Hilfe einer Jugendberatungsstelle, vom erzwungenen Kirchenbesuch Weg an ihr finden, dann ist daran oft genug die Erziehung ihrer frelmacht, das Bewußtsein lebt, daß
über der Familie noch eine Instanz fleht, die in der Jugend von heute den Staatsbürger von morgen fügt.
Kinderjahre Jchuld, die in ihnen den Glauben groß 30g:„ Es fümmert sich ja doch keiner um den anderen." Wer aber schon mit dem Bewußtsein groß wird, Rechte in einer Gemeinschaft zu haben und ihren Schuh zu genießen, wird ihr auch williger Das uns durch Erziehung eingeimpfte Gefühl unferer Richtigkeit und freudiger dienen, an ihrem Schicksal Anteil netpnen und fle, und Wehrlosigkeit hat uns im Lebenstampf nicht tüchtiger gemacht, wenn nötig, umgestalten helfen. Und derfelbe Staat wird ihm nicht und mancher von uns ist dieses Minderwertigkeitsgefühl Zeit feines der große, allmächtige Göte fein, fondern eine Gemeinschaft, von Lebens. nicht mehr losgeworden, und wenn viele Menschen troh| deren Gestaltung fein eigenes Wohl und Wehe ostmals abhängig ist, Rose Ewald, Ihrer Sehnsucht nach Gemeinschaft doch einfam bleiben und feinen
Frauenarbeit im Ausland.
Huf dem Traftor in Sowjetrußland. Neder die Berteilung der weiblichen Arbeitskraft in Rußland gibt ein Bericht der Beratungen der staatlichen Blankommission intereffanten Aufschluß. Abgesehen von der Landwirtschaft ist das Arbeitsgebiet der Frau auf eine geringe Zahl von Gewerbezweigen beschränkt. Der höchste Prozentsatz berufstätiger Frauen findet sich bei den Angestellten von Behörden, in der Industrie ist Der Anteil der Frauen 28 Proz. start, im Handel 19 Proz., im Bertehr 8 Proz, aber dieser als unzureichend" betrachtete Anteil der Frauenarbeit soll gegen Ende des Fünfjahrplans eine bedeutende Eteigerung erfahren. Denn vor allem soll der unzulänglichen Borbildung der Frauen durch eine beschleunigte Ausbildung geSteuert werden. So hofft man bis 1932 anderthalb Millionen Frauen zu Lenfern von Trattoren auszubilden. Das Schlußbild des Eisensteinschen Films ,, Die Generallinie" mit der lachenden lederbefleideten Bäuerin auf dem Trattor verfinnbildlicht diese Bufunftspläne. Dem verheißungsvollen Ausblick des Berichts:„ Das Arbeitskommiffarlat und die staatliche Plantommifflon haben neuerdings den Verfuch gemacht, das Problem der Frauenarbeit in der Sowjetunion einer endgültigen Löfung entgegenzuführen", wird man Im Intereffe aller arbeitenden Frauen der Welt gespannt. entgegenschen.
-
-
Auch im bäuerlich- wohlhabenden Holland wächst die Zahl der erwerbstätigen Frauen. Wenn auch noch nicht wie in Deutschland Jede dritte Frau, Jo ist doch bereits mehr als jede fünfte hol= Jändische Frau erwerbstätig, und zwar stedt charatte. ristischerweise ihr Hauptantei! ein Drittel als Hilfskraft im Haushalt, ein Biertel von ihnen arbeitet in der Industrie, ein Sechstel in der Landwirtschaft, ein Zehntel im Handel und je ein Zwanzigstel in Verwaltung und Unterricht. Aus diefem geringen Anteil der Frau in der Wirtschaft eines noch etwas patriarchalisch oder vielmehr matriarchalisch regierten Land erklären fich auch die zum Teil erschreckend niedrigen Frauenlöhne. So verdient 8. B. eine Berkäuferin in Amsterdam im Durchschnitt 746, Gulden im Jahr ( also eiwa rund 110 M. im Monat) und Holland ist teuer! Ein Gegenstück zu dieser noch langsamen Entwicklung der Frauenarbeit ist die in Amsterdam erfolgte Gründung der ersten weib. lichen Bant, die vom Lehrling bis zum Belter nur Frauen befchäftigt. Diefe Holländische Frauenbant, ein selbständiger Zweig der Rotterdamschen Bankvereinigung, zählt auch in der Hauptlache eine Er Frauen mit eigenem Vermögen zu ihren Kundinnen.scheinung, die im reichen und Jahrhundertelang vor Krieg bewahrten Holland nicht felten zu fein scheint.
