Einzelbild herunterladen
 
  

damals

Deutsches Reich .

=

gesteckt habe. Nun will sie aber keineswegs geschoffen haben, bes hauptet vielmehr, daß, als Reibenstein mit dem Säbel auf fie eindrang und sie schlagend immer weiter zurückdrängte, der Schuß ohne ihr zuthun losgegangen fei. Aufgabe der Geschworenen an der Hand der Beweisaufnahme zu ent wird es sein,

auf

er=

Die mit

Yung in Stettin , die am 15. Februar d. J. zur Erinnerung an die welcher über die Fensterfrage gesprochen werden soll; sorgt dafür, vor zehn Jahren erfolgte Verhängung des fleinen Belagerungs- daß jeder Bau vertreten ist. zustandes abgehalten wurde, hatte Genosse Herbert bei der Schilderung Der Vertrauensmann. H. David, Warschauerstr. 7. der Vorgänge, die zur Verhängung des Belagerungszustandes Die Klage der Buchdrucker Gasch und Genossen gegen die geführt haben, Rolle gekennzeichnet, die der Polizei ihren Ausschluß durch den Zentralvorstand des Verbandes deutscher ipion Schwennhagen dabei gespielt hat. Im Anschluß daran Buchdrucker wurde gestern vor der 6. Zivilkammer des Landgerichts scheiden, welche Darstellung den größeren Anspruch Der Belastungszeuge R. ist ohne erwähnte Herbert, daß sich der Kriminal Schuhmann Bennewiß Berlin I. verhandelt. Die Anwälte beider Parteien machten ihre Wahrscheinlichkeit hat. davon Verlegung gekommen, dagegen hat die Angeklagte in der Menge befunden habe, der, weil ihn die Gründe für und gegen den Ausschluß geltend. Die Verkündung des Don demn Hiebwunden traurigen Helden verschiedene Soldaten nicht gekannt hätten, von diesen verwundet worden sei. Urtheils erfolgt am Freitag, den 1. Oktober. Der überwachende Beamte, Polizeikommissar Hensel, hatte nun in litten, an denen sie etwa 14 Tage lang in der Charitee behandelt Wegen Lohndifferenzen in der Handschuh Fabrik von werden mußte, ehe sie in das Untersuchungsgefängniß übergeführt feinem Bericht, den er aber erst am andern Tage angefertigt hatte, S. E. Hopp in Friedrichshagen fündigten sämmtliche Hand- werden konnte. Der Angeklagten hat von Anfang an Rechtsanwalt geschrieben, Herbert habe gefagt, die Verwundung des Bennewiß sei ichuhmacher, zirta 60 Mann, am 21. September ihr Arbeitsverhältniß. Baul For a 3 als Vertheidiger zur Seite geftanden; ihm hat sich ein Beweis, daß diefer sich in der aufgeregten Menge befunden und wahrscheinlich auch selbst das Schreien und Brüllen mit ver- Einigungsversuche sind bis jetzt resultatlos verlaufen. Zuzug ist fern für die Hauptverhandlung noch Rechtsanwalt Dr. Sello hinzu anlaßt" habe. Es wurde deshalb gegen Herbert Anklage erhoben. zuhalten. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gesellt. Die Zahl der zu vernehmenden Zeugen ist nur eine geringe, In der Verhandlung vor dem Landgericht wies Herbert die gebeten. troydem wird die Verhandlung, bei denen die Deffentlichkeit nur gegen ihn erhobene Beschuldigung als vollständig unzutreffend zurück stellenweise ausgeschlossen werden dürfte, reich an psychologischen und verlangte Originalnotizen des Polizeikommissars Hensel, da An die Textilarbeiter und Arbeiterinnen Tentschlands. Momenten sein. dessen Bericht ganz mangelhaft sei. Dieser erklärte aber, die Original Infolge des letzten Streits auf der Norddeutschen Wollkämmerei Ein Dämpfer für allzu eifrige Sicherheitsbeamte. Zu notizen nicht mehr zu haben. Das Verhör zweier Beugen, die im und Kammgarnspinnerei in Delmenhorst sollen aus der Abtheilung über das Recht der Schuyleute, Bureau der Versammlung am 21. Februar gesessen hatten, fiel zu Kämmerei in der nächsten Beit sämmtliche männliche Arbeiter entlehrreichen Erörterungen gunsten Herbert's aus, dennoch beantragte der Staatsanwalt die lassen werden. An stelle der männlichen sollen weibliche Arbeits- Personen zur Wache zu fistiren, führte eine Anklage wegen Verurtheilung des Angeklagten, und zwar zu 1 Monat Gefängniß. fräfte gestellt werden. Die Fabrifleitung läßt zu diesem Zwecke Widerstandes, die gestern vor der dritten Straffammer des Land­Der Gerichtshof erkannte aber, nach ganz kurzer Berathung, auf bereits hinter der Fabrik auf freiem Felde ein Arbeiterinnenheim bauen, gerichts I gegen eine Frau Schwedt