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Arbeiters maßlos aus und gefährdet die Leistungsfähigkeit ganzer Generationen, wenn ihr nicht Schutzgesetze Fesseln auferlegen. In der industriellen Arbeit der verheiratheten Frau liegt unter Die Frauenarbeit, namentlich die Arbeit verheiratheter den jezigen Verhältnissen immer eine Gefahr für die Familie. Frauen in Bergwerken, Steinbrüchen und der Großindustrie, soll Wir können sie verringern durch Mehrwerthung der Männer- 1 allmälig abgeschafft werden." arbeit und müssen unbedingt für Herabsehung der Arbeits - Der Kongreß beschließt, zunächst in eine Generaldebatte über zeit aller Industrie: Arbeiterinnen wirken. Die erste These des diesen Antrag einzutreten. Die heutige Sigung leitete Nationalrath Decurtins. Vor Ein Referenten hat in der Sektion insoweit eine Aenderung erfahren, als fritt in die Tagesordnung verliest Generalsekretär Greulich die weiblichen Angestellten im Handel, Transport und Verkehrs- it. Der Antragsteller führt zur Begründung seines Antrages a. aus: In Belgien sind 50 000 Frauen, besonders in der folgende Buschrift des St. Petersburger Bundes für den Kampf um wesen, welche in der ursprünglichen Fassung nicht besonders genannt Textilindustrie, beschäftigt und man sehe sich selbst die Fädlerinnen die Befreiung der arbeitenden Klassen und der jüdischen sozialdemo- waren, mun angeführt sind. Dagegen zeigte sich die Unmöglichkeit, an, wenn sie aus der Fabrit herauskommen, und man wird fagen, so fratischen Organisation in einer westrussischen Stadt":" Die Fabrik- dieselben Schußbestimmungen auch für die weiblichen Dienstboten sollten die Mütter unserer Kinder nicht aussehen. Der Beruf der gesetzgebung, heißt es darin, ist im zarischen Rußland ebenso jung und Tagelöhner in Haus- und Landwirthschaft aufzustellen. In Frau ist das Muttersein. Selbst Bebel hat das in seinem Buche wie die Arbeiterbewegung, die diese Gesetzgebung ins Leben gerufen einer Resolution, die sich der Reihe der gestern zur Berathung Die Frau" anerkannt. Wie soll sie aber diesen Beruf erfüllen, hat. Den Arbeiter Unruhen 1885 und 1887 entsprangen die gelangten Thesen anschließt, wird ihrer Ausnahmestellung gedacht wenn sie in der Fabrik arbeiten muß? Die Rapitalisten preisen die Gesetze vom 3. Juni 1885 über das Verbot der Nacht- und werden besondere Schußvorschriften für sie gefordert. Die Frauenarbeit, weil sie ihnen die Produktion verbilligt und arbeit für Frauen und jugendliche Arbeiter Textil bestehenden Fabrifgesetze beschäftigen sich fast nur mit den erleichtert. Wer in diesem Saale aber steht auf einem solchen fabriken und insbesondere das Gesetz vom 3. Juni 1886 über die Frauen in der Großindustrie. Doch das Leben der Ar manchesterlichen Standpunkt. Die Reglementirung der Frauengegenseitigen Beziehungen zwischen Unternehmern und Arbeitern. beiterinnen in der Kleinindustrie, der Schneiderinnen, Weiß- arbeit genügt nicht, sie muß abgeschafft werden. Ein Haupteinwand Die Streitbewegung von 1896 und 1897 hat das jüngste Gesetz vom näherinnen, Blätterinnen, auch der Dienstboten in Haus- und dagegen ist der, daß man sagt, der Lohn der Frau ist nothwendig 2. Juni 1897 über die Beschränkung der täglichen Arbeitszeit hervor Landwirthschaft führt uns so schreiende Uebelstände vor Augen, daß zur Erhaltung der Familie. Stellen Sie aber einmal eine Bilanz gerufen. Parallel damit ging die Ausdehnung der Fabritgesetzgebung diese