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Br. 201. 14. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 29. Auguf 1897.

Internationaler Kongvek

für Arbeiterschuh. Zürich , den 26. August 1897. VI.

Ju der Nachmittags Sigung wurde in die Debatte über die fieben Resolutionen zum Schutz der Frauenarbeit ein­getreten. Frau Marie Billinger von der Arbeitskammer der Stadt Zürich , tritt als Arbeiterin besonders lebhaft für die Freigabe des Sonnabend- Nachmittags und das Verbot der Mitnahme von Arbeit nach der Wohnung ein.

Hub! sid

die deutschen Sozialdemokraten gehörten.( Große Heiterkeit.) Er meisten zerstörend wirken die mineralischen und metallischen tritt für den Sektionsantrag ein. la s Staubtheile, unschuldiger sind die Staubtheile von thierischen Liebknecht: Aus meiner Kenntniß der englischen Verhältnisse Substanzen( Federn, Haare, Wolle 2c.), noch weniger gefährlich glaube ich fagen zu können, daß die Verstimmung der Engländer auf der Staub von Pflanzenftoffen. Sehr schädlich wirkt der einem Mißverständniß beruht. Auch wir deutschen Sozialdemo- Bleistaub, der Bleivergiftungen, Bleifolit und andere Krankheiten fraten sind für die Abschaffung der Hausindustrie, wir wollen auch erzeugt. Unter 800 Arbeitern wurden in acht Jahren 1103 Blei­die heutige Fabritarbeit beseitigen, wie überhaupt die ganze bürger- vergiftungen fonstatirt. Direkt das Leben gefährdend seien die Queck­liche Gesellschaft.( Heiterkeit.) In Deutschland hat die Haus- filber- und Phosphordämpfe, namentlich die Verarbeitung des gelben industrie aber eine weit größere Ausdehnung als in England, wo Phosphors. Dänemark sei das einzige Land, das für die Zündholz­fie faft nur noch als Schwigsyftem vorkommt. Für Deutschland fabrikation den gelben Phosphor verboten habe. In der Schweiz defretiren: wir würden uns mit einem solchen Beschluß nur lächer: worden. Das mindeste, was nur zu verlangen sei, sei ein Arbeiterschuß, tönnen wir nicht einfach die Abschaffung der Hausindustrie sei ein solches Verbot nach wenigen Wochen wieder aufgehoben lich machen.( Beifall.) soweit ihn die Technit nur gestatte. Ventilation, Wasch- und Badevorrich­Frau Marie Bonnevial aus Paris wendet sich gegen der Sektion ein. Sigg Zürich tritt für die ursprüngliche Form der Resolution iungen 2c. Der Schuß müffe gesetzlich werden, man dürfe nicht auf das jede Beschränkung der Frauenarbeit. Schußgefeße sind nothwendig, Wohlwollen der Unternehmer die Arbeiter angewiesen sein laffen. aber sie müssen für Mann und Frau gleich sein. Rednerin plädirt Vollmar's decken sich vielfach, und hätten die Engländer die durch stetige behördliche Aufsicht wirksam erhalten werden kann. Dr. Adler Wien : Der Antrag der Sektion und derjenige Borläufig fehle dieser kategorische Imperativ des Gesetzes, der nur für internationale Arbeiterinnen- Roalitionen. Vorsitzender De curtins meint, wenn die Frauenautonomie Frage nicht angeschnitten, fönnte man sich mit dem letzteren Wie in Frankreich müßten behördlich Liften der gesundheitsschädlichen einmal durchgeführt sei, würde ein Präsident Frau Bonnevial nicht vielleicht begnügen. Da wir aber nur in der Lage sind, uns zu Betriebe überall aufgestellt werden, um die Aufsicht zu erleichtern. so über die Zeit hinaus reden lassen, wie er es gethan habe. äußern was unser Endziel in bezug auf die Hausindustrie ift, fo Da einzelne Unternehmer schon freiwillig in ihren Betrieben auf so über die Zeit hinaus reden lassen, wie er es gethan habe. müssen wir es unverblümt thun. Der Vergleich mit der Fabrit eine achtstündige, ja auf eine fechsstündige Arbeitszeit zurück­( Heiterkeit.) Miß Sullivan schildert die scheußlichen Zustände der industrie, den Liebknecht machte, stimmt nicht, weil die Hausindustrie gegangen seien, sei ein behördlicher Einfluß auf die Verkürzung der Heimarbeit in London und fordert das Verbot der Hausindustrie. im Widerspruch mit der technischen Entwickelung eine rückständige Arbeitszeit leicht zu erreichen. Der Redner erörtert hierauf die Es werden nun einzelne Abänderungsanträge zu den Resolutionen Betriebsform ist, die allmälig beseitigt werden kann und darum muß. weiter unten mitgetheilten, von der Sektion in Uebereinstimmung berathen, nachdem die ersten drei angenommen sind. Daß die Deutschen diesmal so schüchtern sind, verstehen wir nicht, mit ihm festgestellten Thesen. Er sagt: Wir geben uns nicht Resolution 4 wird auf Antrag Sigg's so geändert, daß die da es sich um die Festlegung eines Ziels und nicht um einen Gefeß- der Täuschung hin, daß wir mit den Thesen den Gegen­Entschädigung der Arbeiterin während der Schußzeit ihrem sonst entwurf handelt. Die Defterreicher werden in erster Linie für den stand völlig erschöpft haben. Die Thesen schließen sich aber an die Sektionsantrag und nur, wenn diefer abgelehnt werden sollte, für bestehenden gefeßlichen Bestimmungen, wie an die praktischen Bes dürfniffe des Lebens eng an, sind auch wissenschaftlich gut begründet. den Antrag Bollmar stimmen. Auch wenn die aufgestellten Forderungen durchgeführt sein sollten, wird es noch viel zu thun geben. Die Kongreßtheilnehmer, welche den Thesen zustimmen, könnten das Bewußtsein mit nach Hause nehmen, daß sie zur Erhaltung des schönsten Gutes des Arbeiters, der Gesundheit, einen schönen Beitrag geliefert zu haben und eine fefte Grundlage geschaffen zu haben, auf der man in Zukunft ruhig weiter bauen könne.