verhandelt wurde. Freisprechung, da es wohl möglich sei, daß sich der überwachende eine Kaserne in des Wortes vollster Bedeutung. Den Arbeitern isi den. Sittenvorschriften schon mehrfach in Konflikt gerathene Angeklagte Beamte geirrt habe. Ein Beweis für die Beleidigung sei nicht bereits der Befehl geworden, in Zukunft keine weiblichen Logis. wohnte bei ihrer Mutter, einer bisher unbescholtenen Person, bei welcher geliefert. gänger zu nehmen. Von der Kündigung werden ca. 150 Personen auch zwei Dirnen Wohnung genommen hatten. Eines Morgens, als die letzteren noch im Bett lagen, erschienen Schutzleute in der Wohnung, Von der Straffammer in Danzig wurde Genosse Stolpe betroffen, darunter viele verheirathete. zu 100 M. Geldstrafe oder 20 Tagen Gefängniß verurtheilt, weil Diese Personen sollen auch nicht in anderen Abtheilungen ein- die eine fittenpolizeiliche Recherche abzuhalten hatten und vers sich ankleiden und nach der er, wie es in dem ihm zugestellten Strafmandat heißt: eine geftellt werden und man nimmt an, daß an den Arbeitern eine langten, daß die Mädchen In den darob entbrennenden Streit indem fie unermittelt gebliebene Person zu der von der Vergeltung geübt werden soll, weil sie seinerzeit an dem Streik be. Polizei folgen sollten. felben begangenen strafbaren Handlung, näm- theiligt waren. Die Arbeiter und Arbeiterinnen werden deshalb mischte sich die Angeklagte mit Redensarten, Alle Anfragen den Mädchen klar zu machen suchte, daß sie dieser Auf­lich der unbefugten Wertheilung Vertheilung der Flug gebeten, nach Kräften den Zuzug fernzuhalten. ( folgen die Titel) durch sind zu richten an Albert Meyer, Delmenhorst , Orth- Ecke Koppel- forderung nicht nachzukommen brauchten, da sie bei einer un­bescholtenen Frau wohnten und gemeldet seien. Geschenke oder Bersprechen, durch Mißbrauchstraße. Der Vorstand des Fabrikarbeiter- Verbandes Delmenhorst . ihres( resp. seines) Ansehens oder durch Ueber. In Gräfeuroda sind die Arbeiter der Kehlleisten- Fabrik von trachteten diese mündliche Intervention als eine Störung ihres erft Gewalt redung vorsätzlich bestimmt" habe. Es handelte fich Otto Messing wegen Maßregelung eines Arbeiters in den Aus- Amtes, wollten nunmehr die Angeklagte zur Wache sistiren, mußten auwenden, da die Angeklagte um Flugblätter, die während des Hamburger Hafenarbeiter- stand getreten. einer Bettstelle festhielt. Sie wurde dieserhalb Streifs, im Hafen zu Neufahrwaffer verbreitet wurden und die Neber den Kampf der englischen Maschinenbaner ist heute vom Schöffengericht wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu 2 Wochen Gefängniß verurtheilt. In der Berufungsinstanz Genoffe Stolpe als Verleger gezeichnet hatte. In dem Urtheil wurde nur so viel zu berichten, daß der Präsident des Handelsamts, beantragte Rechtsanwalt Dr. Ivers die Freisprechung der An­auch die durch Verbreitung des Flugblattes bezweckte Aufhebung" Ritchie, eifrigst bemüht ist, zu vermitteln. Er soll den Arbeitern Der Arbeiter gegen die Unternehmer und die hierin liegende angerathen haben, ihre Forderungen etwas herabzusetzen. Diese geklagten, da die Schuhleute gar kein Recht gehabt hätten, die ordnungsfeindliche Tendenz hervorgehoben. Dem Uebelthäter, würden, wie" Daily Chronicle" mitzutheilen weiß, bereit sein, bis ngeklagte zur Wache zu sistiren. Diese habe keineswegs die Amts­handlungen der Schuhleute gestört", sondern ihre durchaus welchen der Angeklagte als Beugen gestellt hatte und der die Un- zum 1. April nächsten Jahres auf die 51- Stundenwoche einzugehen zutreffende Rechtsauffassung zum besten gegeben. Der Staats­richtigkeit der in dem Strafmandat enthaltenen Voraussetzungen be- und erst von da ab die 48- Stundenwoche eintreten zu lassen. Ob anwalt wollte das Recht der Schuhleute aus§ 162( Str.-P.-D.) fundete, wurde kein Glaube geschenkt; man vereidigte ihn auch nicht. Die Unternehmer sich überhaupt auf irgend welche Verhandlungen und§ 6 des Gesetzes über die Befugnisse der Polizei vom Rivision ist eingelegt. werden einlassen, bleibt nach der jetzt in ihrem Verband herrschenden 12. Februar 1850 herleiten. Der Gerichtshof erkannte aber auff rei Strömung sehr zweifelhaft.

