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Br. 226. 14. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 28. September 1897.

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Exaltation nahmen ja auch die Richter Rücksicht. In wie vielen eine, daß Bremer einmal von anderen Maurern mißhandelt worden Bum Kampf Fällen find indeffen verdammende Urtheile gesprochen worden, un- ist; möglich auch, daß die begreifliche Erbitterung gegen ihn die der englischen Maschinenbauer.) bekümmert um Irrungen und Exaltationszustände der menschlichen Ursache hierzu war. Bremer verstand es jedoch, aus diesem Borfall Rapital zu schlagen. Er ließ sich von seinem Meister einen Bettel­Es scheint, daß der Kampf im Maschinenbaugewerbe seiner Bei- Fräulein Gerdes hat viel in jener Literaten- und Künstlerwelt j brief ausstellen und ging damit bei den Jnnungsmeistern fechten; legung durch einen Kompromiß entgegengeht. Wohl haben die ver- verkehrt, die der ruhige Bürgersmann mit dem Sammelnamen ein Geschäft, das recht einträglich gewesen sein soll. Wie die bündeten Unternehmer vorigen Freitag Resolutionen für Aufrecht Bohème"( das Zigeunergeschlecht) zu bezeichnen liebt. Auch dadurch Staatsb. 3tg." blindlings und ohne Ueberlegung darauf lospautt, erhaltung des Widerstandes gegen den Achtstundentag gefaßt und fiel ein romantischer Schimmer auf sie, und selbst dieser Welt, so wenn sie glaubt, der Sozialdemokratie und den klassenbewußten Ar­eine Anzahl Londoner Firmen, die den Achtstundentag vorläufig be- wenig einflußreich sie im großen sein mag, hat Fräulein Gerdes beitern eins auswischen zu können, beweist der Umstand, daß sie sich willigt, zur Zurücknahme des Bugeständnisses bewogen, und wohl lebhaftere Theilnahme und Trost zu danken. Wie vielen ihres von ihrem Schüßling das Märchen aufbinden läßt, in Hamburg treten immer mehr Firmen in der Proving dem Vorgehen der gleichen steht niemand bei! Ueber wie viele ihresgleichen wird un- werde ein geheimes sozialdemokratisches Partei- Organ, Der tämpfenden Unternehmer bei, aber trotzdem ist der Wunsch nach einem barmherzig der Stab gebrochen! Keine Klage von ihnen wird ge- Grundstein", hergestellt und unter der Hand von den Ver­baldigen Friedensschluß auch in den Reihen. Der letzteren ziemlich hört, der bittersten Einsamkeit sind sie verfallen. Denn das trauensleuten verbreitet. Da es die Staatsb.- 3tg." gewiß inter­start vertreten. Einzelgeschick des Fräuleins Gerdes ist, wenn man es seiner essiren wird, von dem gruseligen Juhalt des geheimen Organs Man hat Herrn Mathers Vorschlag verworfen, feiner Bemerkung romantischen Buthaten entkleidet, typisch für eine ganze Reihe Kenntniß zu nehmen, zu nehmen, so wollen wir ihr verrathen, daß jedoch, daß eine völlige Niederlage der Arbeiter nur einen Pyrrhus von Lebensschicksalen des alleinstehenden Mädchens; und wenn auch sie im Wege des Abonnements dieses Blatt beziehen fieg der Prinzipale bedeuten würde, verschließt man sich nicht. gerade Herr Reibenstein jun. nicht den nobelsten Eindruck macht, die fann. Es ist nämlich das offizielle und natürlich in vollster Deffents Unzweifelhaft ist die Position der kämpfenden Arbeiter im meisten jungen Herren seines Standes, mögen sie auch äußerlich sich lichkeit hergestellte und verbreitete Organ des Zentralverbandes der gegenwärtigen Moment feine besonders günstige. Die Zahl der etwas feiner oder muthiger geberden, machen es sonst nicht viel Maurer Deutschlands . Daß