Mütter der Grubensklaven. wir irbrn im Schaiien dampfender Schlote und find schon gewöhnt im Hebet zu gehn, sind welk« Blumen aus schmalem Balkone. die ruhige« Auges zur Soaa« sehn. Sorgen umflorten frohes Lochen. nachtschwarz ist unser Lebensbild, dunkel find wir selber geworden, sUifler und trübe, nicht dämmerungsmild. Wie trüge Wasser flutet da» Leben und trägt aus schwachem Arm unser Boot, e» winkt kein wimpetbunter Hafen. unser Ziel ist der Tod. Hans Heinrich Strätner. Drei Zabeln. Die Nachtigall und die Elstern. Von Fellx Fechenbach. Die Nachtigall saß in einem Garten und sang ihr Lied den Menschen zur Freude. Da kam die Elster und wollte wissen, warum die Nachtigall finge. „Weil ich die Menschen damit erfreue/ sagte die kleine Sängerin. „Und warum willst du sie erfreuen?' forschte die Elfter weiter. „Weil es gut ist, anderen Freude zu machen.' „Aber warum tust du das Gute?' „Um des Guten willen,' war die einfache Antwort der arglosen Nachtigall. Da lachte die Elster höhnisch auf. „Um des Guten willenl' äfft« sie krächzend nach.„Um des Goldes willen singst du den Menschen. Bestochen bist du, bestochen mit dem Gold« der Menschen!...' Die Nachtigall würdigte die Verleumderin tetner Antwort und wandte ihr nur verächtlich den Rücken. Die geschwätzige Elster aber eilte, ihren Schwestern die große Neuigkeit zu erzählen, daß sich die Rachtigall von den Menschen habe bestochen lassen. lind weil die Elstern und alle, die ihnen verwandt sind, nicht» unternehmen, wobei sie nicht ihren eigenen Borteil ersehen, so konn- ten sie sich in ihrer gemeinen Denkungsart auch gar nicht vorstellen. daß es einen Bogel gebe, der aus anderen als eigensüchtigen Mo- tiven handle. Sie hielten es deshalb für ausgemacht, daß die Nachtigall von den Menschen bestochen sein müsi«: und sie verbreiteten dies« Mär unter allen Vögeln. Die Nachtigall aber ließ dl« Elstern schwätzen und sang ihr Lted den Menschen zur Freud«.... Sperling und Kanari envogei. Ein Kanarienvogel, der nie die Freiheit gekannt hatte, führte bei reichlichem Futter in seinem Bogelbauer ein sorgenfreie» Leben. Eines Tages stand sein Bauer am offenen Fenster, und ein hungriger Sperling ersah die günstige Gelegenheit, sich zwischen den Gitterstäben ein paar leckere Körner heraus, ustibitzen. „Vfui, schäme dich,' piepste der wohloenährte Gelbrock den hungrigen Gast an:«so aller Tugend vergessen zu stehlen, wie ein («meiner Diebt Ney mich an,' fuhr er selbstgerecht fort,«ich abe in meinem ganzen Leben noch kein Kornlein aufgepickt, da» nicht für mich bestimmt war.' „Es ist wahr,' versetzte der Sperling,»deine Tugend ist muster- hast: aber nur, fügte er hinzu,„weil sie nie In Versuchung kam.' Die krähe und die Amsel. Krähe und Dohle waren übereingekommen, sich gegenseitig zum Namen eine« Singvogel» zu verhelfen. Jede sollte nun zunächst von der anderen verbretten, welch melodische Stimm« fi« bekommen hätte und diese Behauptung s» lange miede» holen, vi» sie geglaubt würde. Die Dohle sprach nun in der verabredeten Welse bei seder Gelegenheit Günstige» von der Krähe und dies« lobt« überall dt« Stimme der Dohle. Eine» Tage» kam die Krähe zur Amsel und brachte auch hier ihr Sprüchlein an. Am Tage vorher war aber dt« Dohle schon bei der Amsel gewesen und die kluge Sängerin durchschaute da» Spiel der beiden. »Du und die Dohle.' sagte sie zur Kräh«,„ihr handelt nach dem Grundsatz: Streichst du mir den Hals, so glätt' ich dir den Flügel. Da» mag