blätter:

**

"

die Fernhaltung des Zuzuges zu bewirken,

-Die Amtshauptmannschaft in Glauchau hatte eine Ber­fammlung, wo Reichstags- Abgeordneter Franz Hofmann aus Chemnitz über die politische Lage sprechen sollte, hauptsächlich unter Berufung auf dessen Vorstrafen verboten. Die vom Ein­berufer der Versammlung erhobene Beschwerde ist jetzt von der Kreishauptmannschaft in Zwickau als beachtlich befunden worden; das von der Amtshauptmannschaft auf grund des§ 5 des Gesetzes erlassene Verbot deckte sich nicht völlig mit den Voraussetzungen dieses Paragraphen. Derselbe lautet: Versammlungen, deren Zweck es ist, Gesetzesübertretungen oder unsittliche Handlungen zu begehen, dazu aufzufordern oder doch dazu geneigt zu machen, sind

verboten."

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgebung.

Nachdem das

U

Ausland.

Boziales.

-

Arbeiter Risiko. = 1 In Casteltermini in der Proving Girgenti auf Sizilien wurden 60 Arbeiter durch den Einsturz einer Mine verschüttet. Die letzten Nachrichten über das ln glück melden, daß aus den weniger tief gelegenen Stollen drei Todte und drei Verwundete an das Licht gebracht wurden. Ungefähr 35 andere Arbeiter, die in tiefer gelegenen Stollen gearbeitet haben, sind von einer etwa 30 Meter hohen Schicht Schutt bedeckt. Die Rettung dieser Arbeiter wird als aussichtslos betrachtet.

-

Gerichts- Beitung.

dabei

fich

all

aber

Die Beamten be­

sprechung und der Gerichtspräsident verkündete den Schuyleuten, daß sie in solchem Falle kein Recht haben, eine Person zur Wache zu sistiren.§ 162 St.-B.-D. gebe zwar bei Amtshandlungen an Ort und Stelle den leitenden Personen das Recht, Personen, welche die amt­liche Thätigkeit vorfäßlich stören, festzunehmen, dieser§ 162 beziehe sich aber nur auf strafrechtliche Recherchen, nicht aber auf solche filtenpolizeilicher Handlungen. Der§6 des Gesetzes vom 12. Februar 1850 geftatte solche Sistirung nur, wenn sie zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit, Ruhe und Ordnung dringend er forderlich sei. Dies sei hier keineswegs der Fall. Die Angeklagte habe nur durch Worte eingegriffen und da in der Wohnung noch mehrere andere Räume vorhanden gewesen, in denen die Angeklagte hätte vorübergehend festgehalten werden können, hätten die Schuß­Teute zu ihrer Sistirung zur Wache kein Recht gehabt.

