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Pfungstadt, öffentliche Versammlung für Männer und Frauen: " Die drohende Tabaksteuer"( Genossin Löwenherz); Rostock , öffent­liche Versammlung arbeitsloser Männer und Frauen: Die Ursache der Arbeitslosigkeit und deren Abhilfe"( Genosse Groth); Speier, öffentliche Versammlung für Tabakarbeiter und Arbeiterinnen: Die Tabaksteuervorlage im Reichstage"( Genossin Löwenherz); Stein­berg, öffentliche Volksversammlung: Die Tabakfabrikatsteuer und ihre Folgen"( Genossin Löwenherz); Stettin , öffentliche Versammlung der Schneider und Schneiderinnen: Die Bedeutung der Gewerkschafts­bewegung"( Genosse Ohl); öffentliche Volksversammlung: Warum fordern die Frauen das allgemeine gleiche, geheime, direkte Wahlrecht?" ( Genossin Baader); Weigelsdorf, öffentliche Voltsversammlung: Michel mach die Taschen zu und die beabsichtigte Knebelung des deutschen Volkes"( Genosse Feldmann); Werdau , große öffentliche Versammlung für Männer und Frauen: Warum fordern die Frauen des Proletariats die politische Gleichberechtigung?"( Genosse Goldstein).

Vereinsversammlungen fanden in der nämlichen Zeit statt in: Berlin , Mitgliederversammlung des Vereins der Plätterinnen: Die Pflege der Augen"( Reichstagsabgeordneter Wurm); Mitgliederver sammlung der Metallarbeiter: Die Thätigkeit der Frau in der In­dustrie"( Genossin Baader); Mitgliederversammlung des Bildungs­vereins für Frauen und Mädchen: Die Sklaven unserer Zeit" ( Genossin Mesch); Mitgliederversammlung aller in der Kürschnerei beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen: Die Verwendung der weib­lichen Arbeitskraft"( Genossin Rohrlack); Charlottenburg , Mit­gliederversammlung des Bildungsvereins für Frauen und Mädchen: " Die Zunahme der Frauenarbeit in der Industrie"( Reichstagsab­geordneter Zubeil); Hamburg , Verbandsversammlung der Plätte rinnen: Rassenbericht"; Stuttgart , Mitgliederversammlung des Verbands der Metallarbeiter: Die französische Arbeiterbewegung seit 1870"( Genoffin Zetkin ).

Behördliche Schneidigkeit und Findigkeit im Kampfe gegen die proletarischen Frauen. Daß die löblichen Polizei­behörden mit ihren Maßregeln gegen die politische Bethätigung der proletarischen Frauen stets im Recht sind, beweist die Verwerfung einer Reihe von Beschwerden, welche die Genossinnen verschiedener Städte gegen derartige Maßregeln eingelegt hatten. Verworfen wurde die Beschwerde gegen das Verbot einer Versammlung zu Dortmund , in der Genossin Löwenherz referiren sollte. Das gleiche Schicksal erfuhr die Beschwerde gegen die Auflösung einer Versammlung in Heruse, in der ebenfalls Genossin Löwenherz Referentin war. In Breslau wurde die von dem Üeberwachenden angeordnete Entfer­nung der Frauen aus einer öffentlichen Versammlung, als zu Recht und Gesetz geschehen, gebilligt. Abgewiesen ward die Beschwerde der Nürnberger Genossen gegen die Entfernung der Frauen aus mehreren öffentlichen Versammlungen. Wo es nur einigermaßen angängig ist, da muß die politische Rechtlosigkeit des weiblichen Geschlechts her­halten, um die klassenbewußten Bestrebungen der Proletarierinnen zu hemmen. Je dringender aber das Proletariat in unserer Zeit der Kampfesgenossenschaft der Frauen auf der ganzen Linie bedarf, um so energischer muß also in seinem Interesse die Forderung erhoben werden: Her mit der politischen Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts!

- Die Frauen Agitationskommission Berlin wurde vor­läufig polizeilich geschlossen, weil sie auf Grund ihrer bisherigen Thätigkeit, insbesondere wegen der in letzter Zeit angeregten Agitation für das Wahlrecht der Frauen als politischer Verein im Sinne des preußischen Vereinsgesetzes erscheint, Frauen aber nach§ 8 des genannten Gesetzes politischen Organisationen als Mitglieder nicht angehören dürfen. Die Behörden wähnen, mit dieser Maßregel einen besonders wirkungsvollen, wuchtigen Schlag gegen die sich kräftig ent­wickelnde proletarische Frauenbewegung geführt zu haben. Die That­sachen werden sie bald eines anderen belehren. Die proletarische Frauenbewegung wächst genau so, wie die sozialdemokratische Arbeiter­bewegung, aus unseren wirthschaftlichen und gesellschaftlichen Ver­hältnissen hervor. Mit Naturnothwendigkeit wird sie existiren, sich entwickeln, kräftigen und von Fortschritt zu Fortschritt marschiren, allen Auflösungen und Verboten zum Troy, aller polizeilichen Büttelei und aller juristischen Tüftelei zum Trotz.

