1. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 17.
Parlamentsberichte.
Mittwoch, den 21. Januar 1891.
8. Jahrg.
ist nicht, wie man sagt, auf unüberwindliche Abneigung war, und hätte die Verpflichtung gehabt, Vorkehrungen für die gestoßen. Im Gegentheil, je mehr man sich vertieft hat in das Unterkunft der Leute zu treffen. Auch der Reichskommissar hätte Gesetz, desto schmackhafter ist es geworden. Ich stütze mich bei sein Augenmerk auf solche Zustände zu richten gehabt. Eine diesem Urtheil auf die Berichte fast sämmtlicher preußischer Be- andere Frage ist die Behandlung der Kohlenzieher und Trimmer. 48. Sigung vom 20. Januar, 1 Uhr. hörden, von denen einige auch erklärt hatten, daß die Ausführung Diese Leute, die sich durch ihre Arbeit das Ueberfahrtsgeld Am Tische des Bundesraths: von Bötticher, von Malhahn des Gesetzes zum 1. Januar 1891 nicht möglich sei, die aber verdienen, werden in den meisten Fällen so schlecht beand Kommissarien. nach wenigen Wochen zur gegentheiligen Ueberzeugung famen. handelt, daß zahlreiche Selbstmorde zu verzeichnen sind. Eingegangen ist die kaiserliche Verordnung über die Aus Es ist allerdings eine große Anforderung, daß alle Leute, die von Das Schiffspersonal, Heizer und Maschinisten, trifft allerdehnung der Zollermäßigungen in den Tarifen A des deutsch - dem Gesetze betroffen werden, das heißt die Mehrzahl der deut- dings eine große Verantwortung, besonders aber den Norditalienischen und des deutsch - spanischen Schifffahrtsvertrages. schen Bevölkerung, das Gesetz studiren sollen. Es ist deshalb mit deutschen Lloyd selbst. Die Gesellschaft ist reich genug, um ihre In zweiter Abstimmung wird der gestern bereits angenommene Freuden zu begrüßen, daß zahlreiche Leitfaden erschienen sind, Arbeiter nicht allzusehr auszunuzen. Ich fürchte, daß ein AusAntrag des Abg. v. Unruhe- Bomst betr. die Einstellung der sogar in plattdeutscher Mundart. Daß die Verfügung der ver- wanderungsgesetz die humanitäre Seite der Frage weniger begegen den Abg. Grillenberger schwebenden Strafverfahren für bündeten Regierungen weit verbreitet werde, ist auch mein Wunsch; rühren wird, als die persönliche Freiheit der Auswanderer. Die die Dauer der Session definitiv genehmigt, worauf die zweite Be- wenn dies nicht geschieht, so trifft der Vorwurf nicht die ver- Befürchtung liegt nahe, daß ein solches Gesetz dahin gehe, die rathung des Etats des Reichsamtes des Innern bündeten Regierungen, sondern ich muß der deutschen Presse Auswanderung zu beschränken, damit die Arbeiter nicht aus dem fortgesetzt wird. einen Vorwurf machen. Bei einer so großartigen Neuerung Lande ziehen. Das können Sie verhindern, wenn Sie die poliZur Unterstützung des germanischen Museums in Nürnberg wäre es eine vornehme Aufgabe der deutschen Presse ge- tischen und wirthschaftlichen Uebelstände, unter denen wir leiden, find 48 000 m. ausgeworfen. wesen, gleichviel auf welchem Standpunkt sie steht, alle beseitigen: niedrige Löhne, mangelnden Arbeiterschutz, die VerAbg. Grillenberger will diese für eine fulturfördernde In Bekanntmachungen ihren Lesern bald fund zu geben. Sie von theuerung der nothwendigen Lebensmittel und die lange Militärstitution ausgeworfene Summe nicht bemängeln; er beschwert Reichswegen in allen deutschen Blättern zu inferiren, verbietet dienstzeit. Ihr letter Beschluß gegen eine