Arbeiterinnen in erster Linie der Aufmerksamkeit der Gesetz auf. Nehmen Sie den Betrag des Lohnes, den die Frau zum und speziell der Fabrikaufsicht auf einen größeren Theil des russischen gebung zu überweisen sind. Die Ladenmädchen und Plätterinnen, Familienbudget leistet und nehmen Sie auf der anderen Reiches. Die russische Fabrikgesetzgebung ist auch das einzige Gebiet deren Arbeitszeit in Geschäften oft aufs ungebührlichste ausgedehnt Seite den Nachtheil, den das Budget durch unökonomische der gesammten russischen Gesetzgebung, das gewisse Merkmale des wird, deren Organismus durch das andauernde Stehen, wie auch Wirthschaft erleidet, nehmen Sie den weiteren moralischen Fortschritts aufiveift. Die übrigen Gebiete der russischen Gesetzgebung durch Einathmen schlechter Luft aufs schlimmste leidet, sie haben Nachtheil und die Leute wird nicht zu gunsten der Frau verfallen dagegen immer neuen Korrekturen, die die gesammte gefeßliche Schutzbestimmungen bringend nöthig. Noch schlimmer sieht ausfallen. Die Kapitalisten benutzen die Frauenarbeit zur Herabliberale Reform Alexander II. zu nichte machen. Abgefehen es bei Arbeiterinnen, denen die Dauer der Arbeitszeit selbst über- drückung der Löhne der Männer. Schaffen wir ein gefeßliches Verhiervon wirken die geheimen Erlasse der Ministerien in derselben lassen ist, bei den zu Hause arbeitenden Schneiderinnen, Weiß- bot der Arbeit verheiratheter Frauen. Die Freiheit ist es, die Richtung. Jede neue Regung des russischen Proletariats schafft näherinnen u. f. w. Sie sind bei den niedrigen Löhnen gezivungen, niederdrückt, das Gesetz ist es, das befreit.( Beifall.)
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eine Reihe folcher Erlasse. So hat z. B. der Minister des Junern in die Nacht hinein zu schaffen. Sie können sich nicht Frau Lily Braun Berlin : Wenn wir uns gegen den während des Petersburger Streits von 1896 und 1897 an alle Re- die nöthige Luft und Nahrung gönnen. Der weibliche Drganismus Antrag des Vorredners erklären, so thun wir es aus fast daktionen von Zeitungen und Zeitschriften ein geheimes Birkular ist weniger widerstandsfähig als der männliche, und es ziehen in den gleichen Gründen, die er für seinen Antrag angeführt erlaffen, das den Abdruck von Notizen, Artikeln und Mittheilungen ihn viel leichter dauernde Schädigungen ein, die sich in Mattigkeit hat. Auch wir sind für Verkürzung der Arbeitszeit, auch wir treten über Arbeitszeit, Arbeitslohn und überhaupt über die Arbeits- und Verminderung der Arbeitskraft äußern. Eine richtige Ver- für den Schuß der Mutter ein und sind für das Verbot der Frauens verhältnisse des Fabritarbeiters untersagt. Daffelbe geschah in einem fürzung der Arbeitszeit wird thatsächlich keine Verminderung der arbeit da, wo ihr Körper Schaden leiden kann. Aber wir sind niezweiten Birkular( Juni 1897). Da es dem russischen Arbeiter an Leistungen mit sich bringen, sondern viel eher gefunden und arbeits- mals für das Verbot der Frauenarbeit überhaupt.