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Berufliche Ausbildung der Arbeiterin.

Schleiten der gesamten arbeitenden Klasse aller Länder, um die Menschheit überhaupt. Bebel sagt, der Befreiung der Frau muß Die Beseitigung der Klaffenherrschaft vorangehen. Wie tann aber Eine Reihe von Großbetrieben wurde von der Reichsarbeits­ble Beseitigung der Klassenherrschaft ohne die Mitarbeit der Frau verwaltung aufgefordert, ihre Erfahrung bei der Ausbil. erfolgen? dung von Arbeitern mitzuteilen. Ueber ihre speziellen Er. Ihre Einstellung zur Weltpolitik wird durch ihre eigenen Infahrungen bei der Ausbildung von Arbeiterinnen berichtet die tereffen bestimmt. Deshalb haben wir Frauen das größte Interesse bekannte Stuttgarter   Firma Robert Bosch A.-G., die sich mit an einer Verständigungspolitit, getragen von dem ehr der Herstellung elektrischer Apparate befaßt. Sie ist, wie andere lichen Willen alter Bölker, einer jeden Nation ihre Lebensexistenz übergegangen, die während des Krieges auch den Frauen geöffnet große Firmen, zur Errichtung eigener Anlernwerkstätten zu geben. Wir bekennen uns zur internationalen Idee, weil wir zu wurden, die sich nach einer Tätigkeit von einigen Monaten als be Der Ueberzeugung gekommen sind, daß man dann national it fonders geeignet erwiesen. In einem achtwöchigen praktischen und seinem Baterlande am besten dient, wenn man ihm in seiner und theoretischen Kursus wurde den Frauen eine Ausbildung zuteil, größten Gefahr die Quellen von außen erschließt, derer es die nach dem Reichsarbeitsblatt" von der Benennung der einzelnen zur Wiederaufrichtung bedarf. Maschinenteile und Werkzeuge bis zur Bedienung und sachgemäßen Behandlung komplizierter Maschinen führte. Für einzelne Arbeits­zweige wurde inzwischen die Ausbildungszeit verlängert bis zu einem halben Jahr. Die Erfahrungen mit der Ausbildung der Frauen wurden von der Firma als sehr gut bezeichnet. Es gelang ihr, fich einen Stammausgezeichneter weiblicher Arbeiter heranzu­bilden, denen auch schwierige Arbeiten übertragen werden. Frauen find aufgerüdt von der Maschinenarbeiterin zur Mechanikerin, Ein­ftellerin und Anfernerin.

Aus diefem Grunde stehen wir mit der Sozialdemokratie auf dem Boden der Annahme der Sachverständigengutachten, die uns eine Verständigung mit Frankreich   vermitteln. Wir Frauen haben bas größte Interesse daran, daß es zur gesetzlichen Festlegung des Internationalen Achtstundentages tommt, weil wir den Menschen nicht nur als Arbeitstier unter dem Joche des Unternehmerturns sehen wollen, sondern weit er ein Recht darauf hat, nach Erfüllung feiner Pflichten sich selbst zu leben und an den Kulturgütern teil­zunehmen, die er mit schaffen hilft.

England und Frankreich   sind bereit, für die Ratifizierung des Abkommens von Washington über den Achtstunden tag in allen Industriestaaten Europas   einzutreten. Das haben sie durch ihre Bertreter Tom Shaw und Godart auf der legten Internationalen Arbeitskonferenz in Genf   erklären lassen. Der deutsche   Arbeits. minister Brauns nahm eine ablehnende Haltung ein. Ein be schämendes Zeugnis für den unfozialen Geist der deutschen Regie rung. Hier haben bereits die deutschen Gewerkschaften ihre war nende Stimme erhoben. Unsere Pflicht ist es, fie in diesem Kampfe zu unterstützen, indem wir in die freien Berufsorganisationen ein treten und ihnen weitere Mitglieder zuführen.