erhaltenen Lohne entspricht.

ist

.

Greulich Zürich empfiehlt den Vollmar'schen Antrag. Es unmöglich, die Hausindustrie von heute auf morgen abzuschaffen. Jean Sigg aus Genf tritt für den Beschluß der Sektion ein. Die Debatte wird hierauf geschlossen.

Rulemann Braunschweig findet Resolution 5 in sich formell widerspruchsvoll. Die Sache könne nicht in einem Abschnitt über Frauenarbeit behandelt werden. Was hier verlangt werde, könne nur für weibliche Dienstboten gelten. Es muß volles Koalitions­recht nicht nur für landwirthschaftliche Arbeiterinnen und weibliche Der Antrag Vollmar wird mit 70 gegen 68 Stimmen an Dienstboten, sondern für alle Arbeiterinnen verlangt werden, darin allein, daß für das Gesinde ein besonderes Gesetz vorhanden ist, ist genommen. ebensowenig etwas zu finden, wie daß für Handel und Gewerbe be­Biffer 7 der Resolution wird debattelos genehmigt. sondere Gesetze vorhanden sind. Also nicht die Gesinde- Ordnungen, Damit ist die heutige Tagesordnung erledigt und die Verhand­sondern der erniedrigende Inhalt der geltenden Gesinde- Ordnungen istungen werden auf morgen( Freitag) vertagt. zu bekämpfen.

Bebel giebt zu, daß die Fassung formal angreifbar ist; aber fie drückt am besten aus, was wir wollen und das ist die Haupt­sache. Die Bestimmungen der Gesinde- Ordnungen find geradezu für Stiaven verfaßt. Wenn man alle erniedrigenden Bestimmungen aus ihnen streicht, dann bleibt nichts von ihnen übrig.( Heiterkeit und Beifall.)

Biffer 5 wird in der vorgeschlagenen Fassung fast einstimmig angenommen.

Zu Ziffer 6 stellt Vollmar folgenden Antrag: Der Kongreß sieht in der Hausindustrie eine Beschäftigungs­weise, die schwere soziale und gesundheitliche Uebel im Gefolge hat und ein großes Hinderniß für die gewerkschaftliche Organisation und die Durchführung eines wirksamen Arbeiterschutzes bildet. Der Kongreß überweist deshalb die eingehende Behandlung dieser Frage dem nächstfolgenden Kongreß." Zur Begründung weist Vollmar darauf hin, daß so, wie die Dinge in Deutschland liegen, von der Beseitigung der Hausindustrie in den kleinen Städten und auf dem Lande nicht die Rede sein könne. Wir kennen sehr wohl die Schäden der Hausindustrie und drücken sie in der Reso­lution aus. Möge der nächste Kongreß sich eingehend mit der Frage befassen.( Beifall.)