( Beifall.) Warum Den elementarften Rechten mangelt, tönnte einem angesichts solcher freudige Frauen und Mädchen schaffen. In der zweiten These fängt man bereits an, die Frauenarbeit in der Großindustrie zu Berhältnisse die Bedeutung der Fabrifgefeßgebung ganz illuforisch fordern wir den Achtstundentag für die eines besonderen Schußes verbieten. Die Konkurrenzfurcht ist es, die sehr häufig auch auf anderen erscheinen, zumal die Strafen gegen Fabrikanten sehr niedrig find. bedürftigen Frauen. Die Arbeit der Frau hat nach Schluß der Gebieten zut tage getreten ist, und die Frauen gern in das alte Dienst Trotzdem find wir russischen Arbeiter an der Ausdehnung des Ar- Fabrit ihr Gude noch lange nicht erreicht. Schon übermüdet muß und Sklavenverhältniß zurückdrängen möchte. Die Frau ist doch beiterschußes außerordentlich interessirt. fie sich noch zur Ordnung und Herstellung alles dessen aufraffen, nicht in erster Linie Frau, wie der Mann nicht in erster Linie Euch, westeuropäische Genossen, die Ihr schon längst Breß-, was von fremden Kräften thun zu lassen ihr die knappen Mittel Mann ist, sondern Mensch( Beifall!) und hat die Berechtigung als Vereins, Versammlungs-, Streiffreiheit und sonstige politische Rechte verbieten. Und die jungen Mädchen? Ihnen wäre Mensch zu leben. Das kann sie jedoch nur dann, wenn sie befißt, Euch mag vielleicht der Kampf der russischen Arbeiter, die zu wünschen, was nur den wenigsten unter den Arbeite- ökonomisch selbständig ist. Auch im Hinblick auf das Familienleben diese Rechte noch nicht genießen, unverständlich oder gar illosorisch rinnen möglich ist, daß sie, solange teine großen, häuslichen verlangen wir, daß die Frauenarbeit nicht verboten werde. Was erscheinen. Und doch wird dieser Kampf geführt. Rußland besitzt Pflichten vorhanden sind, Fortbildungskurse besuchen könnten, um würde dann die Folge eines Verbotes der Frauen Fabrikzwar ein Fabrikgesetz, aber es stand bis vor kurzem nur auf dem sich beruflich zu heben, oder geistigen oder künstlerischen Neigungen arbeit sein? Sie würden die Heimarbeit in Bapier. In ungeheurem handwerksmäßigen Betrieben war 16stündige zu folgen. Auch wäre ihnen die Zeit zu gönnen, in der sie sich in den Umfange wieder ausleben lassen.( Beifall.) Die Frau würde in Arbeitszeit feine Seltenheit. Jetzt hat man das längst vermoderte von der weiblichen Fabrikbevölkerung arg vernachlässigten Haus- ihrem elenden gemeinsamen Koch-, Schlaf- und Wohnraume zu Hause Zwölfftunden Gesetz ausgegraben, und es wurde zu einer Agitations- haltungsgeschäften üben könnten, damit sie nicht in Unkenntniß über eine Werkstatt schaffen und dort Tag und Nacht arbeiten müssen. parole. Die Polizei und Fabrikinspektion mußte sich in dieser Frage die richtige Verwerthung der Nahrungsmittel bleiben. Zur Er Das Verbot der Frauenarbeit wäre eine Prämie auf das Konkubinat auf die Seite der kämpfenden Arbeiter stellen. Es wurden Ver- langung einer thatsächlichen Ruhepause für die Arbeiterinnen gehört und gerade diejenigen, denen die Heiligkeit der Ehe so sehr am Sammlungen abgehalten und geheime Vereine für die Erringung unbedingt auch der freie Sonntag Nachmittag. Soll die Arbeiterin Herzen liegt, sollten das bedenken. Der Bund, den die Liebe geweiht des Zwölfftundentages gegründet. Der Kampf um dieses Gesetz wirklich zur Sonntagsruhe kommen, so muß ihr zur Erledigung der hat, ist auch uns heilig. Aber die heutige Form des Konkubinats erweckt das Solidaritätsgefühl der Arbeiter, sie gewinnen immer mehr nöthigen Reinigungs- und anderer häuslicher Geschäfte der Nachmittag niedrigt die Frau und ist ein Unglück für die unehelichen Kinder. die Ueberzeugung, daß die Unternehmer eine ihnen feindliche Klasse vorher freigegeben werden. Diese Einrichtung wird der unverheiratheten Bei einem Verbot der Frauenarbeit würde man die Männer bilden. Sie sehen auch ein, daß Polizei