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Rohheitsverbrechen. Verhaftet wurde der 18 jährige Arbeits- Präs.: Was waren Sie, ehe Sie in die Anstalt tamen? Izurück und schlugen aufs neue auf Bleck ein. Der Sohn des An bursche 3. aus der Neuen Winterfeldtstraße, weil er feinem eigenen 3euge: Supernumerar bei der Regierung zu Magdeburg. geklagten Meyer, welcher sich gleichfalls an der Prügelei betheiligt Bater mit dem Taschenmesser eine klaffende Kopfwunde beigebracht- Präs.: Konnten Sie sich nichts taufen? 3enge: Man hat, und bei dieser Gelegenheit von Bleck in den Finger gebiffen wurde, hatte. Erst vor kurzem war er aus dem Gefängniß zurückgekehrt, bekam ja in die Anstalt fein Geld hinein. Präs.: Wie viel ist in einem früheren Termin zu 6 M. Geldstrafe verurtheilt

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wo er wegen Bedrohung seiner Mutter mit einem Beile drei Monate zahlten Sie Penfion?- 3euge: 1,50 M. pro Tag. But then unmittelbare Ursache des Angriffs auf Bled iſt nicht

abbüßen mußte.

Durch den Hufschlag eines Pferdes wurde Dienstag Morgen in der achten Stunde der 32 Jahre alte Kutscher Hermann Codang, der bei dem Fuhrherrn Veit in der Karlstr. 42/43 in Stellung ist, schwer verletzt. Als man den Schwerverlegten in ein Krankenhaus brachte, war er noch nicht wieder zu Besinnung gekommen. Wenn der Arbeiter alt wird. Am Rande des Grabes bat der 63 Jahre alte Arbeiter Georg Hofe aus der Lausigerstr. 40 Hand an sich gelegt. Sote war zuletzt bei der städtischen Bart. Deputation beschäftigt, hatte aber seit drei Monaten teine Arbeit mehr. Es bedrückte ihn nun, daß er seinem Sohne, einem ver­heiratheten Steinsetzer, bei dem er wohnte, zur Last fallen mußte. In den letzten vierzehn Tagen wurde er von Tag zu Tag schwer müthiger. Am Dienstag Morgen fand ihn die Schwiegertochter, die ihm Kaffee bringen wollte, als Leiche am Thürpfosten hängen.

Theater. Für die am Sonnabend im Schiller- Theater statt findende Kinder Vorstellung wurden besonders ermäßigte Preise angesetzt. Zur Aufführung kommt Der verwunschene Prinz" in Verbindung mit dem Weihnachtsbild aus Heimg'funden mit den Damen Wannovius, Werner, Bormann und den Herren Reimann, Pahlau, Dahlen in den Hauptrollen. Wiederholungen von Anzengruber's Seimg'funden" finden noch heute und morgen statt. Die heutige Wohlthätigkeits- Vorstellung von" Othello" mit Adalbert Mattowsky im Luisen Theater beginnt um 8 Uhr. Christinchen", ein Weihnachtsmärchen mit Gesang von Maria Günther Braner, geht am Sonntag im Ostend- Theater zum ersten Male in Szene. Die Sonntags- Nachmittags- Vorstellung fällt auch für diesen Sonn­tag aus und beginnt die Abendvorstellung um 8 Uhr.

