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Der heimliche Zenfor.
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Gedanken höchstens in die Form eines Gleichnisses gekleidek vor das Publikum bringen darf, daß auch in einem Schlüsselroman feine Figuren nicht allzu deutlich gekennzeichnet sein dürfen. In genau derselben Weise schaltet sich die Traumzensur zwischen die Traumgedanken und den manifesten Trauminhalt, in dem„ aus Gründen der Zensur" die vielen Entstellungen und Berdrehungen vorgenommen werden. Wenn du in dem ersten Traum, den du mir erzähltest, dein Kind in die symbolische Zigarrenfiste stecktest, so ist das genau so eine Wirkung der Traumzensur, wie deine„ Tröftun. gen" der Elfe, der du die symbolische Schrippe" wegnimmst, um fie dir einzuverleiben" in Wirklichkeit findest du, daß dich deine große Tochter zu alt macht, und ihr eine richtige Schrippe" noch zu ungesund ist. Dir selbst ist sie oder die gleichfalls symbolische Salzstange aber ein besonderer Genuß um so mehr tröstest du
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an deiner Tochter herum, der du sie wegnimmst!" ,, Laß mich zufrieden mit der gemeingefährlichen Traumdeuterei! Vor allen Dingen ausgerechnet fo unterkütige" Gedanken förderst du jedesmal zutage!" ,, Ja, siehst du, das liegt einfach daran, daß wir ja nur von unerfüllten Wünschen träumen, und zumeist von Wünschen, die wir uns nicht einmal selbst eingestehen wollen. Ein altes Sprichwort sagt:" Wovon träumt das Huhn? Von Gerste!" Wir sind aber nun nicht so unklompizierte Hühner mehr, und darum arbeitet bei uns die Traumentstellung um so stärker, als wir uns der Staatsgefährlichkeit" unserer Wünsche selbst bewußt find. Es gibt eine ganze Reihe von Nerven erkrankungen, die auf solche begrabenen Wünsche" zurückgehen, auf Dinge und Anlässe, die längst aus unserem Bewußtsein entschwunden sind, die aber immer noch in Symbolhandlungen und Träumen sputen. Erst durch die von Sigmund Freud zur Heilung dieser feelischen Erkrankungen angewandte Psychoanalyse ist uns manches dieser Rätsel, ist uns auch das Rätsel unserer Träume flar geworden. Davon zu sprechen, würde uns jetzt zu weit führen aber wenn du willst, können wir ja von Zeit zu Zeit uns mal wieder mit diesen Dingen beschäftigen damit du wenigstens weißt, welche Begriffe hinter den Worten stehen, die einem jetzt immer in ben Zeitungen an den Kopf geworfen werden! Aber bas sage ich dir:„ llebel nehmen gilt nicht!" Das müssen wir vorher ausmachen, denn es ist komisch, wie moralindurchsäuert die meisten Moralmaßstab mal für eine Weile in die Ecke zu stellen!" E. R. Menschen sind, und wie schwer es ihnen wird, den gewohnten
„ Also richtig angesteckt hast du mich!" Lachend trat meine| der Bexsur doch so, daß ein Schriftsteller seine staatsgefährlichen Freundin Erna an meinen Schreibtisch. Schon den ganzen Tag bente ich daran, dir meinen letzten Traum zu erzählen trotzdem diesmal nichts von Bigarrenkisten" darin vorkommt im Gegen teil!" Schön dann sehen wir uns so gemütlich wie möglich hin wie war denn die Geschichte?"" Komisch war sie, einfach tomisch! Else saß mit einem jungen Menschen aus ihrer Gruppe auf dem Tisch, und beide wollten gerade frische Brötchen essen; da habe ich ihnen die Tüte weggnommen, weil frisches Brot doch so ungesund ist und habe dabei die Else immer gestreichelt, als ob ich sie über wunder was trösten müsse. Und die Brötchen haben mein Mann und ich dann zum Abendbrot gegessen! Die Sache ist also diesmal ganz einfach bloß komisch, daß die Else um ihre Schrippe so geheult hat!" Hm, du haft recht, das ist sehr komisch nun tu mir den Gefallen und erzähl den Traum noch mal langsam und mit allem, was dir gerade so dabei einfällt. Aber auch alles, wenn bir die unwillkürlichen Einfälle auch komisch oder nicht zur Sache gehörig erscheinen. Los!"„ Also, die Else saß auf dem Tisch weiß gedeckt... wo wir doch gar nicht so nobel sind! Das Tisch tuch lag noch in den Kniffen, ganz so, als ob man ein frisches Laken auflegt... fomisch, daß mir jetzt ein Laken einfällt, als ob„ Tisch und Bett" nicht bloß in der Rede von so einem Bastor zusammengehören."„ Halt mal! Das stimmt auch! Bei unseren Träumen tritt oft genug der„ Tisch " ein, wenn eigentlich das Bett gemeint ist, vielleicht kommt es auch bei deinem Traum raus, daß du eigentlich das Bett meinst, aber erzähl mal weiter!" Also die hatten Brötchen... Schrippen und Salzstangen. nicht ganz, aber beinah... aber das ist wohl egal..." ,, Wirst du wohl! Gar nichts ist egal!"