-
-
Die Schweizer Heimarbeit geht zurück. Die Rolle der Heimarbeit ist in der wirtschaftligen Entwidlung der letzten Jahrzehnte start zurückgegangen, damit hat sich auch vor allem die Zahl der Heimarbeiterinnen vermindert, denn in der Heimarbeit dominiert die Frauenarbeit ganz überwiegend. Hier wie auch in der abnehmenden Zahl der weiblichen Hausangestellten zeigt fich deutlich eine Um[ chichtung innerhalb der Frauenarbeit, die meist nicht genügend berücksichtigt wird. Denn die starke Ausdehnung der Frauenarbeit in andern gewerblichen Berufen erklärt sich nicht nur aus der anwachsenden Schar erwerbstätiger Frauen überhaupt, sondern auch aus der der Abwanderung arbeitender Frauen von Heimarbeit und häuslichen Diensten. ( Auch die Altersverschiebung spielt hier eine Rolle, es gibt heute im Berhältnis wefentlich mehr Frauen in erwerbsfähigem Alter als vor dem Kriege.) Interessantes neues Material zum Rilagang der Heimarbeit in der Schweiz bisher ein typisches Heimarbeitsland" bringt die Monatsfchrift des Schweizerischen Gewerf. schaftsbundes( Maiheft 1930). Danach ist in der Schweiz die Zahl der Heimarbeiter von 52 000 im Jahre 1901 auf 34 000 im Jahre 1929 aurud gegangen, während sich gleichzeitig die Fabrik. arbeiterschaft im selben Zeitraum um 70 Pro3. vermehrt hat. Auf
-
100 Fabrifarbeiter famen im Jahre 1921 22 Heimarbeiter, 1929 da gegen nur noch 8. Leider teilt diese Statiftit nicht nach Männern und Frauen, aber man erkennt aus den Zahlen der Bekleidungsindustrie noch das Hauptreservoir der Heimarbeit .-, daß 3. B. bei der Fabrikation von Leibwäsche auf 100 Fabrikarbeiter heute nur noch 44 Heimarbeiter fommen( 1901; 78), bel Stickerel nur noch 18, während 1901 hier auf 100 Fabrifarbeiter jogar 125 Heimarbeiter entfielen, das heißt also, daß damals bedeutend mehr in Heimarbeit als in der Fabrif geftidt wurde, während man heute diese Arbeit zu pier Fünfteln in die Fabrik übernommen hat. Gerade diese Zahlen wird man wohl in der Hauptfache auf das Konto weiblicher Arbeit
fetzen müssen.
Eine Frauenfommission der belgischen Gewerf
schaften.
-
Auf Grund der wachsenden Beteiligung der Arbeiterinnen on der Gemertschaftsbewegung in Belgien eine nicht in allen Ländern zu beobachtende Tatsache!- hat die belgische Gewerkschaftstommiffion jetzt einen befonderen Frauenausschuß eingefeht, deffen Aufgaben denjenigen des Frauenausschusses des Internationalen Gewerkschaftsbundes entsprechen. Er wird sich nicht nur mit der Berbetätigkeit beschäftigen, sondern auch an allen Fragen der Sozialpolitik mitarbeiten.
Der Anteil der Frauen im Internationalen Gewerf schaftsbund.
Wieviel Frauen sind in einem Land erwerbstätig
-
und wievlet von ihnen find gewerkschaftlich organisiert? Wenn man vergleicht, daß im Durchschnitt gerechnet in den induftriell entwickelten Ländern ein Drittel bis ein Biertel aller Arbeitnehmer Frauen find, dann zeigt sich ein startes Mißverhältnis zu dem Anteil der im Internationalen Gewerkschaftsbund freigewerkschaftlich organisierten Frauen, der nur ein Achtel der Gesamtmitglied Schaft beträgt, ein Bewels, wieviel gewerkschaftlicher Aufklärungsarbeit gerade noch die Frauen bedürfen. lleber dieses Verhältnis in den einzelnen Landeszentralen gibt eine Statistik des Internatio nalen Gewerkschaftsbundes in seiner Zeitschrift( heft 4, 1936) Ausschluß:
Landes zentralen
Prozentsatz der Frauen
Brezentley der Frauen
Landes zentralen
81, 12, 27 81. 12. 28
81. 12. 27 91. 12. 28
T
1
1
13,0
12,9
.6,9
6.0
6,4
25,5
25,3
•>
Balästina,. 27,6
I
22,6
21,9
18,9
Bolen
10,9
10,5
9
9
16,0
15,8
12,8
21,0
22,2
9,3
9,7
10,4
12,7
10,8
10/6
7,6
8,3
Tschechoslowakei 21,0
21,5
23,1
24,2 27,0 26,4
16,0
Jnsgefemt 14,3
15,1
Für deutsche Verhältniffe interessiert befonders, daß die Zahl der Arbeiterinnen im ADGB. gegen das vorige Jahr gefunken, die der Angestellten im AfA- Bund dagegen gestiegen ist. Auch hier zeigt fich der starte Zustrom zu den weiblichen Angestelltenberufen, während sich bei den Arbeiterinnen die Folgen der Rationalisierung und der Arbeitslosigkeit deutlicher bemerkbar machen.
Die Lehrerinnen in Amerifa.
Auch in den Vereinigten Staaten von Amerika ist die Frauenarbeit langsam im Wachsen, obwohl die Situation für die Frauenarbeit hier völlig anders liegt als etwa in Deutschland . Nur 16 Proz. der Frauen der Union sind überhaupt erwerbstätig( in Deutschland 35. Proz:!), aber auch die Schichtung innerhalb der Frauenarbeit liegt gänzlich anders. 3. B. fehlt die Haus