Rauchen ein Stillhindernis?
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Als eines der bedeutsamsten Momente für den Rückgang der Säuglingssterblichkelt dürfen wir wohl das bant der unermüdlichen Propaganda der Kinderärzte wieder allgemein und selbst. verständlich gewordene Stillen der Kinder durch die Mutter ansehen. Ein Wiener Dozent an dem dortigen Kinderambulatorium der Bezirtstrankenkasse wirft nun auf Grund persönlicher Erfahrung die Frage auf, ob das in den letzten Jahren sich in immer breiteren Bolksschichten einbürgernde Ta batrauchen der Frauenwelt die Segnungen des Selbststillens nicht ernsthaft gefährden fönne. Zu diesen Befürchtungen tommt der Wiener Arzt durch folgende Beobachtung, die er der Medizinischen Welt" mitteilt: Zu dem 14 Tage alten Söhnchen eines seiner Kollegen gerufen, erfuhr er, daß das Kind sich weigere, die Mutterbrust zu nehmen, Unruhe und Gewichtsstillstand machten den besorgten Eltern schwerste Sorge. Die Unterjuchung zeigte ein gesundes Kind und eine zum Stillgeschäft im übrigen sehr geeignete Mutter, die indessen so stark nach Rauch roch, daß der Arzt hierin die Ursache für die Milchverweigerung vermutete. Die Frau, die eine leidenschaftliche Zigarettenraucherin war, stellte nunmehr, auf die Ermahmung des Arztes hin, das Rauchen völlig ein, und seither nahm der Kleine mit Vergnügen die Mutterbrust und gedieh prächtig.
Dies Beispiel gibt, auch wenn wir uns hüten wollen, eine einzelne Erfahrung zu verallgemeinern, zu denken. Jedenfalls sollte man in ähnlichen Fällen immerhin die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß übermäßiges Rauchen der Mutter die Ursache für die Unruhe und das schlechte Trinken des Säuglings ist und in folchen Fällen das Nikotin während der Zeit des Stilbens ebenso meiden wie den Alkohol.
Hausangestelltentatein.
Eine gute Herrschaft, ich meine, eine wirklich gute Herrschaft, das ist selten. Ich hatte mal eine. Die Frau, die war so gut, wenn da ein Bettler kam und ein Almofen verlangte, dann gab sie ihm immer noch zehn Prozent ertra. Für Sie," sagte sie dann. Ich habe nie eine so gute Frau wieder gehabt. Nur mit dem Fenster putzen, da tonnte ich sie nie befriedigen. Ich mochte puzen und puzen, immer fand sie noch ein Fleckchen, noch ein Ecchen. Also, das war schon lein Bergnügen. Deshalb bin ich auch weg von ihr. Ich meine, wenn es sonst gut auf einer Stelle ist, wegen so ' ner Marotte fann man doch bleiben.
Das wohl, aber eines Tages wurde es mir zu bunt. Sie war wieder mit den Fenstern nicht zufrieden, und ich hatte schon den halben Morgen nichts getan als gepugt. 3um Unglüd schellt es an der Tür, und wie ich mich umdrehe, um aufzumachen, fällt mir die Leiter um. Mitten in die Fensterscheibe hinein. Eben machte ich die letzten Glassplitter aus dem Fensterrahmen, da fam meine Alte. Oh, was sehe ich da," rief sie schon von der Türe her. Mir wurde angst und barge. So schön haben Sie mir das Fenster ja noch nie gepugt. Nein, sehen Sie, ich habe es boch immer gesagt, fie tönnen es, wenn sie nur wollen. Nein, kein Fleckchen, fein
Bläschen. Machen Sie nur die anderen Fenster genau so. Nun
machen Sie doch!" schrie sie mich an, als ich sie verbugt ansah.
Nun wurde es mir aber doch zu bunt, und ohne, daß ich richtig wußte, was ich tat, nahm ich den ersten besten Gegenstand und Schlug noch zwei Scheiben ein.„ Go, jezt haben Sie die Scheiben so, wie Sie sie möchten."