Die Nothwendigkeit der Arbeiterpresse und die empörende Rohheit eines Unternehmers wurden gleichzeitig in einem Straf Zum Ausstand der Former. Am Donnerstag verhandelte prozesse dargethan, der sich in legter Zuſtanz vorgestern vor dem Depelichen und lehte Nachrichten. Jnstanz der Verband der Berliner Metallindustriellen. Reichsgericht abspielte. Der Maurermeister Briyle wurde am Frankfurt a. M., 24. September. ( B. H. ) Die Frankfurter Der Versammlung, die natürlich unter Ausschluß der Deffentlichkeit 26. Mai 1897 vom Landgericht München I wegen Vergehens Beitung" meldet: Bei dem gestern Abend 8 Uhr die Station tagte, wohnten Vertreter fast aller Firmen, soweit sie dem Verband gegen die persönliche Freiheit zu 1 Monat Gefängniß verurtheilt. Miedernhausen passirenden Güterzug Frankfurt - Limburg wurde vor angehören, bei. Wie es scheint, hat der Verband es aber doch für Er hatte einen Neubau aufgeführt, auf dessen Dache die Spengler- der Wasserscheide zwischen Niedernhausen und Jostein plöglich die gut gehalten, einiges von feinen Abmachungen der Presse gehilfen des Spenglermeisters Schneller mit den zugehörigen Maschine schadhaft, so daß der Zug mit einer herbeigeholten Erfah mitzutheilen, denn fast alle bürgerlichen Blätter von heute Spenglerarbeiten beschäftigt waren. Die letzteren bedienten sich dazu maschine nach Niedernhausen zurückbefördert werden mußte. Die Abend berichten übereinstimmend folgendes: Der Verband eines Gerüstes, an dem jedoch der dafür verantwortliche Angeklagte Strecke ist dort eingleisig, und der Verkehr erlitt infolge deffen einige hat eine Vertrauenstommission" gewählt, bestehend aus teinerlei Schuhvorrichtung hatte anbringen lassen. Alle Verspätungen. folgenden Mitgliedern: Kommerzienrath Kühnemann in Firma ihre Gesuche um Abhilfe waren vergebens, auch eine Beschwerde Köln , 24. September. ( B. H. ) Zur Marine- Borlage schreibt Rössemann u. Kühnemann, Kommerzienrath Behrens in Firma Ge­an die Berufsgenossenschaft; sie wandten sich daher als die K. 3.": Wie aus Bundesrathstreisen verlautet, wird die sellschaft Mehlis u. Behrens, Direktor Heckmann in Firma Paul legtes Mittel! an die sozialdemokratische Münchener Post", Flottenvorlage sich in mäßigen Grenzen halten. Der Plan soll sich Heckmann, Kommerzienrath Rafelowsky in Firma A. Schwarzkopff, worin ihrem Wunsche gemäß der Sachverhalt veröffentlicht wurde. Eine bis zum Jahre 1905 erstrecken und im im Durchschnitt nicht Direktor Ernst Borsig in Firma A.Vorsig, Direktor Kohlert in Firma Eckert Nummer dieses Blattes mit dem Artikel legten sie sodann auf den wesentlich über die diesjährigen Forderungen hinausgehen. Aus Maschinenfabrik, Dr. Bachmann in Firma Neue Berliner Messing- Frühstückstisch des Angeklagten im Wirthshause und erzielten auch marine- technischem Grunde wird die Forderung im ersten Jahre werke, und Direktor Isidor Löwe in Firma Löwe u. Co. Diese Kommission damit eine dem Naturell des Mannes entsprechende Wirkung: der An- 50 Millionen nicht übersteigen und im folgenden Jahre fich in Höhe soll zunächst den Umfang des Streits feststellen. geklagte ärgerte sich und frayelte in voller Wuth aufs Dach hinauf, wo er von etwas mehr als 60 Millionen bewegen. Hierzu würde alsdann Resultat eingegangen, wird die Kommission in einer Sigung zu den 4 Gesellen zurief, die sollten sofort Feierabend machen, sonst würde er sie noch als dauernde Ausgabe für Personalvermehrung etwa eine Beginn nächster Woche dann über die Beantwortung der Zuschrift vom Bau hinunterwerfen. Drei verließen den Bau, während Million treten. des Einigungsamtes des Berliner Gewerbegerichts betreffs Beilegung der vierte, Conrad Jhinger weiter arbeitete, in der Ueberzeugung, Ruhrort , 24. September. ( Frankf. 