und andere Gewalten aus- Arbeiterin im günstigsten Fall den ganzen Sonntag, der verheiratheten aber am Heirathen verhindern und die Zahl der unehelichen Kinder gesprochene Feinde ihrer Klasse sind. Frau wenigstens einige Nachmittagstunden der Erholung bringen. würde erschrecklich wachsen. Die Prostitution, dieses Geschwür am Die Regierung hat jetzt in einem neuen Gesetze den Arbeitern Es werden heute immer mehr Berufsthätigkeiten, die früher aus- Körper unserer Gesellschaft, würde noch größer werden. Es ist Ronzessionen in bezug auf die Verkürzung der Arbeitszeit schließlich von Männern ausgeübt wurden, auch von Frauen er darau Anstoß genommen worden in der Sektion, daß gerade ich als gemacht. Sie befürchtet offenbar ein Hinübergreifen der wirthschaft- griffen. Die Frauenarbeit hat aber die Löhne der Männer herab- Frau diesen Punkt berührt habe. Wer aber hätte mehr das Recht lichen Agitation auf das politische Gebiet. Das neue Gesetz hat die gesetzt, und da, wo der gleiche Lohn existirt ist es, immer bei über- dazu, als gerade die Frau, wer hätte mehr das Recht an die Hoffnung und den Muth des klassenbewußten russischen Proletariats wiegender Zahl der weiblichen Arbeitskräfte zum Schaden der elendesten unserer Mitschwestern zu denken? Gerade im Namen der immerhin neu belebt und gestärkt. In diesem Sinne ist die Ent- Männer, wie z. B. in Webereien. Es empfiehlt sich deshalb die höchsten Sittlichkeit verlangen wir sozialdemokratischen Frauen die widelung der russischen Fabrik- Gesetzgebung wichtiger für das Forderung: Gleicher Lohn für gleiche Leistung ohne Unterschied, Frauenarbeit. Die Prostitution, dieser Schandflect, ist eine Folge der russische Proletariat als einer der Faktoren, welche an der all- ob Mann, ob Frau. Dagegen hat die Sektion den fapitalistischen Wirthschaftsordnung, nicht ein nothwendiges Uebel. mäligen Untergrabung des Absolutismus wirksam mithelfen. Wir Ausschluß der verheiratheten Frau aus der Fabrit ent- Sie wird mit dieser tapitalistischen Ordnung aus der Welt vers begrüßen Euch, werthe Rongreßmitglieder, und wünschen Euch einen schieden abgelehnt. Die Gründe werden wohl in der schwinden. Wir stehen hier alle als Vorfämpfer der Unterdrückten, erfolgreichen Abschluß Eurer Arbeiten. Dieselben werden uns ebenso Diskussion ausführlich besprochen werden. Die beabsichtigte Wirkung Glenden und Geschändeten und deshalb gerade fordere ich Sie auf ,, wie unsern westeuropäischen Genossen eine werthvolle Agitations des Verbots fönne einerseits durch Hebung des Werthes der Männer- gegen den Antrag de Wiart zu stimmen.( Stürmischer Beifall.) parole im Kampfe mit unserem Ausbeuterthum geben."( Lebhafter arbeit, andererseits durch das Verlangen des Achtstundentages mit Dr. Rudolf Meyer Prag kommt auf die Erfindung der Beifall.) freiem Sonnabend- Nachmittag ohne Lobnabzug für Arbeiterinnen amerikanischen Feldmaschine zurück, welche die Frauenarbeit auf dem Borsigender, Nationalrath Decurtins: Da den russischen erreicht werden. Bei Berathung der 3. und 4. These verlangte Lande überflüssig macht. Hätte man die Maschine dieses Jahr schon in Arbeitern die Freiheit des Wortes, der Presse und des Roalitions die englische Delegation vollständige Abschaffung der Hausindustrie. Europa eingefühit gehabt, die Mifere wäre nicht so groß geworden. rechtes fehlt, hielten wir uns verpflichtet, ihre Zuschrift hier zu ver. Die Zeit reichte nicht hin, dies Thema gründlicher zu behandeln, Kein Gesetz war da, die Anwendung der Feldmaschine aufhalten zu lefen.