Legt die Säuglinge auf Torfmull!

Vor einigen Monaten ist von einer finderreichen deutschen einer finderreichen deutschen| eine äußerste Ersparnis an Zeit und Arbeitskräften, zumal die Mutter, der wohl das Windelwaschen, das Säuglingsgeschrei und der Windelgeruch herzlich leid war, eine ganz neue Art erdacht worden, Heine Kinder zu betten.

Bisher wurden Säuglinge auf Roßhaarmatratzen oder gar Kiffen gebettet, die beileibe nicht naß werden durften, weshalb man zwischen sie und das Kind das große Gummituch einschaltete. In die dicke und mehrfache Einpadung bzw. Unterlage des Säug­lings fam das zweite fleinere Gummituch, und nun hieß es, durch möglichst häufiges Wechseln der auffaugenden Tücher das Körperchen einigermaßen trocken zu halten. Der Erfolg dieser Bettungsart war täglich ein ansehnlicher Waschtopf voll Babywäsche und trotz aller Mühe in den meisten Fällen wunde Haut, Unluftgeschrei und geftörte Nachtruhe. Die neuerfundene

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Bettung auf Torfmull

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Jetzt die Mühen der Pflegerin herab und das Wohlbefinden des Säuglings erheblich herauf. Da ich selbst von seiner Geburt an mein Kindchen auf Torfmull schlafen ließ, fühle ich mich berufen, einmal öffentlich über diese Methode zu sprechen, damit sie mehr und mehr bekannt werde. Zwar hat sich, wie ich höre, die Industrie bereits der Sache angenommen, und über furz oder lang wird man fogenannte rodenbettchen" in den einschlägigen Geschäften faufen können, so daß sich jeder die einfache Technit dieser Bettungs­art im Geschäft ansehen fann, ob man nun ein fertiges Bettchen kaufen will oder sich in einem vorhandenen Babykorb selbst eins

einrichten.

Die Torfbeitung unterscheidet sich von der bisher üblichen alfo badurch, daß der Säugling nicht auf Matraße oder Kiffen, sondern auf welchem Torfmull llegt. Damit das Körperchen nicht unmittelbar mit dem Torfmull in Berührung kommt, befindet sich über diesem ein Holzrahmen, der sich der Form des Bettchens genau anpaßt, und der mit porösem effet straff bespannt ist. Das Baby bekommt statt des ganzen Tücherapparates nur eine einzige Mull windel höschenartig angelegt, indem man fle in den Schenkelbeugen leicht verknotet. Der hervorragend abforblerende Lorfmull faugt nun die Näffe des Kindes durch die porösen Mullzwischenwände hindurch begierig auf, was man an einem deutlich begrenzten dunkleren Fled in der Mitte erkennen kann. Diese dunklere Stelle wird zu den

Tränkzeiten durch etwas

frischen Torfmull erfeht,

das ist alles. Man wundert sich nur, daß nicht längst jemand auf den Gedanken fam, zumal Lorfmull ja als auffaugend und ge ruchbindend allgemein geschäht und gefannt ist, und bei bettnäffenden Erwachsenen in Bethel auch seit Jahren bereits mit beftem Erfolg als Lager verwandt wurde. Brustkinder verlassen ihr Bettchen auf mindestens 20 Minuten. Da legt man am besten nach dem Torf wechsel eine Wärmflasche eins Bettchen und deckt wieder zu. Bei Flaschenkindern, die im Bettchen trinfen, hebt man einfach den Rahmen mit dem Kind darauf am Fußende etwas an und erneuert die feuchte Stelle, ohne das Baby erst aus dem Bettchen zu holen. Diefer einfache und kurze Handgriff bedeutet, besonders für Heime und Horte, wo Hunderte von Säuglingen troden zu legen find,

Brutale Sowjet- Erzieher.

Was die Arbeiter Delegationen nicht zu sehen bekommen.

Dem Leiter des Erziehungshauses für verwahrlofte Kinder in ischnewst bei Mostau, Iwanoff, war ein Ring ab­handen gekommen. Drei Kinder waren auf einmal im Befige von Zigaretten und Süßigkeiten und erweckten den Anschein von Leuten, ble über Geld verfügen. Die Neun und Zehnjährigen, mit ihren Gewohnheiten eines dreijährigen Straßenlebens, hatten der Lockung nicht zu widerstehen vermocht. Für die Entwendung des Ringes follte unmittelbare Bergeltung geübt werden.

Im Zimmer befanden sich die Schuldigen allein mit den Er alehern Iwanoff und Balaguihin. Um den Qualen der Untersuchung zu entgehen, schoben fie die Schuld auf einen anderen Knaben, dem fie das Geld übergeben haben wollten. Sie befdjul­digten einen, der sich nicht zu verteidigen vermochte. Wie sollte er auch? Es ist wohl nicht einmal lange her, daß er erst gehen ge­fernt hat."

