nämlich die Anzucht gefördert. Wenn sie zum Beispiel in Moskau | schlafen gingen. Im Traume fagte ihr irgend jemand, daß irgendwo leben würden, würden wir sie gerne aufnehmen, aber so bitten wir ein möbliertes Zimmer zu haben sei. gütigit zu entschuldigen."
Es unterliegt keinem Zweifel: Die Wohnungsfrage befestigt das
Kaijufcha wanderte noch ein wenig durch die Straßen und Familienleben. landete schließlich an ihrem erloschenen häuslichen Herd.
Ihr rechtmäßiger Ehegemahl jagte:
Aha, zurückgekehrt! haben wohl naije Füßchen bekommen beim Herumtreiben auf der Straße?"
Worauf sie unter leichtem Wortwechsel Abendbrot aßen und
Es gibt Leute, die behaupten, die Grundlagen der Familie seien ins Wanken geraten.
Nein, das stimmt durchaus nicht. Die Ehe ist heute fest. Fester denn je.
Michael Sostschenko.
Die Heimat der Puppen
Die Freude jedes Mädchens ist auch heute noch eine hübsche Puppe. Woher tommen man die landläufigen Puppen, wie wir fie in jedem Spielwarengeschäft zu Weihnachten haufenweise in allen möglichen Formen sehen?
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Der Hauptherstellungsort ist das Städtchen Sonneberg am südöstlichen Rande des Thüringer Waldes . Die Puppenindustrie ist in Sonneberg von Nürnberger Kaufleuten eingeführt, vielleich: fogar geschaffen worden. Diese Nürnberger Kaufleute zogen im 14. Jahrhundert mit ihren Waren es mar meist Spielzeug aller Art, unter dem Namen Nürnberger Tand" befannt durch Thuringen nach Norden, besonders nach Leipzig , um dort ihre Waren abzusehen. Der Weg über die Thüringer Berge war zu jener Zeit überaus beschwerlich und auch sehr gefährlich. Gewöhnlich wurde darum in Sonneberg mehrere Tage Raft gemacht. Natürlich blieben die Waren, die die Nürnberger mit sich führten, den Sonnebergern nicht verborgen, und als sie erst merkten, daß die reisenden Kaufleute mit diesem Tand in Leipzig reichlich Taler verdienten, lag der Gedanke nahe, sich auch ihrerseits an solcher Herstellung zu beteiligen. Das war der Ursprung der Sonneberger Puppenindustrie. Es gelang bald, den reisenden Gästen die Art der Herstellung ihres Spielzeugs abzulanschen. Die langen Wintermonate des Thüringer Waldes gaben den Sonnebergern reichlich Belt, selbst mit der Anfertigung felchen Spielzeugs zu beginnen. Freilich waren es zuerst nicht gerade Glanzstücke, die dort hergestellt wurden. Das Sonneberger Museum bewahrt solche Gestalten in reichster Auswahl. Die Kunst mar reichlich unvolltommen: die Puppen waren alle aus Holz hergestellt und, jahen mehr als plump aus; wir fönnen heute nur über die drolligen Gestalten herzlich lachen. Die ganze lngeschicklichkeit und Naivität der Hersteller spricht daraus. Man denfe mur en die alten Kasperlegestalten.
Da tam aber einmal ein solcher Puppenmacher auf den Gedanken, seine Puppen aus Brotteig herzustellen. Seine Arbeit gelang ihm so vorzüglich, daß damit sofort eine neue Art von Puppen eingeführt werden fonnte.
Dieje Brotteigpuppen gaben der Sonneberger Industrie einen ganz neuen Aufschwung, denn diese Puppen waren sehr sein modelliert und fanden bis nach Rußland hin starken Absatz. Dänemart, Spanien , England, Franfreich kauften sie, Deutschland natürlich ebenfalls. Leider hatten diese Puppen einen großen Nachteil: sobald fie feucht wurden, verschimmelten sie, und auch die Mäuse fraßen sie gern an. Doch auch hier fand man ein Mittel, um diesen Nach teil zu beseitigen: man durchfnetete den Brotteig mit Sand und aufgeweichtem Papier und
erfand so das Papiermaché( eigentlich das gekante, zermahlene Papier), aus dem dann alle Sonneberger Puppen später hergestellt wurden,
ganz ohne Zusatz von Brotteig. Diese Erfindung ermöglichte der Sonneberger Buppenindustrie natürlich sofort einen weiteren Ausbau, und an sie schlossen sich dann alle die Verbesserungen, die wir in den späteren Jahrhunderten, besonders aber in unserer Zeit, tennengelernt haben.
Auch das Papiermache blieb nicht die tette Errungenschaft. Bald erschienen Puppen mit Wachstöpfen; dann wieder führte man bewegliche Augen ein, Augenwimpern aus wirklichen Haaren, die Perücken ebenfalls daraus, nicht mehr aus Flachs, furz: immer ähnlicher diese geliebten Spielgegenstände für die Mädchen herzustellen, war das Biel jener Buppenindustrie Sonnebergs. Dazu tamea dann bald bewegliche Arme und Beine.