Ermäßigung der Kornsich nur darüber, daß die von dem Direktorium des sich von selbst. Die amtlichen Blätter stehen Jedermann zur Be- zölle zeigt, daß Sie nicht geneigt sind, diese Uebelstände abzuMuseums den Beamten, vor allen Dingen den Aussehern nuzung und zum Abdruck frei. Die Beamten der neu ein- stellen. Mit einem Polizeigesetz werden Sie die Auswanderung desselben gezahlten Gehälter zu niedrig sind. Diese Gehälter zurichtenden Abtheilung können unmöglich anders gestellt werden, nicht hindern. variiren zwischen 56 und 60 M. monatlich. Da nun durch Re- als die anderen gleichartigen Beamten. Es wird sich ja vielleicht Bundesbevollmächtigter für Bremen , Senator Marcus: Der glement den Aufsehern das Annehmen von Trinkgeldern bei herausstellen, daß das Verfahren geändert werden muß, um von dem Abg. Bruhns berührte Fall von Mißhandlung eines KohlenStrafe der Entlassung verboten sei, und da ihnen auch bei der die höchste Instanz, das Reichs Versicherungsamt, zu entziehers an Bord eines Lloyddampfers hat mit dem Kapitel KohlenUnregelmäßigkeit des Dienstes sehr wenig Zeit zu anderweitiger lasten, und nicht zu einem unförmlichen Körper anschwellen zu zieher wenig zu thun. Der betreffende Kohlenzieher hat sich der Beschäftigung übrig bleibe, so seien fie fast ausschließlich auf lassen. Mannschaft gegenüber beschwert, es sei ihm von einem Mitglied dieses Gehalt an gewiesen. Sie haben sich bisher bei ihrer vorder Mannschaft sein Geld gestohlen worden; darauf haben die gesetzten Behörde nicht beschwert aus Furcht, daß bei dem jetzigen Bei Kap. 7 b, Tit. 1 und 2, 3ur Ueberwachung des Aus- Verdächtigen kurzer Hand Rache an ihm genommen und ihn geAngebot von Arbeitskräften sie leicht ersetzt werden können. Nun wanderungswesens 18 000 m." Tenkt mißhandelt, und es scheint, daß im Zusammenhang mit dieser handle es sich zwar eigentlich nicht um eine Reichssache, indessen Abg. Ringens( 3.) die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Mißhandlung der Mann nachher über Bord gegangen ist. Im hoffe er, daß diese seine Anregung bei der königlich bayerischen mangelnden Räumlichkeiten sowohl bei dem Landtransport der Uebrigen ist es allerdings bedauerlich, daß die Selbstmorde der Regierung, welche die Aufsicht über das Museum, das ja„ Na- Auswanderer, als auch auf den Schiffen selbst, wo noch immer Kohlenzieher] immer noch ein stehendes Kapitel sind. Wenn auch tionaleigenthum" sei, hat, und bei dem Direktorium des Museums nicht für getrennte Räume für männliche und weibliche Personen die Zahl der Selbstmorde im laufenden Jahre abgenommen hat, selbst auf fruchtbaren Boden fallen werde. geforgt sei. Ein großer Unjug würde auch auf der Eisenbahn so ist die Thatsache an sich ein Zeichen, daß in diesem Betriebe mit einem Kartenspiel getrieben, welches man das immer noch Mängel vorkommen, namentlich bezüglich der Besetzung Rümmelblättchen" nennt.