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Nützliche Zeugungs Unfähigkeit.

Sterilisation and Straigesek.

Beträchtliches Aufsehen erregte türzlich der Fall des Professors Schmerz, eines Grazer Chirurger, der nach eigenem ichmerztojen Verfahren Hunderte von Männern aus dein Proletariat unfruchtbar gemacht hatte. Natürlich auf deren eigenen Wunsch, da weltere Nach tommenschaft chnen weder aus finanzieller noch eugenischen Gründen verantwortbar zu sein schien. Meist handelte es sich um arme Fa. milienvoter nut zahlreichen Kindern zum Teil auch um krante. Wie nicht anders zu erwarten. wurde Profeffor Schmerz, eln Sozia­list und Menschenfreund, der nachweisbar ohne finanzielle Ausbeu tung der Patienten die Eingriffe vollzogen hatte, von der öfter. reichischen Klaffenjuftig mit einer Geldstrafe von 15 000 Shilling wegen leichter Körperbeschädigung" für sein wirken belohnt" und aus seiner Standesvereinigung ausgeschlossen.

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Wie die Dinge strafrechtlich in Deutschland liegen, darüber informiert ein Aufich von Oberreichsanwelt a. D. Dr. Ever mayer in ber von Adele Schreiber herausgegebenen Zeit, fchrift Mutter und Kinderland" Danach ist der sterilisierende Arzt nur dann vor Strafe wegen vorfäglicher rechtswidriger Körperver legung geschügt wenn der Eingriff aus rein medizinischen

Schmerz ben großen Vorzug, baß der Eingriff wleber rädgångfa zu machen ist und die Wiedergutmachung etwaiger Fehler oder die Anpassung an geänderte Verhältnisse jederzeit möglich ist. Grund­fäglich wäre zu den auch von Ebermayer geteilten Bedenten gegen die Zwangssterillsation zu sagen, daß bei der Unsicherheit unserer Erblichkeitsforschung zwar einzelne Mißgriffe möglich find, daß aber u. E. ein nichtgezeugter Normaler tausend nichtgezeugte Minber wertige mehr als aufwiegt. Hedwig Schwarz.

Ein Alphabet der Küche.

Unter diesem Titel ist im Berlag Ullstein( 266 Seiten, Preis 5 M.) ein Kochbuch erschienen, bas nicht nur einfache und kompil alertere Koch- und Badrezepte enthält, sondern feber jungen Haus frau, die vielleicht aus ihrem Beruf plöglich in die Küche gestellt wird, wertvolle Grundregeln gibt, von denen aus sie sich schnell in Wenn auch die meisten unserer Leserinnen mit Bedauern feststellen werden, daß fle nach den vielen Rezepten nur weniges wirklich herstellen fömmen, weil der magere Geldbeutel hier enge Grenzen zieht, so sind doch reichlich Anregungen gegeben, nach denen jede das für sie passende aussuchen kann.

das ihr ungewohnte Handwerk finden tann.

Th.

Frau E. Nietlispach hat brei Rochbücher( 200 Mittag­

Gründen und mit Einwilt gung des Patienten gefchleht.essen, Preis 4,80 M.; Kalte Küche 3,80 M.; Gerichte mit

In allen anderen Fällen, also im Falle der Zwang sterilisation von Minderwertigen und Verbrechern, ferner bei der Sterilisation aus lozialen oder eugenischen Gründen mit Einwilligung des Battenten, fieht der Arzt sich der Gefahr ausgesetzt.

wegen vorsätzlicher schwerer Körperverlegung angeklagt zu werden.

Schon vor einigen Jahren haben die sächsischen Ministerien des Schon vor einigen Jahren haben be fächsischen Ministerien des Innern und der Juftig einen Geschentwurf an das Reichsjuftiamint. fterium geleitet, nach dem die Sterilisation von Epileptifern, Geistes. tranten, Anlageverbrechern usw. ftraffrei bleiben foll. wenn die Be. treffenden felbst ihre Einwilligung zu dem Eingriff geben. Inter gewiffen Sicherungen foll auch die Swangefterisation folcher Ber fonen im Notfalle erlaubt sein. Dei Entwurf lehnt sich an das nord. amerikanische Borbild, we in einer Reihe von Staaten der Union bereits seit Jahren die Zwangsftecilliation besteht. Auch i Satsen felbst hat man bereits prattis be Erfahrungen mit der Frühma tion von schwachsinnigen Jugendlichen gemacht. Ein dem sächsischen Entwurf entsprechendes Gefe ist im vorigen Jahre in Dänemart in Kraft getreten.