3tg.") Bei einem Wasser­des Ausstandes durch Vergleich beschließen. Die Regelung der Sache daß der Angeklagte nicht das Recht habe, ihn deshalb Knall und stande von 4,65 Metern ist das Geleise des Nordhafens abermals liegt also ganz in der Hand dieser Kommission. Die Namen der Fall fortzuschicken. Der Angeklagte ging ihm nun auf dem Dache überschwemmt. Das Waffer steigt, jedoch nur langsam, so daß eine Kommissionsmitglieder können den Arbeitern besonderes Vertrauen mit dem Tagelöhner und Steinträger Müller zu Leibe und erreichte größere Verkehstörung nicht zu befürchten ist. nicht einflößen, wie es scheint, hat die kriegerische Richtung im dadurch auch, daß Ihinger Angst bekam, er solle vier Treppen hoch Wien , 24. September. ( B. H. ) Ministerpräsident Graf Badeni Unternehmer- Verbande wo, wie wir bestimmt wiffen, auch eine vom Dache heruntergeworfen werden. Der Angeklagte legte gegen das verständigte die Klub- Obmänner der Rechten davon, daß es der zum Frieden geneigte Richtung vorhanden ist- Oberwasser behalten. Urtheil Revision ein und führte zur Begründung derselben noch Wunsch der Regierung sei, in einer Konferenz des gesammten Hinsichtlich des an den Vorstand gelangten Schreibens des Vor- hinzu, die Wendung Hinunterwerfen oder Hinauswerfen sei eine Grefutivkomitee's der Majoritätsparteien die Wünsche und Anliegen sitzenden des deutschen Metallarbeiter- Berbandes und des deutschen ständige Redeweise auf dem Bau, die gar nicht so arg derfelben entgegenzunehmen. Former- Verbandes wurde kein Beschluß gefaßt, dem Vernehmen nach schlimm gemeint sei. Vor allem mache er noch geltend, daß er seinen Wien , 24. September. ( W. Z. B.) Abgeordnetenhaus.( Fort­wird der Verband der Metallindustriellen von Begleiter habe zurückhalten müssen, der sich in buchstäblicher Be- sehung aus der Politischen Uebersicht".) Nachdem noch mehrere feiner bisherigen Gepflogenheit, mit fozial: folgung des ihm zuvor gewordenen Auftrages auf Binger stürzen Redner die Dringlichkeit der vorliegenden Nothstands- Vorlagen be demokratischen Organisationen prinzipiell nicht wollte, um ihn vom Dache herab in den sicheren Tod zu schleudern. fürwortet hatten, beraumt der Präsident die nächste Sitzung für zu verhandeln, nicht abweichen. Die Firma A. Borsig Die Revision wurde vom Reichsgericht verworfen. morgen Abend behufs Vornahme der Wahlen in die Delegationen hat an das Einigungsamt des Gewerbegerichts den Bescheid ergehen Abg. Der Roman der Klavierlehrerin Marie Gerdes, der schon an, worüber sich eine längere erregte Debatte entspinnt. laffen, daß sie nicht in der Lage sei, in Verhandlungen einzutreten feine Delegationswahl so viel Staub aufgewirbelt hat, wird nun heute vor dem Schwur Wolf( Schönerer Gruppe) beantragt, und das Einigungsamt an den Verband verwiesen. Herr Borsig lehnt es also ab, für sich allein zu verhandeln, gericht des Landgerichts I zur Verhandlung gelangen. Die An- vorzunehmen, solange das Quoten Verhältniß nicht geregelt sei. sondern verweist das Einigungsamt an seinen Verband. Gut! geklagte, die in der Untersuchungshaft ihren 25. Geburtstag erlebt Abg. Prade( deutsch - volklich), Abg. Pergelt( deutsch - fortschrittlich) der schweren Anklage des versuchten und Abg. Pattai( chriftlich- sozial) unterstüßen diesen Antrag. Auch Aber, warum sollen nun die Arbeiter nicht dasselbe Recht haben, hat, steht unter 111111 heute jedenfalls den Geschworenen Abg. Daszinsky( Soz.) befürwortet denselben, indem er auf das ihre Juterssen ihrer Organisation zu übertragen? Gerade diese Mordes und wird Nichtanerkennung der Arbeiterorganisation seitens die Seelenqualen und die Verzweiflung einer Verlassenen schildern. Gerücht hinweist, die Regierung beabsichtige, nach der Delegations .