( Heiterkeit.) Besonders auf der der Stellen. Die außerordentliche Vergrößerung des Betriebes des Bahn von Göttingen nach Hannover und von Hannover nach| Lloyds trägt die Schuld, daß es ihm noch nicht gelungen ist, genügend Abg. Witte( deutschfr.) weist darauf hin, daß die Emdener Bremen, ferner auch auf den Zentral- Bahnhöjen würde den Aus- eingeschultes Personal für den schweren Dienst zu beschaffen. Die Der vom Abg. Bruhns Fischereigesellschaft aus diesem Fonds reiche Unterstützungen wanderern schlimm mitgespielt. Obgleich den Polizeibehörden niedrigen Löhne sind nicht schuld. erhalten habe, daß diese Unterstützung nach den Bilanzen der Unfug gemeldet fei, wäre doch Abhilfe immer noch nicht erwähnte Arbeiter ist mit 50 M. Heuer angemustert worden. allerdings in früheren Jahren zur Ausrüstung von geschaffen. Die Nothwendigkeit eines besonderen Auswanderungs - Eine Ueberarbeit ist nach einer Zusammenstellung des Lloyd für Fischereifahrzeugen verwendet worden sei, daß aber im gefeßes werde immer dringender. die letzten fünf Jahre aus der Hauptfahrt New- York- Baltimore letzten Jahre die Summe einfach zu Abschreibungen und Staatssekretär v. Bötticher: Die Absicht, ein Auswande- von Leuten, die lediglich für die Passage mitgenommen werden, zur Deckung der Unterbilanz verwendet worden sei. Hält rungsgesetz zu erlassen, ist nach wie vor von der Reichsregierung in den letzten Monaten überhaupt nicht geleistet worden. Der die Regierung ein Unternehmen, welches sich als nicht lebensfähig festgehalten worden. Die Verzögerung der Verwirklichung liegt Lloyd erklärt ausdrücklich, daß, wenn er, z. B. weil ihm in den erweise, noch für unterstützungswerth? wesentlich in dem Umstande, daß unsere beiden Hauptauswan- Häfen der Vereinigten Staaten die Leute desertiren, gezwungen
Die Position wird bewilligt.
Zur Förderung der Hochseefischerei sind 200 000 Mart aus geworfen.
"
Der Titel wird genehmigt.
Staatssekretär von Bötticher: Wir halten die Unter- derungshäfen ein neues Auswanderungsgesetz erlassen bezw. eine ist, andere unerfahrene Leute einzustellen, er im Prinzip auch nehmung der Emdener Fischereigesellschaft für lebensfähig. Vom Revision des bisherigen eingeleitet haben. Wir wollen abwarten, diesen Leuten immer Heuer zahlt. Der ungünstige Lohn treibt die kaufmännischen Standpunkte aus müßte man allerdings das Unter- wie die Bremische Revision verlaufen und ob sich das Ham- Leute nicht zum Selbstmord. Die Kohlenzieher bekommen freie nehmen aufgeben, aber das würde sehr zu bedauern sein vom burgische Gesetz bewähren wird. Dadurch wird der erste Kost und Logis und 50-70 M. Heuer. Die Revision des Auswirthschaftlichen und nationalen Standpunkte aus. Die Prämien Anhaltspunkt für ein Reichs- Auswanderungsgesetz gegeben wanderungsgesetzes ist in Angriff genommen, aber leider aus sind der Gesellschaft à fonds perdu bewilligt worden, gleich sein. Leider Gottes sind die Mittheilungen, die über Gründen mehr persönlicher Art nicht so gefördert worden, wie wir zeitig ist aber auch darauf hingewiesen worden, daß eine weitere Mißstände auf Auswanderungsschiffen durch die Beitungen es gewünscht hätten. Dem Wunsche des Abg. Lingens wird in Prämie nicht mehr bezahlt werden könne, da es nicht richtig sei, gegangen sind, außerordentlich übertrieben. Es sind die haar- der Vorlage voraussichtlich Rechnung getragen werden. Darüver, daß die Gesellschaft nur von Unterstützungen des Reichs sich träubendsten Schilderungen gemacht worden, die Untersuchung ob die Trennung der Geschlechter in so weitem Umfange berechtigt erhalte. aber ergab, daß die Phantasie dem Berichterstatter in den meisten ist, läßt sich streiten. Es ist doch in gewisser Weise inhuman, Als Zuschuß des Reichs zu den Invaliden- und Fällen arg mitgespielt hat. Was nun das Kümmelblättchen an- wenn