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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

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Nr. 211.

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Donnerstag, den 10. September 1891.

auf der Köpnicker Brücke ein Wagenrad. Das Pferd ging durch, Tödtlich verunglückt. Dem Kutscher Heinke brach gestern der Führer fiel vom Wagen und fam unter die Räder desselben, so daß er einen Schädelbruch erlitt, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte.

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8. Jahrg.

Tokales. in Charlottenburg wohnhaft war, ist ungefähr 25 Jahre langen sein würde. In Wahrheit aber hatte sich der Angeklagte alt, dunkelblond; der Schurrbart ist hellblond. Ein weiteres für den Fall, daß der Vergleich zu Stande käme, von dem Den Parteigenoffen zur Kenntniß, daß die Be- fofort von der Kriminalpolizei Schritte zur Verfolgung des auch erhalten. Der Angeklagte war im Delkredere mit 33½s pt. Kennzeichen bilden die hervorragenden Backenknochen. Es sind Schwager des G. 3000 m. versprechen lassen und diese Summe richterstattung der Berliner Delegirten vom Flüchtigen eingeleitet worden. Verschiedene Anzeichen sprechen an den Forderungen der Firma S. u. Co. an den Rentier G. Brüsseler Internationalen Kongreß am Sonntag, dafür, daß Bock sich von hier nach Hamburg und von dort nach hastbar und dafür auch mit 4000 m. belastet, er konnte somit den 13. d. M., Vormittags 10 Uhr, im Feen- Palast", Burg- Amerika gewendet hat. Er ist ein verheiratheter Mann und stand burch die ihm für seine Bemühungen gegebenen 3000 m. seinen und St. Wolfgangstraßen- Ecke stattfindet, wozu die Parteigenossen Versicherungs- Aktien- Gesellschaft, deren Zeiter wohl nicht gewußt des Rentiers G. versicherte, daß er der Londoner Firma feit acht Jahren in den Diensten der Preußischen Hypotheken- eigenen Verlust fast decken. Troßdem nun der Vertreter nur durch Anzeigen in den Parteiblättern geladen werden. haben, daß ihr Buchhalter in hohen Beträgen an der Börse in keinem Falle mehr als 12 000 m. bezahlt haben würde, in seiner gestrigen Nummer: spekulirte und auch sonst auf einem großen Fuße lebte. Bock hat erhob die Staatsanwaltschaft doch die Anklage wegen Untreue, Freifinniger Schwindel. Das Richter'sche Blatt schreibt bie Unterschlagungen durch gefälschte Eintragungen in die Bücher indem sie davon ausging, daß thatsächlich 3000 m. mehr be­der Entdeckung zu entziehen verstanden und hat besonders in zahlt worden sind, über welche der Angeklagte zu eigenem Vor­Zu dem Zwiespalt innerhalb der Sozialdemokratie theilt letzter Zeit bedeutende Summen im Börsenspiel verloren. Außer theil und zum Nachtheil seiner Auftraggeber verfügt habe. Im die Charlottenburger Neue Zeit" mit, daß in einem von der der Hypotheken- Versicherungsgesellschaft sollen auch mehrere Termin selbst vertrat der Staatsanwalt die Anklage nach der Sozialdemokratie im Reichstage vertretenen Berliner Wahlkreise Bankiers, zu denen Bock auf eigene Rechnung Geschäftsbeziehungen Richtung des Betruges und beantragte drei Monate Ge= beschlossen worden ist, bis auf Weiteres die in die Hände der unterhielt, durch ihn empfindlich geschädigt worden sein. Nach fängniß. Bertrauensmänner des Kreises gelangenden Parteigelder nicht den neuesten Ermittelungen belaufen sich die Unterschlagungen auf mann, verlangte dagegen die Freisprechung des Angeklagten. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Fried= mehr an den von Herrn Bebel verwalteten Parteifonds ab- 378 000 m. zuliefern, sie dieſem vielmehr vorzuenthalten und zu einem Er führte aus, daß die Anwendung des Untreue- Paragraphen die Fonds anzusammeln, der eventuell die Herausgabe eines von Feststellung verlange, daß der Angeklagte der Bevollmächtigte" der Parteileitung unabhängigen Blattes gestattet. Es kann sich fei aber abgeschlossen direkt zwischen der Londoner Firma und dem hie­der angeblich beschädigten Firma gewesen sei. Der Vergleichsvertrag nur um den vierten oder sechsten Berliner Reichstags- Wahlkreis sigen Vertreter des Rentiers G. Einzig und allein durch diesen Vergleich Natürlich gelogen. sei über die qu. Forderung verfügt" und diese Verfügung sei ausschließlich durch Salomon getroffen worden, ohne daß er sich Eine gemeine Kanaille. Vor einigen Tagen erschien in einer hiesigen Tageszeitung ein Inserat des Jubalts, daß eine Mühlenstraße schritt vorgestern Mittag eine junge und sehr hübsche boner Firm a nicht mehr als 12 000 m. herauszuschlagen sei. Selbstmordversuch. An der sog. Eisenbahnbrücke bei der dabei eines Bevollmächtigten bedient hätte. Der Angeklagte habe Mittags: bei der lediglich der Wahrheit gemäß mitgetheilt, daß für die Lon­arme Wittwe, die eine brustkranke Tochter habe, edelgesinnte Frau in erregtem Zustande auf und ab, sich plötzlich Wrenschen um ein Darlehn ersuche, um ihrem Kinde den vom lautem Auſſchrei ins Waſſer af stürzen. Nach tauch mis falsche Vorspiegelungen lägen nicht vor, ebenso wenig die Arzte dringend empfohlenen Aufenthalt in einem Luffurort er- nuten war sie von rettenden Händen wieder ans Land geschafft. Der Angeklagte sei nicht verpflichtet gewesen, Mittheilung davon Irrthumserregung durch Unterdrückung wahrer Thatsachen, denn möglichen zu können. Am Tage darauf stellte sich ein fein ge- Trotzdem hatte die Lebensmüde bereits die Besinnung verloren. fleideter Herr ein, der sich über die Wohnungs- und sonstigen Sie wurde auf Veranlassung des zuständigen Polizeireviers mittelst Bergleiches 3000 m. erhielt. Der Gerichtshof schloß sich diesen Brittel zu machen, daß er für seine Bemühungen zur Herstellung eines Berhältnisse der Hilfe suchenden Familie unterrichten und Krankenwagens nach dem Krankenhause am Friedrichshain ge- Ausführungen an und erkannte auf Freisprechung. nöthigenfalls auch helfen wollte. Die Mutter war gerade aus- schafft; dort soll dieselbe als eine in der Stalizerstraße wohnende gegangen und die Tochter, welche für kurze Zeit das Bett ver- Frau H. rekognoszirt worden sein. Als Motiv zu der verzweifel­laffen hatte, ersuchte den Herrn, sich einige Minuten zu sehen, ten That werden eheliche Zwiftigkeiten angegeben. da jene bald wiederkommen müsse. Der Herr fing jedoch ohne Weiteres mit der Tochter zu unterhandeln an und zwar in einer Zum Fall Smolka. Postassistent Smolfa ist am Montag Weise, die für das franke Mädchen überaus peinlich sein mußte; Abend am Ufer des Langen Gees todt aufgefunden worden, er deutete ihr nämlich in nicht mißzuverstehenden Ausdrücken an, Smolla war bis zur Brusthöhe in das Wasser gegangen und daß er unter gewiffen Bedingungen zu helfen geneigt sei. Die hatte sich dann mit einem Revolver in die linke Schläfe geschossen. Ankunft der Mutter überhob das junge Mädchen der un- Allem Anschein nach hat der junge Mann den Selbstmord in angenehmen Aufgabe, den Menschenfreund weiter anhören zu einem plötzlichen Wahnsinnsanfall ausgeführt; die Zeiche wurde müssen, jedoch erst nach wiederholter sehr dringender Aufforde- gestern Abend nach Berlin überführt. rung verließ dieser die Wohnung der Wittwe, wobei er noch an der Thür einige gemeine Bemerkungen fallen ließ.

