erledigte verschiedene interne Angelegenheiten, und wählte ein aus sieben Damen bestehendes Festkomité, welches die Vorbereitungen zu dem beschlossenen Weihnachtsfest zu treffen hat.
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Am 23. Oktober feierte der Frauen- und Mädchenverein zu Mainz sein erstes Stiftungsfest. Die Vorsitzende des Vereins, Frau Staubig, hielt eine nach Form und Inhalt gleich vollendete Festrede, in der sie ausführte, daß die Frauen behufs Erlangung ihrer Freiheit zum selbständigen Denken und Handeln erzogen werden müssen. Die Aufgabe des Vereins, einer Organisation überhaupt, bestehe gerade darin, die Frauen aufzuklären, zu bilden und fähig zu machen, ihre eigenen Interessen und die des Proletariats zu vertheidigen. Wie die Frau hineingerissen worden sei in den Kampf um die Existenz, so müsse sie auch theilnehmen an dem Kampf für die Befreiung ihres Geschlechts und der Arbeiterklasse. Nachdem die Rednerin noch das Gedeihen der Organisation fonstatirt, deren Mitgliederzahl in einem Jahr von 27 auf 124 gestiegen sei, schloß sie mit einem Hoch auf den Verein und die internationale Sozialdemokratie, in welches die Anwesenden begeistert einstimmten.
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Die Zahlstelle Altona- Ottensen des Verbands der Fabrik-, Land-, Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen hielt am 23. Oktober eine Mitgliederversammlung ab, welche nur interne Angelegenheiten er
ledigte.
- Die erste Mitgliederversammlung der Zahlstelle Eimsbüttel des Zentralvereins der Frauen und Mädchen Deutschlands erledigte am 24. Oktober interne Angelegenheiten und beschäftigte sich dann mit der Frage: Wie agitiren wir für unseren Verein?" Frau Buski führte zu derselben aus, daß es Pflicht der Mitglieder sei, unaufhörlich der Organisation neue Anhängerinnen zu werben und Aufklärung in die Reihen der Arbeiterinnen zu tragen. Als Mittel zu diesem Zweck empfahl sie neben der mündlichen Propaganda die Lektüre von Schriften, welche für die Interessen der Arbeiterklasse eintreten. Den Mitgliedern des Vereins empfahl sie insbesondere Die Gleichheit." Frau Krägenau sprach sich in dem nämlichen Sinne aus.
In Feuerbach bei Stuttgart fand am 29. Oktober eine Mitgliederversammlung des sozialdemokratischen Vereins statt, in welcher zum ersten Male Frauen erschienen und den Antrag stellten, daß Frauen als Mitglieder in den Verein aufgenommen werden sollten. Der Antrag ward genehmigt.
Die Filiale Hamburg des Verbandes der in der Pelzbranche beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen hielt Ende Oktober eine
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keiten dieser unwirthlichen Gegend ohne bei all' dem zu verweilen, ist es meine Pflicht, Euch darauf aufmerksam zu machen, daß hier der letzte Ort, nach dem wir uns geflüchtet haben, weit von dem Wege aller früheren Expeditionen abliegt, und folglich die Möglichkeit von einer Hilfe, welche vielleicht nach uns ausgeschickt worden ist, aufgefunden zu werden, mindestens sehr unsicher ist. Nicht wahr, meine Herren, soweit stimmen Sie mir Alle bei?" Alle waren einverstanden.
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Es ist daher unumgänglich nothwendig," fuhr der Kapitän fort, daß wir eine neue, wahrscheinlich die letzte Anstrengung machen, uns von hier fortzuhelfen. Der Winter ist nicht mehr fern, Wildpret wird seltener und seltener, unsere Vorräthe gehen zu Ende und die Zahl der Kranken, leider muß ich sagen beson ders in der Hütte des Wanderer', vergrößert sich von Tag zu Tag. Wir müssen an unser eigenes und das Leben derer denken, die von uns abhängen, und wir haben dazu keine Zeit zu verlieren."
,, Richtig, sehr richtig, wir haben keine Zeit zu verlieren," tönte es freudig von den anderen Offizieren her.
" Unser Plan nun ist, daß sich eine Abtheilung gesunder Offiziere und Mannschaften noch heute auf den Weg machen und versuchen soll, die nächste bewohnte Gegend zu erreichen und den hier Zurückbleibenden Hilfe und Nahrungsmittel zu senden. Die zu nehmende Richtung und zu beobachtenden Maßregeln sind bereits angeordnet und überdacht. Die einzige Frage ist nur noch: Wer bleibt hier und wer unternimmt die Reise?"
Die Offiziere antworteten darauf wie aus einem Mund „ Freiwillig."
Wardour, der bisher zu Allem geschwiegen, blieb auch dies= mal still. Crayford bemerkte das und fragte leise:
Sagen Sie nichts dazu?"
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Mitgliederversammlung ab, welche sich nur mit internen Angelegenheiten beschäftigte.
