An diefer Klinit wurden Mütter, bie wegen zu geringer Milch wieder ein getreues Spiegelbild der Verhältniffeinden absonderung ihr Kind nicht stillen konnten, einzelnen Ländern. Nur die Länder, in denen eine starte Frauenbewegung existiert, berücksichtigen die Frau bei ihren Entsen
mit fünfflicher Höhensonne bestrahlt.
Die mütterliche Brustdrüse wurde in bestimmter Weise dem Strahlen- dungen zum Völkerbund, während namentlich die romanischen Länder Jegel der Quarzlampe ausgefeßt. Es gelang so nach furzer Zeit, die Milchabsonderung von 55 Gramm täglich auf über 1200 Gramm täglich zu steigern.
Mit dieser Behandlungsmethode gab es bisher keinen ein=
und andere, in denen sogar das Frauenstimmrecht noch eine Frage der Zukunft ift , am liebsten die politische Arbeit im Bölkerbund ganz ohne Frauen erledigen möchten. Dem entspricht es, daß bei der Ausarbeitung des Völkerbundspattes auf der Pariser Friedenstonferenz im Jahre 1919 Frauen
zigen Berjager, obwohl es fast alle Male beinahe aussichtsloje überhaupt nicht zugelassen waren. Erst als zwei Frauenbünde
Fälle waren.
Die Mütter selbst waren von dem Verfahren ebenso überrascht mie begeistert. Den Breslauer Aerzten erschien bei ihren Unterfud; ungen noch ein zweites Moment wichtig: das ungemein frische, rosige Aussehen der Kinder, der ausgezeichnete Schlaf, die fröhliche Stimmung während des Wachzustandes.
Es ist den Kindern durch die Bestrahlung der mütterlichen Bruft nicht nur Milch, sondern auch bessere Milch zugeführt worden.
Es gelingt so, einer Reihe von Säuglingen die Ernährung an der Mutterbruft zu sichern: die beste Gewähr für das Gedeihen des neugeborenen Kindes.
,, Nur die da säugt und die da liebt das Kind, dem sie die Nahrung gibt. Nur eine Mutter weiß allein, was Leben heißt und glücklich sein." Was hätte Chamisso, der Autor dieses Verses, erst geschrieben, wenn er bereits die künstliche Höhensonne gekannt hätte....
Kinder ohne Wäsche.
Auf Grund eines Beschlusses der Stadtve: ordneten in Köln wurde im Oktober vorigen Jahres eine Untersuchung der Kölner Volksshulkinder auf ihren Bekleidung s= zust and hin unternommen. Nach dem jetzt bekanntwerdenden Ergebnis wu: den 7000 Kinder untersucht, und zwar so, daß eine Vorbereitung der Untersuchten auf die Kontrolle nicht möglich war. Es wurde festgestellt, daß etwa 8 Pro 3. der Kinder ganz ohne Leibwäsche gewesen sind. Jedes zwölfte Kind in den Kölner Bolksschulen war also noch nicht einmal im Besize eines Hemdes. Bei 3,7 Proz. der Kinder fehlte außerdem ein Teil der Unterwäsche; Unterröcke oder Hosen.
Frauen im Bölferbund.
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Am 3. September tritt die Vollversammlung des Völkerbundes zum 9. Mai in Genf zusammen. Es wird eine Versammlung fein, in der außerordentlich wenig Frauen anwesend sind. Nur fieben Staaten von 54 Großbritannien , Australien , Norwegen , Schweden , Dänemark , Rumänien und Deutschland - haben bisher Frauen zu den Völkerbundsversammlungen entsandt, aber auch sie wiesen den Frauen nur eine Nebenrolle, sei es als weibliche Beisitzer der Delegationen oder als weibliche Sachverständige zu. Noch kein einziger Staat hat sich entschließen können, eine Frau als Stimmdelegierte abzuordnen. Die erste Frau, die im Bölkerbund erschien, war eine Rumänin, Frau Vacaresco, die 1921 ihren Platz in der rumänischen Delegation einnahm. Erst 1926 fügte Deutschland feiner Delegation eine Frau ein, die bekannte demokratische Politikerin Dr. Gertrud Bäumer, die wohl auch in diesem Jahre wieder in Genf erscheinen dürfte.
Trotzdem erscheint die Beteiligung von Frauen an der Bölferbundsversammlung groß, denn sie ist bei den sonstigen Organen des Bölkerbundes noch geringer, mit Ausnahme einer einzige Kommission, nämlich der gegen den Frauen- und Kinder handel , in der eine Reihe von Frauenverbänden durch weibliche Delegierte vertreten find. Kein Staat hat es bisher für richtig befunden, eine Frau z. B. in die Abrüstungskommission zu entsenden. Hier gab es bei der letzten Tagung nur eine indirekte weibliche Mitarbeit, Indem die englische Frau des russischen Vertreters Litwinom dessen Rede in das steiffte und höflichste Barlamentsenglisch übertrug. Auch die Wirtschaftskommiffion zählt feine einzige Frau in ihren Reihen, und im Wirtschaftsrat fikt als einzige weibliche Delegierte die befannte sozialdemokratische Genossenschafterin Freundlich aus Wien . Eine Norwegerin gehört der Kolonialmandatskommission an. Besser sieht es bei den verschiedenen Kommissionen aus, die der geistigen Zusammenarbeit der Länder dienen follen. Die Tatsache, daß einige Frauen einen internationalen wissenfchaftlichen Ruf haben, fonnte auch der Völkerbund nicht übersehen, und so treffen wir die französische Chemikerin Curie, die nor wegische Zoologin Bonnevie, eine Polin und auch wieder die Rumänin Vacaresco in diesen Kommissionen.