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Macdonald London konstatirt, daß die englischen Gewert­schaftskongresse, diese als rückständig geltenden Vereinigungen seit Dezennien alljährlich die Aufhebung der Heimarbeit verlangen und dadurch wesentliche Fortschritte erreicht hätten. Dieser Kongreß dürfe dahinter nicht zurückbleiben, sollen diese Anstrengungen nicht Schaden leiden.

VII.

Zürich , den 27. Auguft 1897. Die Verhandlungen leitet heute wieder Präsident Scherrer= St. Gallen. Zur Berathung steht der fünfte Punkt der Tagesordnung: Nachtarbeit und Arbeit in gesundheitsschädlichen Betrieben."

Der Referent, der frühere Profeffor der Hygiene an der Universität Mostau , Professor Dr. F. Erismann behandelt zu­nächst die Frage der Nachtarbeit, dann die Arbeitszeit in gesund­heitsgefährlichen Betrieben, beide Fragen als Hygienifer vom hygienischen Standpunkte. Er bezeichnet die Nachtarbeit als ein Kind der fapitalistischen Produktionsweise und giebt ein aus. führliches Bild über die Schutzgesetzgebung gegen bie Nachtarbeit in allen Kulturländern, die fich haupts fächlich auf ein Verbot, jugendliche Personen in Nachtarbeit zu bes schäftigen, beschränke. Unter jugendlichen Personen verständen die Gesetze der meisten Länder aber auch nur die jungen Leute bis zu sechzehn Jahren. Aeltere Leute dürften faft überall zur Nacht­arbeit verwendet werden. Am fortgeschrittensten sei in der Richtung der Nachtarbeit die Gesetzgebung der Schweiz , am zurückgebliebensten sei fie, abgesehen von Spanien , Portugal und der Schweiz , in Amerika , wo überhaupt nur in den drei Staaten in Maffaschufets, Minnesota und New- York einzelne einschränkende Bestimmungen gegen die Nachtarbeit bestünden. Und doch bringe die Nachtarbeit den ganzen feinen Mechanismus, als den sich der menschliche Organismus darstelle, wie die Wissenschaft festgestellt habe, völlig in Unordnung.

Burrows London : Nicht um Dekretirung der vollständigen In feffeluder Weise bespricht der Redner die Arbeit in Aufhebung der Heimarbeit gleich morgen handelt es sich, sondern gesundheitsgefährlichen Betrieben. Gesundheit und darum, festzustellen: Sind Sie oder sind Sie nicht entschloffen, alles Leben der Fabritarbeiter seien gefährdet durch Unfälle aller Art, zu thun um diese Best zu beseitigen? Und diese Frage muß präzise durch Ueberanstrengung, durch allzugroße Hiße oder rasch wechselnde mit Ja beantwortet werden, was der Vollmar'sche Antrag nicht Temperatur, durch Arbeit in unnatürlicher Körperstellung, durch leiste, wohl aber der Sektionsantrag. mechanisch wirkenden oder giftigen Staub, durch Einwirkung uns atbembarer oder giftiger Gase und Dämpfe. Als gesundheits­gefährlich im engeren Sinne des Wortes gelten alle diejenigen Ge­werbe, in welchen die Gefahren für Leben und Gesundheit der Arbeiter hervorgerufen werden. Durch die Eigenschaften der zu ver arbeitenden Substanzen, d. h. durch in die Luft des Arbeits­raumes übergehende Staubtheile, Gase und Dämpfe.

Quelch aus London von der Sozialdemokratischen Federation" erklärt im Namen der englischen Delegirten, daß sie sich vom Ver­Lauf des Kongresses enttäuscht fühlten. Gerade so wie bei der Frage der Altersgrenze für die Kinderarbeit, so hätten sie die Empfindung, als ob sie auch bei dieser Frage gleichsam einer reaktionären Maffe gegenüber ständen, zu der seltsamerweise auch

Die Wahrheit

Am

Die beiden Resolutionen mit den Thesen zur Nachtarbeit und der Arbeit in gesundheitsgefährlichen Betrieben lauten: I. Machtarbeit.

1. Nachtarbeit, d. h. Arbeit zwischen 8 Uhr abends und 6 Uhr morgens ist für Arbeiter jeglichen Alters und beiderlei Geschlechts gefeylich zu verbieten.

