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Für unsere Kinder
und Zweigen nährte. Und sie lernten weiter,| harter Holzstab gesetzt, der mit den Händen wie man es vermittels eines Stückes Holz von rasch gedreht wird. Zum Drehen wird auch einer Stelle zu einer anderen übertragen könne. eine Schnur verwandt. Das feine Mehl, das Nun konnten sie die Feuerstelle in einer Höhle dabei entsteht, wird durch die stetige Reibung oder unter einem Felsen anlegen, wo das Feuer heiß und entzündet sich. Durch Anblasen schießt vor dem Erlöschen durch den Regen geschützt die Flamme empor. Andere Völkerschaften war und wo auch die Horde ein bequemeres reiben einen Holzstab in einer Rille hin und und sichereres Lager hatte. Und ging man auf her, so lange, bis der feine Holzstaub zu glimWanderung, so nahm man ein glimmendes men beginnt. Noch andere schlagen Steine Holzstück mit, um jederzeit ein Feuer anmachen gegen einander und fangen die Funken in einem zu können. So wird ja auch von den Austra- trockenen Grasbüschel auf. Durch Gegeneinliern noch heute berichtet, daß sie auf ihren anderschlagen von Steinen haben auch unsere Reisen stets einen Feuerbrand mit sich führen. Vorfahren Jahrtausende hindurch Feuer er Trotz aller Vorsichtsmaßregeln geschah es aber zeugt. Nur trat an die Stelle des schlagenden auch jetzt noch, daß das Feuer ausging. Das Steins später das schlagende Metall. Noch war für die Menschen um so härter, je mehr unsere Urgroßeltern vor hundert Jahren machsie sich an den Gebrauch des Feuers schon ten es nicht anders. Jeder trug ein Feuerzeug gewöhnt hatten. Aber sie besaßen noch kein aus Stahl, Feuerstein und Bunder bei sich, Mittel, willkürlich Feuer zu erzeugen. Traurig der Söldner, der in die Schlacht zog, der saß die Horde um die schwarze ausgebrannte Bürger, wenn er zur Ratsversammlung ging, Feuerstelle. Es konnte Jahre dauern, bis der Junker am Hofe seines Fürsten. Mit wieder im Walde zufällig ein Brand entstand. welchen Umständen aber war damals die Doch auch die Kunst, Feuer zu erzeugen, Feuererzeugung verknüpft! Unzählige Male wurde entdeckt. Die Menschen hatten heraus- mußte der Stahl gegen den Feuerstein gegefunden, daß sie mit einem glimmenden Holz- schlagen werden, bis endlich ein Funte auf stück am besten ein Feuer entfachen könnten, den weichen, trockenen Zunder fiel und ihn wenn sie darauf das feine Holzmehl schütteten, in Brand sette. Gar manches ärgerliche Wort das durch Bohren von Holz mit Muscheln, fiel dabei. Wehe, wenn der Zunder feucht geSteinen oder Zähnen bei der Herstellung von Waffen und Werkzeugen abfiel.
Eines Tags mochte nun ein Mensch auf der Wanderung mit einem glimmenden Holzstück ein Feuer entzünden wollen. Er hatte aber zufällig kein steinernes oder knöchernes Werkzeug zur Hand, um damit Holzmehl zu bohren, das er auf das glimmende Holzstück schütten wollte. Er nahm nun einen trockenen Zweig, um damit aus einem Stück Holz Holzmehl zu bohren. Dabei fand er, daß das Holzmehl beim Bohren von selbst ins Glimmen und in Brand geriet. Die Erzeugung von Feuer war
entbeat.
So vielleicht haben die Menschen in der Urzeit gelernt, aus eigener Kraft sich Feuer zu erzeugen. Ob's wirklich genau so, nicht anders gewesen ist? Niemand weiß es. Aufschreiben konnten es jene Wilden ja nicht. Wir tönnen vermuten, daß die Menschen auf diese oder ähnliche Weise die Kunst des Feuererzeugens entdeckten, weil die Reisenden uns berichten, daß in allen Teilen der Erde Menschen leben, die noch auf diese einfache Art das yeuer erzeugen. Noch heute ist das Feuerbohren weit verbreitet. In einen Zweig wird eine kleine Vertiefung gemacht; in diese wird ein
worden war. Da konnte man ruhig alle Hoffnung aufgeben. Und ähnlich schwer haben es die Menschen vor Tausenden von Jahren gehabt, haben es die Naturvölker noch heute, wenn sie durch Bohren, Sägen oder Schlagen den Funken herbeizaubern wollen. Nur im Notfall gebrauchen sie ihre einfachen Feuerzeuge. Lieber gehen sie zum Nachbar, mag er auch ferne wohnen, und bitten ihn um einen glimmenden Brand von seinem Herde. Und zu Urgroßvaters Zeiten entzündete man lieber den Holzspan oder den Fidibus am lustig flackernden Herdfeuer, um mit ihm die Kerze im Leuchter, den„ Knaster" in der langen Pfeife oder das Holz im Kamin zu entzünden, als daß man mit Stahl und Feuerstein sich abmühte.
Ja, wir Menschen von heute haben es. da viel bequemer. Im Nu können wir unser Zimmer strahlend erhellen, können wir, mag's draußer stürmen und schneien, im Ofen behagliche Wärme erzeugen, fönnen wir unter den Töpfen und Kesseln auf dem Herde helle Glut entfachen. Wir haben ja treue und hilfsbereite Diener.
Erst vor siebzig Jahren etwa stellte man die ersten Zündhölzer her. Heute finden wir