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Scherz und Ernſt

2000 bas heitere Lächeln des Sonnenstrables, die Tränen der Wolken, die Grillen des Windes, die Härte des Diamanten, die Graujamfeit des Tigers, die Kälte des Schnees, die Schwahsucht des Papageis und das Gurren der Taube. Alle diese Eigenschaften mischte Toasthri durcheinander und schuf daraus das herrlichste Wesen, das Weib,

Der Erjah". Im Frauen- Wedruf", der die deutschen Frauen fo, richtig einwedt, befindet sich in Nr. 9( April Mai 1924) der Auf­fat: lnfere Raiserin!" Es heißt darin:

Gin unangenehmer Hochzeitsbrauch. Eine höchst eigentümliche Soviet, du deinen Kindern, soviel du deinem Belle marst, Sitte, die sich bis auf den heutigen Tag erhalten hat, besteht unter ihm warst du mehr. Der Mann ist nicht ganz unglücklich, der den australischen Ureinwohnern. Bei ihnen ist nämlich die Auf feinen Summer zu einem liebenden Weibe tragen darf. Daß deinnahme der Mädchen nach ihrer Verheiratung, unter die Frauen mit Gefährte, als du ihm entrissen warst, Ersay brauchte, ist viel einem feierlichen Alt verbunden, der ebenso seltsam mie unangenehm leicht eben ein Beweis, deiner Unentbehrlichkeit." ift. Die Zeremonie, die dabei stattfindet, beschränkt sich nämlich dar Hoffentlich, bemerkt dazu, das republikanische Wihblatt Lachen auf, daß der betreffenden jungen Frau von einem älteren. Weibe lints, hat" ER" bei feinem Erfah den unentbehrlichen Trost ge- ein Stück des fleinen Fingers der linken Stand abgebissen wird. funden. Jede Neuvermählte muß sich anstandshalber diesem Berfahren unterwerfen,

Die Erschaffung der Frau. In einer hübschen Form erzählt eine indische Legende, wie die Frau erschaffen wurde. Der Gott Toasthri ( der etwa dem Bulkanus der Römer entspricht) war foeben mit der Arbelt der Weltschöpfung fertig geworden. Als er nun jedoch die Frau ins Leben rufen wollte, bemerkte er, daß er bei der Erschaffung des Mannes schon sein ganzes Schöpfungsmaterial verbraucht hatte. Er dachte nach, und bald hatte er gefunden, was er suchte: er nahm die runden Formen des Bollmondes, die Windungen der Schlange, die Geschmeidigteit der Schlingpflanzen, das 3Bittern des Laubes und die Biegfamfeit der jungen Zweige, die Gamtweichheit der Blumen, die Leichtigkeit der Feder, die flehenden Augen des Rehes,

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20 000. Heiraten vermittelt und doch Junggeselle. Der bekannte Herausgeber der Heirats- Zeitung" und der in Amerika erscheinen den Matrimonial- News", Friß Podzus, war in New York , wo ihn der Tod ereille, eine unter dem Namen Cupid Padzus stadtbekannte Persönlichkeit. Obwohl er nach feiner eigenen Bersicherung minde stens 20,000 Heiraten zustande gebracht, also 40 000 Menschen glüc lidh( oder unglücklich?!) gemacht hatte, war er selbst doch Junggeselle geblieben. Bodzus soll mit seiner Heirats- 3eitung" sehr viel Geld, verdient haben. In verschiedenen verborgenen Winkeln des Hauses wurden. Bankbücher und Geldbeträge gefunden.

Für unsere Kinder

Marienwürmchen.

Marienwürmchen fehje dich

Auf meine Hand, auf meine Hand, Ich tu dir nichts zuleide.

Es soll dir nichts zuleib gefchehn,

Ich will nur deine bunten Flügel sehen. Bunte Flügel, meine Freude.

Marienwürmchen fliege meg,

Dein Häuschen brenni, die Kinder schrein So fehre, ach fo fehre.

Die böle Spinne spinnt fie ein, Marienwürmchen flieg hinein, Deine Kinder schrelen fehre,

Marienwürmchen fliege hin,

Zu Nachbars Kind, zu Nachbars Kind, Sie tun dir nichts zuleibe!

Es soll dir ja tein Leid geschehen, Sie wollen deine bunten Flügel sehen, Und grüß fie alle beide.

Mama Henne.

Als Mama Henne ihre Eier auscebrület halte und die lieben Meinen piepfend herumliefen, sagte Mama Henne, die sehr hoch mütig war, weil sie neulich einen 3aun erflattert hatte, ohne vorher dreimal herabzufallen, zu Frau Huhn vom Nachbarhause: Warum wir bisher nicht so fliegen fonnten, wie es sich für richtige Bögel gehört und wir sind doch richtige Vögel und haben doch Flügel, das lag nur daran, meil uns Hühnern in der Jugend der richtige Lehrer gefehlt hat. Weil man unsere herrlichen Flügel so gut wie gar nicht beachtet, furs, well man uns nicht zum Fliegenfönnen erzogen hat. Aber das soll nun anders werden! Meine Kinder, Frau Huhn, das schwör' ich Ihnen: Meine Kinder sollen das Fliegen er fernen! Bei meinem Schnabel, sie sollen es! Ich nehme ihnen einen allerersten Hauslehrer, eine Rapazität, ich nehme ihnen einen Adler." Und so fam durch Empfehlung ein Adler als Hauslehrer auf den Hühnerhof.( Wen das überrascht, dem sei mitgeteilt, daß der Adler Geld brauchte.)

