Die Stellung der Organisationen

Badischer Landesvorstand

Jm Landesvorstand für Baden gelangte folgende Resolution gegen zwei Stimmen zur Annahme:

Der Landesvorstand der U. S. P. Badens hält die Bedingungen zum Eintritt in die 3. Internationale nach der vorliegenden Be­richterstatung als gerechtfertigt und notwendig zur weiteren taftischen und tonsequenten Fortführung des Kampjes um die Erringung der politischen Macht und zur Durchführung des Sozialismus. Der Landesvorstand fordert die Genossen auf, bei den Erörterungen über die Bedingungen des Anschlusses alle subjettiven Meinungen zurückzustellen und objektiv zu den Grund­fägen und prinzipiellen Fragen Stellung zu nehmen. Der Landes­vorstand erwartet vom nächsten Parteitag eine flare bestimmte Haltung und den direkten Anschluß an die 3. Juter.

nationale.

Zu dieser Resolution schreibt unser Mannheimer   Organ, die Tribüne", es fet als Größenwahn zu betrachten tvenn ein Landesvorstand fich anmaßt, einen solchen Beschluß zu fassen, ohne die Mitglieder gehört zu haben. Außerdem seien in der betreffenden Sigung von den 10 Landesvorstandsmitgliedern nur fünf anwesend gewesen, von denen drei für und zwei gegeu die Annahme der Bedingungen gestimmt hatten.

Mitgliederversammlung in Forst

Weißensee

Am Sonnabend, den 18. September, wurde in einer Mitglieder­versammlung nach einem Referat des Genoffen Stößinger und Korreferat des Genossen Koch folgende Resolution gegen 78 Stim men angenommen:

Die Weißenseer Mitglieder der U. S. B. D. erklären sich für den sofortigen Anschluß an die 3. Internationale bereit. Sie erfennen die auf dem 2. Mostauer Weltfongreß aufgestellten po= litischen Leitsätze als ihre, aus dem Herzen gesprochenen Anschau­ungen und sehen darin den Fortgang der sozialen Revolution aller tapitalistischen Länder. Die formellen Aufnahmebedingun aller tapitalistischen Länder. Die formellen Aufnahmebedingun gen sind deshalb feine Hemmung, sondern eine Förderung unserer Bestrebungen unserer Bartei aur führenden Kampforganisation des deutschen   Proletariats. Die demnach für deutsche Verhältnisse notwendigen Organisationsmaßnahmen schnellstens zu beschließen ist die Aufgabe des Parteitages."

Außerdem wurde folgende Resolution gegen 5 Stimmen an genommen:

Die Mitgliederversammlung der U. S. P. D.  , Bez. Weißensee, verurteilt auf das schärfte die antibolfchemistische Propaganda des Gen. Dittmann, diese Propaganda ist tonterrevolutionär, und ist eine Schädigung der im Befreiungsfampf gegen die Weltreattion befindlichen russischen Genossen, sowie eine Schädigung des inter­nationalen Sozialismus."

In einer start besuchten Mitgliederversammlung der Ortsgruppe haupt feine Abstimmung vorgenommen wurde. Wahr ist da Forst der U. S. P., wurde zu den Aufnahmebedingungen in die Kommunistische Internationale   Stellung genommen. Gegen eine Stimme wurde nachstehende Entschließung angenommen:

Die Befreiung aus tapitalistischer Ausbeutung und Knechtschaft fam nur durch die Vergesellschaftung der Produktionsmittel er­folgen. Diesen Kampf für die Vergesellschaftung der Produktions­mittel fann nur die Arbeiterklasse bewußt und einheitlich führen. Gr bedingt die Geschlossenheit des bewußt sozialistischen revolu­tionären Proletariats in Deutschland   und in den anderen tapi­talistischen Ländern.

Deshalb erklärt die Versammlung, nachdrütlich für einen 3u sammenschluß des internationalen revolutionären Proletariate aller Länder, einschließlich Rußlands  , zu wirken.

Bei voller Würdigung der schwierigen Lage Sowjetrußlands ist die Arbeiterschaft bereit, Sowjetrußland tatkräftig zu unterstützen, die Versammlung vermag aber in den Aufnahmebedin gungen nicht den Weg zu sehen, auf dem eine altions­fähige sozialistische revolutionäre Internationale geschaffen wer ben fann und empfiehlt dem Parteitag, die Aufnahmebedingungen abzulehnen."