Ein jugendlicher Durchbrenner wurde gestern der zweiten Ferien Straftammer des Landgerichts I. in der Person des 15 jährigen Raufmannslehrling May Bonin aus der Unter­fuchungshaft vorgeführt. Der Angeklagte war bei einer hiesigen größeren Firma angestellt. Als der Kassirer Ende Juli Rassen­Geld konnte nur aus dem offenen Geldschrank entwendet sein, abschluß machte, entdeckte er einen Fehlbetrag von 500 M. Das während er für einige Augenblicke den Rücken gedreht hatte. Da noch mehrere Personen zum Kassenraum Zutritt hatten, so lenkte sich der Verdacht der Thäterschaft nicht auf den Ans Das Bootschaukeln wird schon von den Kindern nach geklagten. Der vorsichtig gewordene Kassirer machte jetzt täglich geahmt, und hat gestern Abend ein Opfer gefordert. Am Schiff Abschluß. Am 7. August, während der Mittagsstunde, stellte er bauerdamm spielten zwei Knaben auf einem an einer Zille be- wiederum fest, daß 500 M. gestohlen worden waren. Der An­festigten Boot. Die Schaufelei wurde so lange betrieben, bis geklagte ließ sich nach Wiederbeginn der Arbeitszeit nicht sehen, einer der Knaben das Gleichgewicht verlor und ins Wasser stürzte. man schickte nach seiner Wohnung und erfuhr, daß er nicht zu Auf das Hilfegeschrei kamen zwar sofort Leute herbei, welche Tisch gewesen war. Jetzt wußte man, wer der Dieb war und Rettungsversuche unternahmen, doch war der Körper des Knaben erstattete Anzeige. Die Polizei erwischte den Angeklagten in unter die Zille gerathen und wurde erst als Leiche hervor- Leipzig , das gestohlene Geld hatte derfelbe bis auf einen geringen Rest in lüderlicher Gesellschaft verpraßt. Jm Termine räumte der Angeklagte auch den ersten Diebstahl ein. Die Kneipen mit Damenbedienung hatten eine zu große Anziehungskraft auf ihn ausgeübt. Der Gerichtshof belegte den leichtsinnigen Burschen mit einem Jahre Gefängniß.

Ein berühmter Mann war Herr C. Gorgas, denn er hatte das Pulver erfunden...., welches sicheren Tod allem Ungeziefer brachte; er stellte Bahnhalsbänder her, welche das Bahnen der Kinder durchaus schmerzlos verlaufen ließen, ja er bereitete Mundwasser, welches ein Elfenbeingebiß bis in das Greifenalter hinein garantirte. Diese Wunderdinge wurden in einem Zimmerchen, welches den vielversprechenden Namen geholt. " Bentraloffizin für alle chemischen Präparate" trug und im dritten Stock des Hauses Chausseestraße 41 lag, hergestellt. Um bie großartigen Erfindungen gehörig ausbeuten zu können, suchte Gorgas einen Geldmann. Da er einen solchen aber nicht zu finden vermochte, so engagirte er Gehilfen und Hausdiener, denen er Rautionen abnahm, welche er für sich verbrauchte und nicht zurückzahlen konnte, Das Ende vom Liede war die Festnahme des berühmten Mannes wegen Rautionsunterschlagung.

In der Kabine eines an der Weidendammer Brücke liegenden Obsttahnes brach gestern Abend in der zehnten Stunde ein Feuer aus, welches nicht nur diese, sondern auch den darüber liegenden östlichen Fußgängersteig der Brücke erheblich beschädigte. Die Feuerwehr löschte in furzer Zeit den Brand.

