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und materiellen Sinne. Da jeder Mensch aus eigenen Erfahrungen schließt, möchte ich bemerken, daß das Problem Dienstbotenfrage wohl noch zum großen Teil in der Hausangestellten selbst basiert. Ich persönlich wurde, als ich mich auf meiner Stellung meldete, vor der Arbeitgeberin gewarnt. Glücklicherweise ließ ich mich nicht abhalten, stellte mich vor, erhielt den Posten und bekleide ihn seit vier Jahren zur Zufriedenheit meiner Arbeitgeber. Meine Borgängerinnen hatten von ihrem Beruf keine Ahnung, und wenn auch ich technisch nicht geschult war, so ersetzten Intelligenz und Arbeitswille fehlende Kenntnisse. Die Wohnung, alfo die Arbeitsstätte, sah äußerlich gut aus, war jedoch, wenn man dahinterblickte, verwahrlo ft. Zuerst machte ich mich einmal daran, Ordnung und Sauberteit in meine Arbeitsstätte zu bringen. Als Beweis der Unvollkommenheit im Beruf meiner Vorgängerinnen möchte ich nur erwähnen, daß der Hausherr gewöhnt war, ohne Frühstück morgens in seinen Betrieb zu gehen, weil er das Haus bereits um Uhr verläßt und weil feine Hausangestellte fähig war, das Speisezimmer aufzuräumen und das Frühstück zu bereiten, also wohl die Grundstufe des Arbeitsplanes zu erledigen.

riums der Gewerkverein der Heimarbeiterinnen unternommen. Die| fagen kann: I love my work"- ,, Ich liebe meinen Beruf". bruchstückweise veröffentlichten Ergebnisse dieser Untersuchungen Ich bin glücklich und zufrieden, sehe meiner Arbeit Lohn im ideellen zeigen, wie die Heimarbeiterschaft zwar langsam aber ständig von der Rationalisierung brotlos gemacht wird, wenn auch die Wirtschaftsdepression diese Ent­wicklung jetzt wieder gehemmt und statt der Einführung teurer Maschinen wieder die billigeren Frauenhände beschäftigt hat. Wäh­rend in einzelnen Industrien, z. B. in der Klöppelei und Filzschuh industrie die Maschinen die Herstellung so verbilligt haben, daß die Heimarbeit als unrentabel überflüssig wurde, führte die Maschinen­arbeit z. B. in der Herrenkonfektion zu Mißerfolgen und damit zur Wiederaufnahme der Heimarbeit, so daß heute wieder nach alter Methode der größte Teil der Herrenkonfettion Heimarbeit ist. Dagegen sind für die Herstellung moderner Wäsche Spezialmaschinen unentbehrlich geworden, deren Anschaf­fung aber für die Heimarbeiterin zu teuer und zu riskant ist. So wird Damenwäsche jetzt nur noch nach Maschinenvorarbeitung im Hause fertig gemacht. In der Krawatten- und Schirmindustrie ist dagegen allein durch Arbeitsteilung und damit durch Beschäfti­gung jugendlicher Arbeiterinnen eine solche Ver­billigung erzielt worden, daß ein großer Teil den Heimarbeite­rinnen aus der Hand genommen ist. So sehr solche Methoden volks­wirtschaftlich gerechtfertigt sind für die Heimarbeiterinnen sind sie ein bitteres Los.

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S. S.

Mit den Händen an der Hosennaht!

Der Modenspiegel des Berliner Tageblattes" bringt in der Rubrik Fragen, die Ihnen am Herzen liegen" Zu­schriften von Herrschaften" und von Hausangestellten. Sie fprechen in einem solchen Grade gegen sich selbst, daß wir sie ohne Kommentar wiedergeben.

In dem Schreiben eines Hausherrn" heißt es: Es ist nicht zu bestreiten, daß den Hausfrauen jetzt allmählich ein Licht aufgeht und daß sie erkennen, in wie leichtfertiger Weise sie in der ersten Zeit der Stabilisierung der Mark den Hausangestell­ten Ronzessionen gemacht haben, die in feiner Weise am Blaze waren und heute noch weniger am Blaze sind. Alles, was die Hausangestellte von der Hausfrau geliefert erhält, wie Logis, Heizung, Licht, Nahrung, ist heute noch immer bedeutend teurer als in der Vorkriegszeit; diejenigen Waren aber, die die Haus­angestellte selbst bezahlen muß, wie Fertigkleidung, Schuhe, Strümpfe, sind heute bedeutend billiger, als sie 1913 waren. Wenn man nun bedenkt, daß die Barlöhne der Hausangestellten noch immer die Vorkriegslöhne um 75 Prozent übersteigen, dann wird man wohl zugeben, daß

derartige Zustände wirklich nicht mehr geduldet werden können.