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rath Dr. Huchzermeyer: Ich habe dem Zeugen bei seiner Ent- sicher ermittelt worden. Es scheint, daß ein Wortwechsel zwischen laffung das Zeugniß gegeben, daß er einen Hang zum Nichtsthun Bleck und Meyer dem Streit vorangegangen ist. In dem Augen­und zum Wohlleben habe. Auf Befragen des Präsidenten bemerkt blick, als der junge Buckwitz den Bleck angriff, hat Bleck seinen der 3euge, daß er in Magdeburg allerdings in verschiedenen Gegner wie durch unbetheiligte Zeugen bekundet wurde- in Restaurationen gegessen habe. Für Mittagbrot babe er gewöhnlich keiner Weise gereizt. Als mittelbare Ursache des Streites nahm 55 Pfennige ausgegeben. In der letzten Zeit habe er sich in Privat das Gericht an, daß wegen der Sperre über die Firma Kampmeyer pension begeben und dort 60 M. monatlich für vollständige Kost und eine Gereiztheit zwischen den arbeitenden Angeklagten und Wohnung gezahlt. Der Beuge behauptet ferner, daß er in die den anderen, die ein Interesse daran hatten, daß nicht Anstalt gelockt worden sei.-Präs.: Was sind Sie jetzt? zu den herabgesetzten Löhnen gearbeitet werde, bestanden 3 eu ge: Subdirektor einer Versicherungs- Gesellschaft in Bremen . habe. Eine Belästigung oder sonst irgend ein feinds Berth. Justizrath Bod: Ist es richtig, daß Sie wider Ihren seliges Vorgehen der Tischler gegen die arbeitenden Boden Willen schwere Feldarbeiten verrichten mußten?- 3euge: Ja- leger wurde nicht festgestellt. Das Gericht sprach den wohl, das geschah, als ich in Friedrichshütte war. Ich wurde nach Angeklagten Poppe, von dem nicht erwiesen werden konnte, daß Friedrichshütte gebracht, obwohl ich niemals Trinker war. Ich habe er geschlagen habe, frei, und erkannte dem Antrage des Staats­mich gegen die Feldarbeit gewehrt, wurde aber dazu gezwungen. anwalts gemäß gegen den jungen Buckwitz, der zur Zeit der That Staatsanwalt( mit sehr lauter Stimme): Wie können Sie noch nicht 18 Jahre alt war, auf einen Verweis, gegen Meyer Ein Hausdieb. Bezüglich einer aus einem hiesigen Romptoir behaupten, Sie feien in die Anstalt gelockt worden, wenn Sie und Buckwitz senior auf eine Geldstrafe von je se ch 3 Mart. Mit entwendeten goldenen Herren- Remontoiruhr, auf deren Ermittelung selbst zugeben müssen, daß es der dringende Wunsch Ihres Bruders Rücksicht auf die gegenseitige Gereiztheit, die zwischen beiden die hohe Belohnung von 1000 M. ausgefeht war, weil dem Chef und Ihrer ganzen Familie war, daß Sie in die Anstalt kamen? Parteien geherrscht habe, find den Angeklagten mildernde Um­viel daran lag, zu erfahren, ob der Thäter sich unter seinem Personal 3 euge: Es ist ja möglich, daß von Agenten auf meine Familie ft än de zugebilligt worden. Die große Milde dieses Urtheils befinde, ist jetzt ermittelt worden, daß sie bei einem Pfandleiher für eingewirkt wurde. Angefl. Paßler: Ist es richtig, daß Ihnen fällt ganz besonders auf, wenn man damit die zahlreichen, meist 40 m. verpfändet ist, obwohl sie einen Werth von 1500 m. bat. in Saba" einmal am Sonnabend eine Medizin ver- recht strengen Verurtheilungen vergleicht, welche gegen Thäter ist ein im Komptoir beschäftigt gewesener Laufbursche, welcher schrieben wurde, die Sie erst am Dienstag erhielten? den Diebstahl eingeräumt und ferner zugestanden hat, daß er seit Jawohl! 