Ausnahmen können nur für erwachsene Männer und nur für diejenigen Industriezweige gemacht werden, welche aus technischen Gründen auf ununterbrochenen Betrieb angewiesen sind und nur in bezug auf diejenigen Beschäftigungen, welche einen derartigen Betrieb erfoderten. Dies gilt auch für solche Gewerbe, bei denen die Nachtarbeit einen integrirenden Bestandtheil des Betriebes bildet, wobei jedoch die gesammte Arbeitszeit den gefeßlichen Maximal- Arbeitstag nicht überschreiten darf. Die Arbeiter dürfen übrigens auch in solchen Fällen nur mit ihrer Zustimmung für Nachtarbeit verwendet werden.

Diejenigen Industriezweige, in denen aus dem angeführten Grunde Nachtarbeit gestattet wird, müssen durch das Gefeß genau bezeichnet werden.

2. Ueberzeitarbeit ist für Kinder, junge Leute beiderlei Ge­schlechts unter 18 Jahren sowie auch für Frauen nicht gestattet. Für erwachsene Männer kann dieselbe ausnahmsweise gestattet werden, doch darf sie sich nicht auf Stunden ausdehnen, welche im Gesetz als Nachtstunden bezeichnet sind.

Ausnahmsweise und vorübergehende Berlängerung der Arbeits­zeit darf nur dann gestattet werden, wenn der Betrieb durch unvorhergesehene Ereignisse( höhere Gewalt, Unglücksiälle) gestört worden ist und hieraus dem Unternehmer oder den Arbeitern ein bedeutender materieller Schaden erwächst.

Wegen Geschäftsandrang darf Ueberzeitarbeit nicht gestattet

werden.

3. Bei Industriezweigen, welcher ihrer Natur nach ununter brochenen Betrieb erfordern, muß in drei achtstündigen Schichten gearbeitet werden, wobei in bestimmten Zeiträumen Schichten wechsel stattfinden soll. Um den Arbeitern eine 24 stündige Sonntagsruhe zu ermöglichen, soll an den Sonntagen eine Reserve­schicht eingeschaltet werden.

II. Arbeit in gesundheitsgefährlichen

Betrieben.

1. Die gesundheitsgefährlichen Betriebe im Sinne dieses Res ferates follen in jedem Laude auf dem Verordnungswege genau bezeichnet werden.

halten, und davon die meisten im Yukon - Diftritt. Dieser umfaßt find heftigen Stürmen unterworfen und gefährliche Stromschnellen einen breiten Gürtel von goldhaltigen Felsen und erstreckt sich über in Menge vorhanden. Während des kurzen aber heißen Sommers mehrere hundert( englische) Meilen in östlicher und westlicher giebt es Schwärme von Mosquites und Mücken, die au Bösartige

Richtung. Durch das goldhaltige Gestein haben die Beraftröme tiefe Furchen geschnitten, und in ihren Betten ist das fortgeschwemmte Gold enthalten, so daß aus einer großen Menge fehr minder werthigen Felsgesteins stellenweise eine Quantität Kies gewonnen werden kann, die ergiebig genug ist, um das Waschen zu lohnen. Und nur durch die Prozedur des Auswaschens allein wird in dem ganzen Distrikt das fofibare Metall gewonnen.

feit ihres Gleichen fuchen. Die abgehärtetsten Männer werden auf dem Wege durch die Sümpfe nach den Birch Creek- Diggings von den schrecklichen kleinen Blutsaugern in einer Weise gequält, daß fie der Verzweiflung nabekommen. Um zu diesen und anderen Diggings aut gelangen, muß man die beladenen Böte durch reißende Ströme und Stromschnellen ziehen, dann durch die Sümpfe mühsam waten und fiber die rauhen Bergpfade mit schweren Lasten auf dem Rücken flettern. Im Winter fällt das Thermometer zu fanm meßbarer Tiefe. Dann kann wenig gearbeitet werden, und da um diese Jahreszeit meist tiefe Dunkelheit herrscht, wird das Leben fast un­erträglich.