„ Na, wenn du durchaus willst.. Die Schrippen waren fo fomisch vieredig also wie bie schönen Zeichnungen, die die Jungs immer an die Zäune malen." Richtig, und ich will dir erzählen, daß die Schrippe" eigentlich auch nichts anderes darstellt. Alle unsere Backwerke haben eine große Vergangenheit, sie waren zuerst Opfergaben. Wie die Chinesen noch heute beim Begräbnis dem Toten einen ganzen Haus stand mit der dazu gehörigen Dienerschaft aus Papier mitgeben, so tamen unsere Vorfahren auch bald dazu, statt der Kriegs. gefangenen und Sklaven Nachbildungen aus Backwert zu opfern, und die Geschlechtsunterschiede waren an diesen primitiven Opfer. figuren immer besonders betont, wie sie es noch heute bei vielen Gößen wilder Völkerschaften, selbst bei einem fulturell so hochstehenden Volk wie dem indischen sind. Und von der ganzen Figur blieb schließlich nur die Schrippe" übrig.. Aber erzähl mal weiter!"„ Ja, ich habe also den beiden die Brötchen meggenommen, weil frisches Brot doch so ungesund ist, und die Else hat fo geheult."" Sieh mal an, daraus ergibt sich, wieviel Wert die Else doch auf die Schrippe" legte, und weil du sie so trösteteft, wirst du wohl auch gewußt haben, um was es sich handelt! Ich glaube, wenn ich dir jetzt einfach sage, daß du mit diesem Traum einfach der Besorgnis Ausdruck gabst, die Else fönnte zu früh zum Geschlechtsverkehr fommen, wirst du mir wohl recht geben, du nimmst den beiden jungen Leuten die Schrippen" und die" SalzStangen" weg, weil sie ihnen noch nicht gesund sind nach deiner Erklärung." Ja, habe ich auch! Aber komisch, daß wir sie dann nachher zum Abendbrot gegessen haben und wir haben sie uns mit Genuß einverleibt, das sage ich dir!" Wie sonderbar, daß bir jetzt unwillkürlich das Wort„ einverleiben" für essen" in den Mund kommt! Es ist doch so wenig gebräuchlich; vielleicht löst sich bir von diesem Wort aus der Rest deines Traumes... Denn
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schließlich lönntest du ja wenig dagegen haben, dir die„ Brötchen", die den Jungen noch unbekömmlich sind, einzuverleiben... Ach, laß mich zufrieden mit deiner Traumdeuterei! Wenn ich den Kerl friege, der die erfunden hat! Aber ich habe wirklich schon in der letzten Zeit darüber gegrübelt, ob ich nicht zu alt für Otto bin; warum bloß der Traum mir dann solchen Wunsch denn in einer so verrückten Einkleidung erfüllt!"" Darüber muß ich dir dann einen langen Vortrag halten. Hör mal zu: Wir unterscheiden bei den Träumen zwischen den Traumgedanken und dem manifesten Trauminhalt. Die Traumgedanken sind das, was die Analyse zum Vorschein bringt, der manifeste Trauminhalt die geträumten Vorgänge und Situationen. Du wirst doch nun nach den Beispielen von dem Kind in der Bigarrenfifte und von der Schrippe, die du deiner Tochter wegnimmst, um sie dir einzuverleiben", zugeben, daß die Gedanken unserer Träume oft gegen die Moralgesete" ver stoßen, die uns schon zur zweiten Natur geworden sind. Hier fetzt nun die Traumzenfur ein: diese zur zweiten Natur gewordenen Hemmungen funktionieren so vorzüglich, daß diese Gedanken unentſtellt nicht einmal in unseren Träumen vorkommen dürfen. Es ist mit
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" Wäsche und Waschen im Haushalt."
Hierüber hat Dr. H. D. Thies ein fleines Buch( Verlag Köhler u. Amelang, Leipzig ) geschrieben. Es enthält praktische Ratschläge für Einkauf und Behandlung der Wäsche und ist zum Preise von 2 M. zu beziehen. Es befaßt sich nicht nur mit dem Waschen der einfachsten wie feinsten Wäschestücke, es enthält auch Erläuterungen über Anwendung von Material für die ordnungsgemäße und schonende Behandlung des Waschens und gibt, illustriert und mit kauf für den einfachsten Haushalt. In fachmännischer Weise macht zehn Stoffproben versehen, Anleitung über den sachgemäßen Ein. uns das lehrreiche Büchlein mit dem Werdegang der einzelnen Stoffarten, wie Baumwolle, Leinen, Wolle, Seide und Kunstfelde bekannt; ferner vermittelt es einen Einblick in das Spinnen, Weben, Wirken der einzelnen Webart. Auf diese Weise ist den Hausfrauen Gelegenheit gegeben, sich von der Qualität des Stoffes aus eigener Erfahrung zu überzeugen und beim Einkauf gerade von Wäsche, die doch im allgemeinen für lange Dauer berechnet ist, von diesem Gesichtspunkt aus zu wählen. Wer seine Wäsche lieb hat, sollte nicht versäumen, dieses praktische Büchlein sich anzuschaffen.
Kindergeist.
In der Naturgeschichtsstunde bringt der Lehrer einen Kasten mit, entnimmt diesem einen ausgestopften Vogel und fragt die Endlich meldet sich der kleine Baul:„ Na," fragt der Lehrer? Paul Kinder, ob sie wüßten, was das für ein Vogel sei. Langes Schweigen. stolz: Das ist eine Feldlerche!" Richtig." fagt der Lehrer, und woher weißt du das?" Paul:„ Na, das steht doch da am Kasten!"
Dora hört, wie ein Herr ihrem Vater erzählt, daß er sich einen Hund großziehen will. Da fragt sie ihre ältere Schwester ganz entsetzt, ob ,, Großziehen" weh tut.
Sie zieht am Loch.
Suschen hat Besuch, Lulu ist da. Damit sie nicht den quietschen
den Puppenwagen herumfährt, verweise ich sie an den Kletteraffen. Sufi gibt ihr die Gebrauchsanweisung:„ Du mußt an dem och ziehen!" Damit meint fie die Schlinge der Schnur, an der
er hochflettert.