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kanten und der Ausschluß der Tabafarbeiter in Haynau  "; öffentliche Versammlung aller im Vergoldergewerbe beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen: Der 1. Mai, und wie gedenken wir denselben zu feiern?" ( Genosse Näther); die Versammlung beschloß, am 1. Mai eine Vor­mittagsversammlung abzuhalten; öffentliche Versammlung der Arbeiter und Arbeiterinnen der mechanischen Schuhfabriken, Stellungnahme zum 1. Mai"( Genosse Jahn); die Versammlung beschloß, daß der 1. Mai von der Arbeiterschaft der Branche durch Ruhenlassen der Arbeit gefeiert werden soll; Versammlung für Männer und Frauen: ,, Unsere politische Lage"( Reichstagsabgeordneter Robert Schmidt); öffentliche Versammlung der Korbmacher: Die verderblichen Wirkungen der kapitalistischen   Produktionsweise( Genossin Palm); Bockenheim  , öffentliche Volksversammlung für Männer und Frauen: Der 18. März" ( Genosse Gräf  ); Breslau  , öffentliche Versammlung für Männer und Frauen: Der 18. März 1848 und die Sozialdemokratie"( Reichstags­abgeordneter Schönlant); Burg, öffentliche Versammlung für Männer und Frauen: Was will die Sozialdemokratie?"( Genossin Schneider); Charlottenburg  , öffentliche Volksversammlung der Arbeitslosen: Die Handelsverträge und die Arbeitslosigkeit"( Genosse Jahn); öffent­liche Volksversammlung für Männer und Frauen: Die Bedeutung des 18. März"( Genosse Zubeil); Crimmitschau  , öffentliche Ver­sammlung für Männer und Frauen: Die Frau in der Industrie" ( Genossin Zetkin); Dessau  , öffentliche Versammlung für Männer und Frauen: Die Märztage 1848"( Genosse Zimmermann); Dresden  , öffentliche Frauenversammlung: Die Frau in der Industrie und ihre Stellung zur Sozialdemokratie"( Genossin Eichhorn); öffentliche Ver­sammlung der Metallarbeiter und Arbeiterinnen: Unsere wirthschaft­liche Lage"( Genosse Rohrlack); Erfurt  , öffentliche Volksversammlung: Die politische und wirthschaftliche Lage"( Reichstagsabgeordneter Bueb); Friedrichsberg, öffentliche Volksversammlung für Männer und Frauen: Der 18. März und seine Bedeutung"( Genosse Berndt); Hannover  , öffentliche Versammlung aller im graphischen Gewerbe beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen: Die Entwicklung der maschi­nellen Technik und die hierdurch bewirkte Revolution des wirthschaft­lichen Lebens"( Genosse Brey); Homburg  , öffentliche Volksversamm lung für Männer und Frauen: Die Bedeutung des 18. März für das Proletariat"( Genosse Katzenstein); Kiel  , große öffentliche Ver­sammlung für Männer und Frauen: Die Stellung der Frau in der

Bei Tisch.

Von François Copée, überfekt von E. R.

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Die Gesellschaft war bereits vollzählig versammelt; der wür dige gräfliche Kammerdiener in seinem weißen Gilet, mit dem gravi tätischen, rothen, von einem weißen Backenbart umrahmten Gesichte, ein leibhaftiger englischer Pair, öffnete eben die Thürflügel des Salons und meldete mit einer Baßstimme, die ebenso sonor als respektvoll klang: Es ist servirt!" Da legten die Herren die Hüte auf den Vorsprung der Pfeilertischchen, die vornehmsten Gäste boten den Damen ihren Arm, und Alle begaben sich in den Speisesaal, schweigsam, wie bei einer Prozession. Wie glänzte das Tafelgeräth, welche Fülle von Blumen und Licht! Jeder Geladene fand ohne Mühe seinen Play; sobald er seinen Namen auf der glacirten Karte gelesen hatte, schob ihm ein dicker Lakai in seidenen Strümpfen einen weichen, gepolsterten Stuhl, mit der gestickten Grafenkrone geziert, leise nach.

Vierzehn Gäste, nicht mehr: vier junge Frauen, in stark de­folletirten Kleidern, und zehn Herren aus den Kreisen der Aristo­tratie des Blutes oder des Verdienstes. Alle trugen an diesem Abende ihre sämmtlichen Orden zu Ehren eines fremden Diplo maten, der zur Rechten der Hausfrau saß.

Ganze Büschel kleiner Orden drängten sich an den Knopf= löchern; unter den Umschlägen von zwei oder drei Fräcken glänzten diamantene Großkreuze. Ein schweres Kommandeurkreuz am rothen Seidenband breitete sich auf dem steifen Vorhemde eines Generals aus. Die Damen hatten ihrerseits alle Herrlichkeiten ihrer Schmuck kästchen aufgesteckt.

Eine elegante, auserlesene Gesellschaft. Eine Atmosphäre des Wohlbehagens in diesem hohen, gut temperirten, reich geschmückten Saale. In den vier Wandfüllungen befanden sich Stillleben in dem Prunkstyle von ehemals, in denen Früchte, Wildpret und allerlei Lebensmittel durcheinander lagen. Die Bedienung geschah ohne Geräusch, es schien, als ob die Diener auf den dicken Teppichen nur dahinglitten. Der Mundschenk lispelte den Gästen die Namen

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heutigen Gesellschaft"( Genossin Blohm); Pankow  , öffentliche Ver­sammlung für Männer und Frauen: Ausbeutung und Erziehung" ( Genossin Schley); Schöneberg  , öffentliche Versammlung für Männer und Frauen:" Die Bedeutung des 18. März für das Proletariat" ( Genossin Ihrer); Werdau  , öffentliche Volksversammlung: Die Frauen des Proletariats und der Militarismus"( Genossin Zetkin).