Der Firma Bosch werden die Frauen an diesen Stellen gewiß ebenso viel teisten wie ein gut geschulter Arbeiter. Für die Frauen felbst ist aber diese Form der Ausbildung, so erfreulich fie fein mag, burchaus tein Erfaß für eine mehrjährige Lehrzeit nach der Schul entlaffung. Ihre Ausbildung ist naturgemäß einseitig, nur den Be. dürfnissen ihrer Firma entsprechend. Sie sind auf dem Arbeitsmarkt nicht voll konkurrenzfähig. Wenn in den letzten Jahren Großfirmen bie Ausbildung eines Teiles ihrer erwachsenen Arbeiterschaft selbst übernehmen mußten, so ist das nur ein Symptom für die Ber elendung der deutschen   Arbeiterschaft, der es nicht mehr möglich ist, burch gründliche berufliche Borbildung ihrer Kinder den Stand der beruflichen Leistungsfähigkeit des deutschen Proletariats aus sich her. aus zu erhalten. Für die Arbeiter selbst ist diese Form der Aus bildung, die sich anzubahnen scheint, bei weitem ungünstiger als die Wir Frauen begrüßen es auf das lebhafteste, daß die Sozial- frühere. Es ist zu fordern, daß an deren Stelle die Errichtung demokratische Partei in der letzten Zeit den Eintritt Deutschlands   in staatlicher Lehrwertstätten tritt, in denen die Ausbildung den Bölterbund energisch gefordert hat. Der Bölkerbund ist da! erfolgt unter dem Gefichtspunkt der Aneignung allgemeiner beruf Wir wissen, daß ein begonnenes Werf noch nicht vollständig feinlicher Kenntnisse, die den Arbeiter und die Arbeiterin zur fachkun lann. Aber wir tönnen durch unsere Mitarbeit dazu beitragen, daß bigen Arbeit in jedem Betrieb ihrer Branche befähigen. dieses Gebilde auch unser Antlig trägt. Wir denken uns den Bölker­bund als eine Institution, die nicht in den Händen der einzelnen Machthaber, sondern der Völker liegen soll. So wie das Bolk im einzelnen Staat im Parlament seine Stimme hören läßt, sollen die Völker im Westparlament vertreten sein. Dann bietet der Böller. bund eine sichere Garantie gegen neue Völkerkatastrophen, wie wir fle im Kriege erlebt haben.

Der Gedanke der Demokratie marschiert in allen Ländern. Die leitenden Staatsmänner Herriot   in Frankreich   und Macdonald in England haben einen harten Kampf gegen die Vertreter des madthungrigen Kapitalismus in ihren Ländern auszufechten, und wir würden ihre Position schwächen, wenn durch unsere Trägheit die deutschen   Nationalisten Oberwasser gewönnen.

Wie sehr den Deutschnationalen und ihrem Anhang von rechts mit Einschluß des schwerindustriellen Flügels der Deutschen Bolts­partei das Wohl des deutschen   Volkes am Herzen liegt, das haben wir in den letzten Tagen an der Hochschutzollvorlage der Regierung gesehen, die den Aermsten das Notwendigste zum Leben, das Brot, unermeßlich verteuern muß.

Diesen Geist des Unterdrückertums, der Unmenschlichkeit fehnen wir entschieden ab. Wir wollen die soziale Demokratie, die Beseiti gung der Klaffenherrschaft in allen Ländern. Deshalb bedeutet die Frage der Weltpolitik für uns Frauen so außerordentlich viel. Schlägt fie diefen Kurs ein, dann ist auch uns der Weg geebnet, auf dem wir durch Mitarbeit am Boltsganzen uns zur bewußten Pers fönlichkeit emporarbeiten können. Auch so erst werden wir, wie Bebel richtig sagt, uns von der Herrschaft des Mannes befreien. Das heißt, daß wir nicht mehr den Mann über uns bestimmen. laffen, sondern daß wir mit ihm gemeinsam bestimmen werden, was unis   allen dienlich ist. So muß, wie ja auch beide Geschlechter auf gleiche Weise in die Welt kommen, leethn Endes das Weltge. stalten auf der Ergänzung beider Geschlechter ge­boren werden. Alwine Wellmann   Berlin  .