-

des Unternehmerverbandes ist schon so häufig die Ursache erbitterter Kämpfe innerhalb der Berliner Metallindustrie gewesen. So lange der Unternehmer- Verband das Verhandeln an sich ablehnt, muß er sich den Vorwurf gefallen lassen, daß er den Frieden nicht haben will. Eine offizielle Antwort des Unternehmer- Verbandes an die Arbeiterorganisationen auf deren Antrag, in Unterhandlungen zu treten, ist bis heute Abend noch nicht eingetroffen. Am Streit betheiligt find bis heute Abend 21 Gießereien mit 512 Formern.

Achtung, Stockarbeiter! Sämmtliche Arbeiter der Stockfabrit von Kunz u. Komp., Brunnenstr. 10, haben wegen Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt. Buzug ist fernzuhalten. Die Agitations. Kommission.

"

Die Situng nimmt einen wahl den Reichsrath heimzuschicken. heftigen Charakter an, als der Präsident den Antrag des Abg. Wolf auf eine Pause von 10 Minuten vor der Abstimmung als unzulässig bezeichnet und dem Abgeordneten Wolf das Wort entzieht. Dieser spricht weiter und apostrophirt u. a. die Majorität in höh­nischer Weise, was seitens dieser mit stürmischen Rufen Hinaus" beantwortet wird. Der Antrag des Präsidenten bezüglich der Tages­ordnung wird in namentlicher Abstimmung mit 206 gegen 110 Stimmen angenommen. Der Sozialdemokrat Berner, welcher theils czechischer, theils in deutscher Sprache redet, stellt und begründet hierauf einen Antrag dahingehend, die Sigung möge morgen Vormittag mit einer anderen Tbgesordnung abgehalten werden, was Abgeordneten Daszinsky, der sich erst der polnischen, dann der deutschen und dann abermals der polnischen Sprache bedient, unterstützt. Während dieser Rede entsteht großer Lärm. Der Präsident erklärt jede weitere, Verhandlung für unmöglich und schließt die Sigung mit der Mit­theilung, daß er die Tagesordnung der nächsten Sitzung schriftlich bekannt geben werde.