der Grundstein" aufgefordert haben Ausgesperrten und durch die Sperre zum Ausstand Getriebenen beffer, als er. Für sie ist die Alleinstehende das beliebte Freiwild. sollte, mit Rücksicht auf ein etwaiges Einschreiten der Behörden den wächst. Die Mittel der fleineren der am Kampf beiheiligten Gewerk- Fräulein Gerdes ist durch Zufall mit Theorien und Lehren be- armen Bremer nicht bei Tage, sondern nur noch im Dunkeln zu schaften sind aufgezehrt. Der Maschinenbauer- Verein muß jede tannt geworden, durch die sie sich blenden, nicht überzeugen ließ. peinigen, ist selbstredend eine alberne Lüge. Allerdings hat der Woche tief in feine Tasche greifen, um nur die Mittel für die Sie fofettirte mit Anschauungen, für die in unserer bürgerlichen Grundstein" alle anständigen Arbeiter zur Vorsicht gemahnt, gegen Unterstützung seiner Mitglieder auf den Tisch legen zu können, Gesellschaft gewiß kein Raum ist. Starke Naturen fönnen trogen über den denunziatorischen Gelüften des Ehren- Bremer. und die von anderen Gewerkschaften gesteuerten Beiträge, so an- und beben selbst vor tragischen Konflikten nicht zurück. Fräulein Soll der Mann mit seiner Familie nicht elend zu grunde fehnlich einige von ihnen sind, reichen bei weitem nicht aus, die für Gerdes gehört sicherlich nicht zu den besonderen Naturen. Sie ist gehen, so muß ihm geholfen werden," ruft die Staatsbürger- 3tg." die Unterstützung der mitkämpfenden Nicht- Gewerkschaftler, Hand- jung, ihr warmes Blut hatte die Sehnsucht aller Jugend nach aus. Nun, es hat gewiß fein Mensch etwas dagegen, wenn die langer 2c. erforderten Summen zu decken. Das parlamentarische Lebenslust und freudigem Lebensgenuß. Laufende junger Mädchen Staatsbürger Beitung" fich des Bremer, vor desfen Umgang jeder Gewerkschaftskomitee macht heute bekannt, daß es 1100 Pfd. St. folgen gleichen Impulsen, ohne für ihr Thun fich mit besonderen ehrenhafte Arbeiter bestens dankt, auch ferner annimmt und ihm in Händen hat und weitere Beiträge ihm zugesagt sind; aber was Theorien oder schöngeistigen Ansichten zu rechtfertigen. Wer eine gute Stellung verschafft. Ihm ist jedenfalls damit gedient. Der will das fagen, wo wöchentlich über 30 000 Bfd. St. gebraucht möchte einen Stein auf sie werfen? Man fann begreifen, beabsichtigte Schlag gegen sozialdemokratische Arbeiter hat aber wieder werden, von denen die Extraftenern des Maschinenbauer- Vereins wie Fräulein Gerdes vor sich selbst bedeutender erscheinen wollte. einmal sein Ziel verfehlt. kaum den drittten Theil zusammenbringen? Auf der anderen Seite In Wahrheit hat sie dasselbe gelebt und gelitten, wie hunderte ihrer ist es der großen Mehrzahl der Prinzipale möglich, trotz des Aus- Mitschwestern, die den gleichen Jugenddrang, den gleichen Lebens­Zu den von der sozialdemokratischen Fraktion für die standes ihren Betrieb fortzuführen, wenn auch natürlich in vermin- muth besaßen. Stadtverordneten- Versammlung eingebrachten Anträgen betreffend dertem Umfange. Es mag in diesen Betrieben oft seltsam genug ausschauen, Die Einsamkeit des alleinstehenden Mädchens wird hierzulande zwei neue Heimstätten für Lungenleidende, den Neubau einer Heil Aber der moralische Effekt des Fortlaufens der Maschinen auf die um so bitterer, weil das einfame Weib ungezählten Demüthigungen anstalt für Tuberkulose, die Anftellung von Schulärzten, sowie die Feiernden ist doch kein geringer. ausgesetzt ist. Wo die Alleinstehende hintritt, begegnet sie der Kälte, Ausbildung