IK4Mir unsere KinderDer Künstler auch, Qerr Bunzelmann, er kamherbeigehunken:Gut ist es, daß mein Äonorar ich auf derStell' getrunkenlDie gute, arme Frau Rösel.ovoEine Floßfahrt auf dem Main.Auf dem Floß.Schnell fühlt» ich mich auf dem Floß hei misch. Ich bewohnte das.Hüttenfloß'. Ihmschwamm einei der sieben Einzelfahrzeuge vor aus, welch» den Floßzug bildeten, die anderenfünf folgten ihm. Mit dem.Floßzugführer',einem noch jungen Manne, und besonders mitdem lustigen Koch hatte ich bald Freundschaftgeschlossen. Außer den beiden waren auf dem.Hüttenfloß' noch der.Lange Schorsch, derSteuermann, und der junge Rudolf, der»Nach Halter'. Mein« vier Kameraden waren ver gnügt und witzig, echte Flößer aus dem Fichtel-gebirge. Aber freilich: so gern sie lachten undihmn Scherz trieben, so ernst und wortkargwaren sie, wenn eS hieß: aufpassen und all«Krüft» anspannen, damit die Fahrt gut von-statte« ging. So wurden sie mir als unter haltende Reisegefährten lieb, und als Pflicht-treu« Männer lernte ich sie hochschätzen.Den ganzen Tag über bin ich auf dem Dacheder Bretterhütt» gesessen oder gelegen und habebald nach den lachenden Ufern und bald wiederauf da» schön« grün« Wasser geschaut. DaSHerz, daS sich in den engen Straßen der Stadtoft bedrückt gefühlt hatte, ging mir bei soviel Pracht auf. Ich wollte, ihr wäret dabeigewesen! Zumal ihr Buben und Mädchen,deren Kindheit in der Cteinwüste einer großenStadt verstreicht. Habt ihr schon einmal er lebt, wie herrlich eS ist, wenn morgens dieSonne auS feinem Nebelduft emporsteigt, wennflimmerndes Licht saftgrüne Bäume und blu mig« Wiesen badet, wenn im blauen Himmeloben die klein« Lerche tiriliert, und der Winddie schimmernden Felder wie ein Meer insanften Wellen hin- und herwogen macht?Das alles und viel anderes Schöne noch habeich gesehen und genossen. Obendrein noch inder bequemsten Weise, als rechter Faulenzer,der sich nicht einmal die Mühe zu machenbrauchte, auf Schusters Rappen zu reiten, umBild auf Bild an sich vorüberziehen zu lassen.Ich brauchte bloß die Augen aufzuhalten.Gemütlich hockte oder lag ich, vom warmenSonnenschein umspielt, auf meines„DachesZinnen" und ließ die schöne, abwechslungs reich« Gegend an mir vorübergleiten.Langsam schwamm das Floß den Stromhinunter. Nachdem am Nachmittag des mir denk würdigen TageS, wo ich unfreiwillig den Fischenim Main Gesellschaft geleistet hatte, allmählichWürzburg den Blicken entschwunden war, sindwir an Zell und Zöllingen und vielen anderenfreundlichen Dörfern vorbeigeschwommen indie sinkende Dämmerung hinein. FriedlichesAbendläuten ist übers Wasser her zu uns ge klungen, und in dem rotgoldenen Scheine deruntergehenden Sonne haben barhäuptige undbarfüßige Jungen daS grasende Vieh nachHause getrieben. Langsam mit weichen Fit tichen hat sich die sternklar« Nacht herabgesenkt.Unser Floß aber ist weitergeschwommen, bisaus dem leichten Nebel, der sich allmählichüber den Strom lagerte, ein rotes Licht voruns ausflammt« und laute Hallorufe uns ent gegenschallten. Die Flößer stemmten sich mitaller Wucht ihrer sehnigen Körper an die ge waltigen Baumstangen, die als Steuer dienten,sie holten bei und lenkten das Floß nach derUferrichtung, aus welcher die Rufe ertönten.Wir kamen dem Licht näher, und bald ragtenaus dem Nebel die hohen Gestalten zweierkräftiger Flößer auf, welche ihr Fahrzeug. daSdie Spitze unseres FloßzugS bildet«, bereitsverankert hatten. Mit einem Satze befandensich die Männer auf unserem Floß, welchesnun ebenfalls sicher verankert wurde.Nacheinander legten die fünf übrigen FlößedeS ZugeS an, und bald herrschte in der bis jetztso ruhigen Bretterhütte ein lebhaftes Treiben.WaS und wie die hungrigen Flößer tafellen,habe ich schon erzählt. Mir wurde das laut«Stimmengewirr bald zu toll, und so setzt« ichmich draußen so weit als möglich von derHütt« entfernt auf einen Bretterstoß. DieAbendnebel waren nach und nach gewichen.Klar funkelten die Sterne hernieder, und inihrem milden Lichte konnte ich schwach dieUmrisse der Flöße und die Uferlinien erkennen.Leise murmelten die Wellen des Mains, undkaum hörbar rauschten ihnen die Bäume amnahen Ufer eine Antwort. Oder hielten viel leicht Wassermänner und Wasserfrauen Zwie sprache und tanzten dort Erlkönigs Töchteram düsteren Ort? Mir war es jedenfalls wiein einem Märchen zumute, und wahrhastig:wäre plötzlich„die Nix aus dem Grund" ge taucht, es hätte mich nicht gewundert. Ichbegann zu träumen.— Da schallte auf einmalganz und gar nicht märchen- und traumhast