Der junge Mann, dem sie sich hingegeben, der Kaufmann Robert Reibenſtein, ist jetzt erst 22 Jahre alt und wird am 1. Oktober fein Militärjahr beim 3. Garde- Regiment abgedient haben. Bekanntlich hat Marie Gerdes, die schon aus einer früheren Liaison ein drei jähriges Töchterchen besigt, den jungen Mann bei Gelegenheit der Musikstunden kennen gelernt, die sie in seiner Familie ertheilte. Zwischen beiden entspann sich ein Liebesverhältniß, bei welchem auch ein Gheversprechen gegeben wurde, aber an dem Widerspruche des Baters R. scheiterte. Der junge Reibenstein hat fich dann einem anderen jungen Mädchen zugewandt. Der Angeklagten, die im Februar 6. J. einem zweiten Rinde das Leben gab, dessen Vater R. ift, wurde es bald klar, daß fie abgethan sei und an eine eheliche Berbindung mit ihrem einstigen Geliebten nicht mehr denken könne. Darüber scheint sie die Verzweiflung gepackt zu haben. Am 29. April hatte sie sich einen Revolver gekauft und die mit fünf scharfen Achtung, Töpfer! Nach Beschluß der letzten öffentlichen Ver- Patronen geladene Mordwaffe zu sich gesteckt, als sie am 1. Mai fammlung befindet sich die Bahlstelle für den Vertrauensmann von in die Wohnung des Reibenstein ging, um eine letzte Aussprache mit diesem zu haben. Was dort im Zimmer vorgegangen ist, wissen jetzt ab bei Schiller , Josenthalerstr. 57. Kollegen! Ihr habt nun erreicht, was so lange angestrebt nur die beiden, denn sie hatten diese Unterredung unter vier worden ist: eine einzige geeinte Organisation in Berlin . An Euch Augen und erst der Knall eines Schusses hatte andere Personen die ist es nun, auch Eurerseits Eure Pflicht zu thun. Bedenkt, daß in herbeigelockt. Jest steht, daß aus dem Revolver, den den letzten Jahren der Lohn stetig gefallen ist, daß man versucht, die Angeklagte in der Hand gehalten, ein Schuß losgegangen Arbeitszeit zu verlängern. Ferner ist daran zu erinnern, daß nach und die Kugel dicht am Ohr des Reibenstein vorbeigesauft war; weit dem 15. Oktober auf unverglasten Bauten nicht mehr gearbeitet auseinandergehend find nur die Schilderungen, welche die beiden Be­theiligten von den Vorgängen geben. R. hat bisher stets die Sache so werden darf. Kollegen! Sorgt dafür, daß wir jederzeit zum Kampfe gerüstet dargestellt, daß das Mädchen plötzlich den Revolver gezogen und find. Vor allen Dingen wählt auf jedem Bau, soweit dies noch auf seine Brust gerichtet gehalten habe. Nach seiner Darstellung nicht geschehen, einen Vertrauensmann, der am Sonnabend sich hat er dann sein Seitengewehr ergriffen und damit auf die Hände 48 Stimmen abgelehnt. die Einfassirung und die Ueberführung der Streiffonds- Beiträge der Angeklagten geschlagen, um ihr die Mordwaffe zu entwinden, Mailand , 24. September. ( B. S.) Der Stadtpolizei- Inspektor angelegen sein läßt. Sorgt dafür, daß es bald wieder heißen beim dritten Schlage aber habe die Angeklagte geschoffen. Marie von Novara hat sich erschossen, weil er bei den Unterschleifen in fann: die Berliner Töpfer marschiren mit an der Spitze der Gerdes hat bisher eine hiervon abweichende Schilderung gegeben. Sie der Stadtkasse, welche eine Million Live betragen, betheiligt ist. Es gewerkschaftlichen Organisationen. In der nächsten Woche findet hat stets behauptet, daß sie allerdings den Revolver in der Hand gehabt steht die unmittelbare Auflösung des Gemeinderaths bevor, sowie eine Vertrauensmänner- Sigung statt( siehe Juferat am Dienstag), in und ihn mit dem unbestimmten Gefühl, daß sie schießen müsse, zu sich die Einsetzung eines Königlichen Stommissars. Verantwortlicher Redakteur: Ananft Jacobey in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von Max Vading in Berlin ,

Agram, 24. September. ( W. T. B.) Die Untersuchungs­fommission nahm infolge der Unruhen, bei welchem Landesgrund= buchs Direktor Coijanovis, Bezirksvorstand Brozovic und Geometer Djakoris erschlagen und die Leichen derselben vera stümmelt wurden, bisher 30 Berbaftungen vor. In mehreren Bezirken wurde das Standrecht publizirt. Bern , 24. September. ( B. H. ) Der Antrag, daß die Regierung anstatt von dem Großen Rath von der Bevölkerung zu wählen sei, wurde vom Großen Rath des Kantons Bern mit 64 gegen

Hierzu 2 Beilagen.