man die Familien wider Willen trennt. Die maßgebenden Altersreuten sind 6 213 510 M. ausgeworfen. langt, fo liegt der Gegenstand nicht im Rahmen eines Aus- Faktoren in Bremen würden aber in dieser Frage lieber etwas Abg. Buhl( natl.) bringt zunächst einige Zweifel über die wanderungsgesetzes, und ich muß es der Polizei und besonders zu viel als zu wenig thun, die Ausführungen des Abg. Bruhns Auslegung des Invaliden Versicherungsgesetzes zur Sprache dem Polizeipräsidenten in Hannover überlassen, wie er sich mit über die Zustände an Bord der„ Baltimore " müssen ganz entund bittet die Regierung die verschiedenen Ausführungs- dem Kümmelblättchen abfinden will. schieden als unz treffend bezeichnet werden. Nach den Ervorschriften in allgemein verständlicher Sprache bekannt zu Abg. Bruhus( Soz.): Gerade auf den größten Schiffen, hebungen der Behörde ist das Schiff jedenfalls nicht überfüllt machen; es scheine ihm, als wenn sie nicht überall bekannt seien. die für die besseren Passagiere mit dem raffinirtesten Luxus ein- gewesen. Deutsche Blätter sollten, wo es sich um ein deutsches Redner bittet die Beamten der Abtheilung des Reichs-Ver- gerichtet sind, sind die Verhältnisse für den armen Auswanderer Institut handelt, auf das im. Uebrigen Deutschland stolz sein sicherungsamts welche sich mit der Invalidenversicherung zu beschlechter, als auf den ältesten Schiffen. Die Trennung der beiden kann, wie den Norddeutschen Lloyd , sich so unerhörter Ueberfassen haben wird, so reichlich zu besolden, daß sie in diesen Geschlechter ist noch immer nicht durch genügende Räumlichkeiten treibungen enthalten. Die Unterbringung der Auswanderer in Stellungen bleiben, für welche sie sich erst ordentlich einarbeiten ermöglicht worden. Allerdings geht der Bremische Senat bereits Bremen ist eine recht gute, in keinem anderen Auswanderungsmüssen. mit besseren Maßregeln voran. Für einen so bedeutenden hafen wird für die Auswanderer besser gesorgt. Wenn trohAbg. Schrader( dfr.) hält es für bedenklich, die Beamten Strom von Auswanderern, wie ihn im letzten Jahre dem in dem vom Abgeordneten Bruhns zitirten Falle eine einer Abtheilung einer Behörde anders zu besolden, als die einer die polnisch russischen Auswanderer auf den Schiffen des Kalamität eingetreten ist, so hat es sich da um einen Nothanderen. Die Unverständlichkeit des Gesetzes wird überall schmerz- Lloyd bildeten, haben sich aber die bisherigen Verhältnisse nicht stand gehandelt. Im letzten Jahre sind über Bremen 97 000 lich empfunden. Die Regierung sollte ihre Ausführungsvorschriften als ausreichend erwiesen. In den Logirhäusern, in denen diese Nicht= Reichsangehörige ausgewandert, darunter allein im in populärer Form abfassen und allen Tagesblättern, auch den Leute untergebracht wurden, war der Raum sehr bald zu Ende. Oktober und November 26 000. Wenn eine solche Menschensozialdemokratischen, zugänglich machen. Jedenfalls sollte aber Pack- und Waarenhäuser wurden alsdann zu dem Zwecke in menge, und noch dazu stoßweise, in eine Stadt kommt, ist es undie Regierung das Land mit anderen sozialpolitischen Auf- Anspruch genommen, und die Leute mußten, zu Hunderten zu- möglich, für reguläre Unterbringung zu sorgen. Sollte man die gaben verschonen, bis dieses Gesetz erst ordentlich durchgeführt ſammengepjercht, in den elendesten Räumen auf Stroh kampiren. Leute ohne Sorge lassen und einfach zurückweisen? Im Packhause worden ist. Auch auf den Bahnhöfen in Bremen fanden sich dieselben Uebel- waren die Leute nur eine oder zwei Nächte untergebracht. Die stände. Der Norddeutsche Lloyd hätte sehr wohl Kenntniß haben Polizei hat sofort diese Unterbringung verboten und Dank dem müssen von dem großen Auswanderungsstrom, der im Anzuge Entgegenkommen des königlichen Eisenbahn- Bertiebsamts in
