vertheuerungsfrage an die Spize der Tagesordnung für die r Kammerverhandlungen zu stellen. fuss
-Die Wahlen des nächsten Jahres beleben schon jetzt bas außerparlamentarische Leben. Nachdem Herr Meline gesprochen, hat fein Hauptgegner, Herr Bourgeois, nun eine politische Bautettrede gehalten. Er vindizirte affen Regierungen seit 1890 bas Ber dienst der Herbeiführung der russisch- französischen Allianz zu, dann führte er aus, das gegenwärtige Kabinet habe nicht die Mehrheit der Republikaner für sich, es führe Krieg gegen die alten Republikaner, vollbringe aus Furcht vor der Demokratie teine Reform, treibe Reaktion zu gunsten gewisser Privilegirter und habe nur das Ziel, bei den Neuwahlen zu dominiren. Er, Bourgeois, wolle weder
Die
Reaktion noch Revolution, ſondern Evolution durch regelmäßigen und friedlichen Fortschritt, während das Kabinet die Reaktion vorbereite und den Weg des Fortschritts hemme. Die Drohung mit der Auflösung der Rammer fchrecke ihn nicht, seine Freunde feien bereit, vor dem Lande zu erscheinen. Das Kabinet bereite eine offizielle Kandidatenliste vor, die nur der Rechten und den Ralliirten nüßen werde, die Republikaner würden aber zu stegen wissen wie am 16. Mai. Redner protestirte sodann dagegen, daß sich Rom in die inneren Angelegenheiten Frankreichs bei den nächsten Wahlen ein mische, und schloß, nachdem er noch die Rolle Frankreichs in der Drientfrage und ferner die Spekulationen in Getreide besprochen hatte: Unser Programm ist in die vier Worte zusammenzufassen, Souveränität aller, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität für alle. Wir sind auch entschiedene Verfechter des Privateigen- elbierthum in sich schließt, liegt in der Natur der preußischen Dinge thums und der allgemeinen Einkommensteuer."
Nur die Bourgeois am nächsten stehenden Blätter stimmen rück baltlos feiner Rede in Chalons bei. Die Blätter der äußersten Linken erklären, Bourgeois habe in seiner Rede so sehr gefürchtet, die Grenze des parlamentarischen Anstandes zu überschreiten, daß 1. Radikalismus ganz verblaßt erscheine.
England.
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London , 18. Oftober.( Boff. 8tg.") Die„ Times" erfährt, das Kabinet beschloß am Sonnabend, weder die indischen Münzen wieder zu eröffnen noch an einer internationalen Münzkonferens theilzunehmen; die indische Regierung hatte gegen die Oeffnung der Münzen kräftig Widerspruch erhoben. Um den Anschauungen der Freunde des Bimetallismus im Kabinet entgegenzukommen, dürfte indeß die Ertlärung abgegeben werden, daß, während dieser Hauptpunkt nicht zugestanden werden könne, die Regierung bereit fei, irgend welche weitere Vorschläge der Vereinigten Staaten oder Frankreichs für die Rehabilitirung des Silbers zu erwägen.-
Mont, 16. Oktober. Die Kommission der Vereinigung der römischen Staufleute hat von den Maßnahmen, welche die Regierung bezüglich der Einkommensteuer Einschätzungen getroffen bat, mit Befriedigung Kenntniß genommen. Uebrigens haben von 14 598 Steuerpflichtigen in der Stadt Nom nur(?!) 2866 Einsprüche erhoben. Die gleichen Beschwerden, welche in Ligurien geltend gemacht waren, sind heute durch den Abschluß eines Uebereinkommens zwischen dem Finanzminister und den ligurischen Deputirten erledigt
worden.
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Butunftsluft aus den Parteitagen der deutschen Sozialdemokratie. Lagos , 17. Oftober. Gine Abtheilung von 80 Sauffas unter Die Größe einer erhabenen Weltanschauung throut in dieser Ver dem Befehle des Kapitäns Humfrey wurde von dem Häuptling der sammlung, und das ist's, was die Kundgebungen der Partei so bes Baribas angegriffen, welcher die Truppe für eine französische Ab- deutungsvoll macht, daß die ganze politische Welt ihnen sorglich lauscht. theilung hielt. Der Angriff fand bei Flescha westlich von Schali Dazu fommt freilich die Machtstellung der deutschen Sozialdemokratie, im Yoruba - Lande statt. Der Feind verfügte über bedeutende Streits die Geschlossenheit und Disziplin ihrer Anhänger, ihre große Aus träfte, mehrere tausend Mann. Die Hausfas hielten sich sehr tapfer, dehnung und die agitatorische Schlagkraft ihrer Argumente mußten sich am Abend aber auf Schati zurückziehen. Ihr Verlust Wir halten es jedoch für unsere Pflicht, auch über eine Frage unfere betrug mur 6 Verwundete, während der Verlust der Baribas auf Anschauung zu äußern, die auf dem Parteitag zur Sprache kam, 300 Todte und Verwundete geschätzt wird. und der wir, trotzdem sie von der Reichstagsfraktion getheilt wurde, entgegentreten müffen. Durch Genoffe Schippel war dem Parteitag mitgetheilt worden, daß die Fraktion im Reichstage awar gegen die. Meber den Hamburger Parteikag Weber den Hamburger Parkeitag Bewilligung neuer Ranonen gestimmt hat, daß sie jedoch nicht viel geben wir noch einige Stimmen aus der Parteipreffe wieder, damit es für den Fall des Krieges deutsche Arbeiter zu schüßen Aufhebens davon gemacht habe, weil sie sich habe fagen müssen, daß die Berichterstattung über die Aeußerungen der Presse schließend: gelte und diese ohne Kanonen ber Bernichtung durch den deutendste" Schritt der Partei ist seit Erfurt mit dem Beschluß der Parteitag entstehende lebhafte Unwille wurde durch Bebel, Brandenburger Beitung" schreibt: Der be- Feind preisgegeben feien. Der über diese Erklärung auf dem Betheiligung an den preußischen Landtagswahlen gemacht worden. Auer und Liebknecht beschwichtigt, wobei insbesondere die Dieser Beschluß ist eine That. Er bedeutet faktisch die Einflußnahme ersteren erklärten, daß sie ja auch für die vortheilhaftere Uniformirung auf die politischen Dinge in Preußen. Die Sozialdemokratie hat sich, der Soldaten eingetreten feien. Wir halten nun vor allem diese wie bisher im Reiche, so nun auch in Preußen zum Faktor gemacht, lektere Beweisführung für einen Trugschluß. Zwischen den beiden mit dem Freund wie Feind wohl oder übel werden rechnen müffen. Dingen ist ein großer Unterschied. Es ist etwas ganz anderes, ob wie auch der äußere Erfolg werden mag, der Beschluß bedeutet ich für Uniformen eintrete, die die eigenen Soldaten vor dem Ernichts Geringeres, als die Eröffnung des Kampfes gegen das Drei- tennen durch den Feind schügen sollen, oder ob ich für Kanonen aber andere Soldaten massenhaft tödten. Mit der ersteren Maßregel tlaffen Wahlsystem. Daß dieser Kampf den Kampf gegen das Ost eintrete, die zwar allerdings die eigenen Soldaten schützen, dafür schade ich niemandem, mit der zweiten trage ich dazu bei, tausende von Proletariern, die nur durch den Willen der herrschenden Wenn das erlaubt ist, dann hört der internationale Gedanke auf, laffe mir feindlich gegenübergestellt werden, niederzuschießen. Inhalt zu haben und sinkt zur sinnlosen Phrase herab. Auf diesem Wege tann man nachgerade zur vollständigen Umgebung des Parteiprogramms gelangen. Man darf eben nie vergessen, daß die Futereffen aller Proletarier diefelben sind, und daß im Kriege nur die Tribüne" in Erfurt : Wir haben uns von Anfang an Interessen herrschender Kliquen verfochten, dagegen die der Proletarier mit Füßen getreten werden. Die Ausrede, daß es gelte, die russische als Gegner der Landtagswahl- Betbeiligung befannt. auch die Aufhebung des Kölner Beschlusses befürworteten, so doch Gefahr zu bekämpfen, ist auch nicht flichhaltig. Wird diese einmal nur, um den preußischen Genossen nicht in ungerechter Weise völlig lebendig, dann wird sich entweber ganz Europa gegen sie erheben, die Hände zu binden. Wir fürchteten, durch Eingeben von Kom- oder wenn nicht, werden die Kanonen auch nicht helfen. promiffen mit den charakterlofen bürgerlichen Parteien auf eine Schiefe Ebene au gerathen, die mit Glanz in den flickigen Sumpf Partei- Nachrichten. bürgerlicher Grundsazlosigkeit und widerlicher Schacher und Heuchel- Der Beschluß des Hamburger Parteitags über bie politit geführt hätte. Diese Gefahr ist vermieden durch den Bufab- preußischen Landtagswahlen wird in einigen Partei Beschluß, daß Kompromiffe und Bündnisse mit bürgerlichen Parteien blättern aus dem Grunde bemängelt, weil der Parteitag die Punkte nicht abgeschlossen werden dürfen. 3 und 4 der Bebel'schen Resolution abgelehnt und dafür den wahl das Agitationsfeld nicht lediglich dem Freifinn überlassen, Bündnisse mit anderen Parteien nicht abgeschloffen werden dürfen. Boltsbote" in Stettin : Wir fönnen bei der Landtags- Mittag'ichen Antrag angenommen hat, wonach Kompromisse und aber andererseits sollte die Arbeit auch nicht gethan werden ohne Bemängelt wird dieser Beschluß meist bort, wo man von vornherein entsprechenden Nußen für unsere Partei. In dieser Beziehung nun für ein Bündniß mit den Liberalen war, in der Meinung, es fei die Beschlüsse des Parteitages ist die Lage verwirrt und die Be- diefer Seite wird insbesondere mit darauf verwiesen, daß der Bes war die Resolution Bebel klar und garantirte einen Erfolg; durch mit deren Hilfe möglich, den Einfluß der Junker zu brechen. Von theiligung fehr fraglich geworden.
selbst. Allerdings hätten wir es gern gefehen, wenn der Parteitag ganze Arbeit gemacht hätte. Er hat sich augenscheinlich noch durch zwei Tage vorher einen Beschluß gefaßt hat, der die Regelung eines Rompromisses zum Zweck hat. das ominöfe Wort des Kompromiffes schrecken lassen, wiewohl er
Märtische Voltsstimme in Frankfurt a. D.: wir können nur mit großer Befriedigung auf die Verhandlungen unferes Parteitags zurückblicken.
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Wenn wir
Rheinische Beitung" in RöIn: Wie die Theilnahme Florenz , 17. Oktober. Heute Nachmittag kam es bier nach unserer Genossen an den Wahlen zum Dreiflaffenhause auf deffen dem Begräbniß eines Sozialisten, des Buchdruckers Busammensetzung wirken wird, läßt sich nicht absehen. Vermuthungen, Bannucci, zu Unruhen, als die Polizei eine fozia hier hilft nur die praktische Erfahrung. Und wenn auch unsere persönBerechnungen und Grörterungen vermögen das nicht erkennen zu laffen; istische Fahne entfernen wollte. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. Während des Tumults stürzte der Polizeiliche Meinung von dem Erfolg dieser erstmaligen Betheiligung nicht allzu Brigadier Mancini zu Boden und verstarb kurz darauf infolge eines groß ist, so balten wir den Versuch dennoch für geboten. inneren Blutergusses.-
Madrid , 17. Oktober. De Imparcial" meldet, die Verband Iungen der Regierung mit den Führern der tubanischen Autonomisten hätten nicht das erwartete Ergebniß gehabt. Die ministeriellen Blätter bestehen auf die Nothwendigkeit energischer Maßnahmen, um den Aufstand auf Kuba mit Waffengewalt niederzuwerfen.
Mit dieser Politik, in die übrigens die Vereinigten Staaten auch ein Wort dareinsureden haben, wird Herr Sagasta nicht mehr Glück haben, als seine tonservativen Vorgänger.-
Rußland.
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schluß über die preußischen Landtagswahlen in Widerspruch stehe zu dem Beschluß über die Reichstagswahlen, und zwar in fo fern, als bier ausdrücklich Vorschriften gegeben sind, unter welchen Umständen allein für andere Parteien gestimmt werden darf, während eine Bebel vorschlug, vom Parteitag abgelehnt worden ist. folche Richtfchnur für die preußischen Landtagswahlen zu geben, was
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Wir konstatiren, daß laut Bebel'scher Resolution, wie sie vom
Auf diesem Widerspruch fußenb, wird nun dem Parteitagsbeschluß allerlei unterlegt, was nicht drin fteckt. Bon einem Widerspruch zu Chemnizer, Beobachter": Mit unserem Abgeordneten reden, ist aber deshalb nicht am Play, weil Reichstag und preußischer Schippel sind wieder einmal verschiedene Redner recht übel um- Landtag von einander durchaus verschieden sind. Am weitesten geben in der freien Auslegung des Parteitags gefprungen. Da Genoffe Schippel der Abgeordnete unferes Streises ist, Rheinische Beitung" in Köln und der halten wir es denn doch für nöthig, demgegenüber festzustellen, daß beschlusses die ihm in der Sache offenbares Unrecht gefaeben ist. Auch diejenigen Verfasser eines G. H. gezeichneten Artikels in der Bielefelder Redner, welche über den Berathungsgegenstand genügend unter Boitswacht". richtet waren, haben dies zugegeben. Es giebt auf allen Partei Die Rheinische Beitung" meint: Der Beschluß des tagen die Gruppe der scharfäugigen Balaftwächter, die überall Parteitages befagt teineswegs, daß unsere Parteigenossen nun überprinzipielle Verstöße wittern und, glauben sie irgend etwas ent: baupt nicht für Wahlmänner bürgerlicher Parteien stimmen dürfen. deckt zu haben, ein Geschrei erheben, als gälte es das Kapitol zu Denn wenn ich einem bürgerlichen Kandidaten meine Stimme gebe, retten. Derselbe Genoffe Hoffmann, dem wir aus seiner famosen ohne mich oder ihn zu etwas zu verpflichten, so ist das weder ein Von der oberschlesischen Grenze, 15. Oktober. ( Eig. Ber.). Prinzipienverstöße gleich dußendweise herzählen wollen, billte sich einem, Broschüre Die zehn Gebote und die besitzende Klaffe", die Kompromiß noch ein Bündniß. Nun hat der Parteitag in wie uns scheint, überstürzten und angezweifelten Der Streit in der Snta bankowa hat noch ein blutiges in Sas Rünzeug des Palastwächters und fuhr auf den an- Verfahren dem Beschluß eine Auslegung gegeben, wonach Nachspiel gehabt. Mehrere Frauen, deren Männer lebenslänglich geblichen Prinzipienverstoß Schippel's los, offenbar frob wie die Stimmabgabe für bürgerliche Kandidaten untersagt und nach Sibirien verbannt sind, bekamen den allgemein verbauten ein Schneekönig, daß sich die Debatte einmal von seiner aur die Ausstellung eigener, das heißt fozialdemokratischer Hüttendirektor Harting, einen Deutschen , in ihre Hände. Da sie literarischen Thätigkeit ab und einem anderen zugewendet hatte. Wahlmänner gestattet ist. Diese Auslegung widerstreitet dem klaren ihm die Schuld an der Berurtheilung ihrer Männer gaben, wollten was hatte denn Schippel eigentlich vervrochen? Er hat erläutert Wortlaut des Beschlusses. Ist die Auslegung bindend, dann ist unsere fie ihn in einem Teiche ertränken. Herbeieilende Soldaten retteten warum die Partei die Artillerie Neuforderungen nicht zu Betheiligung an den Landtagswahlen in dieser Form ein erfolgloses jedoch den Hüttendirektor. Die Soldaten schoffen blindlings in die besonderer Agitation benutzte. Die in der Budgetfommission des Beginnen. Kommt es uns darauf an, die bürgerliche Opposition zu Menge hinein und erschossen dabei zwei Männer, die jedoch an dem Reichstages fizenden Genossen haben die Gründe, welche die ftärfen, und das ist das im besten Fall Erreichbare, dann kann es Aufruhr garnicht betbeiligt waren. Szenen wie diese follen während Neuforderungen nöthig machten, nur erfabren, nachdem sie uns einerlei fein, ob wir das erreichen dadurch, daß unsere Genossen des Streits viel häufiger vorgekommen sein, als berichtet worden ist. Schweigen gelobt hatten. Im Plenum des Reichstages hat dann die bürgerlichen Wahlmänner wählen oder unsere Wahlmänner bie Die Nachricht von der vorläufigen Beilegung des Streiks ist richtig; die Partei, wie fiets, gegen die Neuforderungen gestimmt. Ein bürgerlichen Landtagskandidaten die Hütte steht indeß unter dauernder militärischer Bewachung.- prinzipieller Verstoß war also hier nicht zu entdecken, deshalb Und G. S. fagt in der Bielefelder Bolts wacht": Petersburg , 12. Oktober. ( Köln . 3tg.") Die Expedition, die wurde an Schippel's Aeußerungen herumgedoktert.. ins Ramschattagebiet zur Erforschung der Ufer des Ochotti'schen Lebhaft befriedigt werden namentlich namentlich die Chemniger und Parteitag angenommen worden ist, die Parteigenoffen sich überall Meeres nach golbhaltigen Siellen ausgefandt war, hat angeblich erzgebirgischen Genoffen über den Beschluß des Parteitages in an den preußischen Landtags- Wahlen zu betheiligen haben, und zwar zwölf neue Goldfelder entdeckt und ist bei einigen auf der preußischen Wahlbetheiligungsfrage, fein. Er giebt ihnen in da, wo es möglich ist, durch Aufstellung eigener Wahlmänner, wo großen Goldreichthum gestoßen. Die Fundorte liegen im allen Punkten recht.... Der Hamburger Parteitagsbeschluß ist die dies nicht möglich ist, durch Unterstützung der Wahlmänner der Flußlauf des Artyfch, der Nemuja und des Lautar. Die Expedition offizielle Anerkennung der prinzipiellen Richtigkeit unserer Haltung freisinnigen Voltspartei. Ein Kompromiß mit derselben ist aber verwird in der Stadt Ochott überwintern, um dann im nächsten Jahre in der sächsischen Wahlbetheiligungsfrage von Anfang bis Ende, boten." ihre Forschungen im westlichen Ufergebiet von Ramischatka fortzu- und noch nie ist innerhalb der Partei eine Opposition so friedlich, Beiden Meinungen gegenüber sei einfach fefigeftellt, daß auf setzen.aber auch fo gründlich abgeführt worden, wie die Kreise der dem Parteitage Genosse Ginger als Vorsigender tonftatirte, Serbien . „ Leipziger Volkszeitung " durch den Hamburger Beschluß. daß, wo von unseren Genossen Wahlbetheiligung beschlossen wird, Das Gothaische Boltsblatt" bemeift über die überhaupt nur durch Aufstellung fozialdemokratischer Stellung des Parteitags zu den preußischen Landtagswahlen: So ahl männer in die Wahl eingetreten werden kann, und daß wie der Beschluß jetzt vorliegt, fönnen auch die, welche eine Be- Uebel, also für die uns am nächsten stehende Partei zu ftimmen haben. theiligung an den preußischen Landtagswahlen verwerfen, einen Versuch damit machen. Jeder Kompromiß ist verboten und somit nahme des Mittag'schen Antrages die Punkte 3 und 4 seiner Res Und Bebel erklärte unter lebhaftem Beifall, daß nach der An dem Feilschen und Schachern um das Mandat ein Diegel vor- folution erledigt seien, daß also da, wo die Parteigenoffen begeschoben. Boltsfreund" in Offenburg i. B.: Durch die abfichtigen sollten, teine eigenen Wahlmänner aufzustellen, sondern Dornberein für liberale Wahlmänner zu Debatten und Beschlüsse der rothen Woche geht vor allem ein stimmen, das letztere absolut ausgeschlossen ist". großer Zug, vielleicht der wichtigste an den ganzen Berhandlungen: Darauf erklärte Vorsitzender Singer unter Zustimmung Ueber neue armenie Unruben bat die Peters- Der Kampf gegen die Phrase. Diefer Kampf wurde bei Gelegenheit des Parteitages: Also in tonstatire die Einmüthigkeit burger Nowoje Wremja" durch die türkische Botschaft in Peters- einer Kritik des Vorwärts- Buchhandlungs- Katalogs begonnen, und des Parteitages darin, daß auf grund des hier gefaßten Beschlusses burg folgende Mittheilungen erhalten:" Mengen bewaffneter, vom zeitigte eine Debatte über Parteiliteratur, die in gewiffem Sinne ein eine demnächstige Betheiligung nur durch Aufstellung sozialdemo Revolutionskomitee Chindschatian organisirter Armenier haben in Seitenstück zu der Kunfidebatte auf dem Parteitag in Gotha tratischer Wahlmänner geschehen kann. Damit ist die Resolution den Provinzen Dshanita und Siwas durch verbrecherische Hand- bildete. Ueberraschend und wie ein Blig aus heiterem erledigt." Jungen die Ruhe und Ordnungen gestört, armenische Agitatoren haben Himmel kam der Disput über die angebliche Ranonen- 6. S. in der Bielefelder Boltswacht" meint nun: Es ist sogar Frauen mit Martinigewehren und Dynamitbomben bewaffnet bewilligung Schippel's. In dieser Debatte hat Auer das erlösende gar teine Frage, daß diefe Ronftatirung Singer's gar keine bindende und viel Unheil angestiftet. Durch den Generalgouverneur der Wort in dem Satze ausgesprochen: Laffen Sie fich doch Kraft hat. Bindende Kraft haben nur die Beschlüsse des ParteiProving find nunmehr die Rädelsführer Ossep und Frau sowie nicht von dem Geiste der Phrase beherrschen." In seiner tages." Retschenet verhaftet worden. Die Ruhe ist wiederhergestellt." jovialen Weise zeigte er, wie Parteigenossen mit Namen des besten Da die Singer'sche Interpretation des Beschlusses aber nicht Alles deutet darauf hin, daß die armenischen Greuel wieder belange, wie Bebel, Liebknecht und er selbst, seit Jahren ganz auf nur von Bebel als Antragsteller feiner Resolution, sondern ginnen werden. Von türkischer Seite wird alle Schuld natürlich dem gleichen Standpunkt wie Schippel stehen und daß, da es einmal auch vom Parteitag in unanfechtbarer Weise als richtig anauf die Armenier geschoben. Nach einer weiteren Meldung aus nicht in unserer Wacht stehe, ben Krieg zu verhindern, wir kaum erkannt worden ist, und zwar vor der endgiltigen( Gesammt-) AbPetersburg haben die Mächte dem Sultan nahegelegt, daß jeder wollten, daß die Arbeiter mit Steden in den Krieg ziehen müßten. ftimmung über den nunmehr vorliegenden Beschluß, so hat sie neue Att fanatischer Barbarei, welcher von der muselmännischen Be- Das ist es eben, daß auch die schönsten Prinzipien nicht über die allerdings bindende Kraft. völkerung begangen werden sollte, vom Sultan allein vor Europa zu Thatsache weghelfen können, daß die europäischen Mächte vor allem And Leipzig wird uns geschrieben: Am Sonntag nahm eine verantworten sein würde. Militärstaaten sind, aus denen man nicht mit geschlossenen Füßen Parteiversammlung für den 12. und 13. Reichstags- Wahlkreis - Die Absichten der Pforte bezüglich Rreta's. in das tommende Joyl des Zukunftsstaates hineinspringen kann, und( Leipzig Stadt und Land) den Bericht der Delegirten zum Hamburger Dem„ Standard" wird aus Konstantinopel vom 16. d M. gemeldet: folche Kleinigkeiten wollen eben auch im strammen Prinzipientampf Barteitag entgegen. In der Debatte wurde das Verhalten unserer Unmittelbar nach der geftrigen Audienz des Botschafters Freiherrn berücksichtigt sein. Genossen in der Budgetkommission des Reichstages bemängelt; von Calice beim Sultan wurde ein außerordentlicher Minister: Voltstribüne" in Wien : So oft unsere Parteigenossen ferner fritisirte man, daß Schippel die Uebernahme des Referats zur rath abgehalten, welcher, wie man glaubt, sich dahin im Reiche" draußen einen Parteitag abbalten, beschleicht uns ein Schutzollfrage abgelehnt hat. Schoenlant und Geyer ausgesprochen hat, es sei nunmehr Pflicht der Türkei , unwiderstehliches Gefühl des Neides. Wenn wir schon so weit nahmen unsere Genossen in der Budget kommission und Schippel in dem tretischen Aufstande ein Ende zu be wären!" das ist der Stoßfeufzer, der fich jedesmal unserem Herzen Schuß und betonten, daß eine Prinzipienverlegung nicht vor. reiten, da die Mächte fich unfähig gezeigt entringt. Es ist eine wahre Lust, ein Göttervergnügen, den Reden gekommen ist. Zu dem Beschluß des Parteitages über die preußischen hätten, die Ordnung wiederherzustellen; die Pforte und Auseinandersetzungen der deutschen Arbeiter in ihrem Parlament Bandtagswahlen nahmen eine Reihe Redner Stellung; fie erklärten fönne fich deshalb nicht damit einverstanden erklären, zu laufchen: So viel Verstand, so viel Einsicht, so viel Talent, so fich mit dem Beschluß nicht einverstanden. Ein Beschluß wurde daß die türkischen Truppen zurückgezogen werden, viel Wissen! Die Debatten bewegen sich auf einem so hohen Niveau, nicht gefaßt. und fordere dringend für sich das Recht, einen fremden Staats- daß man die Empfindung von etwas maßlos Lächerlichem hat, wenn man angehörigen zum Gouverneur zu ernennen. daneben das önerreichische Parlament ftellt, wo sich die Gregorig und Das Landgericht in Stettin verurtheilte ben Arbeiter Konftantinopel, 18. Oftober. Heute fand die erfte Sigung der Fro wegen Syphonflaschen beschimpfen, wolpersönliche Beschimpfungen Brochnow wegen Verbreitung der Agitationsschrift„ Der türkischen und griechischen Friedensunterhändler statt. I der niedrigsten Art die Stelle der Diskussion vertreten. Es weht Pommer" zu 3 M. Geldstrafe oder 1 Tag Haft, weil eine an
Belgrad , 17. Dktober. Wie bestimmt verlautet, hat Simic dem König telegraphisch die Demission des Kabinets nach Wien gemeldet und der König diefelbe angenommen. Nach der morgen er folgenden Rückkehr des Königs soll sofort ein liberales oder farb loses Rabinet ernannt, mit der bisherigen inneren und äußeren Politik gebrochen, von der von Simic befolgten Balkanpolitit ab gegangen, ein reger Anschluß an Desterreich Ungarn durchgeführt und dem im Innern immer mehr zunehmenden Radikalismus Einhalt geboten werden. Türkei .
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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.