3enge: folche Arbeiter erlassen worden sind, die als Streifende gegen Arbeits­Paßler: Wie kam das wohl?- 3euge: Der bewillige nur tadelnde Worte gebraucht haben, oder dieselben August d. J. mehrfach aus den verschloffenen Schreibtischen des treffende Bruder sagte, Herr Dr. Glück hat es nicht so eilig sonst durch harmlose Handlungen, die unter den berühmten Para Romptoirperfonals Geldbeträge bis zur Höhe von 200 m. im Einzel- gemacht. Es tritt bierauf eine längere Mittagspause ein. graphen vom groben Unfug gebracht werden konnten, belästigt" falle entwendet hat. Der Dieb ist der hiesigen Staatsanwaltschaft In Ergänzung des Berichts vom Sonnabend ist noch nachzutragen: haben. vorgeführt worden. Pastor Hunnius( Riga ) hat bei seiner tommissarischen Wer­Nochmals die Markthallenfrage vor dem Kammergericht. Von einem Bierwagen wurde Montag Nachmittag der drei nehmung folgendes ansgesagt: Die Pastoren Siebold und v. Bodel: In einer eigenthümlichen Zwangslage befand sich der Straffenat des Jahre alte Sohn Richard des Buchbinders Machner aus der schwingh jr. haben ihn einmal bestellt, um ihm Vorhaltungen betreffs Kammergerichts in feiner letzten Sizung. Wie wir fürzlich be­28aldemarstr. 45 am Nachbarhause Nr. 37 todtgefahren. Der seiner Aussagen im Prozeß Bönil zu machen. Da er aber die richteten, hat das Kammergericht seinen früheren Standpunkt, daß Führer des Wagens wurde festgestellt als ein Rutscher Gustav Wahrheit gesagt hatte, habe er nichts zurücknehmen fönnen. Er sei Gastwirthe die Markthallen nicht betreten dürften, um den Stand­Jänsch aus der Höchstestr. 31. Die Schuldfrage bedarf noch der deshalb von Pastor Siebold thätlich angegriffen und zur inhabern von ihnen bestellte Getränke oder Eßwaaren zu über­Untersuchung. Thür hinausgestoßen worden. Später habe er die Anstalt bringen, am 4. November aufgegeben. Jetzt ist nun zum zweiten Vermißt. Seit dem 22. v. M. ist der 29 Jahre alte Schloffer verlassen müssen.-Pastor Siebold bezeichnete diese Aus- Male ein Strafverfahren in die Revisionsinstanz gelangt, welches Karl Wagla aus der elterlichen Wohnung, Suffitenstr. 68 II, versage als unwahr, gab jedoch zu, den Pastor Hunnius aus das Kammergericht bei der ersten Revisionsverhandlung im schwunden. Er ist ca 1,64 Meter groß, hat ein rundes volles Ge- dem Zimmer verwiesen zu haben. Auf Antrag des Sime jenes inzwischen aufgegebenen Standpunktes ficht, schwarzes Kopfhaar und ebensolchen Schnurrbart und war Bastor Hunning im Jahre 1895 entmündigt worden ist. hätte, entgegen dem Verbot der Markthallenbeamten, die zentralhalle Staatsanwalts wird ein gerichtliches Attest verlesen, wonach erledigt hatte. Das Gericht nahm damals an, der Angeklagte bekleidet mit schwarzem Anzug und rundem steifen Filzhut, braunem Winterüberzieher und Bugstiefeln. Es wird befürchtet, daß der Nach Wiederbeginn der Sigung erscheint als Beuge Kaffenbeamter nicht mit Getränken zc. betreten dürfen. Es sei§ 12 der Berordnung Bermißte sich ein Leid angethan hat. Die Angehörigen bitten jeden, Ordnungswidrigkeiten, daß Mankos durch eine geheime Kaffe gedeckt balle nur zu Marktzwecken gestattet fei, auch habe sich Nagel gegen bezeichnet big in ber Broschine behaupteten vom 14. März 1896 anzuwenden, wonach das Betreten den Bergen Der Nachricht geben kann, um Mittheilung. Fenerbericht. Montag nachmittags 6 Uhr erfolgte Brunnen 