geistig zurückgebliebener Schulkinder schreibt ein hiesiger So ist die Sachlage für die kämpfenden Gewerkschaften im dem Wiißtrauen, der bösen Verdächtigung. Die Klavierlehrerin, Arzt der Berliner Aerzte- Rorrespondenz":" Wir wollen vorweg be Augenblick nicht sehr günstig. Indeß sind sie darum bei weitem die Gouvernante, die Sprachlehrerin, sie sind ihrem Wesen nach merken, daß wir insbesondere die Frage der Errichtung einer Heils noch nicht genöthigt, bedingungslos nachzugeben. Es stehen ihnen proletarisch und man stellt bürgerliche Aufprüche an sie. Wenn sie anstalt für Tuberkulose mit der größten Reserve betrachten; das noch große Hilfsquellen offen. Käme es wirklich zum Aeußersten, eine ärmliche Stube zu miethen suchen, beginnt für sie schon eine muß indes jeder Unparteiische mit Bedauern konstatiren, daß in dem müßte der Maschinenbauerverein, mit all' feinen Fehlern der Stolz Art von Marter. Die Blicke der Vermiether, schroff abweisende großen Verwaltungstörper der Stadt Berlin keine andere Stelle aur der britischen Arbeiterbewegung, ernsthaft um seine Existenz kämpfen, Bemerkungen, häufig offener Hohn, all das quält und erniedrigt. Bertretung so populär hygienischer Forderungen sich findet, gerade so würden Genossenschaften, Gewerkschaften und die politischen Dazu die Haze nach färglichem Erwerb, rohe Prozenhaftigkeit, als die numerisch schwächste Partei. Bedauerlich Arbeitervereine ganz anders in den Beutel greifen als bisher. Die widrige Zumuthungen! Um so ungeberdiger muß als Abwehr ist die Thatfache nach verschiedenen Richtungen hin. allzu optimistische Sprache, in der man sich im Anfang gefiel, hat gegen diefe tägliche Qual die Sehnsucht nach etwas Glück und mal, weil sie dokumentirt, daß das Interesse für die öffent­in weiten Kreifen der Arbeiterschaft dem Glauben Vorschub ge- Lebensgenuß sich regen, um so lebhafter wird sich das junge Geschöpfliche Gesundheitspflege sowohl beim Magistrat, als leistet, es handle fich mehr um Beiträge zu demonstrativen Zwecken in Illusionen und Hoffnungen hineinträumen. Und nun kommt bei dem größten Theile der Stadtverordneten- Versammlung recht als um ernsthaft erforderte Hilfe. Desgleichen bei dem außerhalb solcher Frau, in so vorbereitetem Zustande, ein junger Mann ent- gering ist. Sodann weil die Aussicht auf Verwirklichung hygienischer der Arbeiterbewegung stehenden Publikum, Es ist nicht immer vor- gegen, wie im Falle Gerdes der junge Reibenstein. Nun sagen die Bedürfnisse in demselben Maße schwindet, als sie von der theilhaft, stärker zu erscheinen, als man wirklich ist. Neuumalweisen freilich die geiflig überlegene Gerbes hätte den fozialdemokratischen Partei vertreten werden. Jetzt sind nun verschiedene Leute am Wert, einen Kompromiß herzlich unbedeutenden Menschen von vornherein durchschauen müssen. Delegirten zum Aerztetage haben fürzlich eine gewisse Beschämung. herbeizuführen. Herr Blewellyn Smith vom Arbeitsamt des Wenn man einem nur nicht immer mit der vermaledeiten Geist- empfunden, als bei Erörterung der Schularzt- Frage aus den ver Gewerbeminifteriums hat sowohl mit dem Führer der Unternehmer, reichigkeit täme. Das begehrlich pochende Blut frägt verdammt schiedensten Theilen des deutschen Vaterlandes über die verständniß­Oberst Dyer, wie mit Georg Barnes, dem Generalsekretär wenig danach, und das übervolle, gequälte Herz, das eine Rettung volle Betheiligung der Kommunen an hygienischen Fragen berichtet des