Nach dem Entwurf des neuen Strafgesetzbuches, der dem Strafrechtsausschuß des Reichstags corliegt, wird biz ftimmung fallen, daß ein aus medizinischen Gründen zu Heilzwerken gemachter Eingriff. fofern er der Uebung eines gewissenhaften Arztes entspricht, unter den Begriff der Körperverlegung fällt, einerlei. ob er mit oder ohne den Willen des Battenten gemacht worden ist. Es wird im letzteren Falle nur noch eine Bestrafung wegen eigenmäch tiger Heilbehandlung möglich sein. Danach würde also in Zukunft auch der Arzt, der gegen den Willen bes Patienten oder der Batten tin eine Sterilliation aus medizinischen Grürden zu Hellzweden vornimmt, nur noch wegen eigenmächtiger Heilbehandlung zu be langen fein Bei Einwilligung wird er straffrei bleiben wie bisher. In einem weiteren Paragraphen ist vorgefeben, daß auch ein Ein­griff. der nicht aus medizinischen Gründen notwendig ist, ftraffret bleibt. wenn der Batient einwilligt und der Eingriff nicht gegen die guten Sitten verstößt Man wollte damit den Aerzten die Möglich leit geben, arme. leldende Menschen von der ihnen zur Qual ge­wordenen Zeugungs- und Gebärfäbigfeit zu befreien, bagegen den Mißbrauch der straffreien Sterilisatior durch genußfüchtige Lebe. bamen und Lebemänner verhindern. Diefer Baragraph ist leboch. well offenbar zu vernünftig und dem fapitalistischen Klassenintereffe widersprechend, in erster Lesung gestrichen worden. Bleibt der Aus. Schuß bei seiner reaktionären Stellungnahme, so werden die be treffenden Parteien sich vor dem Reichstagsplenum und damit

dodvor ber Bollegesamtheit zu verantworten haben.

Etern, 100 Abendplatten, 1,80 M.; Deutsches Berlagshaus Bong u. Co., Berlin 57) herausgegeben. Sie enthalten eine Fülle von neuen Rochanweisungen, die, burch reichliche Bunttafeln anschaulich gemacht, der Frau Anregung geben, ihren Mittags- oder Abendtisch recht abwechslungsreich zu gestalten, und nicht nur ben Magen, sondern durch die vielseitige und geschmackvolle Art der Garnierung auch das Auge zu erfreuen. Selbst Frauen, denen nur wenige Mittel zur Herstellung schmackhafter Speisen zur Verfügung stehen, werden viele gute und neue Bubereitungsarten der Gerichte finden. Gs.