500 m. ausgezahlt erhalten, ob dies zu einer Badereise war, bezw. handelt den Hausfriedensbruch. Die Angelegenheit wurde in die werden u. s. w. als unwahr. Pafior Rublo habe 1896 allerdings den§ 128 des Strafgesetzbuches vergangen. Diefer Baragraph be ftraße 83 ein Gardinenbrand. Kurz vorher war Lorging: ob Pastor Kuhlo seine Badereise unternommen habe, wisse er nicht. Borinstanz zurückgewiesen, die mum gezwungen war, ihr Urtheil auf straße 41 ein Zimmerbrand, bei dem verschiedene Möbel vernichtet Er glaube, das Geld sei für das mehrfach erwähnte Bofaunenbuch den Rechtsgrundsäßen des Kammergerichts aufzubauen. Das geschah wurden. Dienstag früh 71/2 Uhr wurde die Wehr nach Faltonier gasse 5 gerufen, wo auf eigenthüinliche Weise ein Bett in Brand in den Zeitungen erlassen, in denen das Publikum um Weihunter anderem auf die Sinnesänderung, die das Kammergericht gewefen. Angefl. Paßler: Es werden alljährlich Aufrufe denn auch, worauf N. von neuem Revision einlegte. Er berief sich gerathen war, bei dem der Eigenthümer in Gefahr war, zu vern a chtsgeschenke für die Epileptiker gebeten wird. Im Jahre mittlerweile durchgemacht hat. Der Oberstaatsanwalt meinte, die brennen; letterer hatte die brennende Lampe auf den Tisch in die 1896 wurden 11000 Mark für diese Epileptiker gesammelt. Revision dürfte trotz der Aenderung in den grundlegenden Rechts. Nähe des Bettes gestellt und sich schlafen gelegt. Der Stubenhund Sind diese Gelder sämmtlich den Epileptikern zu gute gekommen? hatte die Lampe umgeworfen und dadurch das Bett in Brand gesetzt. Beuge: Das kann ich nicht wissen. anschauungen feinen Erfolg haben, denn der Vorderrichter sei an Glücklicherweise erwachte der Schläfer noch rechtzeitig. Die alarmirte 2 o her wissen Sie, daß diese Gelder von den Geldgebern gewesen. Der Straffenat fand aber schließlich doch noch einen Aus­Staatsanwalt: den damals gefällten Rechtsspruch des Rammergerichts gebunden Wehr konnte die Feuersgefahr schnell beseitigen. Um 101/2 Uhr war Stargarderstr. 78 Theer übergekocht. Nachmittags 5 Uhr weil die Aufrufe in den Zeitungen so lauteten. Staatsdings fei der Vorderrichter an die Rechtsgrundsäße des früheren gerade für die Epileptiter bestimmt waren? Paßler: weg. Er sprach Nagel unter folgender Begründung frei: Aller brannte Rastannien Allee 2 der Inhalt eines Schaufensters anwalt: Zeitungen haben teine Beweistraft. aus. Bu gleicher Zeit mußte Elsasserstr, 73 ein Gardinenbrand a ßler: Wenn in Zeitungen ein Aufruf mit der Bitte um werden müssen, wenn nur jene Rechtsgrundsätze jetzt angefochten Urtheils gebunden gewesen, und es hätte die Revision zurückgewiesen beseitigt werden. Weihnachtsgeschenke für die Epileptiker erlassen wird, dann wären. muß man doch annehmen, daß das Publikum, das dieser Bitte ent- Mangels nicht haltbar. Die Vorentscheidung sei aber wegen eines anderen spricht, das Geld für die Epileptifer giebt. Der§ 128 des Strafgesetzbuches sei Präs. Wissen Sie rechtsirrthümlich angewendet worden. Er bedrohe mit Strafe, ver nun, Herr Zeuge, ob diese Gelder auch für andere Zwecke widerrechtlich in geschlossene Räume, die zum öffentlichen verwandt wurden? 