Maschinenbauer- Vereins, längere Konferenzen gehabt, und schon aus täglich neuer Lebensmarter ersehnt, noch weniger. Man träumt, wurde. Wiederholt ist den städtischen Behörden Berlins eine intens aus der Verschwiegenheit, die über den Inhalt der Konferenzen be- man hofft und idealisirt. Klug rathen, ist leicht. Wie will man fivere Thätigkeit auf diesem Gebiete an das Herz gelegt worden, obachtet wird, geht hervor, daß es sich um mehr als blos formelle aber von bewegtem Gemüth verlangen, daß es Irrungen nicht unter- wir erinnern nur an das Rettungs- und Krankentransport- Wesen, Einholung von Informationen handelte. Im Nordosten von England, worfen sei? Die Phantasie von Frl. Gerdes hat gewiß den" Retter" die Einrichtung eines Gesundheitsamites, eines bakteriologischen wo der Schwerpunkt des Kampfes liegt, hat der Mayor von anfangs verschönt. Dann kam die Enttäuschung und erregte doppelte Laboratoriums; in felbstloser Weise haben Aerzte der verschiedensten Darlington feinen Kollegen der Hauptzentren des Diftritts vor Verbitterung. Ungezählte andere Frauen haben ähnliches erfahren; Barteirichtungen ihre Kräfte zur Lösung hygienischer Probleme aur geschlagen, sich den streitenden Parteien zur Vermittelung und so manche bittere Tragödie hat sich im Stillen abgespielt; fein Verfügung gestellt, so z. B. bei der Untersuchung von Bade- Anstalten, anzubieten und meist zustimmende Antworten erhalten. Da nun Schein von Sensation fiel auf sie; niemand auf offenem Markt bei der Prüfung geistig zurückgebliebener Kinder immer und von Seiten der Leitung der Maschinenbauer wiederholt die Erklärung wurde auf das 2003 der Alleinstehenden" aufmerksam. So viele überall dieselbe tühle zurückhaltung, dasselbe Phlegma.... abgegeben worden ist, daß man durchaus zu Berhandlungen bereit Hoffnungen wurden zu Grabe getragen, bis alle Lebensquellen der Aerzte haben im großen und ganzen wenig Neigung, uns um die fei, fönnen die Unternehmer nicht eine schlechtweg ablehnende Haltung Alleinstehenden endlich verdorrten. Auf der einen Seite wird ein städtische Verwaltung zu fümmern. Sehr zu unrecht. Wenn wir einnehmen. Scheiterten die Friedensverhandlungen an ihrer absoluten ganzes Lebensschicksal gewagt, der Gesellschaft der Reibensteine ist unserer Aufgabe als Bortämpfer in allen hygienischen Fragen gerecht Weigerung, so würde ein Appell der Maschinenbauer an das große es ein müßiges Spiel, eine Berstreuung, die allenfalls flüchtige Un- werden wollen, müffen wir den bisher geübten Indifferentismus Bublifum den denkbar günstigsten Erfolg haben. Ohne sie haben annehmlichkeiten mit sich führt. Die schüttelt man schon ab. Die aufgeben. Sorgen wir nur dafür, daß Magistrat und Stadt fich, wie die Septembernummer des Journals der Maschinenbauer Gesellschaft" steist und härtet das Gewissen der ihrigen; wenn die verordneten- Bersammlung eine größere Bahl von Männern feststellt, eine ansehnliche Anzahl größerer Blätter mehr oder weniger außenstehende Kanaille" Feingefühl hat, ist's ihre Schuld. Aufenthalten, welche für die öffentliche Gesundheitspflege und für entschieden auf die Seiten der letzteren geftelt. So, neben vielen das Leben der alleinstehenden Frauen in der Großstadt warf der die dahin zielenden Bestrebungen der Aerzte eine gehörige Dosis Halfpenny Blättern, u. a. Daily News" und" Daily Chronicle" an Fall Gerdes" wieder einmal grelle Streiflichter. Sympathie mitbringen. Diese Aufgabe ist möglicherweise leichter au in London , der