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Wählt Liste 1 Sozialdemokraten!

Cheberatung.

Seit einigen Jahren hat Berlin öffentliche städtische Stelten für Ehe- und Seruafberatung. Ist es Aufgabe der Kommune, bie Be­völkerung in Ehe und Segualfragen zu beraten, find folche Stellen nüglich oder find sie gar vom Stanbpunkt der Bevölkerungspolitik schädilih? Auch das find politische Fragen, und sie werden von den politischen Bartelen durchaus veridyleden beantwortet.

Die Rechtspartelen haben sich diesem Zweige der sozialen Hygiene gegenüber von vornherein ablehnend verhalten. Nachdem erst vor wenigen Jahren die ersten Stellen eröffnet wurden, haben die Deutschnationalen bereits jetzt beantragt, diese Beratung wieder einzustellen. Im Gegensatz dazu haben wir verlangt, daß die Stellen ausgebaut werden und daß die Geburtenregelung ausdrücklich in den Aufgabenkreis einbezogen wird. Mit dieser Formulierung ist gleichzeitig unjere Stellungnahme zu dem eigentlichen Streitpunili gekennzeichnet Die Ches und Sexualberatung hat, wie schon der Titel fagt, mannigfadhe Aufgaben. Chefandidaten sollen, die Mög­

Uchteit haben, sich auf

thre förperliche und geistige Eignung zur Ehe

und Fortpflanzung unterfuchen zu lassen. Wo Schwierigkeiten in der Ehe auftreten oder Ledige unter feguellen Röten leiben, foll Auf­flärung und fachverständiger Rat estellt werden. Die allerhäufigsten Schwierigkeiten sind aber verursacht durch die Furcht vor dem Kindel Ob das begrüßenswert oder bedauerlich ist, ob man es als Zeichen der Genußsucht oder des Verantwortungsgefühls deuten will, jedenfalls ist es Tatsache und durch sittliche Entrüstung nicht aus der Welt zu schaffen. Wie ein roter Faden durchzieht das Leben der Proletarlerfrau die Furcht vor immer wiederkehrenden Schwangerschaften, vor der Geburt von Kindern, die sie nicht ernähren form, und vor Abtreibungen, zu denen sie sich aus Ber­welffung entschließt. Zwischen der Angit vor dem Geschlechtsverkehr mit feinen Folgen und der Liebe zum Manne wird Lebensglück und Gesundheit unendlich vieler Frauen zerrieben! Geht der Eheberater den Konflikten nach, so findet er nur zu oft, daß der seelischen Ent­frembung die feguelle Entfrembung vorangegangen

regelung in irgendeiner Form wird in allen Kreifen getrieben. Es merden nur häufig gesundheitsschädliche und unwirt fame Mittel angewandt, oder es wird die schlechteste Form der Geburtenregelung gewählt, die Abtreibing. Die Cheberatung foll

in etffer Cinie der Abtreibungsfeuche entgegenwolefen und auch der unbemittelten Bevölkerung die ärztlich erprobten Ber­fahren zugänglich niachen, die die Begüterten felt fangem mit Hilfe ber Hausärzte anwenden.

Die Kommunisten stellen in Deutschland sehr weltgehende For derungen. Sie verlangen sogar vom Berliner Magistrat, daß der 218 des Retchsgesetzes aufgehoben wird und ble städtischen Steffen Abtreibungen vornehment In Rußland wird bagegen nach dem Berichte tommunistischer Aerzte fetue Bropaganda für Schuh mittel gemacht. In dem berühmten 5- Jahr- Brogramm ist eine Be völkerungszunahme um 17 Millonen Menschen vorgefehent

Auch auf diesem Gebiet ist ble Sozialdemokratische Partei ble einzige, die für die Intereffen des Proletariats eintritt, auch über diese Fragen wird der Ausgang der Wahl am 17. November ent Schelten. Darum gehört die Stimme jeder Frau der Sazlafdemo­teatischen Bartel! Dr. Käthe Frankenthal,

Unser Glaube.

