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hunderts aus einer Umgebung entflieht, in der sie nur als Sache gewertet wird. Es ist eigenartig genug, daß in einem sonst so füß­lichen Fil.n in der Lösung des Konflikts plötzlich eine der Ideen des Sozialismus antlingt. Vielleicht ist sie manchen dadurch zum ersten Male bewußt geworden.

Hausarbeit im Badetrikot.

tags. Es gehört schon eine ganz bestimmte Erziehung und Umgebung dazu, wenn eine solche Frau den engen Kreis ihres individuellen Lebens durchbricht und als Sozialistin an irgendeiner Stelle an einer neuen Gestaltung des wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens mitarbeitet. Nur ein verhältnismäßig fleiner Prozentsag von Frauen der Gegenwart geht diesen Weg, der sie erlöst von der Enge des Alltags. Sehr viele aber sind auch in der Wirklichkeit immer noch so, wie sie der Film zeigt, Nachahmungen eines mondänen, Die Deutsche Gesundheitsfürsorge- Schule hatte zu einem Bor­bürgerlichen Frauentypus, den sie in Kleidung und Haltung wenigstens in ihrer Freizeit darzustellen sich bemühen, weil er ihnen trage Frau Dr. v. Lölhöffels in den Ring der Frauen( Bau­ausstellung) eingeladen über: Die persönliche Hygiene der in der Fron des alltäglichen Lebens zum Idealbild geworden ist. Hausfrauen einschließlich der Erholung und Freizeit in der In ein anderes Milieu führt der Film Kohlhiesels Familie". Die Vortragende dachte dabei nicht nur an die Nur- Haus­Töchter", der in einer Doppelrolle zwei Frauengestalten darstellt, frauen, sondern betonte, wieviel mehr als die Berufsarbeiterinnen von denen sich die eine durchaus als moderne, berufstätige Frau diese es in ihrer Macht hätten, durch hygienische Gestaltung und ver­fühlt, wenn sie auch nur auf der kleinen Schaubühne ihres Vaters nünftige Einteilung ihres Tagewerks gesundheitliche Schäden zu ver­fingt und tanzt oder die Gäste bewirtet. Ihre häßliche, ungeschickte meiden. Körperpflege sei nicht mehr als ein Lugus anzusehen, sondern Schwester dagegen wird ganz als Frau von einst", als Sklavin als eine Pflicht. Man erkennt heute allgemein eine Gewerbehygiene ohne Rechte, aber mit allen Pflichten behandelt. Aber es ist wieder an, nicht aber eine Hygiene der Hausfrauenarbeit. Die bezeichnend für unsere Gegenwart, daß gerade die Szenen, in denen Vortragende empfiehlt, so viel als irgend möglich das Leben aus den engen und sonnenlosen Wohnungen ins Freie hinauszuver diese Frau von dem Manne in derber Weise beleidigt, unterdrückt, legen. Manche der notwendigen Hausfrauenarbeiten könnten auf geschlagen und getreten wird, nicht nur bei dem männlichen, sondern den Spielplätzen der Kinder getan werden, neben den Näharbeiten auch dem weiblichen Publikum vielfach mit großer, unbekümmerter auch manche Schreibereien. Aber auch die Mahlzeiten sollten so viel Heiterfeit empfangen wurden- ein Beweis dafür, daß allzu viele als nur möglich ins Freie verlegt werden. Die kleinen Zwischenmahl­noch immer rein gefühlsmäßig den Mann als ausschließlichen Ge- zeiten der Kinder, doch auch das Abendbrot für groß und klein kann bieter anerkennen, dem sie eine gelegentliche Prügelszene nicht weiter man in die Anlagen mitnehmen, wo sie vorhanden sind. Hausfrauen übel nehmen, wenigstens so lange nicht, als sie der anderen" gilt. find nicht wie Berufsarbeiterinnen an äußere Formen der Berufs. Es ist interessant, zu beobachten, daß auch in einem Tonfilm, der kleidung gebunden. Man folle fich nicht genieren, Hausarbeit im sonst durchaus die Linie des Ueblichen, Oberflächlichen und Kitschigen Badetrikot zu verrichten. Die Hausfrauen können durch bessere Ein­einhält, dieses Bild der Frau von einst, der Unterdrückten, Recht- teilung ihrer einzelnen Beschäftigungen, besonders durch den Wechsel von Arbeiten im Sigen, im Stehen und im Gehen, ihrem Körper den losen einer primitiven Zeit antlingt. Wie eine Erinnerung an größten Dienst erweisen. Der Sonntag- Haushalt muß zugunsten dunkelste Kapitel der Geschichte der Frau mutet der Konflikt im sportlicher und anderer Abwechslung und Ausspannung vereinfacht Land des Lächelns" an, als die Europäerin des 20. Jahr werden.

,, Alle Frauen für den starken Mann"

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Die Frauenpartei soll die Rettung bringen.