Manchester Guardia", der" Bradford Observer", Die Staatsbürger- Zeitung" jammerte, wie wir vorgestern lösen, als es den Anschein bat, wenn wir unser aktives und Leeds Mercury", " Newcastle Leader" und" Newcastle Daily schon kurz erwähnten, in ihrer Sonnabendnummer über Terrorismus passives Wahlrecht energischer als bisher für die Stadtverordneten News" alles größere Organe liberaler und radikaler in der Sozialdemokratie". Sie zog zur Begründung ihrer herz­Versammlung bethätigen." Färbung. Aber auch größere konservative Blätter vermeiden es, sich erweichenden Klage nicht nur den so und so oft widerlegten Klatsch daß die hygienischen Intereffen der Stadt fast einzig von den Die Aerzte brauchen nunmehr ja nur ihr Bedauern darüber, einseitig für die Unternehmer zu engagiren, man will es mit einer von dem braven Lorenz heran, den die Unduldsamkeit der Sozial- Sozialdemokraten gefördert werden, zu unterdrücken. Ist dies ge­so einflußreichen Sektion der Arbeiterschaft nicht gern verderben. demokraten nicht nur aus Kiel , sondern sogar aus Deutschland ver­Ueberhaupt spielt die politische Rücksicht in verschiedener Weise in trieben haben soll; sie tischte ihren Lefern auch zwei funtel- ſchehen, dann werden sie natürlich einfichtig genug sein müssen, um den Kampf hinein. Es ist bekannt, wie richtig die Arbeitermitglieder nagelneue Klatschgeschichten auf, bie sich in nächster Nähe träftig und unerschrocken für die Wahl sozialdemokratischer Stadt in den öffentlichen Vertretungskörpern darauf achten, daß Lieferungen von Berlin zugetragen hätten. Da wird zunächst ein langes die Beamten, gezwungen find, Sozialistenfeindschaft zu heucheln. verordneten zu wirken. Sie können es ja auch, da sie nicht, wie und Aufträge nur an Firmen vergeben werden, die ihren Arbeitern und breites voll einem Bimmerer in Steglit erzählt, der gegenüber" fair" handeln, und dieser Faktor ist nicht immer zu ver- tren zur Kirche hält, seine Kinder taufen läßt, und aus diesem achten. So hat der Armenrath von Stepney im Osten Londons Grunde von den Sozialdemokraten, die uur heuchlerischerweise den werden an einem Falle, von dem uns Mittheilung gemacht wird, Die traurigen Arbeitsverhältnisse der Schlächtergesellen foeben bei Vergebung eines größeren Auftrages im Werthe von Grundsatz aufstellen: Religion ist Privatsache, derart verfolgt und besonders grell beleuchtet. Bei dem Schlächtermeister S. in der 18 000 M. eine der Firmen gewählt, die den Achtstundentag be- gequält wird, daß es ihm unmöglich ist, in Steglitz noch Arbeit zu Reichenbergerstraße ist eine Arbeitszeit von etwa 19 Stunden täglich willigt haben. In den Londoner liberalen und radikalen finden. Er sei infolge deffen gezwungen, mit seiner Familie einen üblich. Die Gesellen müssen morgens 5 Uhr antreten und dann fast Klubs, in denen das Arbeiterelement noch immer immer start anderen Wohnort aufzusuchen. Diese Geschichte ift von A bis 3 erlogen. ununterbrochen bis nachts 12 Uhr ihr Tagewerk" verrichten. Denn vertreten ist( in einigen bildet es die überwiegende Mehr- Wir haben uns vergebens bemüht, auch nur den geringsten Anhalt von nennenswerthen Pausen ist keine Rede. Das Mittagessen heit), hat man Vorträge von Delegirten der Maschinenbauer für diese Erfindung zu entdecken. wird in wenigen Minuten hinuntergewürgt, und dann geht es und Sammlungen für die Ausgesperrten veranstaltet, und wenn es Der zweite Fall, mit dem die Staateb. 