für eure List und Schlauheit sprechen, sagt aber nichts für eure Stimme. Euer heiseres Krächzen ist davon kein wohlklingend. Lied geworden.' Wütend flog die entlarvte Kräh« davon. Sei uns gegrüßt... Neil«» Jahr, fel uns gegrüßtl Gib den Glücklichen das Erbarmen und nimm den Erbärm- llchen das Glück! Setze dem Uoberstuß Grenzen und laß die Grenzen überflüssig werden! Nimm den Wucherern das Getreide und laß das Getreide wuchern! Lasse uns leichter Brot finden und mache das Brot fchpcrerl Gib allem Glauben seine Freiheit und mache die Freiheit zum Glauben aller! Gib allen Gefesselten die Freiheit und nimm der Freiheit dl« Fesseln! Laß uns nicht unterdrücken durch Steuern und steuere der Unterdrück ungl Laß nicht so viele nach der neuen Well wandern, laß eine neue Welt zu uns kommen! Aus einem alten Zeitung sfrouen-Zettel. Frankfurt a. 1862. Scherz und Ernst Falsche Verbindung. Am Hamburger Zoo war ein Kamel über- Zählig. E» war einfach unmöglich, es unterzubringen. So setzte sich der Direktor ans Telephon und oerlangte den Berliner Zoo. Es meldete sich jemand, und er bot sein Kamcl an. Zuerst ratloses Schweigen, dann hörte er:»Bitte einen Moment, wir verbinden Sie mit der Personalabteilung.' Er hatte ein« falsche(wirtlich?) Nummer bekommen, irgendein Ministerium hatte sich gemeldet.(»Lachen links'.) Ohne Protektion. Bei einem Manöver ist der ganze General- stab an einer Straßenkreuzung versammelt. Der(ich es hält einen längeren Bortrag Wer die lkriegslag«, da wird in einer unweit arosenden Rinderherd« ein Ochse wild und läuft mitten in den ver- sammelten Generalstab hinein. Ein junger Leutnant muß darüber lachen. Der Chef stellt chn zur Rede, warum er lach«: da sagt der Leutnant: »Das ist das erste Rindvieh, das ohne Protektion in den General- stab kommt.' Gute Schule. Auf der hinteren, dichtbesetzten Plattform de» Trams ertönt eine Stimm«:„Guten Tag, Herr Lehrer! SI« krnnen mich wohl nicht mehr? Bei Sie habe ich Deutsch gehabt und durch Ihnen habe ich Französisch gelernt!'— Der Lehrer stieg schweigsam an der nächsten Halteftelle ab.(»Simplizissimu»".) Er darf noch nicht. Zwei Kinder kommen mit der Mutter an einer großen Fabrik vorüber. Der vierjährige Fritz:„Mutti, sieh mal, wie der große Schornstein raucht.'— Die dreijährige Lotte: „Warum raucht denn der kleine Schornstein nicht?'— Fritz:»Bist du dumm, Lotte, der ist doch noch zu klein, der darf doch noch nicht rauchen.' Scherzfrage». l. Kennst du mich, So freut es dich: Kennst du mich nicht, So stich« mich Nur emsiglich: Du findest mich Ganz sicherlich. II. Wer mich hat. wünscht mich zu allen Teufel«� Wer mich verliert, will gar verzweisckn. Wer mich gewinnt, der hat mich nicht mehr. III. Zwei Bäter und zwei Söhn« «chossen drei Hosen schöne: Ein jeder Hot einen ganzen Getragen in seinem Ranzen. IV. Es geht ein Mann im(Brase, Hot eme lange Rase. Hol rot« Stiefeln an Und dreht sich wie ein Edelmann. V. In unsenn Garten steht«in Haus, Das Dach daran ist krau». Inwendig sind viel Kämmerlein, Da schütt der Herr das Korn hinein. Auflösung der Rätsel aus voriger Rummer: Worträtsel: Mädchen, FSdchen, Rädchen. Silbenrätsel: Freiburg , Rastatt , Isar , Taunus , Zweibrücken . Essen. Breslau , Elbe , Regen, Tilsit— Fritz Ebert. Scherzfragen. Ohrschelle, Küchenschelle(Pflanze), Lärche(Baum). Zwickmühle, die blinde Kuh, Krautkopf, Schneemann, Heubaunz, Westwind, Windsbraut.
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