Tagung der Stuttgarter   Vertrauensleute

Am 18. September fand die zweite Sthung der Stuttgarter   Ver­trauensleute statt, die sich mit der Juternationale beschäftigte. Ja der Abstimmung wurde gegen rund 20 Stimmen die in der legten Sigung vorgelegte Resolution angenommen, bie fich mit den Bedingungen und hefen der britten Internationale einverstanben erklärt und vom Parteitag den Anschluß an die dritte Jnternationale

erwartet.

Lantet:

des

Ferner wurde einstimmig ein Antrag angenommen, der gegen die Der Beschluß Borverlegung des Barteitages Einspruch erhebt. Der Beschluß Die Bertrauensmännerversammlung Industriekreises gegen die Borverlegung Stuttgart   erhebt schärfsten Protest Durch diese Maß bes Parteitages auf den 12. Oftober. nahme wird eine eingehende Diskussion über die Muschluß­frage und vor allem die Vornahme der Wahlen direkt un­möglich. Die Versammlung kann die Gründe für die Vorverlegung ( Einberufung des Reichstages usw.) nicht anerkennen. Die Versamm= lung verlangt deshalb von der Zentrale das unbedingte Festhalten an dem ersten Zermin, da er das allermindeste dessen darstellt, um ben Parteitag in der vorgeschriebenen Weise zusammenignberufen." Aus den Berliner   Parteiorganisationen 10. Distrikt

Die start besuchte Mitgliederversammlung des 10. Distrittes nahm am 17. September zur Frage der 3. Internationale Stel Nach lebhafter Dis Jung. Referate wurden nicht gehalten. fusion, mit großer Majorität and startem Beifall wurde fol­gende Resolution angenommen:

Die am 17. 9. tagende Mitgliederne

nettennung bez fordert vom Parteitag, unter voller der 21 Punkte, ben sofortigen Anschluß an die 3. In= ternationale. Sie ertennt in den auf dem Kongreß auf­gestellten politischen Leitfägen die Borausseßung des Weiter­treibens der sozialen Wellrevolution und eine wirksame Be­lämpfung des internationalen Kapitalismus  .

Außerdem wurde folgender Antrag einstimmig angenommen: Der 10. Diftritt verlangt, daß die Delegierten au dem am 12. 10. 20 stattfindenden Parteitag in den Distrikten gewählt

werden."

Als Vorläufer Knut Hamsuns   beansprucht der Norweger   Hans Jaeger   Intereffe, der Zeit feines Lebens im Kampfe lag gegen eine engherzige Zensur und gegen den Albbrud franier und heftiger Liebesneigungen. Des schnell Vergessenen Werl   jucht Niels Hoyer zu neuem Leben zu erwecken durch seine erstmalige Berdeutschung der in Rorwegen nur in feltenem Privatbrud vor liegenden autobiographischen Brofabichtung, in welcher zugleic die Kämpfe der norwegischen Jugend aus der Zeit Jbsens and Christian Krogh   wandeln durch dieses Wert. Das Buch wird den: nächst in breibändiger Ausgabe bei Gustav Kiepenheuer   in Bots

dam erscheinen.

Anatole France   schwer erkrankt. Einer Barijer Meldung au­folge, hat sich der Zustand des franzöfifchen Dichters und Schrift. tellers Anatole France   in den letzten Tagen sehr verschlechtert. Anatole France   litt feit einiger Zeit an einer Gehirnentzündung; in der letzten Zeit ist eine schwere Komplitation eingetreten, die bei dem hohen Alter des franzöfifchen Schriftstellers für sehr ge­fährlich angesehen wird. Anatole France   steht im 76. Lebensjahr. Rah legten Meldungen hat sich sein Zustand gebessert.

Die Kammerfunit Berlin   veranstaltet in der Berliner   Sezeffion, Kurfürstendamm  , Sonnabend, den 25. September, 7% Uhr, ben 1. Vortrasabend Märchen in der Dämmerstunde", Peier Sarlan zur Laute, Heinz Silpert( Boltsbühne) rezitiert.

Sonntagonachmittagsfonzerte. Die Konzertdirektion Otto Bar nofste veranstaltet eine Serie von zehn Sonntagsnachmittags­tonzerten mit namhaften Soliften. Das erste Konzert findet am 26. September, nachmittags 4 Uhr, in der Singalabemie statt

Eingegangene Schriften

Dr. Hans Wehberg  : Wider ben Aufruf ber 93! Das Ergebnis einer Rund frage an die 93 Intellektuellen über bie Kriegsschuld. Deutsche Verlagsgesellschaft für Politit und Geschichte, Berlin  . bande ber Gefundheitsversicherung. Breis 6,80 M. Berlagsbuchhandlung Sichard Dr. Richard im Bers Mehmed Zeli Ben: Raubmörber als Gäfte ber deutschen   Republit. Senfatiss nelle Enthüllungen über bie türkische Verbrechergesellschaft, betannt unter dem

Echoes, Berlin  .

