vicht das Recht ihrer Mutter geachtet und geschaht Fätte ist die Schwererziehbarkeit zu beseitigen bel vorsichtigerem wird.
Die foziale und rechtliche Stellung des unehelichen Kindes hängt von der fozialen und rechtlichen Stellung seiner Mutter ab. In Fortführung dieses Gedankens wird darum in dem Entwurf der Begriff umehelich" auf den Bater des Kindes, deffen Rechte und Pflichten fich aus felner Berwandtschaft herleiten, und auf die Redigen die zu einer Mutterschaftsversicherung und einer Bedigensteuer herangezogen werden sollen, ausgedehnt. Die leibliche und seelische Existenz der außerehelichen Kinder fann im Falle der Not gar nicht genügend gesichert werden, wenn sie nicht aus den Mitteln der Ledigen vom Staate im vollen Umfange garantiert wird. Die Vormundschaft soll der Staat durch den Berufsvormund ausben. Ein besonderes Amt für Mutterschutz hat weiterhin die Verwaltung und damit die Ausführung und Afficht in allen Angelegenheiten des Mutterschuhes wahrzunehmen.
Fritz ist so frech.
Herangehen an die Kinder. Sehr groß ift die Zahl der Kinder, die erft wegen Mißachtung der allgemeinften Grundfäße wirtfamer Be einfluffung fchwererziehbar" werden. Man tann häufig die Er fahrung machen, daß entfernteren Familiengliedern oder Fremden leicht das Bertrauen gefchent wird, das man den Eltern versagt, und daß jene darum einen fonflittiölenden Einfluß auszuüben vermögen. Es fann daher für Wiederherstellung gepannter Beziehungen, für die Aufhebung der Verstocktheit oft von guter Wirkung sein, das schwererziehbare Kind vorübergehend zu Berwandten oder sonst in andere Umgebung zu schicken. Die untuftvollen Eindrüde verflüchtigen fich, werden vergeffen, ausgeglichen, und nach der Rückkehr ins Elternhaus ist das Griebnisfeið frel geworden fr harmonischere Bechfelbeziehungen. Auf folche aber grindet sich der Erfolg erziehlicher Beeinflussung Saldo Rofenihal
Borletzte Fahrt.
Hoch oben im Berliner Norden, unmittelbar benachbart dein Ant für Dodacjole, liegt das Hufeland. Hospital. Sein großer Gebäudekomplex beherbergt, obgesehen von Berwaltung und Pflegeperfonai, fast 1500 3nfaffen, die meisten über 70 Jahre alt, niele jenseits des 80 Lebensjahres, manche neunzigjährig.
Der flebenjährige Frth, der meder zu Hause, noch in der Schule Je zu Magen Anlaß gegeben hatte, hörte plötzlich zu lernen auf, war unaufmerksam, begann Händel mit Mitschülern, schlug die Kleineren. Gegen die Erwachsenen zeigte er sich stärrisch, vorwitzig und hoch fahrend. Er fonnte auch nicht an sich halten, wenn er einmal in Juge war, um Scherzen und Lachen aufzugeben. Seine Bewegungen alte Beutchen, die noch ganz munter und beweglich waren, die dort On früheren Jahren, nor dem. Kriege, lebten dort zahlreiche wurden ausladend und ungeordnet. Der Arzt stellte Ueberreizung des Gehirns fest. Bei näherer Untersuchung der Lebenswelle des Kna ; Dit waren es Leute, die teine Berwandten besaßen, oder deren Anein Heim, eine Bohrstätte für Ihren Lebensabend gefunden hatten. bens zeigte sich, daß er zu früh begonnen hatte, ein Leben der gehörige fich um fte nicht fümmerten. Heute bietet das Hckpital etn Berstreuung zu führen. Blerjährig bereits faß er mit der Mutter ganz anderes Bild. Es hat letsten Auftaltecharakter gemedfelt. Aus bel rauschender Musik im Konzertsaal oder im Café. In letzter Zeitham eft in der Hauptsache ein Krantenhaus für chromtfdy hat er sich immer die Ohren zugehalten, well er die Musik als überKrante geworden. laut empfand.
Spätes Aufbleiben
zu Geburtstagsgesellschaften bei groß und flein. Turnunterricht mil bedeutend Helteren, mit denen er wettetferte in fraftübersteigen den Leistungen, Neberangeregt und luftig fonnte er abends nicht einschlafen. Am Morgen war er schwer aus dem Bett au bringen, zeigte Niedergeschlagenheit, flagte über Kopfschmerz. Auf Anraten des Arztes wurde er für ein halbes Jahr der Schule entzogen. In der Stille eines Landaufenthaltes fand er Hellung und fehrte zu feiner früheren gleichmäßigen Wefensart zurüd.
Hier war also die plögliche Schwererziehbarkeit, hervorgerufen durch unruhige, die findliche Nervenfraft erschöpfende Bebensweise.
Auch eine zerriffene, unharmonische Umgebung muß die Erzieh. barkeit des Kindes ungünstig beeinflussen. Die Entfernung daraus tann es erziehlichem Einfluß wieder augänglich machen.
