, Berlin , ersuche ich Sie, veranlassen zu wollen, daß mir unverzüglich das Material: Für oder gegen Mestau" zugesandt wird( Referentenmaterial). Indem ich für die Bemühungen im voraus beftens dante, verBleibe mit Parteigruß U. S. P. D.
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Diesem Genossen und allen anderen Leuten, die solches Material zu beziehen wünschen, sei bemerkt, daß ich dafür nicht zuständig bin. Eugen Prager .
Die Gewerkschaftsbewegung
Die Betriebsrätegentrale und die Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes hatten zu Freitag abend nach ber Neuen Welt" eine öffentliche Versammlung einberufen, um ben Berliner Arbeitern Gelegenheit zu geben, aus dem Munde eines bet fich jest in Deutschland aufhaltenden russischen Gewerkfchaftsführers etwas über die russischen Gewertschaften zu erfahren. Die Bersammlung war sehr gut besucht. Nach Eröffnung durch ben Genossen Baul Reumann wurde zunächst dem Genossen Angelowitsch, Vertreter det russischen Metallarbeiter, bas Wort au einer Begrüßungsansprache erteilt. Angelowitsch sprach tuffisch: seine mit revolutionärer Leidenschaft gesprochenen Worte wurden von einem Genossen ins Deutsche übersetzt und von der Versammlung mit stürmischem Beifall aufgenommen.
Dann erhielt der Hauptrebner des Abends, das Mitglied des Präsidiums der russischen Gewertschaftsräte, Genosse Lo so wsti, bas Wort. Er beherrscht die deutsche Sprache nicht so, um fließend in freier Rede fprechen zu können, und fah sich daher gezwungen, fein Referat Dom Manuskript abzulesen. Da er schnell und etwas mit russischem Atzent sprach, ging leider manche Einzelheit aus dem an und für sich guten und reichlich instruttiven Vortrag vers loren. Da aber angefündigt wurde, daß der Vortrag gebrudt werben foll, tönnen wir uns hier gut auf die Wiedergabe in furzem Auszug beschränken.
mus.
Losowsti schildert zunächst die Umstände, die zum Krieg ges führt haben, den internationalen Kapitalismus und Imperialis Daran anknüpfend entwarf er ein Bild von der Gewerks schaftsbewegung in Rußland vor der russischen Revolution dont Jahre 1905. Sie hatte damals unter der schwärzesten Reaktion zu leiben. Streits wurden gewaltsam unterbrüdt, die Führer vers haftet und nach Sibirien verschleppt. Nach dieser Revolution besserten sich die Verhältnisse, um nach der Restaurierung des Bürgertums fich wieder zu verschlechtern. Einen gewaltigen Auf schwung nahm die tussische Gewerkschaftsbewegung in Rußland erst nach der Märztevolution 1917. Die Gewerkschaften, die in awischen zahlenmäßig start gewachsen waren, erwiesen sich für die Durchführung der Revolution als ein äußerst wichtiger Faktor. Die Fabrittomitees( Betriebsräte) übernahmen die Kontrolle der Betriebe und zwangen die Unternehmer, ihre Betriebe offen zu halten, wodurch die Arbeitslosigkeit, die damals ebenso wie jest in Deutschland zu steigen begann, bekämpft werden tonnte. 3m Laufe der Zeit sind den Fabrittomitees umfangreiche Befugnisse erteilt worden, die noch dazu an Wert gewinnen, als sie erefutiv angewandt werden dürfen. Um nur ein Beispiel zu nennen, dürfen die Organe der Komitees auf dem Lande bei den Bauern Lebensmittel requirieren, um damit die Arbeiter in den Städten zu versorgen.