Namen Komitee für Einheit und Fertschritt". Berlin- Wilmersdorf  .

lottenburg.

Friedensvertrage. Verlag Franz Bahlen Berlin  ,

Berlag Die Verteidigung",

Weltfrieden. Deutsche   Verlagsgefeffaft für Bolitik und Geschichte, Berlin  - Char Siegfried Dnd: Bersönlichkeit( Bel) Welt- Bürgertum. Entwidlungsstufen zum Dr. jur. Paul Edarbt und Ewald Kattig: Das internasionale Arbeitsrecht im Prof. Dr. Albert Osterrieth  : Gewerblicher Rechtsschutz( unfauterer Wettbewerb) und Urheberrecht im Friebensvertrag von Versailles  ( Art. 306-511 und 27 und 275 des Friebensvertrages). Berlag Franz Bahlen, Hands Robert Engel Fr. W. Foerfter: Mein Kampf gegen das militaristische und nationalistise Deutschland  . Gefichtspunkte zur deutschen   Selbsterfenntnis und zum Aufbau eines Friede burch Reht.

mann- Berlin  .

geb. 28 2.

Nochmals die Abstimmung in Charlottenburg  Genossin Berta Braunthal teilt uns berichtigend mit: Es ist nicht richtig, daß in der Mitgliederversammlung über­gegen, daß der weitgehendste Antrag, den Anschluß au Moskau  unter den vom 2. Kongres ber 3. Internationale aufgestellten Bedingungen anzunehmen, mit überwältigender Mehrheit An­nahme fand, nachdem diefe Resolution vorher nochmals verlesen wurde. Etwa 20 bis 30 Genossen von ungefähr 800 enthielten sich der Stimme und das Resultat der Abstimmung war so ein­brucksvoll, daß die Genossen in ihrer Grregung von den Sigen aufsprangen und in ein brausendes Hoch auf die 3. Internationale ausbrachen. Die Tatsache, daß in der legten Mitgliederversamm lung am Freitag, den 17. September, als Kandidaten für den Parteitag nur die Genossen Wegmann, Genoffin Braunthal und Genosse Elberfeld  , die sämtlich für den Anschluß an die 3. Inter­nationale unter den vorgelegten Bedingungen sind, mit großer Majorität aufgestellt wurden, beweist hinreichend, wo die Mehr heit der Charlottenburger   Parteigenossen steht.

Aus der Partei

Schiedsspruch in Sachen Wendelin Thomas Das Schiedsgericht in Sachen Wendelin Thomas ist nach ein­gehender Beratung und Zeugenvernehmung zu folgendem Ergeb nis gelangt: 1. Es fonnte nicht festgestellt werden, daß Genosse Wendelin Thomas durch seinen Umgang mit der zu einer

1. Die 3entraleinfaufsgesellschaft m. b. S. 2. Die Reichsstele für Gemüse und Obst, Verwaltungsabteilung. 3. Die Reichsstelle für Gemüse und Obst, Geschäftsabteilung, G. m. b. H. in Liqui dation. 4. Die Reichsgesellschaft für Obst, Konserven und Marme laden m. b. H.( wird voraussichtlich zum 1. Oftober d. 3. in Liquidation treten). 5. Die Kriegsgesellschaft für Dörrgemüse m. b. H. in Liquidation. 6. Die Gemüsetonserventriegsgesellschaft m. b. 5. in Liquidation. 7. Die Kriegsgesellschaft für Weinobit einkauf und Berteilung m. b. 5. in Liquidation. 8. Die Kriegss gesellschaft für Sauerkraut m. 5. S. in Liquidation. 9. Die Zen wirtschaftliche Betriebsstelle für Striegswirtschaft, Geschäftsab. traftelle zur Beschaffung von Heeresverpflegung. 10. Die Lano: teilung G. m. 6. S. in Liquidation. 11. Die landwirtschaftliche Betriebsstelle für Kriegswirtschaft, Verwaltungsabteilung. 12. Die Kriegstakaogesellschaft m. 6. H. in Liquidation. IV. Jn Kürze werben noch in Liquidation treten bzw. aufgelöst werden:

1. Der Reichsausschuß für pflanzliche und tierische Dele und Fette G. m. b. S. 2. Die Weinhandelsgesellschaft m. b. S. 3. Die deutsche   Transportzentrale m. b. 5. 4. Die Reichsverteilunge Stelle für Nährmittel und Eier. 5. Der Kriegsausfchuß für Grsat futter G. m. b. S. 6. Die Kriegsnährmittelgesellschaft m. b. S. ta Liquidation.