3euge: Nein. v. Lindequi il Dienste bestimmt seien, eindringe. Von einem widerrechtlichen erzählt noch: Ein Graf von Westarp habe, obwohl dieser Eindringen fönne hier nicht die Rede sein. Nach den thatsäch 75 M. Pension zahlte, ein sehr fleines, unzulängliches Zimmer und lichen Feststellungen sei Nagel bestraft worden, weil er die Markts nicht einmal satt au effen erhalten. das aber nur vom Hörensagen? Präs. Sie wissen balle mit Getränken für die Standinhaber betreten habe, obwohl Zimmer des Grafen Westarp selbst gesehen.- v. Lindequist worden sei, jemals die Halle wieder zu dem fraglichen Zwecke 3euge: Nein, ich habe das ihm an einem anderen Tage von den Hallenbeamten verboten erzählt noch: Er habe einmal 30 M. per Postanweisung erhalten. aufzusuchen. Die Beamten hätten nun aber nur die Befugniß, die Die Küchenschwester habe über dies Geld quittirt und dasselbe in Ordnung in der Markthalle aufrechtzuerhalten; allgemeine Empfang genommen. Die Küchenschwester habe das Geld an Verbote dürften sie nicht erlassen, nur in jedem einzelnen Bruder Heimbruck, letzterer wieder an Pastor Kuhlo gegeben; dieser alle fönnten sie eingreifen. Darum sei N. nicht wider= Was ein Restaurant im Grunewald einbringt. Bum habe das Geld an Heimbruck wieder zurückgegeben, infolge dessen rechtlich in die Halle eingedrungen. Zwecke der Verpachtung der Gastwirthschaft zu Hundefehle im habe er erst nach 14 Tagen das Geld erhalten. Grunewald auf die Zeit vom 1. März 1898 bis 1916 fand am Sanitätsrath Dr. Huchzermeyer: Es besteht in der An­Eine bodenlose Gemeinheit. Trotz der großen Reichhaltigkeit Sonnabend in Potsdam ein Bietungstermin statt. Es wurden in ſtalt die Einrichtung, daß die Geldsendungen nicht an die unferer Sprache, fehlt es bisweilen doch an geeigneten Worten, um der Verhandlung nur mündliche Gebote von solchen Personen ent- einzelnen Pfleglinge, sondern an die Hausväter u. f. w. gegeben irgend ein Vorkommniß, irgend eine Handlungsweise gebührend zu gegengenommen, die den Besitz eines verfügungsfreien Vermögens werden, weil anderenfalls zu große Weiterungen entstehen würden. tennzeichnen. Wenn man das, was der Schneidermeister Wilhelm von mindestens 30 000 M. und die Befähigung zur Leitung eines Pastor D. v. Bodelschwingh bemerkt: Der Zeuge sei der Karnbach in Gießen gethan hat, würdigt, wird man die größeren Gastwirthschaftsbetriebes nachgewiesen hatten. Der Zu- Arbeit sehr abgeneigt gewesen. Man habe ihm in Friedrichshütte Richtigkeit dieser Behauptung zugeben müssen. Man urtheile selbst: schlag wurde noch nicht ertheilt, da die Regierung, einem vorher Arbeit zugewiesen, die ein Kindchen machen konnte. In Friedrichs- Karabach wohnt in demselben Hause wie die Familie X. und kennt bekannt gegebenen Vorbehalt entsprechend, erst die Auswahl unter hütte befinden sich Leute aller Stände, selbst Offiziere, die alle auch deren Tochter. Angeblich, weil er von der Familie X. geärgert den Bestbietenden treffen will. Für die Pachtung, die bisher jährlich arbeiten und mit der Kost zufrieden seien. Daß das Essen worden ist, sett er sich hin und schreibt an fünf studentische einen Pachtzins von nur 2000 M. brachte, wurden Gebote zwischen vielleicht nicht immer ganz schmackhaft war, Korporationen je einen Brief gleichen Inhalts mit folgendem 8. und 45 000 m. abgegeben; die meisten schwankten zwischen 20- fei möglich, daß es aber nicht genügend zu essen gab, sei unwahr Wortlaute: Da ich willens bin, Herrenbesuche anzunehmen, und 28 000 M. Die Bestbietenden blieben Gebrüder