über das Goldgebiet in Alaska . Angesichts des Goldfiebers, das infolge der Funde in Alaska weite Kreise des amerikanischen Voltes erfaßt hat und sich auch auf unsern Welttheil zu erstrecken droht, dürfte der so lange erwartete offizielle Bericht der Vereinigten Staaten über die Goldfelder in Alaska , der endlich veröffentlicht worden ist, von großem Interesse sein. Er stammt aus der Feder des Geologen Professor In jeder dieser Furchen( gulches) ist es geftattet, noch nicht J. Edward Spurr, der als Führer einer aus Mitgliedern des besetzte Bläge abzustecken, deren Größe je nach dem Goldgehalt des United States Geological Survey " bestehenden Expedition die Kiefes von der Gemeinschaft der Goldgräber in dem betreffenden Goldregion am Yufon einer eingehenden Prüfung unterwarf. gulch durch Stimmenabgabe festgesetzt wird. Die Länge einer Das Goldgebiet bat außer seinem Reichthum an Mineralien Besitzstelle( claim) beträgt in der Regel etwa 500 Fuß den Strom Die Kosten der Reise find beträchtlich. Indianer müssen zu wenig Einladendes. Während des furzen Sommers steigen Myriaden entlang und die Gefammibreite des gewöhnlich sehr schmalen Bettes. hohen Löhnen gemiethet werden, um einen Theil des Vorraths oder von Mosquitos auf den gelbfarbenen Boden nieder, gleich der Der Besigtitel wird von einem für diesen Zweck erwählten miner auch alles über den Chilcoot- Paß zu befördern, und die nöthige Aus­Pest im alten Egypten, und in den langen Wintermonaten registrirt, und alle Streitigkeiten durch Stimmen in den Ver- rüstung an sich ift fostspielig. Bei der Ankunft in den Diggings herrscht eine so grimmige Kälte, daß die Erdarbeiten nur an sonnigen sammlungen beigelegt. find Lebensmittel oft für feinen Preis erhältlich, da die Herbeis Zagen vorgenommen werden können. Trotzdem, sagt Prof. Spurr, Um das Vorkommen von Gold im Kies zu bestimmen, wird schaffung immer ungewiß ist. Die Fracht von der Rüfte nach den werden die Handwäschereien im Schwemmlande mehr Gold zu Tage die primitive Methode des Waschens in Pfannen angewandt. Nach Diggings beträgt 1/2 Dollar per Piund, so daß der Lebensunterhalt fördern, als dies je in den besten Tagen Kaliforniens der Fall ge- dem dann die systematische Arbeit begonnen, werden aus selbst enorm theuer wird, selbst wenn man sich auf Kartoffeln zu 1 Dollar wesen. Allerdings- und das ist ein Kardinalpunkt ist zum gefällten Bäumen mühevoll Bretter geschnitten und daraus lange per Pfund und Speck zu 85 Cents per Pfund beschränkt. Bei einem lohnenden Abbau des in den Quarzfelsen vorkommenden Berggoldes Schleußen- Raften gebaut. Lohn von 10 Dollar pro Tag auf 60 Tage im Jahre sind also auf im regulären Bergbau viel Maschinerie nothwendig, und diese Die Tiefe des Kiefes im Boden der Gräben variirt von einem diese Weise keine Reichthümer zu sammeln. Auch ist Lohnarbeit in das schwer zugängliche Gebiet zu bringen, ist vorläufig bei bis zu zwanzig und dreißig Fuß. Der obere Theil der Kiesschicht nicht immer zu haben, da das Angebot den Bedarf stark übersteigt. dem gänzlichen Mangel größerer Transportmittel ein schwieriges ift wertblos, der ergiebige liegt direkt auf dem Felsbette darunter Sicher ist, daß jede Fundstelle, die nicht mindestens für jeden Problem. und ist gewöhnlich sehr dünn. Um zu ihm zu gelangen, muß die Betheiligten 10 Dollar pro Tag abwirft, mit Verlust arbeitet. Die Produktion Alaskas an Gold im Jahre 1896 wird auf ganze obere Echicht weggeschaufelt werden, eine Arbeit, die oft die So kommt es, daß manch' fähiger und fleißiger Miner oft nicht genug rund 3 Millionen Dollars geschätzt. Dieser Betrag kommt jedoch ganze Saison dauert. Ist der Kies tiefer als etwa zehn Fuß, dann erwerben kann, sich satt zu essen. aus einem Gebiet von der Größe eines Viertels der Vereinigten wird seine Fortfchaffung eine furchtbare Aufgabe. Dann fann die In solchen Tagen fällt es vielen sogar schwer, das Land zu vers Staaten und wurde theils aus den Quarzfelsen, theils aus den goldhallige Schicht meist nur im Winter erreicht werden, wenn alles lassen, denn die beschwerliche Reise den Fluß entlang dauert 30 Tage Wäschereien des Schwemmlandes gewonnen. Die besten Feleminen festgefroren ist, und zwar, indem man Schafte hindurchsenkt und den und darüber, und Lebensmittel sind nur zu theuren Breisen zu haben. liegen an der südöstlichen Küste an dem zugänglichsten Theile des gefrorenen Kies mittels Feuers auftbaut. Die so gewonnene gold. Die Fahrt den Fluß hinunter per Dampier ist sehr kostspielig, und Territoriums, und zwar sind die bedeutendsten die große Treadwell- haltige Masse wird an die Oberfläche geschafft und bei Beginn des im vergangenen Jahre waren reichlich 150 Männer, die auf diese Mine in der Nähe von Juneau , die Minen in Berners Bay und warmen Wetters gewaschen. Weise heimkehren wollten, dazu nicht in der Lage und find noch dort. auf der Insel Unga und die kürzlich entdeckte am Klondike. Alle Die gewöhnliche Route in das Yukon Gebiet führt über den Unter diesen Umständen möge jeder es reiflich überlegen, bevor diese können nur mittels großem Apparat und bedeutenden Betriebs- Chilkoot- Baß von Juneau aus, den Lewes und Yukon - Fluß entlang er sich nach dem Yukon aufmacht. Nicht einer unter hundert ist für mitteln ertragsfähig gemacht werden. bis zum Goldrevier. Die Zeit zum Aufbruch dahin ist in der Regel In der Merthschäßung des Volkes nehmen jedoch die Hand- der April. Ein großer Theil des Weges führt über Eis, das die wäschereien des Schwemmlandes den ersten Play ein, da fie, fern Eeen und Flüsse zu dieser Jahreszeit füllt. Der frühe Aufbruch ist von jeder Zivilisation in wenig bekannten Gegenden belegen, mit zur Ausnüßung der Saison nothwendig, aber nicht jeder Ankömm­dem Nimbus des Geheimnißvollen umgeben sind. Dieses gold- ling findet einen geeigneten Platz zum graben, und manch' emner ist produzirende Land des Junern liegt meist in der Nachbarschaft des deshalb froh, gegen Lohn Beschäftigung zu finden. Yukon - Flusses und einiger seiner unmittelbaren Tributäre, und zwar Der gewöhnliche Lohnsatz im Sommer ist 10 Dollars pro Tag, sind die produktivsten Distrikte bis jetzt der Forty Mile- Distrikt aber da nur 60 Tage durchschnittlich im Sommer gearbeitet wird, im theils amerikanischen, theils britischen Gebiet, der Birch- Greek- ist der Gesammtbetrag nicht so groß, als er beim ersten Blick er­Diftritt im amerikanischen Territorium, der Stuart River, der scheint.

