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Für unsere Kinder

Ich werde euch später einmal auseinander­fetzen, welche Bedeutung diese gefundenen Ein­heitsmaße für die verschiedenen Gebiete mensch­

Zwerg 5, 6 und 7.

Laß schaun, laß sehn! Zwerg 7.

licher Arbeit haben. Aus dem, was ich euch Gi Gott , wie ist das Kind so schön! heute erzählte, werdet ihr schon gesehen haben, daß große Fortschritte, die der ganzen Mensch­

3wergenältefter.

heit zugute tommen, das Werk vieler Menschen Dweckt sie nicht! O schreckt sie nicht! sind, und daß solchen Fortschritten gegenüber Geschlossen ist der Auglein Licht, der einzelne nicht bei seinen alten Gewohnhinabgerollt die Locken dicht; heiten und Ansichten stehen bleiben darf. Er über des Mieders blanke Seide muß teilnehmen an dem Vorwärtsstreben seiner gefaltet fromm die Händchen beide. Mitmenschen. Das kann er nur, wenn er geistig Zwerg 2. regsam ist, rastlos lernt und denkt. Euer Streben soll also darauf gerichtet sein, Fortschritts. menschen zu werden, die dafür arbeiten und kämpfen, daß das Menschengeschlecht frei und glücklich leben kann. Der Anfang dazu ist, daß ihr lernt.

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Schneewittchen.

Richard Woldt .

Märchenszene von Theodor Storm. 8wergenwirtschaft. Links eine Tür zur Schlaftammer der Zwerge; tm Gintergrund eine Tür und Fenster öffnung. Bon außen Wald und Sonnenschein. Drinnen steht ein kleiner Tisch mit sieben Schüsseln. Die sieben Zwerge

Wer mag sie sein? Wo tommt sie her? Der Wald wächst in die Kreuz und Quer. 3werg 3.

wie fand das liebe Tausendschön den Weg durch Dorn und Moor und Seen? 8werg 4.

Ist alles so gar lieb und fein, so rosenrot, schneeweiß und rein!

Zwergenältefter.

Bis fie erwacht, bleibt mäuschenfacht, das helle Glöcklein nehmt in acht, bleibt ruhig in den Schühlein stehn, laßt leis das Bünglein ummegehn! Zwerg 4.

( Tommen fingend nacheinander herein mit Kräuterfäden auf dem Nacten, werfen die Säcke in den Wintel, treten Schau, schau! Die Wimper regt sich. an den Tisch und stugen, einer nach dem andern). Zwergen ältester.

Wer hat auf meinem Stühlchen sessen?

Zwerg 2.

Wer hat von meinem Tellerlein essen? 3werg 8.

Wer hat von meinem Müschen pappt? 8 werg 4.

Wer hat mit meinem Gäblein zutappt?

Zwerg 5.

Wer hat aus meinem Becherlein trunken? Zwerg 6.

Wer hat mein Löfflein eingetunken?

8werg 7( Schaut in die Nebentammer). Wer drückt' in meinem Bett das Dällchen? Zwergenältester.

Wer rüdt' an meinem Schlafgestellchen?

Zwerg 2.

Wer schlief auf meinem Lagerstättchen?

8werg 8.

Dweh! liegt einer in meinem Bettchen! Zwerg 4.

Ein Mägdelein!

Zwerg 5.

Das Mündlein rot bewegt sich.

Zwerg 6.

Das blonde Köpfchen reckt sich auf, zwei blaue Auglein schlägt sie auf! 3werg 7.

Sie schaut sich um ein stummes Weilchen! Zwergenältester.

Schweigt nun! ihr Mühlchen, ihr Plapper­mäulchen! Erschreckt sie nicht, geht fein beiseit!

Sie sah wohl Zwerglein nicht bis heut. ( Die Zwerge treten bis auf ben Weltesten an betben Seiten zurück.)

Schneewittchen( erscheint scheu an der Tür).

Zwergenältester.

Ei graut dich nicht, tritt nur herein; du sollst uns fein millkommen sein, willkommen in der Zwerge Hüttchen! Doch sprich, wie heißt du denn? Schneewittchen.

Schneewittchen! So hat die Mutter mich genannt; mein Vater ist König über dies Land.