Det organisatorische Aufbau der russischen Gewerkschaften ist etwa folgender: Es gibt nur einen Verband für jede Industries oder sonstige Gruppe( Industrieverbände). Ein Metallarbeiter 3. B., der in einer Legiilfabrit beschäftigt ist, wird Mitglied des Tertilarbeiterverbandes. Angestellte und Technifer, die in einem metallurgischen Betrieb arbeiten, gehören dem Metallarbeiters verband an. Die Durchführung dieser Organisationsform wat nicht leicht, da z. B. die Ingenieure und Techniter auf feinen Fall mit den Arbeitern susammen in einer Organisation sein wollten. ( Lebhafte zurufe: Wie bei uns.) Einen besonderen Protest ers hoben die letzte dagegen, mit dem Pflegepersonal in einem Ber band zu sein. Aber die Gewettschaften traten ganz entschieden gegen jede Zunftvereinigung auf. Jetzt bestehen innerhalb der Einheitsverbände Seftionen der Berufsgruppen, z. B. für die Ingenieure, Techniker usw. Die Revolution hat denn auch, wie so manches andere, das Vorurteil der gehobenen Stände gegen das Zusammenwirten mit den Arbeitern zerbrochen. Der Redner schildert dann weiter den Organisationsapparat der Gewertschaf
Die Stellung der Organisationen ten, der füßßend auf den Fabrikkomitees fich zentralistisch aufbaut
Bezirk Ketschendorf- Storkow- Beeskow Eine Konferenz des gesamten Wirtschaftsbezirfs Retschendorf- Stortow- Beestow fagte nach einem Referat des Gen. Krille und nach ausgiebiger Diskussion einstimmig den Beschluß, daß die Aufnahmebedingungen für die britte Internationale abzulehnen sind, da fie die spezifisch deutschen Verhältnisse völlig ignorieren und eine Spaltung der U. S. P. und damit der deutschen revolutionären proletarischen Bewegung bedeuten. Es wird erneut und mit allem Nach brud betont, daß die Zentralleltung sowie der tommende Parteitag nichts unverlucht lassen darf, mit der dritten Internationale und allen anderen sozialrevolutionären Parteien, vor allem West europas , unter Wahrung der Selbständigkeit der Parteien und ihrer Eigenarten ein profetatisches Schutz- und Trugbündnis gegen den Kapitalismus herbeizuführen".
bis zu dem allrussischen Gewertschaftsverband, in dessen Klasse 50 Prozent der Beiträge fließen. Halbjährlich finden die Kone gresse und Neuwahlen statt. Die Beschlüsse der Gewerkschaften? wetden staatlich) fanttioniert, weshalb fie auch ein startes Inter effe an der Sowjetmacht haben und diese stügen.
Der Redner wendet sich dann gegen die Ansicht der Menschewitt, die den Gewerkschaften nut jozialpolitijdje, aber feine politischen Aufgaben zuerkennen. Die Gewerfschaffen stehen aber in Rußland in libergroßer Mehrheit hinter der Kommunistischen Partei. Gin 3wang zur Mitgliedschaft werde aber nicht ausgeübt, was schon daraus zu ersehen sei, daß die Gewerkschaften über fünf Millionen Mitglieder habent, die Kommunistische Partei aber nur 600 000. lands zu sprechen, die Der Redner fommt auf die große Rot in den Städten Rußdamit nur die Kinder und die Armen zu elfen haben. Die Kinder lands zu sprechen, die er nicht bestreitet. Der Arbeiter hungert, werden in Anflatten täglich mehrmals gespeist. Der Redner verweift aber darauf, daß es die Blodade fel, die die Not verschulde Wenn man den Bolichemiti die Schuld zuschiebe, so sagen diese: Jawohl, wir sind schuld daran, daß wir die Revolution gemacht und an den heiligen Säulen des Kapitalismus gerüttelt haben. Er schließt seine Ausführungen mit den Worten:„ Gehe Deinen eg und lag die Leute schwagen"
Nach dem Referat wurde zunächst auf Vorschlag des Versamms fungsleiters pon einet Disfuften Stiftens anommen. Nach der
mich eine Distuifion berlangt, ses der effie Beschluß wieder um Es traten dann gestoßen und die Distuffton beschlossen wurde. mehrere Redner auf, die ihre Ansichten je nach dem Standpunkt der Partei, der fie angehörten, vertraten.
Die Abstimmung" in Charlottenburg Bom Unabhängigen Zeitung dienst" wurde neulich inttgeteilt, doß in der Mi gliederversammlung eine Refolution für den Au fchluß an Mosfau mit groß rich beit angenomment morben in. Bié une bazu gefchileben wird, fand in der Willeber verfamtuig Abstimmung wurde jedoch von einigen Teilnehmern. Jo tür überhaupt teine Abfiimmung fail. Dem Vorhaub lagen eine große Anzahl Refolutionen vor und außerdem ber weitestgeber de Antrag, von der Abstimmung über e vielen in Gnzelbetten& ffrier ndn Refolutionen abzuf Ben Tiek wciteftdebende Anitag fiel unler ben tifh. Der Borsigende, Gereffe Wegmann, erinchte die Versammlung, um ein Stimmungsbild zu gewinnen", probere se asthimm n, et für Mostau wäre. Die Gef båsteoton inges baile, daß ein Antrag gegen jebe Яb= ftimmung vorliege, interbrach er mit der flirung, daß aar nicht abgestimmt werden solle, sondern es stb wirklich für 16n nur um eine Uebersicht über le Stimmung für over gegen Mostan handle. Neber die Zwischenrufe zabir icher Genossen hinweg, daß he gegen die Bedingungen oder für neue Berhard lungen waren, fouid ble Stimmungspto be" por enommen, bie jest als bimmungsergebnis in der ganzen Parteipresse erscheint,
Ein Konflikt in der tschechischen Sozialdemokratie
Prag , 16. September. ( Tschechoslowalishes Preßbureau.) Das Personal der Redaktion, Administration, Expedition und Druckerei des, Pravo Lidu" hat heute vormittag einen Be triebsrat gebildet, in den auch Beritetet der Brager Arbeiterschaft aufgenommen wurden. Der Betriebstat eitlärte, et wolle das Blatt neutral gegenüber allen entstehenden Richtungen in der Battet führen, und für eine friedliche Beilegung des Konflities in der Battel eintreten. Das beabsichtige et insbesondere burch Einführung einer 3ensur in der Redaktion des„ Pravo Lidu" zu erzielen, die ber Schriftsteller Camil Beman( Joan Olbracht) übernehmen soll. Der Herausgeber bes Blattes, Abgeordnetet emec, und der Chefredakteur, Abgeordneter Josef Gtisin, haben Protest eingelegt.