Als Gründe feelischer Natur, im Kinde felbft gelegen, wirfen Konflikte und Erlebnisse, die eine Störung des feelischen Gleich gewichtes verurfachen. Dazu gehören Konflikte, die aus übermäßiger Bindung an Eltern und andere Perfonen entspringen. Elfersucht auf Geschwister, fehltritte, die verheimlicht werden müssen, heimliche geschlechtliche Erlebnisse und Bersuchungen, unharmonische Beziehun gen zu Lehrern und Mitschülern. Mißbiltigung, Nichtachtung, Spott, benen das Kind ausgelegt wird. Furcht vor den Forderungen der Schule, denen nachzukommen schwer fällt. Unbefriedigter Wiffens brang. Das alles tönnen heimliche Hintergründe des Mißglikkens der Erziehungsbeftrebungen sein.
Es gibt Schwankungen im Berhalten der Kinder, die zurüld geführt werden müssen zum Tell auf Mlimatische, zum Teil auf Ent. wicklungsurfachen. Das Frühjahr mit feiner fäftebelebenden Bir fung erhöht die Lebhaftigkeit des Kindes, seine Beweglichkeit. Er. fillt es mit Unruhe, die alle erziehlichen Hemmungen durchbrechen fann. Gewitter und Sturm wirken auf den Organismus des Kindes und versezen seine Blyche in Unruhe. Außer all diefem gibt es im
Leben des Kindes
Trohperioden.
Sie treten von Zeit zu Zeit auf, fönnen Monate andauern. Hinter. her erscheint das Kind gereift. Es sind Entwidlungserschel. nungen, denen mit Nachficht und Ruhe zu begegnen ist. Ent, wicklungserscheinung auch ist die Schwererziehbarkeit, die der Puber. tät anhaftet. Die Neigung des Kindes, sich in dieser Zeit zu ver bergen, wie der wachsende Persönlichkeitswille, äußern sich oft als Troß. Zur Schwererziehbarkeit führen auch Hirnmängel und Gehirn ertranfungen, die nur der Arzt als folche zu erkennen vermag. Auch Rinder mit relzbarer Schwäche des Nervensystems bereiten oft Er 3lehungsschwierigfaften. Es ist aber zu lagen: in der Mehrzahl der
Biele Famillen, die in früheren Zeiten ein auskömmliches Doféin führten und manchen Notgroschen im Schrein Kegen hatten, pflegten ihre flechen Familienangehörigen oft viele Jahre Tang In ihrem Haushalt, troh hoher often, fröh großer Mühen; le erfüllten diese Ehrenpflicht gern und opferfreudig. Heutzutage find zahlreiche Familien proletarischer Krelle und weitefter Schichten des alten Mittelstandes hierzu einfach nicht mehr in der Lage. In den Zeiten der Inflation und der Arbeitslosigkeit wurden die letzten Rotgroschen aufgezehrt; Wäsche, Bettzeug und viele anderen GegenStände des Haushalts, die aur Krankenpflege unentbehrlich find, Die häusliche Betreuung eines flechen Großoaters in der Gantte ge wurden abgenutzt, Immer weniger brauchbar, aber nicht erneuert. staltete fich immer darteriger, immer unerträglicher und wurde in pielen Fällen gänzlich unmöglich Infolge der entseglichen Wohnungsmiferen. Stellte fich obendrein noch Familienzuwachs ein oder heiratete eine Tochter und brachte den wohnungstofen Schwiegerjohn mit ins Haus, jo war für Großmutter oder Großvater tein Platz mehr verfügbar, auch nicht in der Küche und so füllte sich das Hofpitat immer mehr und mehr.
Aber noch ein anderes erschwerendes Moment tam hinzu. In den städtischen Krantenanstalten stauten sich die Patienten, die an einem chronischen Uebel litten, Menschen, die faum noch irgend welche Heilungsaussichten befaßen. Andere, an afuten Krankheiten Leidende, verlangten Einlaß in die Krankenhäuser, inid so ergab. ich mehr denn je die Notwendigkeit, die chronisch Kranken, wenn irgend möglich, nach dem Hospital au verlegen. Die alterngeschon fünf und zehn und fünfzehn Jahre im Hufeland- Hofpital leffenen", noch rüftigen, gebfähigen Infaffen, von denen manche gelebt hatten, mußten nun in großer Zahl anderswe untergebracht werden. Manche wurden nach dem städtischen Hospital in Berlin Buch verlegt; zahlreiche Infaffen des Hofpitals brachte man In Altersheime der Mart Brandenburg, wo der Stadt Berlin freie Pläge zur Verfügung standen.
Für viele Infaffen des Hospitals ift die Berlegung in ein Brovinahospital sehr schmerzlich. Sie bedeutet den Abschied von Berlin , das fie nie wiedersehen werden, den Abschted von Anverwandten und Freunden, die auch nur höchft fetten elne mehrsfündige Eisenbahnfahrt unternehmen werden, um für einen Augenblic im Provinghofpital Guten Tagt" au lagen. Die bittere Notwendigkeit zwang aber zu diesen Maßnahmen, denn man fann unmöglich die schwer chronisch Kranten, die an Stelle jener Hospital. infaffen eine Lagerstatt im Hufeland- Hofpitat erhalten, meitenweit mit Auto oder Eisenbahn fortbefördern.
Tragisch ist es, wenn auf dem schmüden Hofe des HufelandHofpitats einer jener alten Berliner Kremser steht, der wiederum zwanzig alte Leutchen einlädt zur vorlegten Fahrt, zur Fahrt in die Einfamtelt, die oft mit größerer Furcht erwartet. wird, als die letzte Fahrt, Stadtarzt Dr. Alfred Korach.