Für unsere Kinder Galvanis waren die beiden Metalle, das Eisen des Balkongitters und der Kupferhaken, der an dem Eisen befestigt war, miteinander in Verbindung. Die Flüssigkeit wurde durch die Feuchtigkeit gestellt, die in den Froschschenkeln enthalten war. Sie berührte das Kupfer, und wenn die Froschschenkel an die Längsstäbe stießen, auch das Eisen. In diesem Bugen blick war der Kreis geschlossen, und durch die Flüssigkeit der Froschschenkel strömte Elektrizi tät. Elektrizität übt aber auf Muskeln einen Reiz aus, so daß diese sich zusammenziehen müssen. Die Muskeln der Froschschenlei zogen sich daher zusammen, so oft bei der Berüh rung der eisernen Längsstäbe Elektrizität durch sie hindurchströmte, und daher zuckten die Froschbeine. Berührungselektrizität nennt man die auf solche Weise erzeugte Elektrizität oder, zu Ehren Galvanis, Galvanismus. So, jetzt wißt ihr, besser als Galvani , wie das Zucken der Froschschenkel zustande kam und woher das Wort Galvano stammt. Es fehlt euch nur noch die Erklärung des Wortes Plastik. Dieses ist der griechischen Sprache ent- nommen und bezeichnet die Kunst des Formens, BildenS. Galvanoplastik bedeutet daher das Formen mittels galvanischer Elektrizität. Was sich aber damit formen läßt, werden wir bald sehen. Zunächst wollen wir uns den dazu nötigen Apparat bauen. Also scharf aufgepaßt und die nebenstehende Zeichnung angeschaut! Ihr seht da erstens ein Glasgefäß, mit A bezeichnet. Es ist für unseren Apparat nicht unbedingt ein Glasgefäß erforderlich, ein alter irdener Suppenlopf oder ein Gefäß aus Por zellan tut's auch. In diesem Gesäß steht ein zweites mit t bezeichnet. Dieses muß porös sein, am besten eignet sich ein Gesäß aus un glasiertem Ton. Wir nehmen dazu einen ge wöhnlichen Blumentopf, stecken in das im Boden befindliche Loch einen Korkstöpsel oder kleben es mit Wachs zu. In diesen Blumen topf stellen wir einen Zylinder o aus Zink blech, das wir uns vom Klempner für ein paar Pfennige besorgen. Ein Stück von einer alten Dachtraufe können wir auch verwenden und es nötigenfalls über dem Gasherd etwas anwärmen, aber nur handwarm, sonst schmilzt es. Die zylindrische Form erreichen wir dann durch Biegen des handwarmen Bleches über ein rundes Holz, eine Limonadenflasche oder einen ähnlichen runden Gegenstand. Von einem, der das Material kennt, müßt ihr euch aber bestätigen lassen, daß ihr auch wirklich Zint- blech habt und nicht etwa verzinktes Eisenblech. Auf diesem Zinkblechzylinder o befestigen wir jetzt ein Kreuz und einen Ring aus Kupfer oder Messingdraht, wie es die Abbildung zeigt. Wir können das Kreuz aus dem Zylinder mit Draht festbinden, indem wir zum Durchziehen des Drahtes etwa einen Zentimeter unter den vier Kreuzarmen je ein Loch mit einem Nagel oder mit dem Laubsägebohrer in die Zylinder wand machen. Besser aber ist, mit Hilfe des Lötkolbens die vier Arme auf dem Zylinder festzulöten. Die Arme des Kreuzes, die Löt oder Bindestellen, sowie den oberen Rand des Zinkzylinders, etwa einen Zentimeter hoch innen und außen, überziehen wir mit Wachs oder mit schwarzem Lack. Den Drahtring selbst aber putzen wir mit Schmirgelpapier hübsch blank Ihr seht auf der Zeichnung an diesem Drahtring runde Gegenstände hängen. Das sind Stücke aus Gips oder Wachs, auf denen wir mittels galvanischer Elektrizität zum Bei spiel Kupferformen bilden, mir anderen Wor ten: Galvano plastik treiben. Um eine Wachsform herzustellen, nehmen wir eine hübsche Münze, reinigen sie gut mit einem alten Bürstchen, Wasser und Seife und selten sie nach dem TrocNien gut ein mit Hilfe eines in Nähmaschinen- oder Salatöl getauch ten Wattebäuschchens. Das Ol muß sparsam, nur in ganz dünner Schicht ausgetragen wer den. Jetzt hurtig ein etwa 10 Millimeter breiter Streifen aus steifem Papier, zum Beispiel Briefpapier, geschnitten. Dieser Streifen wird um den Rand der Münze gewickelt, gerade als ob wir eine kleine Schachtel herstellen wollten, deren Boden die Münze bildet. Das Papierende müssen wir festkleben oder um das Ganze einen Faden schlingen, damit es auch