Mr unsere Kinder 21 ende auS. An diesem Hölzchen befestigt man den Bindfaden, an welchem man den Drachen hoch läßt, und den man aus«in Holz aufwickelt. Nun fehlt noch der Schwanz. Ihr nehmt eine zirka 20 Meter lange Schnur, macht alle 40 Zentimeter eine Schlaufe, durch die ihr Röllchen(aus Zeitungspapier 15 aus 15 Zenti meter im Quadrat) steckt und festknüpft. Das eine Ende zieht ihr durch das oben erwähnte Loch im Leistchen und bindet es fest, an das andere Ende hängt ihr am besten ein kleines Leinwandsäckchen, das ihr nach Bedarf mit etwas Saud füllt und dann zubindet. Um den Drachen steigen zu lassen, wickelt ihr zirka 50 Meter Bindfaden vom Holz ab. Einer von euch hält den Drachen, der Schwanz muß ausgestreckt vor diesem aus dem Boden liegen. Auf den RufLos" springt euer Freund mit der Schnur einige Schritte, und wenn der Drachen genau nach obiger Anleitung gemacht worden ist, wird er bei mäßigem Winde sofort steigen und schön stehen. Wackelt er stark hin und her, so ist der Schwanz zu leicht und es muß im Säckchen etwas Sand nachgefüllt werden. Das muß auch geschehen, wenn er rasche Kreise um die Schnur macht, sogenannte Schießer. Liegt der Drache zu flach, so muß das Hölzchen in der Bauchkordel etwas tiefer gesetzt werden, steht er dagegen fast senkrecht, dann sitzt das Holz zu tief. Bittet die Mutter, den Vater oder eines der größeren Geschwister um Beihilfe, damit ihr einen hübschen Drachen bauen könnt. Und ist das Werk gelungen, so probiert euer Glück mit dem Steigenlassen. Bedenkt aber, noch nie ist«in Meister vom Himmel gefallen. Auch das Drachenfliegenlassen will gelernt sein. Ich wünsche euch viel Glück, guten Wind und eine recht lange Schnur. A. Schultzi, Ingenieur. c> o o Die Geschichte von Karr und Graufell. Von Selm  « Lagerlöf. lgorttetzung.) Karr war ganz ruhig hinter dem Waldhüter hergelaufen; aber als dieser umkehrte und den Weg nach seiner alten Heimstätte einschug, wurde er unruhig. Ach, nun hatte der Wald hüter gewiß herausgefunden, daß Karr es gewesen war, der an dem Tode der Elchkuh schuld war, und nun führte er ihn nach dem Herrenhof, damit er dort noch vor seinem Tode seine Schläge bekäme. Aber Schläge bekommen, das war das Schlimmste, was Karr widerfahren konnte, und bei dieser Aussicht konnte er den Mut kaum noch aufrecht erhalten. Er ließ den Kops hängen, und als die beiden den Herrenhof erreichten, sah Karr gar nicht auf, sondern tat, als erkenne er keinen Menschen. Der gnädige Herr stand auf der Treppe, als der Waldhüter ankam.Was haben Sie denn da für einen Hund, Waldhüter?" fragte er.Das ist doch wohl nicht unser Karr, der müßte doch schon längst erschossen fein?" Der Waldhüter erzählte nun von den Elchen; Karr aber machte sich so klein wie nur mög lich und verkroch sich hinter den Beinen des Forstwarts, damit man ihn nicht sehe. Aber der Forstwart erzählte die Geschichte nicht so. wie Karr gedacht hatte. Er lobte Karr über die Maßen und sagte, der Hund habe offenbar gewußt, daß die Elch« in Not gewesen seien und habe sie retten wollen. Nun können der gnädige Herr mit dem Hund machen, was Sie wollen; ich kann ihn nicht erschießen," sagte der Forstwart zum Schlüsse. Der Hund richtete sich auf und horchte. Er wollte seinen Ohren nicht trauen, und obgleich er nicht zeigen wollte, wie groß seine Angst gewesen war, konnte er ein leises Bellen doch nicht unterdrücken. War es wirklich möglich, daß er daS Leben behalten durfte, nur weil er so besorgt um die Elentiere gewesen war? Der gnädige Herr fand auch, daß Karr sich gut benommen hatte; da er ihn aber unter keinen Umständen wieder auf dem Hofe haben wollte, wußte er nicht gleich, waS er sagen sollte. Ja, wenn Sie ihn versorgen wollen, Wald hüter, und mir dafür einstehen, daß er sich künstig besser aufführt, dann mag er am Leben bleiben," sagte er schließlich. Der Waldhüter war bereit. Karr zu sich zu nehmen; und so kam Karr zu dem Waldhüter. CraufellS Flucht. von dem Tage an, wo Karr zu dem Wald hüter kam, gab er das unerlaubte Jagen voll ständig auf. Nicht allein, weil er einen so heUsamen Schrecken davongetragen hatte, son dern vielmehr, weil er nicht wollte, daß der Waldhüter böse auf ihn würde. Denn seit der Waldhüter ihm daS Leben gerettet hatte, liebte er ihn über alles in der Welt. Karr hatte keinen anderen Gedanken mehr, als seinem neuen Herrn überall nachzulaufen und auf ihn auf zupassen. Wenn dieser ausging, rannte Karr