Es kommt noch besser; die Soziallasten sind in der Inflationszeit von den Hausfrauen stillschweigend getragen worden, weil das angeblich keine Rolle spielte", und diese liebe Gewohnheit hat sich dann in die Folgezeit hinübergerettet. Nach dem Gesetz trägt die Hausfrau nur ein Drittel der Krantenversicherung und die Hälfte der Invaliditätsversicherung, während den übrigen Teil die Angestellte zu tragen hat. Diese Kosten sind im Laufe der letzten Jahre durch das Hinzutreten der Arbeitslosen­versicherung lawinenartig angeschwollen und stellen sich bei einem Lohnsahe von 40 bis 50 Mark auf mehr als 16 Mark je Monat, wovon die Hausfrau nach dem Gesetz etwa 6 Mart und die Angestellte 10 Mark zu tragen hätte, den aber die Hausfrau in den weitaus überwiegenden Fällen von sich aus bezahlt. Ganz abgesehen davon, daß es sich schon

aus erzieherischen Gründen

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nicht empfiehlt, einen Menschen seinen sozialen Verpflichtungen im Wege permanenter Gnadenakte zu entziehen; ganz abgesehen davon, daß man den Hausangestellten, die ihr Wahlrecht" haben, auch das 3ahlrecht" nicht verkümmern soll, liegt in dieser Uebernahme der Soziallasten eigentlich eine gesehwidrige Handlung, indem hier ein Mehreinkommen geschaffen wird, das in vielen Fällen gar eine Erhöhung dieser Soziallasten zur Folge haben müßte. Es hat eigentlich keine Hausfrau das Recht, die Soziallasten der An­gestellten zu übernehmen; in dieser Uebernahme liegt nichts anderes als eine verschleierte und eventuell sogar strafbare Art der Ge haltszuwendung. In der heutigen Zeit, in der ein Ueber­angebot von Hausangestellten herrscht, ist es 3eit, mit diesem Unfug aus der seligen Inflationszeit aufzuräumen.

Die zweite zuschrift lautet:

,, Ueber die Hausangestelltenfrage möchte ich als Haus= angestellte gern zu Wort fommen: Von meinem achtzehnten bis zu meinem zwanzigsten Lebensjahre war ich als Stenotypistin in einem Direktionsbüro tätig, wurde dann abgebaut und ergriff ich gebe es heute zu- aus Not den Beruf der Hausangestellten. Borausschicken möchte ich, daß ich nach dem Vorbild der Amerikanerin  

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Das dankbare und erfreute Gesicht meiner gnädigen Frau werde ich nie vergessen, und es war mir erneut Ansporn. Von den Einzelheiten möchte ich nichts berichten, jedenfalls hatte meine Herr­schaft schon nach kurzer Zeit erkannt, daß sie in mir eine zu ver lässige und treue Arbeitstraft gewonnen hat, und ihre Einstellung entsprach ihrer Auffassung. Ich rechnete mich vom ersten Tage als Familienmitglied, habe aber

niemals die Schranke überschritten, die den Untergebenen vom Vorgesetzten frennt.

Ausdrud ihrer Anerkennung empfunden, aber, meiner Stellung Das Angebot, mit der Herrschaft am Tisch zu essen, habe ich als entsprechend, abgelehnt. Meine gnädige Frau( 1) schenfte mir freie Zeit, interessierte sich sehr bald für meine Weiter­bildung und griff selbst meine Bildungslücken auf, um sie zu vervollkommnen. Wenn ich als Resultat sagen kann, daß ich in der Lage war, meine Mutter zu unterstüßen, mir eine verhältnismäßig große Summe Geldes zu sparen, Sprachen gelernt habe und mich in Kunstgeschichte vervollkommnen durfte, daß ich während der vier Jahre meiner Tätigkeit im Haushalt teine Sorgen um Kleidung, Nahrung, Wohnung, Licht, Heizung und Wäsche habe, so wiederhole ich noch einmal: Das Problem der Hausangestellten ist von der Hausangestellten selbst zu lösen.

Jeder Arbeitgeber ist zufrieden, wenn er einen willigen und fähigen Arbeiter hat.

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Würde die Hausangestellte wie ich sagen: I love my work" und ich bin stolz darauf, zum Wohlergehen einer Familie beizutragen dann gäbe es kein Hausangestelltenproblem mehr. G. A."

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Hier ist noch die Erziehungsarbeit zu leisten, die die Brief­schreiberin zu einem innerlich unabhängigen Menschen macht.

Kindergeist.

Du armes Schwein".

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Der Großvater feiert heute seinen achtzigsten Geburtstag. Vater und Mutter in ihrem Sonntagsstaat und Onkel Karl und Tante Friedel und die Cousinen Emmi und Lissy alle sind voll­zählich erschienen, um dem alten Großvater zu gratulieren. Klein­Augenblick da und Mutti pufft sie fanft: Jetzt fags doch!" Lieselott hat sogar ein Gedicht gelernt, und jetzt ist der große

Klein- Lieselott steht vor dem Großvater mit hochrotem Kopf: Vorhin hat sie's noch gewußt, und jetzt hat sie alles wieder ver gessen. Die Tränen sind schon nahe. Aber die Tante Friedel weiß Rat: Wenn du es nicht mehr weist, dann sag halt irgendeins aus deinem Lesebuch!"

Lieselott blickt hilfesuchend um sich, dann hebt sie die kleine Stupsnase zum Großvater hoch und ihm treuherzig in die Augen blickend, rezitiert sie fließend:

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Du armes Schwein, du tust mir leid, Du lebst jetzt nur noch kurze Zeit... Die Mutter stirbt nicht.

Mutti sagt: Hör zu, Bübchen! Wenn du hier an dem Gas­hahn herumdrehst, dann mußt du sterben!"

Darauf der also Belehrte: Aber Mutti, du drehst doch immer an dem Gashahn herum; wann stirbst du denn nun?"

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Tante Ente.

Manfred: Wann fommt denn Tante Ente wieder?" ,, Aber, Bubi, das heißt doch Tante Aennchen!"

Nein, sie ist tein Entchen mehr; sie ist doch schon so groß!"