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ein Leben gefchaffen, wie es die Yukon - Minen erfordern, und selbst dieser eine muß in der Minenarbeit aufgewachsen, muß start, geduldig, von nie ermüdender Ausdauer und an ein einfames Leben gewöhnt fein, um es am Yukon erträglich zu finden. Selbst die Ausnahmes fälle von ein paar Tausend Dollars Ersparniß aus jahrelanger, aufreibender Arbeit sind kein Erfaz für solche Leiden. Hunger und Entbehrungen, Strapazen und Mühseligkeiten, oft auch ein fiecher Körper ist das Loos der meisten.

Wer aber trotz alledem sein Glück versuchen will, nehme auf alle Fälle Lebensmittel für ein bis zwei Jahre mit und thue Geld in seinen Beutel, Geld nicht nur für die Hinreise nach dem ge-) lobten Lande, sondern auch zur Rückreise, falls er dazu ges

Keokuk- River und kürzlich auch die Klundek- und Indian- Rivers in Die Reise über den Paß und den Yukon entlang ist mit der Nähe von Forty- Mile . Haußerordentlichen Schwierigkeiten und Strapazen verbunden, befontes In diesem ganzen ungeheueren Gebiet, wo mittels Händearbeit da alle Vorräthe getragen werden müssen. Der Paß selbst ist un- awungen ist. nach Gold gesucht wird, mögen fich etwa 2000 Goldgräber auf- I wegfam und nur unter größten Fährlichkeiten zu treuzen, die Seen