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Am 30. Oktober fand in Berlin eine Mitgliederversammlung des Allgemeinen Arbeiterinnenvereins statt, in welcher Herr Zahnarzt Wolf einen sehr beifällig aufgenommenen Vortrag hielt über das Thema:" Soziale Streiflichter." An der Diskussion betheiligten sich die Herren Fahrenwald und Hildebrandt.
Der deutsche Arbeiterverein Genf beschloß in seiner Generalversammlung von Ende Oktober, künftighin Frauen und Mädchen als attive Mitglieder aufzunehmen und ihnen die gleichen Rechte zu ertheilen, welche den männlichen Mitgliedern zustehen.
In Paris fand kürzlich im Saale der Arbeiterbörse eine Versammlung der männlichen und weiblichen Handelsgehilfen statt. Von den zirka 2000 Anwesenden waren gut ein Viertel Frauen. Die erste Rednerin, Frau Valette, schilderte die gesundheitsgefährliche Ueberarbeitung der Frauen und Mädchen in den Verkaufsläden. Das Gesetz von 1874 schütze sie nicht und auch der der Kammer vorliegende( unterdeß angenommene) Gesetzentwurf verspreche feinen Schuh, so daß Frankreich zurückstehe hinter England, Schweden , Norwegen und den Vereinigten Staaten , wo die Ladengehilfen gesetzlich geschützt sind. Unter rauschendem Beifall forderte sie die Anwesenden auf, dem Fachverein der Handelsbeslissenen beizutreten. Frau Leonie Rouzade , eine bekannte Rednerin in Arbeiterversammlungen, empfahl die Gründung eines besonderen Fachvereins für die Ladnerinnen, Herr Dangion dagegen trat entschieden ein für einen einzigen Verein für beide Geschlechter, da der Arbeitgeber Männer wie Frauen gleich ausbeute. In dem nämlichen Sinne sprach sich Herr Haupais, Sekretär des Fachvereins der Handlungsgehilfen, aus, welcher betonte, daß ein einziger Verein mit seinen Forderungen eher durchdringen werde. Die Versammlung erklärte sich für folgende Forderungen: Einführung eines zwölfstündigen Arbeitstages, zwei Stunden Pause für Mahlzeiten eingerechnet; Gewährung eines bezahlten Ruhetags pro Woche; Abschaffung der Geldsfrafen; Verbot der Arbeit der Frauen etliche Wochen vor und nach der Niederkunft; Gewährung des Rechts, daß sich die Ladnerinnen setzen dürfen, so lange sie nicht Kunden bedienen; Ausdehnung der Gerichtsbarkeit der Gewerbegerichte auf die männlichen und weiblichen Handlungsgehilfen; Festsetzung von gleichem Lohn bei gleicher Leistung für beide Geschlechter.
„ Ich hoffe, das ist nicht Ihr Ernst." " Doch, das ist mein Ernst."
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Es thut mir leid, so etwas aus Ihrem Munde zu hören, Wardour."
Gut," nahm Kapitän Helding wieder das Wort.„ Sagen wir Freiwillige. Wer will hier bleiben?"
Tiefe Stille. Betroffen blickten Offiziere wie Mannschaften einander an.
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Sie sehen, meine Herren, daß wir auf diese Weise nicht einig werden können. Jeder unter uns, der seine Glieder noch rühren kann, will natürlich mitgehen. Was sollte aber aus denjenigen werden, die ihre Glieder nicht mehr gebrauchen können? Einige müssen zurückbleiben, um die Kranken zu pflegen. So kommen wir zu der alten Frage zurück: Wer geht mit und wer bleibt hier? Stapitän Ebsworth sagt, der Zufall soll entscheiden und das sage auch ich. Hier sind Würfel. Die höchste Zahl ist zwölf doppelsechs. Alle, die unter sechs werfen, bleiben; die über sechs werfen, gehen. Offiziere des Wanderer und der , Seemöve, seid Ihr damit einverstanden?"
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Bis auf Wardour, der in seinem Schweigen verharrte, gaben alle ihre Zufriedenheit kund.
" Mannschaften des Wanderer und der Seemöve', Eure Offiziere sind mit meinem Vorschlag einverstanden, seid Ihr es auch?"
Die Leute bejahten diese Frage ohne Ausnahme. Darauf reichte Crayford Kapitän Helding den Becher mit den Würfeln. Dieser schüttelte ihn und warf die Würfel auf die als Tisch dienende Tonne. Sieben.
" Gehen," sagte Crayford.„ Ich gratulire, Kapitän. Jetzt fomme ich an die Reihe. Drei! Bleiben! Auch gut, wenn ich nur meine Pflicht thun und Anderen nüßlich sein kann. Wardour,
,, Nein," antwortete jener.„ Gehen oder bleiben, mir ist Sie sind der nächste, da Ihr erster Lieutenant fehlt." Alles gleichgiltig."
( Fortsetzung folgt.)