Frau Katharina von Kardorff , die mondäne Politikerin und Inhaberin eines gesellschaftlich- politischen Salons, hatte vor einiger Zeit eine Nationale Frauenarbeitsgemeinschaft gegründet, deren Absichten im Hintergrund auf eine auch politisch aftive Frauenpartei hinausgingen. An der Berechtigung folcher Art Frauenpolitik scheint sie selbst zu zweifeln, denn eine kürzlich ( als Sonderdruck aus dem Sammelwerk Die Kultur der Frau") von ihr erschienene Broschüre wirft die Frage auf: Brauchen wir eine Frauenpartei?"( Berlin- Frohnau, Berlag für Kultur und Wissenschaft, 1931.) Ihre Antwort auf diese ihre eigene Frage ist kennzeichnend für die unklare, schwankende, von sozialer Ein­ficht und Mitverantwortung nicht getrübte bürgerliche Frauenlogit. Denn bei voller Unterstreichung aller von ihr angeführten Mängel und Mißstände für eine tatsächliche Gleichberechtigung der Frau-: von der wirtschaftlichen und sozialen Not der Gegenwart, die Frauen wie Männer erfaßt, von dem schweren unter Gonder­bestimmungen stehenden Kampf der Frau im Erwerbsleben, von ihrem Kampf um die Bestimmung ihres eigenen Körpers im Zu fammenhang mit dem§ 218, von solchen brennenden Fraueninter essen steht nichts in ihren Gedankengängen. Statt dessen wollen ,, mir Frauen für einen stärkeren Schuh jeglicher Privatwirtschaft tämpfen und uns energisch mehren gegen die ungeschickten Eingriffe der öffentlichen Hand..." Wir wollen durch Bildung kleiner Kapitalien das Standesbewußt fein der Einzelfparer moralisch gestärkt sehen." ,, Gerade wenn wir uns auf den Standpunkt der wirklichen Gleich­berechtigung stellen, des wirklichen Willens, den Staat aufzubauen, so müssen wir faule, nicht arbeitswillige Männer und Frauen zwingen können zur Arbeit. Es geht nicht an, daß die ganze deutsche Wirtschaft zugrunde geht an einem falsch verstandenen sozialen Empfinden"( der Ar­beitslosenhilfe nämlich!)..."" Wir Frauen erkennen die Flaggen farben Schwarzrotgold als die von der Mehrheit des deutschen Boltes bestimmten Reichsfarben an, ohne dabei zu vergessen, daß Schwarzweißrot zu achten und in treuer Erinnerung zu halten ist." Wir haben Verständnis dafür, daß alte Frontsoldaten in Krieger­verbänden die ethischen Begriffe von Tapferkeit und Kameradschafts­treue pflegen..." und so fort.

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,, Wir Frauen?" Doch höchstens ,, wir Frauen" von der Natio­nalen Frauenarbeitsgemeinschaft. Denn wir Frauen pro­testieren, daß hier mit einem verbindenden Wir ein Eindruck geschaffen werden soll,

als ob folche ganz ausgesprochen parteipolitischen Ziele einer bestimmten Richtung die besonderen Frauenintereffen aller Frauen ausdrückten.

3war Frau von Kardorff ist flug und fügt ihrem Fazit: ,, Können die Frauen ihre berechtigten Forderungen( ihre berechtigten Forde. rungen entsprechen merkwürdigerweise denen der Deutschen Volks partei!) nicht in den Parteien durchsetzen durch Errichtung von Frauenlisten, so muß vielleicht der viel schwerere Weg der Grün­bung einer Frauenpartei gegangen werden" hinzu: ,, den - obwohl ich persönlich allerdings nicht für wünschenswert erachte" es weiter oben hieß, daß die Frauenpartei unweigerlich kommt, wenn diese Frauenforderungen nicht durchgesetzt würden. Wohl­gemerkt diese Forderungen! Bei der Gründung der Frauenpartei in Desterreich im vorigen Jahr hieß es, ihr Zweck sei ,,, den Kriegs­formationen der Männer eine festgefügte Friedensformation gegenüberzustellen". Nun, wir sind nach wie vor der sicheren Ueber­zeugung, daß für alle Fraueninteressen einschließlich des Frauen­willens für Frieden und Freiheit" Bebels Wort von der inneren und äußeren Interessenzusammengehörigkeit der Frau und des Sozialismus feine Gültigkeit erhalten und be.

Nur in einem wollen wir Frau von Kardorff recht geben, in ihrem Ausruf bei der zahlenmäßigen Berechnung der Frauenkräfte: Welche Unterschätzung und Nichtausnutzung einer bestehenden Macht!"

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Wir brauchen eine parteilofe" Frauenpartei!

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Dem immerhin zögernden Fragezeichen bei Frau von Kardorff folgt bereits mit einem Ausrufungszeichen eine Hannah Krautheim, die unter obigem Titel einen Aufruf an alle Frauen zur Gründung einer Frauenpartei" ohne Adresse oder verantwortliche Zeichnung versendet. Es läßt sich also nicht ertennen, welche übrigens anscheinend zahlungsfähigen Kräfte hinter dieser Aktion stehen oder ob sie dem alleinigen warmen aber naiven Herzen der Verfasserin des Aufrufs entspringen. Es ist beinah rührend, wie hier unter Berufung auf die Organisation des altgriechischen Amphyftionenbundes eine Gefühls Frauen­partei im luftleeren Raum gefordert wird, da die Fran die feineren Sinne, die Eingebung und die Sehergabe in weit höherem Maße besitzt als der Mann und damit zur rechten Zeit die besten Mittel und Wege finden kann... denn fle ist- hm...