Na, die Furie hättet ihr mal sehen mögen. Ich mußte natürlich meine Sachen paden. Na, geärgert habe ich mich doch, denn fo gut triegte ich es ja nicht wieder, aber ich war doch auch froh, daß diese verdammte Nöckelei endlich mal aufhörte.
Ja, mit Steffen, das ist die reine Lotterie, sagte nun Maria, bie Stütze des Nachbarhauses. Ich war mal bei einer Herrschaft, die war so tuidrig mit dem Wasser, daß es schon eine Schande war. Meinen Sie, Wasser tost' tein Geld?" sagte die Alte jedes mal, wenn ich den Flur wischte, und gab mir einen Eimer poll Wasser raus. Aber daß fie austommen damit!" Daß sie nicht fagte, ich sollte noch Kaffee von dem Rest fochen, das war wirklich alles.
Uebrigens Kaffee. Mit Kaffee, das ist so eine Geschichte. Ich habe mal eine Stelle gehabt, sagte nun Pauline, die auch ein wenig in den Hof gekommen war, wo die Hausangestellten der Nachbargrundstücke jeben Morgen ein halbes Stündchen verplauderten, also da nagelten sie doch die Kaffeebohnen auf ein Brett und ließen heißes Wasser darüber laufen. Das nannten sie dann Kaffee.
Ach, fagte Augufte, die Dicke von Direktors. Ich habe mal bei einem Apotheker eine Stelle gehabt, ba banden sie eine Kaffeebohne an einen Zwirnsfaben und ließen nur den Schatten ins Wasser fallen. Da war der Kaffee bann meist so schwach, daß er nicht aus der Kanne heraustonnte.
Ja, mit der Knickrigkeit, da haben die Feunen" es allemal. Meine, die zählt mir am liebsten die Erbsen in den Topf. Und wenn sie Gesellschaft gibt, dann geht sie immer erst in die Wasch Büche und dreht den Schinten durch die Mangel. Damit sie ja recht weit reicht.
Was soll ich da erft von meiner sagen, die hat extra ein Mitrostop angeschafft, um das Fleisch zu teilen, das sie auf den Tisch bringt, und zum Frühstück wärmt sie imurar die Messer an, daß ja nicht zu viel Butter genommen wird.
Aber das Radio, das hat sie den ganzen Tag an. Wenn ich es mal abstelle, weil ich verrückt von dem Getöse werde, dann schreit sie mich an: Meinen Sie, ich schent dem Rundfunt was?"
Ja, so sind die Leute. Die es am wenigstens nötig haben, das find die Knickerigsten, meinte nun Pauline, das Kindermädchen, aber schließlich, ich bin's nicht besser gewohnt, denn wenn's bei uns zu Hause Bellfartoffeln gab, dann wurde ein Hering unter die Dece gehängt, und jeder durfte mal hochspringen und daran lecken. Bst. Da tommt die Direktorsche, jagte Maria, und sie ver schwand im Keller. Auch die anderen Mädchen vertrümelten sich, denn mit bösen Worten sind die Gnädigen felten sparjam. Erich Grisar .
Die Milchflasche des Gäuglings.
