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Wir müssen den Bau vollenden!
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,, Ich gehöre teiner Partei an die vielen Parteien sind ja doch nur das Unglück Deutschlands , ich halte mich ihnen fern." Wie oft hörte ich nicht diese Bemerkung. Meist von Personen, die sich fehr radikal vorfamen oder die von sich annahmen, sie seien an Dfjektivität des politischen Urteils weit überlegen
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Es gab Gelegenheiten, in denen wir alle uns zu beweisen hatten. In denen es darauf anfam, sich zu bekennen o, oftmals nur sich zu bekennen zu einem unschuldig Berfolgten, gegen ein System, das den Armen schuldig werden läßt oder den Unschuldigen verfolgt, weil er den Mut seiner Ueberzeugung hatte. Und siehe da: Die Objektiven, die Hasser der Parteien und des angeblich von ihnen angerichteten Unheils fie blieben schweigfam, objektiv", fie bekannten sich auch dann nicht, als es galt, verhängnisvollstes Unrecht zu verhüten....
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In allen Zeiten der Geschichte war eine Gemeinschaft, die sich auflehnte gegen einen Zustand legal gewordenen und gesellschaftlich anerkannten Unrechts, der Aechtung und Ver. folgung ausgefeßt. Stets wehrten sich die Muznießer eines bestehenden Zustandes gegen alle Clemente, die ihre behagliche Ruhe ftören wollten. Den Parteten der Ordnung" freundlich gesinnt zu
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1905
Wir ernten, wir werben!
So manches Korn ward ausgefät, das schwer und voll zur Ernte steht, wir fommen, es zu schneiden.
In bunten Früchten glänzt der Baum, fteht reich im sonnig- flaren Raum, will gern das Pflüden leiden.
O Erntezeit, o Segenszeit!
Nun ist gar manches Herz so weit, auf unser Tun zu schauen. Allüberall reift unfre Saat
durch klares Wort, durch helle Tat, durch Hoffen und Vertrauen.
Ihr Schnifferinnen, frisch heraus,
geht erntend nun von Haus zu Haus
als emf'ge Werberinnen.n
Sorgt, daß fein Korn im Sturm verweht, zertreten ffumm zugrunde geht,
helft bergen und gewinnen.
Pocht an die Türen fort und fort,
fragt Kampfeswort, fragt Trofleswort
in Elend und Verderben.
Wedt fie, die dumpf und stumpf und lau, bringt Mann für Mann und Frau für Frau. Wir ernten und wir werben!
H. S.
fein, gab die gesellschaftliche Legitimation. Und unter„ Ordnung" ward allezeit verstanden, was jede Störung sanktionierten Unrechts
verhinderte.
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Auch der deutsche Sozialismus het in seiner Geschichte jene schwere Periode aufzuweisen, da die Sozialisten außerhalb des Gesetzes gestellt waren. Im buchstäblichsten Sinne riskierte dochy jeder, der sich zu bekennen wagte, die Ausweisung, den wirtschaftfichen Ruin, Trennung von allem und allen, die lieb geworden. Und dennoch gab es Menschen, die sich zu bekennen wagten, nicht einzelne nur Taufende und aber Tausende, denen die Tiefe der lleberzeugung die Macht des Trokes gab, die fich be: Tannten zu der Armee der Geächteten, der Rechtlosen. Einfache Menschen zumeist, denen nicht in einer gepflegten Kindheit die Herrlichkeit griechischer Oden und die Herrlichkeit von Mut und Tapferteit in der Antike gelehrt worden- einfache Arbeitsleute nur, denen lediglich eines tlar vor Augen stand: daß man fich einer großen Idee nur ganz hingeben und auch nicht von ihr laffen dürfe, wenn die Feinde dieser Idee mächtig genug waren, sie zu verfolgen, ihre Anhänger selbst der Heimat zu berauben. Eindringlich hat man jenen tapferen Deutschen vor einem halben Jahrhundert eingebläut, daß es für den ringenden Proletarier feine Heimat gab, daß ihr Heimatland nur die gewaltige Idee der sozialistischen Befreiung der Menschheit ist.
Dies Heimatland der Idee nahmen sie überallhin mit, wohin ein rücksichtsloses Geschick sie schleuderte. Auch über das große Wasser, als in der neuen Welt das Leben neu begonnen werden mußte. Man hatte sie verfolgt, hatte geglaubt, durch Befeltigung der Träger die Idee selbst befeitigen zu fönnen. 3wei, brei neue Träger standen auf im Vaterland", das seine besten Freunde hinaustrieb in eine ungewiffe Fremde die Vertriebenen
aber wurden zu eifrigsten Berbreitern des Ideals im neuen Lande, das ihnen Asyl gab. Ich habe sie vor wenigen Jahren wiedergetroffen, jene tapferen Männer und Frauen, die damals bis in die neue Welt, drüben über den Ozean, verschlagen wurden. Die Seimat hatte sie verfolgt, Hals über Kopf waren sie hinaus, getrieben worden, der junge Kapitalismnis der Bereinigten Staaten mußte ihnen Arbeit geben. Hatte das Unglüd etwa fie zu bändigen vermocht? In keiner Weisel Sofort haben sie der Idee, um die fie gelitten, auch im Land des neuen Alpis eine Stätte zu bereiten gewußt. Sofort wurden politische und wirtschaftliche Organisationen des Profetariats errichtet. Wohl wußte man: Auch der junge Kapi talismus der Vereinigten Staaten wollte feine, limftürzler", begehrte nicht, den europäischen Staaten ihre Rebellen abzunehmen, auf daß die Rebellion ins eigene Land getragen ward. Wieder setzten sie ihre Eristenz aufs Spiel, jene, die erft gestern von Heim und Land vertrieben worden. Sie wußten wohl, fie selbst hatten die Früchte ihrer Mühe und Opfer nicht mehr zu ernten, der junge amerikanische Rapitalismus würde noch Jahrzehnte des höchsten Aufblühens erleben, ehe die Idee der sozialistischen Gemeinschaft ihren Siegeszug entreten fonnte. Uneigennüßig stellten fie fich in den Dienst des hehren Ideals- und verzagten nicht, als auch drüben die Berfolgungen einfekten, als man die Neuerer in die Kerker warf und sie auf den elektrischen Stuhl führte.