Staatssekretär von Bötticher: Die Schwierigkeiten des Gesetzes sind durchaus nicht unerträgliche gewesen, es
„ Ja, der Markgraf ist gar ein gestrenger Herr," demüthigt, erniedrigt, gepeinigt, mit Schmach bedeckt in den sagte der Henker. ,, Der Menzinger hat dran Händen des Henkers sehen. Roman aus der Zeit des großen Bauernfrieges von 1525. glauben müssen, wiewohl er des Markgrafen Dienstmann und wiewohl sein Weib, die Menzingerin, gar flehentlich Herr Florian und seine Freunde sich erkühnt, indem sie Da begriff sie erst das ungehenre Werk, dessen und kläglich für ihn gebeten, denn ein hoher Rath wollte unternahmen, das Volk von der Herrschsucht der Geschlechter, des Menzingers ledig sein. In Kizingen hat der Markgraf der Junker und römischen Pfaffen zu befreien. Agnes feunte im Augenblick nichts erwidern; die sechzig Bürgern die Augen ausstechen lassen; die hatten geviehische Behaglichkeit, mit der Meister Beit von der Beini- sagt, sie wollten ihn nicht mehr sehen ,. Sie seufzte, daß es gespenstisch von den Wänden widerhallte.
Leiter gestreckt dachte.
( 41. Fortsetzung.)
gung sprach, schnürte ihr die Kehle zu. Ein Schauder ging Agnes machte eine Bewegung des Abscheu's. dem Mädchen durch Mark und Bein, wenn sie sich vor den Na, Dir wird er die Augen nicht ausstechen", lachte" Oh", sprach sie leise, solch ein Werk kann nicht unter. Richtern, die so unbeweglich waren, wie die Buchstaben in Meister Veit.„ Gegen hübsche Mägdlein ist er bei Leibe gehen. Heut sind die Menschen noch aus gar so schlechtem ihrem Straffoder, entblößt auf die Folterbank oder auf die nicht so streng, wie gegen das aufrührerische Mannsvolk. Stoff; der lange Druck hat sie mürbe und schwach gemacht. Ich werd' ihm von Dir sprechen; sei zärtlich gegen ihn, Aber eine andere Zeit wird die Freiheit bringen. Dann Der Henker grinste und maß sie von oben bis unten dann hilft er Dir heraus!" mag man Deiner gedenken, mein edler Florian, der Du den mit einem Blick, wie der Kannibale sein Schlachtopfer beWofür haltet Ihr mich, daß Ihr mir so Schänd- Mitlebenden so weit voraus bist. Heut fegt Dich der Sturm schaut, bevor er dasselbe tödtet. liches und Schmachvolles zumuthet," zumuthet," sagte Agnes hinweg und Du fällst wie eine stolze Eiche. Du kannst Dich " Ja ja," fuhr Meister Veit fort, gestehe, das ist das entrüstet. nicht ducken wie die Feigen und die Schlechten, daß das UnBeste, dann magst Du mit einer gnädigen und gelinden " Na," meinte Meister Veit, dann werden auch einige wetter oben vorüberfährt. Mögest Du im freien Feld fallen, Strafe davon kommen, wie die bösen Weiber von Detwang, güldene Vögel in meine offene Hand fliegen." im ehrlichen Männerkampf, o Geliebter, auf daß der die man in's Narrenhaus gesperrt hat. Aber Deine Freunde, Henker Dein theures Haupt nicht berührt, wie er meinen die hat man ernsthaft am Schopf genommen. Leib nicht berühren soll!"
mit meinen Freunden gemacht?"