Die fleine Geftalt des Berbrechers" ballte sich, die Decke über den Kopf ziehend, zu einem Knäuel zusammen. Jemand zog die Decke weg, packte ihm am Hemdkragen, hob ihn empor. Er erblickte über sich das steinerne Gesicht des neunzehnjährigen Zöglings

Kinder auf ihrem stets trockenen Lager fichtlich zufriedener find als in dem quälenden Tücherpaket, und der Gebrauch von Wäsche sich auf ein Mindestmaß reduziert. Ich brauche täglich einen Rahmen. bezug und fünf Windeln. Ich habe bei meinem Bruftfind zwei be. Der eine trodnet, zogene Rahmen zum Wechseln im Gebrauch während der andere aufliegt, Geruch entsteht nicht, da der Torfmull alle Gafe fofort bindet. Die Erfinderin gibt noch eine Methode an, das Kind in seinem Trockenbettchen so zu legen, daß es sich trop unbegrenzter Strampelfreiheit nicht bloßftrampeln, noch seine Deden durcheinander bringen kann. Dazu wird ein leberschlag­laten( etwa ein großes ,, Wickeltuch") mit vier Knöpfen am Kopf­fiffen befestigt( zwei Knöpfe unter den Achseln des Kindes, zwei an den Kissendecken). Ist das Kind eingeknöpft, so wird das Ueber­schlaglaten feitlich und am Fußende unter den Rahmen geschlagen, wo es sich durch die Körperschwere des Kindes felbfttätig feftfiemmt. Jedoch wird es über den Beinchen so locker gelaffen, daß das Kleine nach Herzensluft turnen kann. Auf das Ueberschlaglaten kommt je nach der Jahreszeit noch eine Wolldecke oder ein Kiffen. Man kann den zum Trockenbettchen benötigten hellen Moostorf aus

Gärtnereien oder Brennstoffhandlungen

bezichen, sofern er troden gelagert war, den Ballen( 1% Zentner) au 5,50 Mart, was für eine 1% jährige Säuglingspflege ausreicht. Der Betrieb des Trockenbettchens ist also verhältnismäßig wohlfeil; zumal für Gartenbefizer, die dabei einen wertvollen Dünger als Neben­produft gewinnen. Der Torfftreuverband Berlin bringt demnächs einen besonders hellen, weichen Säuglingstorfmull" für den Gebrauch im Trockenbettchen in den Handel, der in 40- Pfund­Badungen in allen größeren Orten Deutschlands zu haben sein wird. Inzwischen helfen die Trockenbettchenwerkstätten Fa. Th. Wort. mann in Arnsberg in Westfalen mit Ballen und Packungen Säuglingstorfmull aus. Wer sich ein Trockenbettchen selbst anlegen will, verschreibe sich kostenlos das Werbeheft der genannten Firma, das in Wort und Bild über Anlage und Ausstattung des Trocken­bettchens genausten Aufschluß gibt, oder man fehe es sich, wie anfangs empfohlen, in den Babyforbgeschäften direkt an. Su ge werblichen Zweden darf die Erfindung indes von niemanden aus. genutzt werden, da sie gesetzlich geschützt ist. Die medizinische Hach

preffe beschäftigt sich bereits lebhaft mit der Neuerung und namhafte Aerzte, Kliniken und Kinderheimleitungen fetzen fich warm für die Sache ein. In größeren Städten werden Mutterkurse mit der Torf­bettung abgehalten und Mädchenfortbildungsschulen reihen fie bereits in ihr Benfum ein. Es wäre nur zu wünschen, daß die Torfbettung recht bald Allgemeingut in der Säuglingspflege würde, zum Heil von Mutter und Kind. Dann wird das Wundsein des Babys nicht mehr zur Tagesordnung gehören und man wird den Sah nicht mehr gedankenlos nachplappern: Ein Kind muß schreien! 30, frähen muß es vor Lebensluft und grunzen vor Bohibefinden, jo wie es immer eintritt, wenn man es auf trockenem Lager frei ftrampeln läßt. Aber nicht stundenlang in schrillsten Unlufttönen schreien, weil man es in seinem Prießnigumschlag Qualen leiden läßt. E. W.

Grischutin, der dem Pädagogen beim Suchen des gestohlenen Gutes behilflich war. Wo ist das Geld?" Ich weiß nicht." Du lügst. Wirst schon gestehen, du Luder!" Grischutin holte aus und schleuderte den fnochigen Körper des Kindes gegen die Wand. Der Leiter trat herein. Laß ab von ihm! Er fann es nicht ge stohlen haben. Wie fäme er dazu! Die Jungen haben gelogen."

Die Untersuchung wandte sich wieder den Dreien zu. Ihr Geschrei erschütterte die Luft und ging in Behklagen über, in dem Herlsche Angft bebte Die Schläfer in den Schlaffälen erwachten und stürzten zur Türe. Doch im Türrahmen stießen sie auf die taltherzige Gestalt des Pädagogen. Wohin? Wollt ihr wohl schlafent" In den Betten Geflüfter: Sle haben Tau und Beil mitgenommen. Man wird sie eriränken."

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Der Besitzer des Brillantringes hatte ein Herz aus Granit. Die drei Verbrecher wurden geschlagen, beschimpft, nach dem Teiche gezerrt. Am tiefen, verschlafen dallegenden Teiche machte man halt. Die Jungen begriffen, daß dem Tode nicht zu ent rinnen mar, und gerieten außer sich. Erst in der Morgendämmerung taten Landhausbewohner, die auf das Gefchrei herbeigeeilt waren, der Folter Einhalt, Zwei der Jungen nahmen die Bädagogen wieder mit. Im feuchten Grase flach ausgestreckt blieb der zerfchundene, bewußtlose Körper des dritten liegen.

Diese Szene, die sich im vorigen Sommer ereignet hat, entwirft