( Bravo !) Wir hoffen, daß ihnen bald die Freiheit gewährt weshalb eine Resolution beschlossen wurde, die als Nummer 6 können. Die Frauenarbeit werde auch bei uns über furz oder lang wird, die auch die beste Grundlage jeder rechtmäßigen Autorität ist. vorliegt. Um aber nicht alles einem künftigen Kongreß zu entbehrlich sein. Während bei uns die Frauenarbeit in der letzten ( Lebhafter Beifall.) überlassen, wurde Resolution Nummer 3 angenommen. Es ist Zeit noch gestiegen sei im landwirthschaftlichen Betriebe, habe sie in selbstverständlich, daß, wenn fanitäre und andere Gründe England bereits start abgenommen, in Amerika fast ganz aufgehört. uns für die Arbeiterin den Achtstundentag verlangen lassen, die Er gäbe zu bedenken, daß sich die Frauen vom Lande jetzt gierig Arbeit im Geschäft nicht zu Hause ihre meist noch intensivere Fort auf die Arbeit in der Industrie stürzen würden.( Der Vorfegung finden soll. Es giebt ja leider viele Frauen, die gezwungen sigende macht den Redner darauf aufmerksam, daß seine sind ihres nicht ausreichenden Tagelohnes wegen, Nachts noch zu Redezeit abgelaufen sei.) Der Redner erwidert: Mit dieser Garotte Hause zu sticheln, das aber drückt den Werth der Frauenarbeit noch um den Hals fann man nichts machen und tritt von der Tribüne weiter herunter. Resolution Nr 4 ist durch folgenden Zusatz zu er- ab.( Große Heiterkeit.) gänzen:" Durch gesetzliche Vorschriften sind die Arbeitszweige zu Frau Klara 3ettin Stuttgart : Als Vertreterin sozialbezeichnen, in denen schwangere Frauen nicht beschäftigt werden demokratischer Frauen und Mädchen lege ich besonderen Protest dürfen." Eine achtwöchentliche Schußzeit für Wöchnerinnen gegen den Antrag Wiart ein. Die Befreiung des werkthätigen schreibt unser schweizerisches Fabrikgesetz vor. Der schweizerische Boltes fann nur durch den Sozialismus erfolgen. Der Sozialismus Fabrikinspektor Dr. Schuler fonstatirt an der Hand der verlangt die Befreiung jeden Berufes, jeden Geschlechts. Erfahrung mit dieser Bestimmung in unserem Fabrit- Berufsarbeit der Frau muß der des Mannes gleichberechtigt gefeß eine bedeutende Verminderung der Kindersterblichkeit und der sein und darf nicht verboten werden. Auch im Interesse des BeKrankheiten unter den Frauen. Mit der Aufstellung der Schußzeit rufes als Gattin und Mutter liegt ein Verbot der Frauenarbeit allein ist nur halb gesorgt. Die Mittel zur nöthigen Pflege und nicht. Nur eine gleichberechtigte Frau fann auch diesen Beruf Kräftigung müssen der Wöchnerin von Staat oder Gemeinde ge- wahrhaft erfüllen. Unsere jetzige fapitalistische Entwickelung hat zwar währt werden. Wir kennen bei uns jene Beschränkungen der bürger- das Familienleben zerstört, aber der Entwickelungsgang ist doch lichen Freiheit nicht, die in anderen Ländern über landwirthschaft ein eklektischer. Auf der einen Seite zerstört er, auf der anderen liche Arbeiter und Dienstboten verhängt sind. Bei uns gilt für alle baut er wieder auf und macht die Bahn frei für die fittliche Einheit Kategorien der arbeitenden Klassen das gleiche, gemeine Recht. Um für Mann und Frau. Die Berufsarbeit ist die wirthschaftliche so mehr haben wir Anlaß beizustimmen, daß in anderen Ländern Grundlage für die soziale Befreiung der Frau. Unsere Gegner auch jenen gedrückten Klaffen das gleiche Recht zu theil werde. wollen die Gleichberechtigung