In der Ernährung des Säuglings werden nach einem Hinweis von Professor Dr. Bendig, der um die Säuglings- und Kein finderfürsorge große Verdienste hat, viele Fehler gemacht, die unter Umständen für den Säugling nicht ohne Gefahr sind. Durch praktische Erfahrung und wissenschaftliche Forschung ist festgestellt worden, daß die tägliche Nahrungsmenge des Säuglings rund 1000 Gramm Milch oder ein Liter betragen darf. Diese Nahrungsmenge, die in fünf Mahlzeiten zu je 200 Gramm gegeben werden soll, darf nicht überschritten und im fünften Monat erst erreicht werden. In den ersten Monaten sind Einzelmahlzeiten von 100 bis 120 Gramm ausreichend und von Monat zu Monat soll die Menge auf 140/160/180 bis 200 Gramm im fünften Monat steigen. In allen Fällen sind täglich fünf solche Einzelmahlzeiten zu geben. Es ist eine durchaus falsche Einstellung der Eltern, wenn sie glauben, dieje Nahrungsmenge im Interesse des Kindes und feines Wohlergehens überschreiten zu sollen, denn sie nügen damit dem Säugling nicht, sondern gefährden geradezu seine Gesundheit. Obwohl die Aufklärungsarbeit in dieser Beziehung schon seit Jahren tätig ist, werden immer noch Säuglingsmilchflaschen hergestellt, die ein Fassungsvermögen von 250 Gramm befizer.. Man findet in allen Verkaufsstellen, wie in Apotheken und anderen Geschäften, derartige Flaschen, die geradezu dazu verleiten, die Kinder falsch zu ernähren, da der Säugling die ganze Menge aus trinft und viele Mütter im Bertrauen auf das richtige Maß der Flasche nicht wissen, daß sie damit die Gesundheit des Kindes gefährden, Im Interesse der richtigen Ernährung und des Kampfes gegen die Säuglingssterblichkeit muß darum nachdrücklichst gefordert werden, daß die Glasfabrikanten die Herstellung derartig gesund heitswidriger Milchflaschen unterlassen und nur Flaschen von 200 Gramm Inhalt anfertigen. Die Mütter, die diese zu großen Flaschen. meist ahnungslos laufen, werden sie ganz bestimmt ablehnen, wenn sie hierdurch erfahren, wie sie auf diese Weise ihre Säuglinge schädigen. Es müssen nicht nur die Wiederverkäufer derartige Flaschen ablehnen, sondern die Mütter müssen beim Kauf genau darauf achten, daß eine Flasche nur einen Inhalt von 200 Gramm aufweist.
Kindermund.
Unserem Achtjährigen ist vom Lehrer die Hausaufgabe gestellt,
einige Säge auf die Hauptwörter zu untersuchen und diese zu unter
streichen. Ihm wird eingeprägt: Hauptwort ist alles, was man sehen und anfassen tann.
,, Mutti, ist Tiger ein Hauptwort?"
..Na, überleg' dir's mal: fann man den Tiger sehen?" Ja."
,, Na also?"
Tiger ist aber fein Hauptwort."
Weshalb denn nicht?"
Man tann ihn nicht anfassen, er beißt!"
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Ich erzähle unserem Sechsjährigen einiges über die Umdrehung der Erde, den Erdmagnetismus und den Vorgang des Fallens der Gegenstände. Da unterbricht er mich freudestrahlend: ,, Mutti, jetzt weiß ich auch, warum mein Ball immer in ben Nachbargarten fällt."
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Ja, siehst bu, ich werfe ihn in die Luft, inzwischen hat sich die Erde ein bißchen herumgedreht, und da fonimt er eben nicht mehr zu mir zurück, sondern fällt in den Garten nebenan."
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Kinderheim erzogen. Er hat seine Handschuhe verloren und versucht, Rudi ist sieben Jahre alt und wird in einem evangelischen sich mit einer Lüge herauszuhelfen.
Die junge Erzieherin will ihm das Häßliche seiner Handlungsweife flarmachen und ihm nahelegen, Gott um Berzeihung zu bitters, Sie schließt ihre Ermahnungen mit den Worten:
,, Sieh mal, durch die Lüge hast du eine Sünde begangen und deinen Mund beschmutzt. Was meinst du, womit tannst du dich wohl jezt am besten reinigen?"
Schluchzend kommt die Antwort: ,, Mit Zahnbürste und Zahnpasta!"
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Ein Kind soll in einem Lebensmittelgeschäft Brot holen. Die Verkäuferin erklärte dem Kinde, daß nur noch schwarzes Brot ( Rommißbrot) zu haben ist. Boller Entrüstung geht das Kind nach Hause und sagt zur Mutter:„ Die Verkäuferin wollte mic Kommunistenbrot geben, das habe ich aber nicht genommen."