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fleibung, etwa 6 Millierin für Hausrat und ebenfalls 6 Millarded Ein Betriebsrat über Doppelverdiener.
für sonstigen Hausbedarf. Diese. 40 Milliarden Mark rechnet man zur Haushaltausgabe ber Frau während( man Miete, Steuern, Berkehrse und Kulturbedarfsausgaben sowie Genußmittel, wie z. B. Tabaf, Bigarren und Zigaretten( die hübsche Summe von 3 Mil liarden Mort wird pro Jahr in die Luft verpasst!) zum Ausgaben etat des Mannes zählt. Belche Macht über ben arti fönnte in den Händen der Frauen liegen, wenn fie verständen, fle genossenschaftlich auszuüben!
Wir erhalten folgende Zuschrift:
Zunahme oder Abnahme der Frauenarbeit durch zu vermeiden, um die wirtschaftlichen Grundlagen der zur Ent
die Rationalisierung?
3m folgenden möchte ich als Betriebsrat zu der im Borwärts angeschnittenen Frage der Frauenarbeit Stellung nehmen. Ich bin in der AGG. Treptow beschäftigt. Gerabe mir haben in der jetzigen Krise große Entlassungen von Frauen und Mädchen vornehmen müfen. Dabei spielte die Frage der Doppelverdiener eine große Rolle, Welche Stellung sollten wir als Betriebsvertretung dazu einnehmen? Es ist logisch, daß wir uns dabei, um unbillige Härten laffung Rommenden kümmern mußten. Und da mußten wir, ob mir wollten oder nicht, zu der Maßnahme tommen, verheiratete Ist mit Einführung der Rationalisierung die Frauenarbeit ge Frauen, deren Männer in Arbeit stehen, also fogenannte Doppelwachsen? Hat man nicht genug Beispiele gesehen, wo gelernte Ar- eristenzen, zur Entlassung zu bringen. Warum tamen wir zu beiter ihren Play ungelernten jungen Mädchen einräumen mußten? diefer Maßnahme? Nicht darum, weil wir des Glaubens find, daß Führt man nicht sogar einen Teil der Arbeitslosigkeit gerade auf eine durch diese Regelung die Erwerbslosigkeit aus der Welt geschafft folche Verdrängung gelernter männlicher Kräfte durch billige un werben tönnte, sondern einzig und allein derum, weil wir der gelernte Frauen zurück? Zur Beantwortung dieser wichtigen Fragen Auffaffung sind, daß in den Zeilen schwerer Krise unsere Arbeit legt noch taum Material vor. Auf einer Funktionärinnentonferenz darauf gerichtet sein muß, soweit es in unseren Kräften steht, jedem des österreichischen Bundes der freien Gewertschaften gab Johann eine bescheidene Eriftenz zu sichern. Darüber wird es doch feinen Janecet darüber sehr aufschlußreiches neues Material aus der Zweifel geben, daß die wirtschaftliche Grundlage einer verheirateten Metallindustrie. 3mar betonte auch er, daß durch die fortgesetzte Frau, deren Mann in Arbeit steht, gesicherter ist, als die einer Zerlegung des Arbeitsprozesses in Teilarbeiten Männer überflüssig ledigen bei fremden Leuten wohnenden Frau oder Witwe ufw. werden, so daß&. B. in der Elektroindustrie Arbeiten, bie sonst von Betrachten wir mal das Problem von einer anderen Seite. hochqualifizierten Mechanitern ausgeführt wurben, so zerlegi feien, Würden wir uns nicht von der oben geschilderten Auffassung leiten baß an der Stelle des einen Mechaniters heute 10-20 Frauen lassen, würden wir wahllos, ohne Brüfung der wirtschaftlichen stehen! Aber im allgemeinen wirtt sich die Rationali. Grundlage die Entlaffungen über uns ergehen laffen, so würde die lierung ebenso start gegen die Frauenarbeit erste Folge ein Ueberstürmen der Arbeitsgerichte jein. Aber ganz aus. So waren in der Glühlampenindustrie unmittelbar nach dem abgesehen davon, man fann der Auffassung sein, daß uns das gar Krieg 4000 Arbeiterinnen beschäftigt, heute sind es 1600. Aber ihre nicht zu fümmern braucht, so würde die größte Gefahr für uns auf Produktion entspricht einem Stand von 6000! Es genügt also ein fohnpolitischem Gebiet erwachsen; denn es wird doch jedem Biertel der Arbeiterinnen zur gleichen Produktion. Die Mehrzahl ber klar sein, daß wirtschaftlich Schwache, durch lange Arbeitslosigkeit gelernten Arbeiterinnen ist durch die Maschine verdrängt worden, am Rande des Elends Stehende viel eher sich zu Lohnbrüdern an der heute eine in einer halben Stunde angelernie Hilfsarbeiterin vom Unternehmer gebrauchen lassen würden, als wirtschaftlich figt. Das Bild wird ganz deutlich durch die Gegenüberstellung von Stärtere, also in diesem Falle verheiratete Frauen. Aber benten Arbeiterinnen und Produktion in einer großen Fabri!: mir auch noch daran, daß viele Broletariermädel und Frauen, ge zwungen durch die Not, ihren Körper verkaufen müßten. Also der Prostitution verfallen würden. Wir glauben, das find alles Gründe, die unsere Stellungnahme rechtfertigen. Gemiß verfennen wir nicht, daß bei Familien, wo beide Ehegatten arbeiten, die Ent laffung der Frau gewisse härten mit sich bringt. Teils daburch. daß fie gezwungen find, thren Lebensstandard herabzusehen oder wichtige Anschaffungen unterbleiben müssen und anderes mehr. Aber find benn diese Härten jo furchtbar, als daß sie nicht vorübergehend getragen werden können? Die wirtschaftliche Existenz wird dadurch mirtlich untergraben. Man tomme uns nicht damit, daß wir dadurch die Gleichberechtigung der Frau beeinträchtigen. Die Gleich berechtigung der Frau ist da, zu Hunderttausenden arbeiten sie in den Betrieben, Büros, Schulter an Schulfer mit ihren männlichen Kollegen, zu allen Berufen und Aemtern stehen ihnen die Wege
1922( 1000 Arbeiterinnen)
1923( 858
1926( 453
1927( 239
1929( 132
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2,88 Lampen pro reiterin. 4,59
6,31
7,28 . 11,93
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Mit anderen Worten: Die Produktion hat sich vervierfacht die Zahl der Arbeiterinnen ist auf ein Biertel zusammengeschrumpft Die Berdienste sind un 60 Proz. gestiegen, die Leistungen aber um 400 Broz.! Von einer einseitigen Berdrängung der Männer durch die Frauen infolge der Rationalisierung fann also nicht die Rebe fein.