In dem Sekretariat des Völkerbundes mit seinen mehreren hundert Beamten find naturgemäß eine ganze Reihe von Frauen als Schreibmaschinendamen, Sekretärinnen und leberseherinnen. Auch leitende Beamtenstellen find von Frauen besetzt. Alles in allem ist der Völkerbund auch hier
der Ententeländer sich gleichzeitig in Paris zu Rongreffen zusammenfanden und energisch eine Berücksichtigung der Frauenemanzipation im Bölkerbundsstatut forderten, wurde gegen starken Widerstand der romanischen Länder auf Drängen Amerikas in den Artikel 7 des Pattes die folgende Bestimmung aufgenommen: Alle Amtsstellen des Bundes oder seines Verwaltungsdienstes, einschließlich des Setretariats, sind Männern und Frauen ingleicher Weise zu= gänglich." Es wird Sache der Frauen sein, dafür zu sorgen, daß diese Bestimmung in weitergehendem Maße als bisher praktisch Wirklichkeit wird.
Dedipus in Wadenstrümpfen.
Mit der Zeit hat es sich in der ganzen Bekanntschaft herumgesprochen, daß ich ein jederzeit dankbarer Abnehmer für Kindermünder" bin und sogar an meine Lieferanten Schokoladentantiemen ausschütte. Also bringt jede Mama meines Bekanntenkreises mir hochentzückt jede einigermaßen originelle Aeußerung ihrer Sprößlinge. Einer meiner besten Leute ist Jürgen, der jetzt achtjährige Junge meiner guten Bekannten.
,, Denfen Sie bloß, was Jürgen sich jetzt wieder geleistet hat! Unser Bapa war doch ein paar Wochen auf Urlaub. Borgeftern morgen fommt er überraschend schnell zurück, er hätte noch eine Woche lang bleiben können. Er kam mit dem Frühzug, und richtig findet er Jürgen in meinem Bett bei mir, und das ist eigentlich verboten. Aber ich kann da nicht so streng wie der Bapa sein... Also der Papa tritt an mein Bett und redet den Jürgen furz an: ,, Wie kommst du denn in Mamas Bett? Geh mal gefälligst in deins!" Mein Junge dreht sich ganz phlegmatisch zu seinem Vater um:„ Ich denke, du wohnst nicht mehr hier 3" Und der Ausdruck, mit dem er das sagte, war unbeschreiblich! So ungefähr: ,, Mein Herr, wie kommen Sie mir vor?!"
Ich konnte nicht recht lachen. Das war derselbe Jürgen, der vor einem Jahr seiner Mutter den Vorschlag gemacht hatte:„ Wenn ich groß bin, dann heirate ich dich, Mama!" Und auf die bescheidene Einwendung der Mutter, was denn dann der Papa machen sollte, erklärte:„ Der kann ja dann die Gisi nehmen( die drei Jahre ältere Schwester), die ist ja bis dahin groß!"
Jeder, der längere Zeit mit Kindern umgegangen ist, wird wissen, daß derartige Aeußerungen nicht zu den Seltenheiten gehören; ebenso bekannt ist die Erscheinung, daß die Tochter, besonders die hübsche Tochter, immer Baters Beste", der Junge zumeist Mutters Liebling" ist. Den wenigsten Eltern wird es aber eingefallen sein, daß dieser Gegensatz für die ganze Erziehung, ja, manchmal für das ganze Leben der Kinder die einschneidendste Bedeutung gewinnen kann. In den Träumen seelisch kranker Menschen fehrt immer der Todeswunsch gegen den Vater oder die Mutter wieder, und das Schuldgefühl, das diese Menschen infolge dieser Todesträume gegen ihre Eltern bedrückt, gegen diese Eltern, die sie im Wachieben oft mit aller Zärtlichkeit lieben, straft die alte Redensart Träume sind Schäume" Lügen. Besonders, wenn es diesen Menschen schon flar geworden ist, daß der Traum der Erfüller unserer heimlichsten Wünsche ist, sind sie entsetzt über ihre Berworfenheit". Der Urgrund dieser Träume ist in den Eindrücken der ersten Kindheit zu suchen jener Zeit, die für uns Normalmenschen meist in einen Abgrund des Bergessens versunken ist. Die Mutter ist nämlich die erste Geliebte des Knaben, der Bater der erträumte Mann der Tochter. Nun wird aber die sexuelle Natur dieser Zuneigung von den meisten Menschen entrüstet geleugnet, entsprechend der Idee, die im Seguelien an sich, und im Inzest besonders etwas unerhört Schmutziges sieht. Denn abgesehen von der in unserer Zeit noch in allen feruellen Dingen üblichen Heuchelei ist die Scheu vor dem Inzest eine seit Tausenden von Jahren eingeimpfte. Daß diese Inzestfurcht aber eine erworbene, feine ursprüngliche ist, beweisen die Mythen und Sagen der ver schiedensten Bölker: Bon Isis und Osiris , dem ägyptischen Götter. paar, bei dem Osiris der Bruder und Gemahl der Isis war, bis zit Siegmund und Siegne, den Wäljungengeschwistern, den Ahnen Siegfrieds. Man kann dafür vielleicht die Erklärung finden, daß die Folgen einer weitgetriebenen Inzucht es schließlich notwendig machten, eine unübersteigliche Schranke gegen den Inzest auf fan. Schon in der griechischen Oedipussage finden wir das Sicksai, der Gatte der Mutter zu werden, als furchtbarste Schuld ge