Ein Schildbürgermeisterfireich gegen Frauen! Zu blejem Artikel in der

Frauenstimme" vom 30. Januar

schreibt uns Stadtrat Genosse än chen- Guben: Das Schlesische Städtchen" Guben zählt 44 000 Einwohner, hat noch nie zu Schlesien gehört, sondern seit felner Zugehörigkeit zu Preußen( 1815) zur Provinz Brandenburg . Die Fürsorge ist weder von einem sozialgesinnten Bürgermeister, noch von den Fürsorgerinnen aufgebaut, sondern ist das Produtt tollettiver Be Beratungen und Verständigung aller der Personen, die an dem Aufbau einer gut arbeitenden sozialen Fürsorge Interesse hatten. Die Be hauptung, daß die ganze Arbeit einschließlich der Lettung der Behörde von weiblichen Beamten getragen wurde, ist falsch. Richtig ist, daß infolge einer verwaltungstechnischen Maßnahme ble leitende Fürsorgerin( nicht Oberfürforgerin) zum 1. Ottober 1929 fündigte. unseres Erachtens aber wohl hauptsächlich deswegen, well fle für diesen Termin bereits eine andere Stellung in Aussicht hatte, Weitere vier Fürsorgerinnen fündigten nun ebenfalls zum 1. Dt. tober nicht mit der Begründung: well thnen der neue Bürgers meister nicht geflel", denn dieser ist bereits seit 1924 im Dienst, jon bern weil jie glaubten, auf den neuen Amtsleiter einen Druck ause üben zu fönnen und weil sie annahmen, daß die Verfügungen ber Verwaltung infolge ihrer Kündigung zurückgenommen würden. Die Einwendungen gegen die Verfügung, daß Generalien und Pers fonallen auch der Bezirtsfürsorge vom Amtsleiter bearbeitet werden, wurde aber nicht zurüdgenommen, sondern die frej gewordenen Stellen ausgeschrieben und aus der großen Zahl der Bewerberinnen diejenigen gemählt, die geeignet erschienen, bie Arbeit der Fürsorgerinnen fortzuführen. Die soziale Arbeit im Stadtbezirk Guben wird also in genau berselben Welse, wie feit zehn Jahren, nur mit anderen weiblichen Arbeitsträften welter. geart. Daß bas stille Stäbfchen nun seine Sensation haben sollte bes wegen, weil in der Zeitschrift Soziale Arbeit und in Tagess geitungen die Dinge anders dargestellt werden, bilden sich nur ble Interessenten, d. h. zwei oder drei der abgegangenen Fürsorgerinnen und wohl noch jemand, der verärgert im Schatten steht, ein. Die ganze Angelegenheit hat mit der Stellung der Verwaltung für oder gegen Frauenarbeit nicht das Geringste zu tun.

Im übrigen scheint Oberreichsanwalt Ebermayer den Einfluß des positiven Rechts auf den taftlichen Lauf der Dinge zu über­fchäßen. Wo tein täger ist da ist tein Richter. Wer sich heute aus irgendwelchen Gründen den Eingriff stillschweigend machen läßt. Der bleibt durch den Staatsanwalt unbeheiligt Er zabit nur dem rat. ganz entsprechend dem Abtreibungseingriff, noch eine Risiko­prämie für alle Fälle darauf. Aber auch unmittelbar unter den 1 Augen des Gesetzes, nämlich im städtischen Krankenhaus zu Frant furt a. M., werden auf Initiative des Bundes für Mutterschus unb feiner verdienstvollen Mitarbeiterin, der Stadtärztin Dr. Hertha Riefe, geplagte, mit Kindersenen hinreichend verforate Proletarier frauen fterilistert, ohne daß die Justiz bicher das Rechtsgut ihrer Gebärfähigkeit, auf das sie selbst durchaus telnen Bert mehr legen, zu schüßen sich gemüßigt fühlte.

Steriliflerie Perfonen behalten thre geschlechtliche Empfindungs­fähigtelf im vollen Umfange.

Der Eingriff ist bel ben Männern leichter und ungefährlicher als bei den Frauen Die Männer sind also in der Lage, der Frau die Lasten und Schmerzen der Fortpflanzungsfunktionen und was damit zusammenhängt, wenigstens in diesem einen Bunfte abzunehmen. Außerdem hat die auf Männer angewandte Methode des Brofessor

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Kindergeist.

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Hansel zanft sich ständig mit Fräulein Lisa, unserer hübschen zwanzigjährigen Hausgehilfin, der er absolut teine Autorität zuertennen will. Uebrigens ja: Er weiß, daß Fräulein Lisa einen Freund" hat, der ste manchmal abholt und faßt diese Angelegenhelf natürlich als eine Freundschaft auf, wie er sie auch aus dem Kinder haus fennt. Er ist da ja auch Marions Freund! Also manchmal braucht er aber Fräulein Lisa, wenigstens möchte er immer noch gewisse fleine Dienste von ihr in Anspruch nehmen. Also tommt er neulich zu Fräulein Lisa: Bitte, machen Sie mir doch die Hosen zul Die ist aber böse auf ihn und schilt: Ich mach dir überhaupt nicht mehr die Hosen zu, das fannst du längst allein und du bist mie überhaupt viel zu ungezogen!" Hans sieht sie vorwurfsvoll an und bricht dann in die vernichtenden Worte aus: Aber ihrem Freund, ben machen Sie sie zu... 1"