Bei diesen Gesellschaften ist bereits eine wesentliche Vermindes rung ihres Personalbestandes erfolgt oder in die Wege geleitet, Aber auch bei den Kriegsorganisationen, die zunächst noch weiter bestehen, wie insbesondere bei der Reichsgetreidestelle, ist auf eine ganz wesentliche Vereinfachung und Berbilligung ihres Geschäftse betriebes hingewirkt worden.

Der Gelegentwurf über den achtstündigen Arbeitstag in Deutschs  lanb, der gegenwärtig auf der Grundlage der Verordnungen der Boltsbeauftragten vom November und 17. Dezember 1918 im Reichsarbeitsministerium fertiggestellt wird, wird in Kürze dem Reichswirtschaftsrat vorgelegt werden. Auf jeden Fall soll das Gesetz bis zum 1. Januar 1921 in Kraft gelegt oder wenigstens in letter Fassung vor den Reichsrat gebracht sein. Ueber den Ins halt des Gesetzes ist uns näheres noch nicht bekannt.

Luftpoftverkehr Warschau  - Paris  . Bon heute, ben 21. b. M., ab soll ein Bosiluftverfehr zwischen Warschau  , Brag, Straß burg und Paris   eingerichtet werden. Die Strede Warschau­Brag dauert drei, Warschau  - Straßburg   sechs und Warschau  - Paris  neun Stunden. Vorläufig starten die Flugzenge viermal wöchent lich ab Barschau, und zwar um 8 Uhr vormittags.

Bus Palästina. Wie der Telegraaf" aus London   meldet, hat der Gouverneur von Palästina, Sir Herbert Samuel, einen be rotenden Ausschuß ernannt, der aus zehn Mitgliedern besteht, Christen, Mohammedanern und Juben. Das Englische, Arabische und Hebräische sind jeht als amtliche Sprachen in Balästina an erfannt.

päteren Zeit als Spigelin entlarvien Schröder- Manke fich tom: Generalversammlung des Deutschen  

promittiert hat. Das Schiedsgericht hat aus diesem Grunbe einstimmig eine Verurteilung abgelehnt. 2. Das Schiedsgericht erkennt an, daß Genosse Thomas in Anbetracht der in der Presse erhobenen Anschuldigungen in einer berechtigten Ab­wehr gehandelt hat, als er den Artikel in der Nummer des Augs­burger Bolfswillen" vom 21. 7. 1920 veröffentlichte. Es ist jes doch der Ansicht, daß er gegenüber dem Genoffen Schneider zu weit gegangen ist und spricht deshalb mit fünf von sieben Stimmen eine Rüge aus.

Augsburg  , den 14. September 1920.

Fleißner, Borsitzender. R. Kämpfer. W. Schmöger. Chr. Ferkel. Dötterl. Rich. Krusius. Dilger.

Transportsperre der Eisenbahner

Minden  , 20. September.

Sier legt eine große Menge von Kartoffeln versandbereit, die von der Reichsfartoffelstelle zur Versorgung der minderbemittelten Bevölkerung von Dortmund   bestimmt ist. Die Versendung tann jedoch nicht erfolgen, da die Eisenbahner die Berladung nicht zulassen.

Um 14. September 1920 faßte der Bezirksbetriebsrat ber Gifenbahnbirettion hannover   folgenden Beschluß: Der Ober- Regierungspräsident von Hannover   wird ersucht, ditrch

greifenbe Maßnahmen für die Versorgung von Winterkartoffein zu

Vor allem wird verlangt, daß der Preis für ben Bentner Kar toffeln nicht 15 Mart übersteigen darf.

Sollte der Ober- Regterungspräsident nicht in der Lage seht, die Städtische Bevölkerung in der Provinz Hannover   mit genügenben Startoffeln zu beltefern, so werden die Eisenbahner zur Selbsthilfe fchreiten, diese Selbsthilfe wird folgendermaßen durchgeführt werden: Sämtliche Kartoffeltransporte werden ange halten und den städtischen Kummunen zugeführt. Wettere Anordnungen behalten sich die Bezirksbetriebsräte vor.

