Für unsere Rinde

203

wieder ersetzt werden können, fraßen meine| Die Summelkönigin und ihr Volk.* gierigen Flammen. Nur Menschen sind wenige

dabei umgekommen."

"

Es ist ein fleiner Soldat,

Der ein giftig Spießlein hat; Täglich zieht er mit Gefang ins Felb,

Nur im Winter bleibt er im 8elt.

Er erobert ohne Rahl

Die schönsten Schlöffer zu Berg und Tal, Er bringt in ihre Steller etn

Tröste dich, Feuer, dafür habe ich gesorgt," zischte höhnisch der Dampf und tanzte bock­beinig auf den schwankenden Wogen des Meeres. Ein vollgepfropfter Eisenbahnzug brachte viele Hunderte von Menschen aus den Und trintt aus goldenen Becherlein Immer neuen, füßen Wein. ( A. Keller.) Ferien nach Hause, es war ein Singen und Jubilieren, daß ich ganz wütend wurde und Es wohnte einmal eine Hummel am Feld­nur widerwillig den Hebeln in der Maschine rain, die war größer als alle ihre Geschwister. gehorchte. Der Maschinist wurde darüber Sie hatte aber deren mehr als hundert. Sie ärgerlich und stieß und drehte an den Hebeln konnte so schön brummen wie der Baß bei herum, so daß er vor Aufregung die Signal- der Tanzmusik, und die Kinder nannten sie zeichen übersah. Und plötzlich war das Un nur die Hummelfönigin", denn sie war die glück da! Er war auf ein falsches Gleis ge- stärkste und hatte ein prächtiges schwarzes raten und ein schwerer Güterzug fuhr ihm in Pelzwams an und um den Hals einen gelben die Flante. Ein wildes Geschrei der entsetzten Kragen. Ihr Schloß Hummelburg war freilich Menschen folgte, ich sah noch, wie Hunderte nicht größer als eine Hand lang und ebenso zerquetscht, getötet und verwundet wurden. breit, und die Tür, welche hineinführte, konnte Dann entwich ich vergnügten Sinnes." ein Kind mit dem fleinen Finger zuhalten.

Heiser brüllte das Meer, hoch spritzte das Feuer aus dem Schlunde des Berges, mit wilden Gebärden tanzte der Dampf auf den Wogen.

Kein Mondstrahl fiel auf das wüste Bild, die Sterne verbargen sich ängstlich hinter den

Wolken.

-

Da leuchtete ein heller Strahl über das Meer. Verdutzt schauten die drei drein. Woher konnte das Licht kommen!

Und es fam näher und näher! Stolz pflügte ein großer Ozeandampfer durch die Fluten des Meeres.

Als sein Scheinwerfer auf den einsamen Berg im ungeheuren Raume des Weltmeers leuchtete, versant der Berg wie eine furcht­bare Sputgestalt.

Dat weer de klabautermann," sagte Jan Meier, der die Wache hatte.

Unsinn," erwiderte der Steuermann, das war ein eigentümliches Wolfengebilde, nichts

weiter."

Gehorsam trugen die breiten Wogen des Meeres den gewaltigen Dampfer; die Heizer schütteten neue Massen von Kohlen in die Riefenmäuler der Dampskessel; und der Dampf rumorte so eilfertig in den tausend Röhren und Ventilen der kunstvollen Maschine, als fenne er fein größeres Vergnügen, als das stolze Fahrzeug mit feinen vielen Menschen so schnell wie möglich an das andere Ufer des Ozeans zu bringen.

000

Ernst Almsloh.

Im Herbst waren alle Geschwister der Hum­mel gestorben, sie hatten den Frost nicht vers tragen können; dazu waren sie altersschwach, denn sie hatten schon ein Vierteljahr gelebt, einige von ihnen sogar ein Halbjahr, und das ist für eine Hummel ein außerordentlich hohes

Alter.

So war denn die große Hummel Waise und Witwe mit einem Male geworden. Sie stand mutterseelenallein da, just wie Robinson, als ihn das Meerwasser an seine Insel warf. Da es talt ward, froch die Hummel in das hinterste Kämmerchen des Hummelnestes, zog alle sechs Beine dicht an den Bauch und schlief ein. Sie schlief den ganzen Winter hindurch in einem Stück fort, bis zum Frühjahr die Sonne wieder höher stieg und die Wärme durch die Erde ins Hummelnest drang. Da erst wachte die Hummel auf und fühlte Sehnsucht nach einem guten Frühstück. Aber der Frost und der Winterregen hatten den ganzen Eingang ins Hummelnest verdorben. Er war eingeweicht und zusammengestürzt, und die Hummel war lebendig begraben. Dumm, dumm, dumm, dumm!" meinte sie, machte sich aber sofort an die Arbeit und fragte ich einen Weg ins Freie. Nach zehn Minuten bliẞte ihr schon der erste Sonnenstrahl entgegen, und nach einem fleinen Weilchen war sie im Freien und ließ sich von der Sonne bescheinen. Die Hummel hielt ein

* Aus ,, Entdeckungsreisen in Feld und Flur". Von Hermann Wagner . Verlag von Otto Spamer, Leipzig .