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Vereinsversammlungen fanden in der nämlichen Zeit statt in: Berlin  , Mitgliederversammlung des Vereins der Arbeiter und Ar­beiterinnen der Wäsche und Kravattenbranche: Der Proletarier im Alterthum und in der Neuzeit"( Genosse Hansen); Mitgliederversamm­lung des Verbands der in Buchbindereien, der Papier  - und Leder­galanteriewaaren- Industrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen: Die Einstellung des Personals der Bading'schen Buchbinderei"( Genosse Wittrisch); Mitgliederversammlung des Frauen- und Mädchenbildungs­vereins: Vorlesung"; Vorstandswahl: gewählt wurden die Genossinnen Lüotte, Wacker und Roß; Braunschweig  : Mitgliederversammlung des Verbands der Fabrik-, Land- und Hilfsarbeiter und-Arbeiterinnen: Interne Angelegenheiten"; Connewiß, Mitgliederversammlung des Bildungsvereins für Frauen und Mädchen: Die Gentilgesellschaft" ( Genosse Dr. Popit); Hannover  , Mitgliederversammlung des Ver­bands der Schneider und Schneiderinnen: Statutenberathung; Mann­ heim  , Mitgliederversammlung des Arbeiterinnenvereins Einigkeit": ,, Glaube und Wissen"( Genosse Dolinski); Nürnberg  , Mitglieder­versammlung des Frauen und Mädchenbildungsvereins: Die zehn Gebote und die besitzende Klasse"( Genossin Fischer); Veddel Rothen­burgsort, Mitgliederversammlung des Zentralvereins der Frauen und Mädchen Deutschlands  : Die Rechte und Pflichten der Frauen früher und jetzt"( Genossin Blohm).

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Sachsen  . Im Auftrage des Verbands der Textilarbeiter und Arbeiterinnen unternahm Genossin Greifenberg  - Berlin   in jüngster Zeit eine Agitationstour durch das Königreich Sachsen, um der ge­nannten Organisation zumal auch unter der großen Zahl der Textil­arbeiterinnen Mitglieder zu werben. Es waren sieben Versammlungen geplant, in Zeulenroda  , Meerane  , Glauchau  , Dresden  , Groß­ röhrsdorf  , Potschappel   und Bischofswerda  . Die Tagesordnung lautete überall: Die wirthschaftliche Lage des Proletariats und der Zweck und Nußen der Gewertschaftsorganisation." Von den beab­sichtigten Versammlungen fanden nur vier statt, die übrigen wurden der Weine vertraulich ins Ohr, wie, wenn er ihnen ein Geheimniß entdeckte, von dem ihr Leben abhinge.

Gleich bei der Suppe, einer fetten, nahrhaften Kraftbrühe, welche den Magen mit Kraft und Jugend erfüllte, begann das Gespräch zwischen den Tischnachbarn.

Zweifellos waren es erst die gewöhnlichen Gemeinpläge, welche halblaut ausgetauscht wurden. Aber welche Höflichkeit in den ein­fachsten Bewegungen, welches Wohlwollen in Blick und Lächeln. llebrigens gleich nach dem Chateau Yquem begann der Wiz zu sprühen.

Die Männer waren zum großen Theile alt, zum mindesten sehr reif; alle an Rang oder Talent hervorragend, sie hatten viel gelebt, waren reich an Erfahrung und Erinnerungen, sie waren für Konversation wie geschaffen und die Gegenwart schöner Frauen flößte ihnen den Wunsch ein, zu glänzen und regte ihren Wiz zu launigen Wortgefechten.

Kleine Scherzworte flogen, helle Geistesblize fuhren dazwischen. Es bildeten sich Unterhaltungszentren zwischen zwei, drei Personen. Ein berühmter Reisender mit broncefarbenem Teint, der erst kürzlich aus einem entlegenen Theil der Wüste zurückgekommen war, er­zählte seinen beiden Nachbarn von einer Elephantenjagd, ohne jede Prahlerei, mit einer Ruhe, als hätte es sich darum gehandelt, auf Hasen zu zielen, anstatt auf Elephanten.

Etwas weiter oben neigte sich das feine Profil eines berühmten Gelehrten heiter zur Gräfin, welche lächelnd zuhörte; sie war sehr schlank und sehr blond, hatte junge erstaunte Augen, ein herrliches Smaragdhalsband um den schönen Nacken und eine Büste, wie die Venus von Medici.

Dieses lururiöse Mittagessen versprach auch entschieden amü­sant zu werden. Die Langeweile, dieser nur allzuhäufige Gast bei den Festen der großen Welt, sollte nicht dazu kommen, sich an diesen Tisch zu seßen. Diese Glücklichen sollten eine köstliche Stunde verbringen und mit allen Sinnen schwelgen fönnen.

Am selben Tische, an seinem äußersten Ende, an dem beschei= densten Plaße, saß stillschweigend ein noch junger Mann, der am wenigsten Beachtete, der Geringste von allen Anwesenden, ganz hin­