3tg." den ehrsamen mit dem letzten Bissen im Munde wieder an die Arbeit. nöthig werden sollte, werden ganz sicher verschiedene der großen Spießbürger vor dem Terrorismus der Sozialdemokraten gruselig Frühstück und Vesper werden während des Arbeitens verzehrt. Beitungen Sammlungen eröffnen. In dieser Verbindung sei noch machen will, betrifft den Maurer Bremer, der in Groß- Es ist begreiflich, daß eine solche Ausnutzung den Körper aufs erwähnt, daß eine vom Londoner Zentral- Klub, einer unpolitischen" Lichterfelde , Chauffeeftr. 78, wohnt. Dieser Ehrenmann soll gleich schlimmste schädigen muß, und so tann es nicht weiter verwundern, Zentralisation der Arbeiterklubs von London und der Provinz, falls von seinen sozialdemokratischen Arbeitsgenoffen, und zwar im baß ein Gefelle, der ein Jahr hindurch diese Qualen durchmachte, legten Dienstag veranstalte Festvorstellung einen großen Erfolg hatte. Einverständniß mit den betreffenden Poliren, derart malträtirt nunmehr infolge Neberanstrengung brustkrank geworden ist und Ueber die Vorschläge, auf grund deren jetzt ein Kompromiß an werden, daß es ihm unmöglich ist, auf einem Ban in Steglig Arbeit längere Zeit zur Heilung bedarf. Bemerkt sei noch, daß die gebahut wird, ist noch nichts genaueres in die Deffentlichkeit ge zu finden. Jeder, der auch nur oberflächlich mit den Verhältnissen Arbeitsstätte im Keller liegt und die Gesellen daher selten dazu drungen. Nach gewiffen Anzeichen zu schließen, scheint er auf der im Maurer - und Zimmerergewerbe bekannt ist, weiß, daß die Polire tommen, frische Luft zu schöpfen. Aber auch die vier Stunden, die Linie einer Arbeitswoche von 51 Stunden gesucht zu werden. Dem großen Verband der Maschinen- und Schiffsbau- Arbeiter fast ohne Ausnahme auf der Seite der Unternehmer stehen und deren den Ausgebeuteten zum Schlafen gegönnt sind, gehen wegen der willfährige Werkzeuge sind, wenn es gilt die Arbeiter auszubeuten vielen Wanzen im Hause nicht ohne Störung hin. gegenüber, dessen Komitee vorige Woche in Carlisle ( Nord - England) und ihren Bestrebungen entgegen zu treten. Ein Polier würde sich Wie uns berichtet wird, sind derartige Arbeitszustände taum als tagte und beffen Urabstimmung eine große Mehrheit für Aufnahme also des wegen antisozialdemokratischer Gesinnung von seinen Kollegen trasse Ausnahme zu betrachten; in gar häufigen Fällen ist eine ähne der Agitation für den Achtstundentag ergeben hat, haben sich die gequälten Arbeiters ebenso warm annehmen, wie die Staatsbürgerliche Ausbeutung wahrzunehmen. verbündeten Unternehmer zu gemeinsamer Verhandlung bereit erflärt. Beitung". Alle diese Verfolgungen und Drangfalirungen soll un Unter solchen Umständen ist es kein Wunder, daß die Schlächters Diese dürften sich aber so lange hinziehen, daß es zweifelhaft ist, ob der bedauernswerthe Bremer deshalb zu erdulden haben, weil er, gesellen nicht dazu kommen, sich zur Verbesserung ihrer Lage zu ihr Ausgang auf den jetzigen Kampf in irgend einer Hinsicht noch da er nicht Sozialdemokrat ift, sich weigert, den wöchentlichen Beitrag organisiren, ja daß sie zuweilen zum nicht geringen Erstaunen der Einfluß haben wird. von 1,50 M. an die Parteikasse zu zahlen. Solchen Unsinn behauptet die Maffe des Proletariats sich bei öffentlichen Festlichkeiten bekannter Staatsbürger- Beitung". Art als patriotischen Hurrahpöbel benutzen lassen. Wir wollen dem genannten Blatte, das sich zum Vertheidiger Wann werden aber für Schlächtereibetriebe ähnliche Vorschriften der