Einen dreisten Fluchtversuch unternahm gestern im Ge­richtsgebäude zu Moabit der Untersuchungsgefangene Schorsch, Polizeibericht. Am 8. d. M. Vormittags wurde an der welcher der 93. Abtheilung das Schöffengerichts als Beuge vor­hinteren Grenze der Gärtnerei von Fehmer, Pappel- Allee 53, geführt worden war. Als er den Gerichtssaal verlassen hatte und Allerlei seltsame Gestalten sieht man jetzt öfters die eine bereits stark in Verwesung übergegangene Kindesleiche auf wieder abgeführt werden sollte, entsprang er dem begleiten­Treppen des Gerichtsgebäudes in Moabit emporsteigen, wo sie gefunden und nach dem Schauhause geschafft.- Vormittags den Gerichtsboten, indem er sich plötzlich Halstuch und Hellen­fich mühsam in dem Gewirr der langen Gänge zurecht suchen. wurde vor dem Hause Prinzen- Allee 90 ein Schuhmacher augen- nummer abriß, die Pantoffeln von sich warf und auf den Es sind die Frauen derjenigen russischen Auswanderer, welche scheinlich frank auf dem Bürgersteig liegend aufgefunden und Strümpfen dem Ausgange zustürmte. Den Portier, welcher sich wegen des bekannten Exzesses im hiesigen städtischen Asyl sich in nach dem Lazarus- Krankenhause gebracht. Nachmittags fiel ihm in den Weg stellte, schlug er mit der Faust ins Gesicht und Untersuchung befinden und nun in der Sprechstunde" von ihren einem vierjährigen Knaben, als er auf den vor dem Hause es gelang ihm auch, das Freie zu erreichen. Mit lautem Halloh verwaisten Frauen getröstet werden. Gestern hielt ein auf erftstr. 21 lagernden Pferdebahnschienen mit anderen Kindern fette ihm eine wilde Jagd nach. Ein dem Ausreißer entgegen fallendes Gespann vor dem Justizpalast und erregte die Aufmert- spielte, eine Schiene auf das rechte Bein, wobei er eine be- fommender Passant brachte ihn zu Falle, er raffte sich aber noch samkeit nicht nur der Passanten, sondern auch eines Schutzmannes. deutende Quetschung desselben erlitt. Hinter dem Grundstück einmal auf und floh weiter. Schließlich gelang es mehreren Auf einem elenden, mit stattlichem Pferde bespannten Wagen Mühlenstr. 60 sprang zu derselben Zeit eine Arbeiterfrau in Schuhleuten und Gerichtsboten, ihn wieder einzufangen und nach ruhte ein halbwüchsiger, schwarzhaariger und vor Schmutz starren- selbstmörderischer Absicht von der Eisenbahnbrücke in die Spree, dem Gefängniß zurückzubefördern.