Ueberschichten in Oberschlesien  

Daß durch die Auguft Wirron gefährdete Ueberschichtenab tommen im oberschlesischen Koblenbergbau hat geftern zwischen den beteiligten Justangen, dem Arbeitgeberverband ber oberschlesischen Bergwerts- und Hüttenindustrie, den Angestellten­verbänden und ben in der Arbeitsgemeinschaft der Bergarbeiter- und Metallarbeiterverbände vereinigten Organisationen zu neuen Ber handlungen geführt, die bei weiterem reibungslosen Berlauf bis Ende nächster Woche zum Abschluß gefangen dürften. Die Grund­lage der geftrigen Berhandlungen ist etwa folgende:

Soweit es Wag gestellung und Betriebsverhältniffe aulaffen, sollen bom 1. Oktober ab Ueberschichten verfahren werden. Es sollen möglichst alle Belegfchaftsmitglieder unter Tage fich beteiligen; die über Tage sollen entsprechende Ueberschichten bezw. Weberstunden Telften. Für die Ueberschichten beam. Ueberstunden werden für die Arbeiter über und unter Tage 50 Prozent des Tariflohnes ver= gültet, sofern die Seifung der Ueberschichten bezw. Ueberstunben der Leistung der gewöhnlichen Arbeitsgett entspricht. Für jede Ueberschicht sollen den Beteiligten 2 Pfund Schweinefett zu demselben verbialtaten Preise mie in den übrigen Bergbauzevieren Deutschlands   gewährt werden, dazu ein Pfund Zuder und ein Pfund Beizenmehl, je zum Preise von einer Mart. Der 3wang zum Verfahren von Ueberschichten wird ausgefchloffen und eine weitere Erhöhung der Lebens­mittelmenge tu Aussicht genommen, falls es die Höhe der Förderung als angebracht erscheinen läßt.

Dieses blommen unterliegt auch noch Verhandlungen mit der Interalliterten Kommission.

Eisenbahner- Verbandes

Dresden  , 18. September,

Schlußbericht.

Die Statutenberatung nimmt verhältnismäßig furze Zeit in Anspruch. Der vom Borstand vorgelegte Entwurf wird mit den in breitägiger Beratung getroffenen Abänderungen der Statutenberatungstommission angenommen. Abgelehnt wird die von der Kommiffion vorgeschlagene Fassung des§ 2, nach der ber Verband auf dem Boden des Klaffentampfes steht und fein Ziel bie Beseitigung der fapitalistischen Produktionsweise ist. Die Beiträge betragen tünftig in zwei Klassen 2 M. und 2,50 M. Da neben find zwei Klaffen zu 50 f. und 1 M. vorgesehen, und zwar 50 Pf. für Altpensionäre und Snvaliden und 1 M. für Lehrlinge und Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahre. Burben Unterstügungseinrichtungen ist eine Erwerbslosenunterstügung hin­zugekommen, nach der im Falle von Krankheit oder Arbeitslosig­feit Unterstützung bis zum Betrage von 420 M. in einer Unter­frügungsperiode gewährt wird. Die Unterstügung in Todesfällen hat eine enderung insofern erfahren, als es titgliedern, die bei ihrem Eintritt in den Berbans auf Erwerbslosenunterstügung Berzicht leisten, das Sterbegeld in allen Fällen um 100 Prozent erhöht. Die Verwaltung des Berbandes besteht fünftig aus 21 Mitgliedern, und zwar 10 befoldeten und 11 unbesoldeten. Die letzteren werden auf der Generalversammlung aus verschiede nen Ortsgruppen des Landes gewählt. Die neuen Sagungen tres ten am 1. Januar 1921 in Kraft.