Ich habe sie wiedergefehen, jene tapferen Männer und Frauen der deutschen Sozialdemokratie heroischer Seit, und die alte Begeisterung, der unerschütterliche Glaube leuchtete jung aus den ftrahlenden Augen der Greise. Praktische Verwirklichung war ihren Idealen im typischen Lande des Hochtapitalismus nicht geworden, der Sozialismus hat dort müh fameren Aufstieg denn in irgendeinem anderen Lande, wo jedes Jahr neue Armeen unaufgeklärter Einwanderer aus rückständigsten Gebieten hineinschleudert! Hat das die Kämpfer nur einen Augenblick fleinmütig gemacht? Bo andere gleichgültig geworden, waren fie aufrecht und beharrlich geblieben, jene stolzen Recken des Kapitalismus, Bismards Opfer aus der Zeit des Eoztaliftengeleges!
Ich tehrte zurück in die deutsche Republik. Gewiß, auch hier ist das sozialistische Ziel noch nicht erreicht. Aber welch ein Weg des Aufstiegs, der Erfolge feit Bismards Zeit. Die Partei der Gcächteten von gestern ist heute zu einer Macht geworden im Staate, die nicht nur Opfer von ihren Anhängern fordert nein, die etwas zu vergeben hat. Einfluh und Pofitionen. Und ich traf Klaffengenoffen, die abfeits standen, die unzufrieden waren, auf diesen und jenen Fehler hinwiefen, der begangen worden. Wie klein und verzagt erschienen sie mir da, Proletarier im Lande des Bormarschs, des Fortschritts der Idee, verglichen mit jenen zähen Kämpfern, die trotz der Mühseligkeit der Arbeit, der Schwere eigenen Schicksals und der bisherigen äußeren Erfolglosigkeit ihrer Arbeit dennoch den alten Trotz nicht verloren, bie Fackel weiter voranirugen im Lande größter fapitalistischer Dunkelheit.
Gewiß es gab Ursache zuweilen aur unzufriedenheit. Aber wo wären Menschen am Werte, frei von Irrtümern, von Fehlern? Wie unfagbar flein wäre es, ob einzelner fleinerer oder größerer Fehler die große leuchtende Idee etwas unzufrieden! Niemals wäre der stolze Bau der sozialistischen zu verlassen, fahnenstüchtig zu sein, weil man mit irgend Bewegung erstanden, wäre ähnliche Werzogtheit an der Wiege des Sozialismus geftanden.
Richt wer nörgelnder 3eungast des revolutionären Kampfes ist, hat ein Recht der Kritit selber muß er in die Arena des Ringens steigen, denn nicht der lächelnde Zuschauer, der Kämpfer selbst entscheidet über den Ausgang!
zu
Eine Idee, die allen Verfolgungen durch die Jahrzehnie hindurch standgehalten, die allen momentanen Enttäuschungen Trozz 3u bieten vermochte, fie muß eine ungeheure Lebenstraft haben, ihre Berwirtlichung eine solch unbedingte Notwendigkeit jür den Aufstieg der Menschheit sein, daß der beschämt sein müßte, der sich ihr nur halb und nicht mit der ganzen Kraft seiner Beit Schufen mit ungeheurer Mühe die Fundamenten Seele hingäbe. Die proletarischen Heroen aus Bismards unserer Generation ist es, den Bau zur Vollendung Tony Sender .
zu bringen!
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Geschlechtsberatung.
In der Sexual- und Eheberatungsstelle in Neufölln, Schönstedtstraße 13( Sprechstunden Freitags von 7 bis 8 Uhr), sowie in der Schwangerenfürsorge der 2 mbulatorien des Verbandes der Krantenfaffen, Berlinm C 25, Alexanderstraße 39/40, 1. Hof, 2. Aufgang, 2 Dr., wird jede gewünschte vertrauliche Auskunft erteilt. Weitere Sprechstunden, die der Geburtenregelung und der Vortober dieses Jahres in Lichtenberg, Partaue 14a( Dienstags: von beugung von Frauenleiden dienen sollen, sind am 1. Di7 bis 8 Uhr) und Wittdenomstraße 5( Mittwochs von 7 bis 8 Uhr) eröfnet werden.