Der Kampf in der sozialdemokratischen Partei nimmt schärfere Formen an. Nach der Gewalttat det kommunisten, die sich der Druckerei des Pravo Lidu bemächtigten, dort einen Arbeiter und Redaktionsrat einsetzten und als Zenfor den Schrift steller Joan Olbiacht, der aus Mostau zurüdtehrte, ernannte, trat heute der Borstand der Partei zusammen und faßte folgen den Beschulß: Der Pravo Lidu wird sofort einer anderen Druderei überttagen. Die Redaktion wird neu gebildet. Gegen diejenigen, welche fich des Eigentums der Partei bemächtigt haben, wird ge vorgegangen."
Ruhe Forschunäsreise. Nach einer Mitteilung des Generals von Sajolaisty wird von Rugland eine große hydrographische Er pedition zur Erforschung der Nordlüfte Sibiriens ausgerüstet. Ele loll nach Betermanns Mitteilungen aus zwei Gruppen bestehen, bie einerseits die hydrographischen Verhältnisse der Mündungs- richtlich gebiete der großen Ströme Ob, Jeniffei, Lena und Kolyma unterchen, anderfells einen Eisbeobachtungsdienfi orgonifieren fouten. Bermanente meteorologische Stationen mit drahtloser Berbindung lotten längs der Nordlujte Gibiriens gegründet wetben.
Die Kommunisten erffären, baß sie den Kongres Ende Septem ber trotz des Beschlusses der Parteisestretung, ihn su verlagent, abhalten wolle, fojte es, was es wolle
Sit einem Schlußwott wandte fich Genoffe Pofowsti be Jonbers gegen die Auffailung des ersten Diskussionsredñers. daß Die tiffische Gewertschaftsbewegung mit den deutschen Betriebsorganisationen zu vergleichen fei. Eine Anfrage, ob sich eine größere Zuwanderung deutscher Arbeiter nach Rußland empfehle, beantwortete er dahin, daß babon aus ökonomischen Gründen abgetafen werden müsse, daß abet qualifizierte Spezialarbeiter willtommen seien.
Nach dem Schlußwort wurde dann eine Resolution angenom men, worin das Erscheinen der ruflichen Delenierten begrüßt, und bedauert wird, daß nicht allen die Einreiseerlaubnis erteilt wurde. Die Versammlung protestierte energisch gegen diese Behandlung der Klasjengenossen.
Gewerkschaftliches
Arbeitgeber für die Betriebsorganisation
In Izter Zeit haben sich die Arbeiter der verschiedenen Berufe und Betriebe des öfteren mit der Frage der revolnilor ären Be riebs organifeston befchäftig'. In hunderten von Verfammingen minde den Arbeitern von den Anhängern der.. B. D. die Notwendigkeit der Bertrümmerung der freigeie lfchaftlichen Ordanisation vor Angen geführt. Beseitigung ber privattap taliftischen Wir schaltes orbnung ist angeblich erfier Grun bsetz dieser wirklich revolutionären Gebilde. Cant doch ihr Programm in feinem ersten Ablah:„ Amen der revolutionären Betriebsorganisation" ist die Zusammenfassung aller revolutionären Arbeitet."
Biel ist Gtämpfung der Diktatur des Profetartata. Dieses Bel bedingt nicht nur efämpfung der Kapitalbeirichaft mit allen politischen und wir schaftlichen Mitteln, sondern auch ben Kampf gegen alle Organisationen( freie, fynd falifiche usw.), deren Form und Tendenz diesem Kampfe hinderlich find.
,, Freie Welt"
Was die Kirche aus Christus gemacht hat
Heft 35 Preis 60 Pfg.