Auch die Köpfe wurden beweglich gestaltet; man baute Stimmen ein, die es ermöglichten, daß diese Puppen ,, Mama" und ,, Papa" sagten.
Die deutschen Puppen haben Weltberühmtheit erlangt. Wir erinnern daran, welche Freude japanischen Mädchen bereitet wurde, als man im vergangenen Jahre mehrere tausend deutsche Puppen unentgeltlich an japanische fieine Mädchen verteilte. Unsere illustrierten Blätter brachten davon sehr anmutige Bilder. Für die Weltausstellung in St. Louis hatte seinerzeit ein Künstler aus lauter lebensgroßen Puppen eine Gruppe aufgebaut, die eine Karawane darstellte. Aus dunklem Hintergrunde ist ein Kamel her vorgetreten, das mit fostbarem Geschirr verziert ist; auf seinen beiben Budeln trägt es allerlei fostbares Spielzeug und dazwischen ein reizendes Mädchen; es ist die Tochter des Kaufmanns; seine Begleiter schreiten Ihm zur Seite, Jünglinge und Sklaven.
Neben diesen Puppen sind in den Sammlungen des Sonneberger Puppenmuseums auch Tiere aller Art vorhanden,
eine bildliche Welt im kleinen, die nicht nur geeignet ist, die Herzen aller Kinder gefangen zu nehmen, sondern die auch den Beweis dafür erbringt, welche großen Fortschritte menschliche Erfindungskunst und Arbeitsfreudigteit zu erzielen vermögen.
Wenn nur nicht die überaus geringen Löhne wären, die ben Arbeitern für die Leistungen gezahlt werden, die anderen Menschen schwere not. Das sollte man gerade in den Weihnachtstagen nicht Freude bereiten sollen! Auch die Puppenindustrie leidet heute Dr. K. Müller.
vergessen.
Kindergeift.
Ein Onkel aus Amerita, der ein paar Jahre nicht zu Fauje gewesen ist, geht in das Kinderzimmer, um feine kleine dreijährige Nichte zu begrüßen. Sie stand im Bett und fah den Onkel hereintommen, und plötzlich zog sie ihr Hemdchen über den Kopf. Lachend fommt der Ontel zu seiner Schwester und erzählt es ihr. Die Frau geht hinein und fragt das Kind, warum es das getan. Ganz verschämt antwortet es, Ich hab' mich so geniert vor dem fremden Onfel!"
Gerda, Lottes kleine Schwester, sieht eine Henne auf ihren Eiern flucken und fragt ihre Mutter, was denn die Henne da mache. Die Mutter erklärt ihr, daß die Henne die Eier ausbrüte und daß dann die jungen Küfelchen herauskommen. Dauert das lange, Mutti?", fragt Gerda. Biemlich lange", meint die Mutter. Nach einer Weile kommt Gerda wieder zur Mutter und sagt:„ Weißt du, ich glaube, unsere Lotte wird feine Junge bekommen."„ Aber Kind, wie fommst du darauf?", fragt erstaunt die Mutter. ,, Ja, weißt du, Muttchen, die kann ja doch nicht so lange stilligen..."
*
"
Am Theater in X. hat eine junge Schauspielerin ein niedliches Töchterchen. Da sie nicht verheiratet ist und die Vorurteile der bürgerlichen Gesellschaft fürchtet, ist das Kind dressiert die Verwandtschaft zu verleugnen. Während einer Vorstellung sitzt die Kleine in einer Loge. Ein Herr, der neben ihr sigt und sie tennt, wendet sich freundlich an fie und sagt:„ Du, deine Mutti spielt aber schön!" Er erhält die entrüstete Antwort:„ Das ist doch gar nicht meine Mutti. Meine Mutti hat überhaupt feine Kinder...."
Käte ist etwas eigensinnig und will durchaus nicht für mich" jegen. Für ihr Ohr klingt für mir" besser. Mit Güte und Strenge wurde sie belehrt, aber es dauerte sehr lange, bis sie nachgab. Nan jaß es aber auch um jo fester. Den Nachbarsjohn, der Kasimir hieß, rief fie: Rafimich".
Einmal versuchte fie, ihrer Puppe Semmelfrume zwischen die Bähne zu stopfen und sagte dabei: Da freß!" Entsetzt rief die Mutter: ,, Käte, wie heißt es?" Prompt erwiderte Käte:„ Für mich!"
Wie alt ist denn dein Schwesterchen, Friedel?
Ich weiß nicht, meine Mama hat es mir nicht gesagt. Aber bei uns ist sie schon seit drei Tagen.
Von einer Vierjährigen.
Enchen soll ihre Kleider besser sauber halten. Die Mutter zitiert zur Bekräftigung einige Zeilen aus dem Märchenbilderbuch ,, Hänschen im Blaubeerenwald". Darauf erwidert Evchen:
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Och, Mamchen, das ist ja ein Märchen."
Sie will wissen, woher die Kinder kommen. In zarter einfacher Weise wird sie von der Mutter in die Mysterien der Menschwerdung eingeführt. Evchen hört aufmerksam zu und urteilt dann: Weißt du, Mamchen, Eierlegen find' ich aber viel schöner."