Der neue Glaube heißt Sozialismus. Sozialismus ist das Evan­gellum der Armen unserer Zelf. Man versuche einmal, diesen Glauben aus dem Dasein eines Arbeiters wegzudenfen. Was von ihm übrig bleibt, wäre nicht viel mehr als eine lebende Maschine.

Ohne die Hoffnang des Sozialismus fönnte es für den bewußten Proletarier im Grunde nur zwel Answege geben: Tlerhelf oder Selbstmord. Was hälf die Seele unferer Frauen im Schraubsfo des Alltags, was den Willen unserer Jugend unter dem Mühlstein der Arbeitslofigtelf aufrecht, als der Glaube an die Neugestaltung Bebel der Welt, die wir Sozialismus nennen.

ist, diese aber nur bedingt war durch die Angst vor unerwünschten Kommt zu den

Schwangerschaften und durch lnfenntnis der Mittel, sich dagegen zu Schützen.

Diese Unwissenhelf verschuldet die Ungit

Frauenkundgebungen

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9. Kreis Wilmersdorf. Sonntag, 10. November, 17 6t 19 Uhr, Film- und Bortragsabend im Freiherr vom- Stein- Lyzeum, Belmarische Str. Borführung des Films, frele Fahrt". Ansprache der Rekha tagsabgeordneten Klara Bohm- Schuch. Kreis.( Tempelhof . Mariendorf , Marienfelde . Lichtenrade .) Dienstag, 12. November, 19% Uhe in der Aula des Gymnaflums Tempelhof, Kalferin­Augusta- Straße: Deffentliche Frauenfundgebung. Referentin Frau Stadträtin Klara Beyl. Kreis Prenzlauer Berg , Donnerstag, 14. November, 20 Uhr, in der Schulaula Berlin N., Gleimstr. 49. Film- und Vortragsabend Die da unten."( 3llfe Film.) Ansprache der Reichstagsabgeordneten Klara Bohm- Schuch.

vor dem Cheleben, sie treibt den Mann der Prostitution in die Arme und macht aus der febensfrohen Famillenmutter eine verbitterte und unbefriedigte Fraut Diese Unwissenheit macht aus der großen Zahl von naverheirateten geschlechtsreifen und gefunden Menschen mit normalen Bedürfnissen Neurotifer, sie führt zu Jrrwegen des Ge­schlechtslebens, da der natürliche Verkehr wegen der Folgen gefürchtet 13. mird. Clue Ebeberatung fann an diesen Fragen nicht vorbelgehen. Die Menschen, die in ihrer Not Anfklärung und Hilfe suchen, müßten es wole einen hohn empfinden, wenn der Eheberater stattdessen einen Bortrag über bevölkerungspolitische Fragen und nationale Bfilchten hatten wolltel Bor turzem verlangten die Bürger- 4. lichen in einem Bezirke, daß bei der Eheberatung der Geistliche in folchen Fragen herangezogen wird. Bei folchem Borschlage tömte man beinahe fromm werden und in den Ruf ausbrechen: Das ver­hlite Gottt Es gibt Frauen genug, die sich beim Gegtlichen aus­weinen und mit dem Rate nach Hause gehen, ihr Kreuz in Geduld zu tragen. Das sind aber nicht diejenigen, die ihr Recht auf Lebens. 14. Kreis Neukölln. Donnerstag, 14. November, glück erkannt und den Weg zur Eheberatung gefunden haben. Es heißt übrigens den Einfluß der Cheberatung überschägen, wenn man glaubt, le tonne wirklich die Geburtenziffer herabdrücken. Geburten­

19% Uhr, im Saalbau Neukölln, Bergstr. 147, Flim und Vortragsabend. Ansprache des Stabtrates

Karl Schneider.

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Anmeldungen

zur Sozialdemokratischen Partei werden entgegengenommen und Auskunft wird erteilt im Frauensekretariat des Bezirksververbandes Berlin der Sozial­

demokratischen Partel Deutschlands , Berlin SW 8, Lindenstraße 3, 2. Hof, 2 Treppen, Zimmer 4. Geschäftszeit: 9 bis 17 Uhr, Sonnabends: 9 bis 13 Uhr.