der Frau nicht, sie sagen, sie ist ein Die Resolution 6 überweift die wichtige Frage der Hausindustrie Zeichen der Decadence. Bisher hatten wir aber noch niemals 5. Für landwirthschaftliche Arbeiterinnen( Arbeiter) und für einem fünftigen Kongreffe. Die Sektion fand, daß die Frage gründe wirkliche Gleichberechtigte. Freilich fällt in die Zeiten Dienstboten sind alle Geseze und Bestimmungen aufzuheben, die lichere Studien erheischt und nicht einfach durch ein Berbot gelöst der Decadence eine gewisse Gleichberechtigung der Frau, fie in eine Ausnahmeftellung gegenüber anderen Arbeiterkategorien werden kann. These VII will ein Stück geschichtlicher Ungleichheit aber nur der Frauen in den obersten Schichten. Jetzt handelt bringen;( Dienstboten Ordnungen, Verbot der Koalition, der befeitigen. Der Kampf um gleichen Lohn für gleiche Leistung ist es sich um eine Bewegung der Frauen im Volke nicht nur um die Vereine und Versammlungen 2c.) und sind für sie besondere Geelenden, die mit ihren Händen, sondern wie es Freiligrath ausfege, und Schutzvorschriften im Sinne der vorstehenden Forderungen gedrückt hat, bungernd pflügend mit dem Hirn" das färgliche Brot zu erlaffen. verdienen müffen. Erst eine ökonomisch unabhängige Frau wird 6. In Erwägung, daß die Einschränkungen und endliche Be dem Mann mehr als das Weib sein. Sie wird dem Manne der seitigung der Hausarbeit in allen ihren Formen im Interesse der Héritier Lausanne :" Der Verband der Gewerkschaften des befte Freund, die Trägerin und Hegerin seiner Ideale, die Volkshygiene der Kultur, sowie insbesondere der gewerkschaftlichen Seine- Departements wollte eine Abordnung von 10 Delegirten zum Förderin seiner Bestrebungen sein. Die Frau wird die Organisation dringend nöthig ist, es aber unmöglich erscheint, die Kongreß fenden. Der Munizipalrath von Paris hatte bereits das Geld geistige und fittliche Hälfte des Mannes sein, und gestatten Frage der Hausindustrie auf diesem Kongreffe in einer ihrer Be- bewilligt, die Regierung hat es wieber gestrichen, weil das vor Sie mir hinzuzufügen, oft auch die bessere Hälfte deutung entsprechenden Weise zu berathen, giebt der Kongreß dem handene Reisegeld nur für den Präsidenten der Republik reicht. Mannes.( Große Heiterkeit.) Nur die Frau, welche ein Bollmensch Wunsche Ausdruck, daß auf dem nächsten Kongreß die Frage der Ach bin beauftragt worden, ihnen das mitzutheilen.( Heiterkeit). ist, wird ihre Kinder zu Vollmenschen erziehen können. Aber nicht Hausindustrie und die damit im engsten Zusammenhang stehende Die französische Arbeiterschutz Gesetzgebung ist nicht gänzlich nur die Mutter nehmen Sie den Kindern, Sie würden ihnen bei Frage der Arbeiterwohnungen gesetzt werde. wirkungslos, was daraus hervorgeht, daß das Pariser Arbeitsamt einem Verbot der Frauenarbeit auch die Erziehung des Vaters 7. Der Kongreß fordert für die Frauen für gleiche Arbeit allein 3000 Uebertretungen zur Anzeige gebracht hat. Den Frauen nehmen, er würde noch weniger im stande sein als jetzt, sich um gleichen Sohn und macht es den Delegirten zur Pflicht, fogleich ist jetzt die Beschäftigung in Buchdruckereien wo pornographische die Erziehung zu kümmern, da er dann noch länger arbeiten, bei den öffentlichen Gewalten dafür einzutreten, daß sie diesen Schriften und Bilder hergestellt werden, verboten worden. müßte. Wenn wir Sozialisten die Macht hätten, wir Grundsatz jedesmal anwenden, wenn die Gelegenheit sich