Helferin und Trösterin.

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Die Bekämpfung der Sozialdemokratie ist ein schwerer taktischer Fehler, durch den sich die Kirche bei den Nichtbefizenden um den Kredit gebracht hat. Die Sozialdemokratie ist in den Augen der Armen die große Helferin und Trösterin. Was eigentlich die Kirche fein sollte, wenn sie nach der Lehre und dem Vorbild Jefu handelte, das hat an ihrer Stelle die Sozialdemokratie vollbracht: fie richtet die Gefallenen auf, fie sättigt die Hungrigen, fie predigt den Armen das Evangelium von ihrer Erlösung.

Pfarrer Liebster, Leipzig  , in seiner Schrift: Kirche und Sozialdemokratie, 1909.

Erblichkeit der Zwillingsgeburten.

Im Durchschnitt tommt auf je hundert Geburten eine Zwillingsgeburt. Es gibt aber Familien, in denen die Zahl der willingsgeburten bis auf 15 Broz. steigt. Es ist deshalb an­zunehmen, daß in menchen Familien eine besondere Disposition zur Zwillingsgeburt erblich ist. Forschungen haben festgestellt, daß diese Disposition feineswegs nur von den Eigenschaften der Mutter abhängig ist, wie man zunächst annehmen möchte. In den Berichter der Gesellschaft für experimentelle Biologie und Medizin in New York  veröffentlicht Davenport die Ergebnisse der Untersuchung von 355 3willingsgeburten unter dem Gesichtspunkt der Erblichkeit. Er stellte fest, daß 4,5 Proz. der Mütter aus Familien stammen, in denen 3willingsgeburten erblich schienen. Das gleiche war bei 4,2 Broz. der Väter der Fall. Zwillingsgeburten entstehen aus der gleich. zeitigen Absonderung und Befruchtung von zwei Eiern oder aus der nachträglichen Teilung eines befruchteten Eies. Davenport spricht die Bermutung aus, daß das Spermium von Vätern, in deren Familien die Zwillingsgeburten erblich sind, die Teilung des Eies zu beeinflussen vermag.

Aus anderen Ländern

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Wöchnerinnenschuh. Auf deinem Gebiete der Frauenbewegung werden aus allen Staaten der Welt so viel Fortschritte gemeldet, als auf dem der Wöchnerinnenfürsorge. So find in Spanien   und der Tschechoslowakei   jezt wieder zwei neue Gesetze in Kraft getreten. In Spanien  , wo dem Wöchnerinnenschutz schon seit langem die größte Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist dieser jetzt gefeßlich auf die Fabritarbeiterinnen ausgedehnt worden. Die Arbeitsruhe ist auf vier Wochen figiert und fann bis auf sechs Wochen verlängert wer ben; während dieser Zeit muß der Arbeitgeber der Wöchnerin eine Arbeitsstelle offen halten. Für stillende Mütter ist eine besondere Stillpaufe von zweimal je einer halben Stunde während der Arbeits zeit ohne Lohnkürzung festgelegt worden. In der Tschecho. Iowatei ist ein strenges Ammengefeß eingeführt worden, das der Mutter eines lebenden Kindes, das jünger als vier Monate ift, Ammentätigkeit verbietet, außer es wäre die Möglichkeit geboten, daß die stillende Frau beide Kinder stillen könne. Dazu bedarf es fortan eines besonderen ärztlichen Attestes, das Zeugnis gibt, daß das Stillen zweier Kinder weder den Kindern noch der Stillenden ge­fundheitlichen Nachteil bringt, und das die Gesundheit der Eltern und des Kindes, bei dem Amumentätigkeit ausgeübt werden foll, die Gesundheit des eigenen Lebens der Amme selbst nicht bedroht.

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Eine schöne Frau ist schöz, eine treue, tugendhefte Frau ist noch 31chotte.

schöner.