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Die Frauen zur proletarischen Bewegung heranzu­ziehen, war der Zweck einer Agitationstour, welche Genoffin Rohr­lack durch Mecklenburg- Schwerin auf Veranlassen des Rostocker Ge­werkschaftskartells übernommen hatte. In der Zeit vom 20. bis 26. vorigen Monats fanden in Doberan , Warnemünde , Rostock , Güstrow , Schwerin und Laage theils geschlossene", theils öffent­liche Versammlungen statt. Die eigenartigen Verhältnisse Mecklen­burgs lassen es häufig zweckmäßig erscheinen, sogenannte geschlossene Versammlungen abzuhalten. Es werden in solchen Fällen Einladungs­

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farten vertheilt und findet eine Ueberwachung dieser Versammlungen nicht statt, allerdings haben dieselben auch nicht den agitatorischen Werth wie die öffentlichen Versammlungen. Die Referentin sprach über Den Werth der Organisation"," Die Frauen und der Sozialis­mus"( letzteres Thema in geschlossener Versammlung), Die Verwen­dung der weiblichen Arbeitskraft in der modernen Großindustrie". Der Besuch der Versammlungen war überall, selbst bis auf den kleinen Badeort Warnemünde , sehr gut, die Stimmung unter den Frauen eine vorzügliche. Die Besucherinnen der Versammlungen legten ein größeres Interesse an den Tag für die Ausführungen der Referentin, als man in dieser Gegend erwarten sollte. Das ist recht bezeichnend insofern, da bekanntlich in dem verfassungslosen Mecklenburg es sogar auch den Männern verboten ist, sich mit Politik zu befassen. Es be­darf daher der ganzen Vorsicht der Redner, um mit den Polizei­gewalten nicht in Konflikt zu kommen, falls diese nicht gleich bei Beginn der Versammlungen diese aus ungenannten Gründen einfach auflösen. Mecklenburg- Schwerin hat so gut wie gar keine Groß­industrie. Die proletarischen Frauen sind dort meist in landwirth­schaftlichen Betrieben beschäftigt als Höfearbeiterinnen". Es ist noch ein Rest der Feudalwirthschaft, die Frauen werden oft einfach kom­mandirt, für 50 Pfennig pro Tag bei der Heuernte u. s. w. zu helfen. Daneben sind es Kleinbetriebe gewerblicher Natur, in denen die Frauen um ein paar Pfennige arbeiten. Sind sie so glücklich, noch eine Kuh, ein paar Hühner 2c. zu besitzen, so schleppen sie die Butter, die Eier, Grünzeug 2c. zur Stadt oder zum Flecken und verkaufen es dort, um für ihren eigenen Bedarf Syrup und amerikanisches Schmalz zu er­stehen. Den dadurch erzielten geringen Ueberschuß an Geld müssen sie zum Einkauf von Kleidung, Beleuchtung 2c. verwenden. Wenn unter solchen Verhältnissen auf kleinen Orten wie Doberan die Frauen anderthalb Stunden durch fußhohen Schnee waten müssen, um zum Versammlungslokal zu kommen, die Versammlungen dann bei so dünn gesäter Bevölkerung noch so zahlreich besucht sind, so ist das ein überaus erfreuliches Zeichen. In größeren Orten wie Güstrow , besonders aber in Rostock , waren vorwiegend Frauen erschienen, da­gegen in Schwerin nur wenige Frauen. Das letztere dürfte zunächst wohl auf die Männer zurückzuführen sein, die lieber selbst die Ver­sammlung besuchen, als ihre Frauen hingehen zu lassen. Der Um­stand, daß es eine Gewerkschaftsversammlung war( wegen der oben geschilderten politischen Verhältnisse), mag freilich auch dazu beige­tragen haben. Der Wunsch nach lebhafter Agitation wurde besonders von den Frauen durchweg in allen Orten geäußert. Im Ganzen kann also von unserer Seite eine volle Befriedigung über die Resultate ausgesprochen werden, obwohl wir nicht verkennen wollen, daß noch ein schweres Stück Arbeit dort zu leisten ist.

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M. R.

Die Bewegung der proletarischen Frauen für die Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts nimmt einen fräf­tigen Fortgang. Jn Köpenick, Friedenau , Charlottenburg , Rixdorf und Wandsbeck fanden öffentliche, sehr gut besuchte Volksversammlungen statt, welche im Anschluß an Referate der Ge­nossinnen Ihrer, Greifenberg , Baader und des Genossen Fischer mit Begeisterung der bekannten Resolution über die politische Gleich­berechtigung des weiblichen Geschlechts zustimmten. Um die einge­leitete Agitation zu fördern, hat die Frauen- Agitationsfommission furze Zeit, ehe sie geschlossen wurde folgendes Schreiben an die sozialdemokratische Reichstagsfraktion gesandt:

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Um eine starke und einheitliche Bewegung für das Frauen­Wahlrecht in ganz Deutschland einzuleiten, stellen wir an alle Ver­treter der sozialdemokratischen Partei das höfliche Ersuchen, in ihren Wahlkreisen wenigstens je eine öffentliche Versammlung abzuhalten, in der die Nothwendigkeit der Forderung des Frauen- Wahlrechts besonders betont, und die im Vorwärts" am 6. und 7. d. Mts. ver­öffentlichte diesbezügliche Resolution zur Annahme gebracht wird.

,, Da wir beabsichtigen, dem Reichstage Kenntniß zu geben, in welchen Orten die Resolution angenommen wurde, so ersuchen wir die Herren Abgeordneten, in deren Wahlkreisen solche Versammlungen stattfinden, uns mittheilen zu wollen, wo dieselben stattfinden und wie groß die Zahl der Theilnehmer an denselben war.

Die Frauen- Agitationskommission."

Die Fabrikinspektion im Reichstage.

Das Rückwärts, rückwärts, Don Rodrigo", unter dessen Zeichen die deutsche Arbeiterschutzgesetzgebung marschirt, klang deutlich aus den Debatten über die Fabrikinspektion heraus, welche an die Etatsbera­thung des Reichsamts des Innern anknüpften. Zögernd und wider­willig und trotzdem hinter höchst bedeutsamen Wendungen gedeckt, ließ sich der Staatssekretär von Bötticher zu der Erklärung herbei, ,, es sei ja möglich, daß die Thätigkeiten als Kesselrevisor und Fabrik­