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der Bengel auf einer Unterlage von Lumpen und ließ sich in wurde aber noch lebend aus dem Wasser gezogen und nach dem Eine recht harte Nuß wurde gestern dem hiesigen Schöffen seinem dolce far niente durch das Getriebe rings um ihn nicht Krankenhause am Friedrichshain gebracht. Vor dem Hause stören. Erst als ein Schuhmann ihn strenge aufforderte, die Barnimstr. 9 wurde zu derselben Zeit ein 5jähriges Mädchen gericht zum Knacken aufgegeben. Demselben war die Aufgabe Worten:" Vater meiniges da!" auf das Gerichtsgebäude. Und fahren und erlitt hierbei einen Bruch des linken Unterschenkels. als dem Gerichte sowohl als Angeklagter, wie als Hauptbelastungs­Passage nicht zu versperren, rfäelte er sich auf und wies mit den beim Ueberschreiten des Fahrdammes von einem Bierwagen über zugefallen, in eine recht dunkle Geschichte möglichst Licht zu bringen und die Lösung dieser Aufgabe war um so schwieriger, Er hatte Recht. Bater feiniges" war der vielerwähnte Zigeuner - Das Kind wurde nach dem Krankenhause am Friedrichshain als dem Gerichte sowohl als Angeklagter, wie als Hauptbelastungs­häuptling" Petermann, welcher mit seiner getreuen Ehehälfte sich gebracht. Nachmittags stürzte in dem Hause Gollnowstr. 8 ein zeuge zwei russische Juden gegenüberstanden, welche den diesen direkt in das Rechtsanwalts- Zimmer begeben und dort mit dem 11jähriges Mädchen beim Hinabgleiten auf dem Treppengeländer Zeuten eigenen Jargon in einer geradezu verblüffenden Urwüchsig­Rechtsanwalt Dr. Ivers eine ernste Rücksprache genommen hatte. aus der Höhe des 3. Stockwerks in den Flur hinab und zog sich feit sprachen. Als Angeklagter wurde der Tischler Moses Trüttler Schwager ſeiniges" ist nämlich augenblicklich in Untersuchungs- hierbei eine lebensgefährliche Gehirnerschütterung zu, so daß es aus der Untersuchungshaft vorgeführt, welcher beschuldigt wurde, des Wintergartens drei haft und da Herr Petermann weiß, daß so etwas immer fatal ist, nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht werden aus dem Mobiliarbestande so hielt er es für geboten, das arme Schwager" rechtzeitig mit mußte. Vor dem Hause Schiffbauerdamm 18 fiel zu derselben Dutzend Gartenstühle nach und nach gestohlen bezw. unter­einem Vertheidiger auszurüsten. Zeit ein dreijähriger Knabe während des Spielens von einem schlagen zu haben. Den Herren Direktoren Dorn und Baron war von dem Diebstahle selbst nichts bekannt Kahn in die Spree und ertrant. Am Kreuzungspunkt der Wiederum ist auf der Potsdamer Eisenbahn ein Schulzendorfer und Müllerstraße wurde Nachmittags ein sechs- geworden, sie haben von demselben nur durch Denunziationen er­Schaffner während der Fahrt beim Billetkoupiren verunglückt jähriges Mädchen beim Ueberschreiten des Fahrdammes von einem fahren, welche der Angeklagte und sein Kompagnon, der 74 Jahre und ein Opfer seines schweren Berufes geworden. Als vorgestern Schlachterwagen überfahren und erlitt hierbei anscheinend eine alte Jacob Rubin, gleichfalls ein geborener Ruffe, gegen ein­Abend der fahrplanmäßig 7 Uhr 24 Minuten von Potsdam ab- bedeutende Quetschung beider Oberschenkel. Abends versuchte ander losgelassen haben. Die beiden Angeklagten waren nämlich gehende Zug die Station Neu- Babelsberg passirte, stürzte der in dem Flur des Hauses Friedrichsbergerstr. 10 ein Mädchen in von den Direktoren des Wintergartens damit betraut, etwa 29jährige Hilfsschaffner Hoppe beim Koupiren der Billets der selbstmörderischer Absicht sich zu vergiften, wurde aber noch lebend 200 Stühle, welche zerbrochen oder unansehnlich waren, wieder in Stand zu sehen. Sie haben anscheinend das Geschäft in der artig unglücklich vom Trittbrett, daß er unter die Räder gerieth nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht. In der und überfahren wurde. Der Verunglückte wurde in schrecklich Nacht zum 9. d. M. sprang an der neben der Waisenbrücke be- Weise abgewickelt, daß sie dabei reichlich auf ihre Kosten kamen, verstümmeltem Zustande aufgefunden und muß der Tod sogleich findlichen Ausladestelle, an der Straße Neu- Kölln am Wasser, ein denn es sind an verschiedenen Stellen Stühle zum Vorschein eingetreten fein. Schneider in selbstmörderischer Absicht in die Spree, wurde jedoch gekommen, welche der alte Jacob Rubin verkauft hat und welche aus dem Wintergarten herrührten. Infolge noch lebend aus dem Wasser gezogen, nach der Wache des zweifellos Sur Butterfrage. Die Versuche der Chemiker, die Bei- 21. Bolizeireviers und von dort nach der Charitee gebracht. Der gegenseitigen Denunziationen der beiden