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Dieser Adler er war ein Prachteremplar gab sich mit den, Hühnern die redlichste Mühe. Er machte ihnen vor, wie man die Flügel ausbreiten müsse, wie man den Körper zu streden und wie man zu blicken habe, um recht majestätisch zu fliegen. Er ließ sich von einem Zaun niedergleiten und freiste dann wieder einige Male in geringer Höhe oberhalb des Hühnerhofes, so daß die Jungen bewundernd emporblickten und verzweifelte, wenn auch ohnmächtige Flugoersuche unternahmen, um es ihrem Lehrer womöglich gleich autum

Mama Henne ermutigte ihr Fleisch und Blut voll Inbrunst und Weisheit, Mur nicht nachlassen, liebe Kinder, nur nicht nachlassen!" rief sie ein über das andere Mal. Aller Anfang ist schwer! Gut Ding braucht Weile! Es fällt kein Meister vom Himmel! Euer Haus­lehrer hat's auch nicht gleich können!"

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Und die lieben Kleinen zoppelten herum und schlugen mit ihren fümmerlichen Filigeln die Luft aber empor fam feines, feines erlernte das Fliegen, wie es fich für einen richtigen Bogel geziemt. Und als ein Jahr vergangen war und der famose Houslehrer eine Erbschaft nach einem alten Geier gemacht hatte, was ihn be fähigte, einen herrlichen Horst in ber herrlichsten Gebirgsluft fönige fich frei zu beziehen schon der Gedante daran ließ ihn vor Wonne

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schreien, da empfabi er fich schleunigst von Mama, Henne und feinen allerliebsten Zöglingen, wobei er ihnen fämtlich unzweideutig 31 verstehen gab, daß es die edelste Bestimmung der Sühner let gefressen zu werden. Und daß das liegen, vor allem eine Sache für Adler mäve.

Das aber wollte Mama Henne durchaus nicht glauben. Durch aus nicht und als Frau Huhn vom Nachbarhof, die zu den bos­haften Naturen gehörte, deren es auch auf Hühnerhöfen genug gibt, nicht ohne Schadenfreude fragte, wie es denn nach dent ausdauernden Unterricht mit dem Fliegenfönnen, der neuen Generation bestellt fct, ba flagte Mama Senne: Ach, fie waren schon im besten Buge, meine lieben Jungen, und sie hätten es gewiß erlernt, ganz gewiß ,, wenn fie diefer undantbare Hauslehrer nicht mitten docin jihen gelassen. hättet"

Und bei diesem Glauben verblieb Mama, Senne.

Noch wenige Minuten, bevor sie abgestochen wurde, erflärie fie der Frau Huhn: Meine Kinder hätten das Fliegen, gemiß er­fernt und wiel, wenn der Adler nur etwas mehr Gedura mit ihnen gehabt hättel"

Mama Henne war eben eine rechte henne. Und bejaß affe Schwächen ihres besonderen Geschlechtes. Max Hayet

Mutters Nähtik..

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Am Abend sitzt die Muller in der Stube am Nähtisch und näht das Loch in Heinis Hose wieder zu. Bist doch ein richtiger Wild­fang", hat sie gesagt, als Heini mit zerrissenen Hosen nach Hause kam. Dann hat sie ihm schnell eine andere angezogen. Und nun soll der Schaden wieder ausgebessert werden. Heini siht zu ihren Füßen auf dem schönen weichen Fell. Aus dem Nähtisch hat er sich viele Sachen zum Spielen gesucht. Alle die kleinen Schachteln, hat er aufgemacht und alle die Schubfäftchen aufgezogen, und immer mehr schöne Sadjen hat er gefunden. Aus den Rollen und Schächtelchen hat er Aber die Schienen fehlen, fich eine Eisenbahn zusammengestellt. half, da legt er all die blanken Nadeln nebeneinander hin: Stopf nadeln, Nähnadeln, Stecknadeln. D Mutti, hast du nicht noch mehr? Ich hab noch nicht genug," bettelte er dann, als die Schienen immer noch nicht lang genug sind. Sich mal in dem Nadelkissen nach, Heini, da versteden fich immer einige," fagte die Mutter." bu mußt das Kissen drüfen, dann kommen sie wohl wieder raus!" Das tub er nun auch Manchmal schreit er au", dann piefft ihn eine Nadel in den Finger. Aber immer mehr holt er heraus, zehn, zwanzig Stück Er befommt ordentlich heiße Backen bei seiner Arbeit und jedesmal, wenn er auf schreit, lächelt die Mutter vergnügt über den fleinen tapferen Mann, der troh der Schmerzen weiter arbeitet. Nun find die Schienen fertig, und dann baut er cus den Rollen einen Bahnhof. Eine Straße führt nach dem Bahnhof. die ist gepflastert mit Steinen, das find weiße Knöpfe, die hat er dicht hingelegt. Auch Fahnen stehen an den Geiten. In dem Nähtisch liegen fleine Stüd chen Zeug, das sind nun die Fahnen, Aber nun soll die Fahne doch, auch nicht umfallen, und da steckt er die Papierstange in eine Rolle, und nun stehen sie ganz sicher. Auch Laternen stehen auf der Straße. Mutter hat zwei Hutnadeln mit großen Glasperlen im Nähtisch liegen. Das sind zwei seine Laternen, die leuchten und flimmern beim Licht der Lampe .

( Alus Klein Heni", von Richard Hennings.)

Auflösung des Räffels aus voriger Nummer: Donizetti , Erifa, Mabel, Siegfried, Infamie, Ebam, Guano, Dämelaf, Eimer, Riga , Salat, Orispolizet. Chemie.

" Den Sieg der Sozialdemokratie."