„ So wollt Ihr mich also auch verschachern?" sagte Agnes tonlos. Sie fand keine Worte mehr für eine solche Gemeinheit.
Was sagt Ihr?" fuhr Agnes auf. Was hat man Nun überleg Dir Alles noch mal," sagte der Henker, Na, damit Du es erfährst, will ich einmal eine Aus die Leiter mit dem gespickten Hasen hab' ich schon im nahme machen und es Dir erzählen; vielleicht wirst Du flug. Thurm."
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Die Nacht sank herab; früh ward es dunkel im Strafthurm und die Gefangene warf sich auf ihr ärmliches hartes Durch die schmale Lager. Sie schlief aber nicht ein. Thurmspalte sah sie draußen die Sterne am Himmel
Giebt's auf diesen Gestirnen auch so viel Elend, wie
Also der Markgraf Kasimir von Ansbach ist mit Heeresmacht Damit entfernte er sich schweigend und ließ die Ge- stehen. hier eingezogen, um die Aufrührer zu strafen. Da hat man fangene, die er zum Voraus mit seinen Drohungen gemartext, auf dieser armen Erde?" dachte sie. die Bürgerschaft auf dem Markt vor dem Rathhaus versammelt allein.
halb vermummt, eine
und die Missethäter herausgeholt aus dem Haufen. Denen Agnes war in einer unbeschreiblichen Stimmung. Die Sie schrack zusammen, denn die Schlüssel und Riegel Schmiedgaſſe iſt hinuntergeronnen wie ein rother Bach. Det bielt sie für eine bloße Brahlerei des Denters. Aber wie Mann in langem Mantel, hab ich dann die Köpfe abgeschlagen, daß das Blut die Sache mit dem Martgrafen nahm sie nicht so ernst; das der Kerlerpforte fuarrten, sie ging auf und herein trat ein Tag darauf, also gestern, hat man den Stefan von Menzingen, ein bebes riesenpostes Geſpenſt ſtand die Folter or Blendlaterne in der Hand. Agnes sprang erschreckt auf. dell Hauptpfarrer Doktor Deuſchlin, den blinden Merch ibr: bier jab sie teine Möglichkeit zum Entrinnen. Gelbst Der Anfömmling schlug den Mantel zurück, das Licht fiel und noch Ginige ans den Thürmen auf den Markt gebracht wenn sie gestehen wollte was gab es zu geſtehen? Die voll auf ein verlebtes eigenartiges Geficht und Agnes riß mie haben die Köpfe bran geben müssen. Der blinde trefflichen Stichter hätten sich mit dem, was sie white, nicht die Augen weit auf- das war ja der Markgraf Staſimir minch war gar ein trußiger Gesell; er hat nicht nieder begnügt und sie wäre der peinlichen Befragung nicht ent von Anspach, sie kannte ihn wohl, denn er war mehr als baien wollen und erst mit dem zweiten Streich hab' ich ihm been. The use the ant gut, daß die Folter Derri einmal im Kloſter geweſen. den Kopf vor die Füße gelegt." gangen. Sie wußte nur zu
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Entsetzlich!" schrie Agnes.
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Kunz Kreglinger bei ihr nicht Mittel zu einem Zweck, son- Er sah sie mit kalten, funkelnden Luchsaugen an. dern Selbstzweck war. Er wollte seine stolze Feindin ge- Meister Veit hatte also doch seinen Plan ausgeführt und