bietet. Schlimmeren Verführungen ist aber die Frau noch in den Ver- wollten bessere gesellschaftliche Zustände schaffen. Heute fordern wir Das Korreferat hält Fräulein Margarethe Greulich: gnügungslokalen der sogenannten feinen Welt ausgesetzt. nur die Beschränkung der wirthschaftlichen Ausbeutung. Der Konflikt Ueber die Nothwendigkeit der gefeßlichen Regelung der Arbeitszeit Mr. Finance Paris. Chef des Pariser Arbeitsamtes, bemerkt der Frau, die Frage, wie weit gehöre ich der Welt, wie weit dem und weiterer Schußbeſtimmungen für die arbeitenden Frauen wird in auf die Aeußerung des Vorrebners, daß es richtig sei, daß der Hause, ist der schlimmste, für die Frau, für die das Mutter sein diesem Kreise kein Zweifel bestehen. Auch die gefeßgebenden Be- Minister des Innern das vom Munizipalrath bewilligte Geld ge- fein Zufall oder gar ein unangenehmer Vorfall und die Berufsa hörden sind darin eines Sinnes, daß die Arbeiterinnen besonders strichen habe. Man dürfe aus dieser Handlung des einen Ministers arbeit kein Spielzeug, eine andere Form des geschäftigen Müffiggeschützt werden sollen, nur wie weit solche Bestimmungen gehen aber nicht auf die Gesinnung der ganzen Regierung schließen. Der ganges ist. Aus diesem Konflikt erwachsen ihr die größten, müssen, um eine wirkliche Hebung der Lage der Arbeiterinnen und Handelsminister habe einen Beamten des Arbeitsamts zum Kongreß Schmerzen, aber auch die größte Kraft, den Kindern damit des ganzen Volkes zu bewirken, darüber herrschen verschiedene entsandt und damit seine Sympathie für die Kongreß- Verhandlungen mehr zu sein als die einseitige Frau. Wir begreifen Ansichten. Die moderne Industrie preßt die Arbeitskraft des und Bestrebungen ausdrücken wollen.( Beifall.) sehr gut, daß die Anhänger der anderen Richtungen erschreckt find
Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Zur Berathung steht Punkt 3: Die Frauenarbeit. Der Referent, Großrath Jean Sigg in Genf , hatte folgende Thesen, die in der Sektionsberathung festgestellt wurden: 1. Der internationale Arbeiterschuß- Kongreß in Zürich fordert eine umfassende und wirksame Schußgesetzgebung für alle Arbeiterinnen und weibliche Angestellte in der Groß- und Kleinindustrie, dem Gewerbe, Handel, Transport- und Verkehrswesen, sowie der Hausindustrie.
2. Als Grundlage dieser Schußgefeßgebung fordert der Rongreß eine Maximal Arbeitszeit von acht Stunden pro Tag und 44 Stunden pro Woche für alle Arbeiterinnen und weibliche Angestellte. Die Arbeitszeit muß Sonnabend Mittag um 12 Uhr endigen, so daß ihnen eine ununterbrochene Ruhepause von mindestens 42 Stunden bis Montag Morgen gesichert ist. 3. Strenges Berbot des Unternehmerbrauches, den Arbeiterinnen und weiblichen Angestellten nach beendigter Arbeitszeit weitere Arbeit nach Hause mitzugeben.
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4. Vor und nach ihrer Niederkunft dürfen Wöchnerinnen im ganzen während acht Wochen nach der Niederkunft jedenfalls wenigstens sechs Wochen nicht gewerblich beschäftigt werden. Während dieser Schußzeit erhält die Arbeiterin von Staat oder Gemeinde eine Entschädigung, die in direktem Verhältniß zu ihrem Lohnausfall steht.
logisch und moralisch vollständig gleich dem Kampfe der ganzen Arbeiterklaffe um die wichtige gesellschaftliche Werthung und Be lohnung ihrer Arbeitskraft.( Lebhafter Beifall.) Die Diskussion wird eröffnet.
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