Den Bericht der Beschwerde tommission erstattet UI.  rich Berlin  . Die Kommiffion hatte 10 Fälle zu untersuchen. In einem Falle wird vorgeschlagen, ben Beschluß der Jenaer General versammlung, nach dem ein Angestellter seines Amtes enthoben war, rüdgängig zu machen. Eine lebhafte Diskussion setzt über den

Fall Geschke

etn. Geschte wurde vom Vorstand aus dem Verbande ausgeschlossen auf Grund feines verbandsschädigenden Treibens". Seine Abs ficht, den Verband in das fommunistische Fahrwasser zu lenten, hätte nach der Auffassung des Borstandes die Spaltung des Ber bandes zur Folge gehabt. Der Auffassung des Borstandes schloß fich feiner Zeit die Beschwerbefommission an. Die von der Gene ralversammlung eingesezte Kommiffton falägt nun vor, ben Aus fchluß rüdgängig zu machen, Gefahre aber für zwei Jahre die Fähig teiten zur Bekleidung von Verbandsämtern abzusprechen. Das Borstandsmitglied pigsch empfiehlt weiter Ablehnung des Kommissionsvorschlages. Darauf wizb in namentlicher Abstim mung mit 137 gegen 95 Stimmen beschlossen, den Ausschlu Geschtes aufrechtzuerhalten.

Darauf erstattet bie Rechnungskommission ihren Bericht. Im Anschluß daran werden die Gehälter der Verbandsangestellten neu geregelt. Weiter wird der Borstand verpflichtet, bis zum 1. Je­nuar 1921 eine Borlage zu schaffen zur Sicherung angemessener Unfall- und Bensionsbezüge.

Zur Barstandswahl werben ben Delegierten zwei Bors schlaglisten unterbreitet. Die eine enthält die von beiden Rich­tungen gemeinsam gemachten Borschläge, während die andere kurz vor der Wahl eingereichte, die besonderen Vorschläge der Oppost­tion bringt. In geheimer Abstimmung werben gewählt: Zu Bor figenden Scheffel- Berlin, Bernhard Mannheim, Stour Berlin und als Kassierer Dräger- Berlin, als besolbete Getre täre pitsch- Magdeburg  , Brennig- Berlin  , Jochabe Berlin  , au Ifuß- Berlin, Thielemann- Berlin  , Benze I Leipzig  ; undefoldete Borstandsmitglieber:& eddern- Hamburg  Ensen- Köln, Güdel Sannover, age- Salle, Kuhnf Berlin  , Hermann Matthäus Nürnberg, Richter Leip sig, Spanner- München  , Schacher- Crfurt, Schaffers Breslau. In die Beschwerdefommiffion werben gewählt: 3 il st

Der Abbau der Kriegsgesellschaften offen, 21rich Berlin  , Weber- Cassel, Kontromis­

Wie die P. P. N." an zuständiger Stelle erfahren, sind von ben 38 Kriegsorganisationen, über die das Reichsministe. rium für Ernährung und Landwirtschaft bei seiner Er­richtung am 1. April 1920 die Dienstaufsicht von dem Reichswirt­schaftsministerium übernommen hat, bis heute

I. völlig aufgelöst worden:

1. Die Reichsfuttermittelstelle, Berwaltungsabteilung. 2. Der Reichskommissar für Fischversorgung( nebst leberwachungsstelle für Seemuscheln). 3. Der Kriegsausschuß für Kaffee, Tee und beren Erjagmittel, G. m. b. 5. in Liquidation.

II. Jn Liquibation getreten:

Die Reichsfuttermittelstelle, Geschäftsabteilung G. m. 5. S.( Be. zugsvereinigung der deutschen Landwirte), und zwar am 1. Juni

1920.

III. An das Reichsshahministerium als reine Ab= widlungsstellen ohne bewirtschaftende Tätig teit abgegeben worden:

Danzig  , Gruber- Cannstatt. Nach kurzer Beratung läßt ber neugewählte Borstand durch den Vorsitzenden Scheffel ertlä ren, baß es bereit ist, die Wahl anzunehmen. Im Zusemmenhang damit spricht er dem bisherigen und jetzt von seinem Boften schei­benden Borsitzenden Brunner den Dent der Generalversammlung aus. Er hebt hervor, daß die Eisenbahner- und die gesamte Ge­werhaftsbewegung der Tätigkeit Brunners außerordentlich vict

verbanti.

Mis Ort bes nächsten Berbandstages wisb München   festgefeh Unter Bunft: Erledigung sonstiger Anträge gelangt bie bei der Berichterstattung zur Betriebsräteftage bereits ere wähnte Entschließung des Borstandes zur Annahme. Cine an bere Entschließung, in der eine Revision des Bersailles ric bensvertrages, ein gemeinsames Zusammenarbeiter affer Kreise gegen die Reaktion und gegen ben internationalen Papita­lismus gefordert wird, findet einstimmige Annahme. Nach fur zer Begründung durch das Vorstandsmitglied Kogur wird be= schlossen, dem Reichsfinanz- und Reichsverkehrsministerium folgen. des dringliche Telegramm zu übermitteln: