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Für unsere Kinder
Mutter läßt sagen...
Meine Mu, meine Mu, meine Mutter fchldt mich her, Ob der Ku, ob der ku, ob der Kuchen fertig wär, Wenn er no, wenn er no, wenn er noch nicht fertig wär, Kam ich mo, fäm ich mo, fäm ich morgen wieder her. Bolkstümlich.
Erster Spaziergang im März.
Heute gudt zum ersten Male wieder der blaue Himmel durch ble grauen Wolfen. Der Wind weht zwar noch recht frisch, und es gibt auch zuweilen noch einen furzen Regenschauer, aber das soll uns nicht fümmern. Wir wollen heute spazieren gehen und uns ben erften Frühlingsstrauß holen.
Du meinst zwar, jeßt blühe noch nichts außer den Schnee. glödchen in unserem Garten. Nun, wir werden eine ganze Menge Blüten finden. Wenn du allerdings nur nach großen, farben prächtigen Blumen Ausschau hältst, dann wirst du alle die unschein baren Blüten des Borfrühlings übersehen und mit leeren Händen heimfommen.
Hier auf diesem, im Sommer so dürren Grasplag wollen wir uns umschauen. Da haben wir schon einige ber einen tapferen Leutchen, die sich bei dem ersten Sonnenstrahl herauswagen. Sie fehen recht fümmerlich aus, und doch erfreuen fie uns als die Bor boten der tommenden Fülle des Sommers. Hier überziehen die winzigen Blüten eines faum fingerhohen Kräutleins eine ganze Strede des Bodens mit einem weißen Schimmer. Der fleine Stengel ift fadendünn. Die Blattrosette am Boden noch nicht fo groß wie ein Pfennigstüd. Man sieht es ihm an, daß es in diesen rauhen Lagen fich fümmerlich ernähren muß; recht hungrig sieht es aus. Es ist das Frühlingshungerblümchen. Dort schauen fleine dunkel blaue Blüten vertrauend zur Mutter Sonne auf. Die Blume wagt es aber nicht, fich aufzurichten. Sie schmiegt ihren furzen Stengel mit ben breiteiligen Blättern der Erbe an. Die feine Pflanze ist ble unscheinbarfte in ihrer zahlreichen Sippschaft, die den vornehmen Namen Ehrenpreis führt. Das hier ift der Acker- Ehrenpreis. Da tft auch noch ein liebes, befanntes Blumengesicht, das wir bis zu ben ersten Schneefällen auf fedem Grosplay immer wieder finden, bas Maßllebchen Oder nennst du es Gänseblümchen ? In unserem Garten ist es stattlicher geworden und will nicht mehr Gänseblümchen genannt werden, sondern Tausendschönchen.
Wir wollen noch ein wenig zum Walde hinüber gehen! Drinnen ist noch nichts zu finden. Wir geben den Fußsteig am Baldrande entlang. Ah, da blüht ja schon die Hafel! Ob aus diesen gelben Dingen, die wie Raupen von allen Zweigen hängen, ble Haselnüsse werden? Nein, unter den schuppenartigen Blättchen ftehen mur Staubgefäße, wenn ich an den Zweig schlage, fo quillt eine ganze Wolte des gelben Staubes hervor und wird vom Winde weitergetragen. Hunderttausende der Stäubchen aus einer Blüte gehen zwecklos verloren. Doch ist vielleicht eins auf das rote Binsel. then getommen, das hier aus einer ber braunen Knospen an der Spize des Zweiges herausschaut und zu einem Knötchen im Innern Der Knospe hinabführt. Aus diesem Knötchen entsteht die Haselnuß.
Da ist noch ein blühender Strauch. Hörst du das Summen? Hunderte von Bienen und Fliegen umschwirren die gelben fugeligen Räßchen, die so füß nach Honig duften. Rofte nur die Räßchen, wie füß sie sind! Das ist die Salweide. Sie ist sparsamer als die Safet und läßt den Blütenstaub nicht vom Winde verwehen. Er ist flebrig und wird den Hummeln und Bienen fest in den Pelz gehängt. Dann fliegen fle hinüber zum nächsten Strauch, deffen graugrüne Räßchen Die Fruchtfnoten enthalten, und faben ihn dort ab, während sie von neuem den Honig leden
Du meinst, die Weibe verbrauche zwar nicht so große Mengen bes Blütenstaubes wie die Hafel, müsse aber den Honig bereithalten, bamit sie von den Hummeln, Bienen und Fliegen besucht werde. Du hast recht. Es ist bei Blumen und Insekten nicht anders als bel uns Menschen. Wer Hilfe finden will, muß selber helfen und blenen tönnen.( Aus Ludwig Richters Hausbuch", Geite 85.)
Karline.
Karline, mein Schat,
Hat Härle wie Flachs,
Hat Härle wie Seide,
Mags gar zu wohl leide!
Bolkstümlich.
Des fleinen Voltes Hochzeitsfest.
Das tieine Bolt auf der Eilenburg in Sachsen wollte einmal Hochzeit halten und zog daher in der Nacht durch das Schlüsselloch und die Fensterrigen in den Saal, und sie sprangen hinab auf den glatten Fußboden wie Erbsen auf die Tenne geschüttet werden. Davon erwachte der alte Graf, der im hohen Himmelbette in dem Saal schlief, und verwunderte sich über die vielen fleinen Gefellen. Da trat einer von ihnen geschmidt wie ein Herold, zu ihm heran und lud ihn in ziemenden Worten go höflich ein, an ihrem Fest teilzunehmen. Doch um eins bitter wir," fette er hinzu, Ihr
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allein sollt zugegen sein, feins von eurem Hofgesindel darf sich unter ftehen, das Fest mitanzuschauen, auch nicht mit einem einzigen Blid." Der alte Graf antwortete freundlich: Weil ihr mich im Schlafe gestört, so will ich auch mit euch fein." Nun ward ihm ein eines Weiblein zugeführt, fleine Lampenträger stellten sich auf, und eine Heimchenmufit hob an. Der Graf hatte Mühe, das Weiblein beim Tanz nicht zu verlieren, das ihm so leicht dahersprang und endlich fo im Wirbel umbrehte. daß er faum zu Atem fommen fonnte.
Mitten in dem luftigen Tanz aber stand auf einmal alles still, Mauslöchern und wo sonst ein Schlupfloch war. Das Brautpaar die Mufit hörte auf, und der ganze Haufe eilte nach den Türspalten, aber, die Herolde und Tänzer schauten aufwärts nach einer Deffnung, die fich oben in der Decke des Saales befand und entdeckten dort das Gesicht der alten Frau Gräfin , welche vorwitzig nach der luftigen Wirtschaft herabschaute.
Darauf neigten sie sich vor dem Grafen und derselbe, der ihn eingeladen, trat wieder hervor und dankte ihm für die erzeigte Gaft freundschaft. Weil aber," sagte er dann, unsere Freude und unfere Hochzeit also gestört worden, baß noch ein anderes menschliches Auge darauf geblickt, so foll fortan euer Geschlecht nie mehr als 7 Ellen burgs zählen" Darauf brängten fie nacheinander schnell hinaus, bald war es still und der alte Graf wieder allein im finsteren Saal. Die Verwünschung ist bis auf die gegenwärtige Zeit eingetroffen und immer einer von den 6 lebenden Rittern von Eilenburg gestorben, Gebrüder Grimm . ehe der siebente geboren war.
Zungenübungen.
Die Rage tritt bie Treppe trumm. Kleine Kinder fönnen feinen Raffee tochen. Um Ulm und um Ulm herum.
Der Rottbuser Postfutscher putzt den Rottbuser Bostkutschlaften.
Abzählverse für die kleinen. wächst in unserm Garten, Zwieselbaum, Zwieselbaum, Wenn die schöne Anna tommt, Sag.[ le folle warten,
Wenn sie nicht mehr worten will,
Gag, ich bin gestorben,
Wenn sie zuviel weinen wird, Sag, ich komme morgen.
Anchen, danchen, bitschen, batschen, Bebberbe, bebberde, bitschen, batschen, Bebberbe, bebberbe bu:
Ab bist bu.
Es fällt die Ruh vom Dach herab,
Es fällt die Kuh vom Dach, Wenn man's Lieb nicht weiter fann, So fängt man wieder von vorne an.
Ungenannt, doch wohlbekannt. Auf unserm Boden liegt etwas, Das hat fieben Häute Und beißt alle Leute.
Rätsel der Negerkinder.
Im schwarzen Erdbeil Afrika , wo die Kinder splitternackend herumlaufen und nicht zur Schule zu gehen brauchen, haben die Kleinen allerlei hübsche Spiele, zu denen u. a. auch das Rätselraten gehört. Ihr seid gewiß neugierig, wie diese Rätsel beschaffen find. Ein paar Beispiele werden euch rasch belehren.
Was ist das: Mein Bater wohnt im Zimmer, aber sein Bart ist draußen? ( sanay sa po aquaß sogan) Was ist das: Ein Lier hat etwas ganz nackt an die Sonne gelegt und es trocknete doch nicht? ( a gun quns ago) Was ist das: Ein und derselbe Schmerz quält oft Bater und Mutter und Kind; und es hilft teine Medizin dagegen? ( Bun
Was ist das: Du haft etwas; wenn bu es hinträgft., so bringst du es wieder zurück?
( Ang ganun) Was ist das: Es geht mit dir mit, doch du fannst es nicht faffen? (
Auflösung der Rätsel aus voriger Nummer: Zahlenrätfel: Tach, Inn , Eis, Nacht, Db, Tanz, Uhr, Moos , Salm, Bart, Rad Ohr, Leich= Not ums Brot. Qua. braträtsel: Emil, Mole, se, Leer.- Silbenrätsel: Vortrag, Ofen, Rimini , Flanell, Rettich, Ulm Vorfrühling.
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