Abendschichten für verheiratete Franen.
Man hat in einigen Betrieben eine äußerlich ganz fogial aus fehende Einrichtung getroffen: die Einrichtung einer vertürzten Aroffen. Das, was oben vertreten wird, ist nicht eine Beeinträchtigung beitsschicht für Frauen von 4 Uhr nachmittags bis 10 Uhr abends. Aber wie mag der Arbeitstag einer solchen Frau aussehen? Von 6 Uhr morgens bis 4 Uhr nachmittags wird sie der Haushalt und Die Kinder beanspruchen und der Mann sieht erst am Abend eine von 14-16stündigem Arbeitstag todmüde Frau wieder.
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Kinder, die verdienen müssen.
Die Stadt Altenburg in Thüringen , eine Mittelstadt von 43 000 Einwohnern mit nicht ausgesprochen industriellem Charakter, hat eine Erhebung über Kinderarbeit vorgenommen. Dabei zeigte fich, daß im Jahre 1929 von insgesamt 4698 Kindern der Altenburger Volksschulen 562 arbeiteten, also fast jedes achte Kind! Davon waren allein 107 Knaben und 92 Mädchen unter 10 Jahren! Die Arbeiten bestanden in Aufwartungen, Botengängen, Beitungen austragen, landwirtschaftlicher Mitarbeit, Bälle auflesen und Kegel auffeßen, Kinder warten, Waren austragen usw. Gine traurige Statistik!
Die Kriegsfinder.
Das Bezirksberufsamt Berlin- Südost hat Dstern 1928 zum Schulentlassungstermin an 4768 Schulentlassenen festgestellt, daß sich unter ihnen 642 Waisen befanden, davon 204 Baterschaftswaisen durch den Krieg. Am gleichen Tag nahm das Landesberufsamt Echöne berg dieselbe Zählung an 462 aus Hilfsschulen zur Entlassung gekommenen geistig und körperlich behinderten Schülern vor; von ihnen waren 140 Waisen. Während also unter den Kindern der Normalschulen jedes siebente Kind Waise war, hatte in den Hilfsschulen jedes dritte Rinb teinen Bater! Unb wie mird es in den nächsten Jahren aussehen? Denn während 1928 noch rund 1 200 000 Jugendliche das 15. Lebensjahr vollendeten, werden es 1930 nur noch rund 940 000 und 1932 nur noch 625 000 fein!
S. S.
ber Gleichberechtigung, sondern eine Maßnahme, geboren aus der Not der Zeit und getragen von dem Willen, zu versuchen, soweit es uns möglich ist, sie zu lindern. Rein vernünftiger Mensch wird in Zeiten guter Konjunktur derartige Maßnahmen propagieren, aber folange wir eben noch im tapitalistischen Staat leben und wir felbft noch nicht die Kraft befißen, die Dinge zu meistern, werden wir uns mit den Berhältnissen auseinandersehen müssen und dabel versuchen, das Beste herauszuholen."
Kindergeist.
Klein- Eva in der Badewanne, drei Jahre alt, wird von der Mutter am ganzen Körper eingeseift. Sie hebt ein rundes Beinchen aus dem Wasser und bittet: Mutti, nun hast du mir ein Seifenleidchen angezogen, mach mir doch auch noch Seifenstrümpfe." Ein Weilchen später, als das Waffer gurgelnd abfließt, Hammert sie sich schreiend und angstzitternd an den dem Abflußloch entgegengejekten Rand der Badewanne: Huh, ich hab sone Angst, ich lauf mit ab!"
Erwachsenenerziehung. Die Mutter hält mit bem Brüderchen in der Kinderkarre einen Augenblick auf den Straßenbahnschienen, weit und breit ist teine Bahn zu sehen. Doch Eva ruft strafend vom sicheren Bürgersteig aus:„ Mama, wie oft hab ich dir gesagt, du follit nicht auf den Schienen stehenbletten, aber du fannst natürlich
wieder nicht hören!"
Der Schlager. Zur Radiotanzmusik stept Eva im Tangoschritt und singt begeistert mit: Schöner Gigolo, armer Gigolo." Plölich hält sie nachdenklich inne und fragt:„ Mama, warum sind das eigentlich zwei Gigolos?"
eine neue Buppe bekommen, die natürlich von außen und innen Der Wehlun- Stoff". Unsere Vierjährige hatte zu Weihnachten gründlichst untersucht wird. Büppchen hat im Bäuchle„ Holz. federn, die aussehen wie Sauertraut"( Holzwolle) und eine Müge aus Wehtun- Stoff"( Mull- Verbandmull).
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