verfolgten Unschuld aufwirft, folgendes über seinen Schüßling zur Wahrung der Gesundheit der Arbeiter eingeführt werden, wie Der Gerichtsprozeß gegen Marie Gerdes ist beendigt. mittheilen: Bremer, der sich nie mit seinen Kollegen solidarisch fie nach langem Harren endlich für Bäckereibetriebe verordnet Rasch wechseln in der Großstadt die Sensationsfälle". Das Pfahl fühlte, hat sich auch am Ausstande der Maurer nicht betheiligt. worden sind? bürgerthum, das im tiefen Bewußtsein seiner unerschütterlichen Wohl aber hat er zwei Kollegen, die während des Streits Wohlanständigkeit" sich an nichts lieber erbaut, als an, fenfationellen" zu ihren fämpfenden Kameraden standen, später, als sie wieder Arbeit Gegen die Durchschneidung des Wilhelmsplates behufs Abenteuern, hat dem Fall Gerdes" für ein paar Tage fein ge- hatten, bei ihrem Meister als ehemals Streifende denunzirt. Verlängerung der Mohrenstraße erklärt sich eine dem Magiftrat spanntes Interesse zugewandt. Dann ist's vorbei. Keinerlei Ein- Er hat dadurch bewirkt, daß diese beiden ihre Arbeits- unterbreitete Petition. Es werden darin die bekannten Gesichts­bruck bleibt haften. stelle aufgeben mußten und bei keinem Innungsmeifter punkte wiederholt, aus welchen die geplante Maßregel als eine vera Nicht um diese Spannung, die diesmal aus einer romantischen wieder eingestellt wurden. Bremer hat ferner einen fehlte erscheine und als einziges Mittel, die Leipzigerstraße zu ents Liebesaffäre hervorwuchs, handelt es sich für uns. Nicht das Einzel- Kollegen wegen Majeftätsbeleidigung denunzirt laften, der Erlaß einer Polizeiverordnung anempfohlen, geschick von Fräulein Gerdes und nicht die Person des jungen Herrn und demselben zu drei Monaten Gefängniß verholfen. Da durch welche bestimmt wird, daß leere Droschken, Müllwagen, Reibenstein, der im Prozeß in Wahrheit zum Angeklagten die Staatsbürger- Beitung" besonders darauf hinweist, daß Bremer Wagen für Brennmaterialien, Baumaterialien, Möbelwagen und und vom öffentlichen Ankläger selbst zur Genüge ge- Vater von sechs Kindern ist, so sei bemerkt, daß auch über sein Rollwagen u. dgl. die Leipzigerstraße, zwischen Potsdamer Thor fennzeichnet wurde, soll hier nochmals hervorgehoben werden. Privat- und Familienleben nicht günftige Meinungen bei seinen Be- und Wilhelmstraße( event. Mauerstraße) in der Zeit von 10 Uhr Fräulein Gerdes hat schwere Stunden durchgemacht. Die Seelentämpfe, fannten herrschen. Nach alledem ist es durchaus begreifvormittags bis 8 oder 9 Uhr abends nicht passiren dürfen." Die Die sie in der Untersuchungshaft erlebte, mußten ihr doppelt bitter lich, daß ehrenhafte Arbeiter weder mit einem folchen Betition weist darauf hin, daß bereits eine Polizeiverordnung bes werden, da sie in begreiflicher Exaltation sich befand. Auf diese Menschen zusammen arbeiten wollen, noch daß fie ihn mit stehe, wonach leere Droschten die Leipzigerstraße nur im Trabe besonderer Zuvorkommenheit behandeln. Diesen Ehrenmann über durchfahren dürfen und daß die Wege durch die Prinz Albrechts ") Gingegangen am 25. September, mußte leider wegen Raum- laffen die Arbeiter gern dem Schuße der Staatsbürger- Beitung und Bimmerstraße bezw. durch die Boß- und Kaiserhofstraße nur mangels zurückgestellt werden. Richtig ist an der Darstellung der Staatsbürger- Beitung" nur das geringe Umwege darstellen.

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Tokales.

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