Kompagnons mischung geringer Quantitäten Margarine unter Butter zu er- A13 am 8. d. M. Nachmittags der Kutscher Pokrandt auf dem beschäftigte sich die Staatsanwaltschaft mit der Sache und Jacob mitteln, sollen nach den Mittheilungen chemischer Fachjournale Güterbahnhof der königl. Ostbahn mit dem Aufladen von zehn Rubin wurde zunächst unter Anklage gestellt. Der Alte, der die von Erfolg gewesen sein. Wenn geschmolzene Butter in einen Ballen Hanf auf einen Rollwagen beschäftigt war, geriethen die in der Ausstellung viel bewunderten Baulus'schen Volkstypen aus Glasbehälter von bestimmter Form gebracht und unter beständigen selben plöglich in Brand. Das Feuer wurde von der Feuerwehr Palästina um eine Prachtnummer bereichern könnte, trat aber mit Schwentbewegungen abgekühlt wird, so lagern sich die einzelnen in furzer Zeit gelöscht. seinen listigen Augen dreist vor das Schöffengericht und salbaderte in seinem fast unverständlichen Deutsch eine Vertheidigungsrede herunter, aus der nur so viel zu entnehmen war, daß der alte Stuhlflechter feinen Konipagnon Trüttel hineinzulegen sich be­mühte. Jacob Rubin wurde freigesprochen, die Sache schwebt aber noch, da die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt hat. Inzwischen wurde Moses Trüttel, welcher gerade nach Für die kaufmännische Welt von Interesse ist eine London abreisen wollte, eingelocht. Er war gestern ganz Ein bedeutender Effektendiebstahl ist von Ernst Bock, Anklage wegen Untreue, welche die IV. Ferienstraftammer geknickt, steckte wiederholt die Hände gen Himmel und lebhaft, daß er nur hat reparirt gesellschaft verübt worden. Bod, der sich seit dem 4. d. M. in hatte. Der Angeklagte war der hiesige Vertreter der Londoner Stühle mit taputte Beene und Lehne und wieder hat abgeliefert dem Bureau der Gesellschaft nicht hat sehen lassen, hat Bantfirma James H. Salomon u. Co. und vermittelte als solcher de ganzen Stühle in der gerechten Zahl."- Dem Vertheidiger, bat aus den Geldschränken im Betrage von Hypotheken- Antheil- Bertifikate auch die Geschäfte dieser Firma mit dem Rentier G. in Berlin . Rechtsanwalt Dr. Friedmann, gelang es, wenigstens einiges 300 000-400 000 Mark entwendet und Als letzterer im September 1890 in Vermögensverfall gerathen Licht in dieses Stuhl- Duster zu bringen. Er nagelte den diesmal flüchtig geworden, nachdem er sein Fernbleiben von der und aus Deutschland geflohen war, übernahm der Schwager als Zeugen auftretenden Jakob Rubin mit dem Zugeständniß Bant durch Strankheit hatte entschuldigen lassen. Die Sypotheken- desselben, in Verbindung mit der Ehefrau des G. die Ordnung fest, daß er die an verschiedenen Stellen aufgetauchten Stühle Antheil- Zertifikate, welche Bock entwendet hat, sind an der Börse des Vermögens. Die Firma J. H. Salomon hatte an G. ein Gut- verkauft habe. Der Alte behauptete aber mit seinem ver­notirt uno werden dort gehandelt. zum Theil lauten diese haben von 35 806 M. Durch Vermittlung des Angeklagten wurden schmißtesten Lächeln, daß er dabei ganz rejell" gehandelt. Papiere auf Namen und können nur, nachdem sie mit einem Verhandlungen geführt, welche dahin führten, daß die Firma Er habe nämlich die Ueberbleibsel der Wintergarten- Stühle zu Giro versehen sind, gehandelt werden, zum Theil lauten die Salomon u. Co. im Wege des Vergleichs sich durch Empfang von neuen Stühlen zusammengeformt, hier ä kaputtes Been, da Papiere auf den Inhaber und können, ohne daß ihnen ein 12000 m. für befriedigt erklärte. Dies geschah, nachdem ein Ver- ä kaputte Lehne" genommen und neue Stühle daraus gemacht. Giro beigefügt ist, in Umlauf gesezt werden. Es ist bis treter der Firma von London nach Berlin gekommen und hier Der Staatsanwalt ließ dieses dem Alten entschlüpfte Ge­Effekten ge- von dem Angeklagten wiederholt darauf aufmerksam gemacht ständniß protokolliren, um es demnächst weiter zu verwerthen fohlen und ob sie von Bock veräußert worden find. Bock, der worden war, daß eine höhere Summe in keinem Falle zu er- und der Gerichtshof beschloß, die Akten zunächst dem Staats­

Fettschichten der Butter so deutlich gesondert übereinander, daß

Margarine- Beimischungen flar zu erkennen sind. Während früher

bei den chemischen Untersuchungen eine Beimischung von Mar­

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garine unter sechszehn Prozent in der Butter nicht mehr nach­

weisbar war, soll nach dem neuen Verfahren ein fünfprozentiger Margarinezusatz noch deutlich erkennbar sein.

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Gerichts- Beitung.

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