Für unsere Kinder

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meisten läuft man Gefahr, von ihnen ernst­haft verwundet zu werden, wenn man sie neckt, während sie fressen, oder wenn sie auf dem Rücken liegen und sich nicht aufheben lassen wollen. Sind sie schlechter Laune, so muß man fie gleichfalls in Ruhe lassen.

Lappen abreiben und scheuern, denn von ihrer| still, so verlegen einen die Tiere nicht, und Mutter werden sie mit rauher Zunge rein nach ein paar Minuten lassen sie los. Am geleckt, bis sie selbst für sich sorgen fönnen oder anfangen, sich gegenseitig rein zu lecken. Raubtiere, die einen dauernden Schlupf winkel besitzen und die nicht auf Bäumen leben, müssen darauf achten, ihr Lager sauber zu halten. Bei den kazenartigen und hundeartigen Raubtieren werden die Jungen in den ersten Tagen von der Mutter reingehalten. Sobald sie aber sich selbständig bewegen können, ver­meiden sie es peinlichst, ihr Lager zu be­schmutzen, und daher gewöhnen sie sich auch in der Gefangenschaft rasch an Reinlichkeit. Sie lernen es von selbst, den Raum nicht zu beschmutzen, in dem sie gehalten werden, und ein Gefäß mit frischem Torf zu benutzen, das man in einen dunklen Winkel stellt. Daß Kazen und Hunde sich im Hause meist schnell an Reinlichkeit gewöhnen, ist also nicht eine Eigen­schaft, die sie erst als Haustiere erworben haben. Schwerer sind kleine in Bäumen hau­sende Raubtiere zur Sauberkeit zu erziehen, aber ihre natürliche Gelehrigkeit macht es auch bei ihnen nicht unmöglich.

Widerwärtig fönnen junge Raubtiere auch werden, wenn man sie stört, wenn sie allein fein wollen, sie etwa aus einer dunklen Lieb­lingsecke hervorzerrt, in die sie sich zurückzu­ziehen pflegen. Im allgemeinen find aber Raub tiere gesellig und bleiben nie gern lang allein; schließt man sie allein in einen Raum ein, so schreien sie laut. Haben sie sich an ihren Herrn gewöhnt, so folgen sie ihm gern auf Tritt und Schritt. ( Schluß folgt.)

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Der Kreuzschnabel.

Wenn die Blumen längst verstarben Vor der weißen Winternacht, Hat ein Böglein auf der Fichte Erst sein kleines Nest gemacht.

Ach, ein blutigrotes Böglein Brütet in der Wildnis Graus Sinter den beeisten Zweigen Still und heiß die Jungen aus! Kreuzesschnabel, Wundervogel! Gar zu oft fällst du mir ein, Schau' ich in die starre Wildnis, In die öde Welt hinein.

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Julius Mosen .

Schwarze Balken.

Sobald junge Raubtiere ihre Zähne bes kommen, erproben sie sie an allen toten und lebenden Dingen, die in ihren Bereich kom men. Sie vergreifen sich dabei auch gelegent­lich an ihrer Mutter, aber diese lehrt ihre Sprößlinge schon durch kräftige Hiebe, daß das eine Ungehörigkeit ist. Da ihre Bisse nicht einmal im Spiel immer harmlos sind, so muß ihnen auch ihr Herr möglichst frühzeitig bei­bringen, daß sie ihn nicht beißen dürfen. Bei ben verschiedenen fagenartigen Raubtieren vom Löwen bis zur Haustage, meint Mitchell, sei ein leichter Klaps auf die Nase hierbei die wirksamste Art der Bestrafung. Habe man das Beim Spaziergang kamen die Kinder an Beißen auf diese Weise einige Male bestraft, einem Hause vorbei, das seltsame Spuren der so genüge es schon, daß man dem beißluftigen Berstörung zeigte. Der Gartenzaun war wohl jungen Tier einen Finger auf die Nase lege, in dem Schrecken einer Gefahr weggerissen und dieses wisse, worauf es ankäme. Schwie- und zur Erde geschleudert worden. Das Vor­riger ist es, den jungen fagenartigen Raub- gärtchen war zertreten, dürre Blumenstauden tieren den Gebrauch ihrer spizen, scharfen waren geknickt, Grasbüschel und Rosenblätter Krallen beim Spiel abzugewöhnen. Junge Raubtiere machen ganz instinktiv die Bewe gungen, um eine lebende, zappelnde Beute festzuhalten. Streckt man ihnen daher die Hand zögernd hin und versucht sie dann wieder wegzuziehen, so fann man ziemlich sicher sein, gebissen oder gefragt zu werden. Man muß mit einem Griff fest zupacken, und sobald die Tiere Miene machen, zu beißen oder zu tragen, darf man die Hand nicht zurückziehen. Hält man

lagen zerstreut umher. Dazwischen sah man verkohltes, schwarzes Holz. Ein runder Boden­fleck war mit solchen Überresten verbrannten Holzes bedeckt. Dicht daneben lag die Haus­tür eingeschlagen im Flur. Man blickte in ein dunkles Loch, aus dem Schrecken gähnte. Der Dachstock des Hauses fehlte. Ein paar schwarze Balten ragten in die Luft, eine schräge Wand stand noch, in der mit großen Lücken rußige Ziegel wie verzweifelt hingen.