Aschinger mit Auf Befragen des Justizraths Bock bekundet v. Lindequist noch, daß bitte ich mich zu beehren. Ich bin nicht unter Kontrolle 45 000 M., Otto, Direktor des Terminus Hotels mit 40 000. und Pastor v. Bodelschwingh jr. den Versuch gemacht habe, ihn zur und bin nett und hübsch." Dann folgte der volle Name Joel( Karlshorst ) mit 35 000 m. Rückkehr in die Anstalt zu bewegen. des die volle Adresse Auf Befragen des Präsidenten und jungen Mädchens als Unter­Von einem Eisenbahnzuge überfahren und getödtet wurde bemerkt v. Lindequist, daß dies geschehen sei, als er noch in der schrift. Recht charakteristisch für gewisse Kreise ist der Umstand, gestern früh zwischen Nixdorf und Treptow an der Canner Chaussee immer, wenn er sich meldete, in die ärztliche Sprechstunde vor- sönlich durch verschiedene männliche Personen belästigt worden ist. Anstalt war. v. Lindequist bekundet noch, daß er nicht daß Frl. X. aus Anlaß dieser Briefe theils schriftlich, theils per­ein unbekannter, etwa 40 Jahre alter Mann, welcher der Kleidung nach dem Arbeiterstande angehörte. Der Kopf wurde vollständig geführt wurde. Präs: Das ist sehr erklärlich. Man Das Landgericht Gießen hat am 5. Oktober den Karnbach wegen vom Rumpfe getrennt gefunden. Es liegt augenscheinlich Selbstmord wußte schon, daß Sie stets Klagen hatten. Pflegling Ramloh Beleidigung des Frl. X zu einem Jahre Gefängniß verurtheilt. Es vor, denn in den Taschen fand sich nichts von Geld oder erzählt: Er sei einmal, weil er sich an einer Schlägerei be- wurde festgestellt, daß Frl. X. teine Ahnung von dem boshaften theiligt habe, von dem Hausvater Engelmann in eine Belle Streiche hatte, den der Angeklagte gegen sie geführt hatte. Die gesperrt worden. Er habe von morgens bis mittags in Revision des Angeklagten wurde gestern vom Reichsgericht ver­der Belle gesessen. In der Zelle sei eine Matraße vorhanden ge- worfen. wesen. Drei andere Pfleglinge sind nicht vernehmungsfähig. Ein verurtheilter Arzt. Das Schöffengericht behoe Die Vorgänge in der Bodelschwingh'schen Anstalt vor der Frau Steinbrück: Kaufmann Hede habe ihr einmal erzählt, daß verurtheille den praktischen Arzt Dr. Brunswig hierselbst wegen Be­Die Vorgänge in der Bodelschwingh'schen Auftalt vor der er von Pastor v. Bodelschwingh jun. geobrfeigt worden fei. truges zu einer Gefängnißstrafe von 14 Tagen. Der Anklage liegt Straffammer Bielefeld. Aus den Verhandlungen am Montag Sie habe deshalb dem Pastor v. Bodelschwingh jun. Borstellungen folgender Thatbestand zu grunde: Am 17. Juli begab sich eine Frau fet noch folgendes erwähnt: Auf die an einen Epileptiker gerichtete gemacht; daraufhin habe letterer bemerkt: Frage des Präsidenten, ob das Wasser in der Badewanne immer Solche Leute zu dem Angeklagten und bat um Ausstellung eines Todtenscheines ein war, antwortete der sehr beschränkte Kranke unter stürmischer müssen gezüchtigt werden. Kaufmann Hede: für ihr verstorbenes Kind, das nicht in ärztlicher Behandlung ge= Er fei einmal nachts Heiterkeit: Herr Präsident, das Wasser in der Wanne ist ja gegen 12 1hr nach Hause gewesen war. Der Angeklagte fragte sie, ob sie Geld habe. Die Frau Tommen. Am niemals rein! Es erscheint danach als Zeuge ein ehemaliger folgenden Tage sei er. von dem Pastor legte zwei Mart auf den Tisch. Darauf notirte der Arzt Bilegling, namens v. Lindequist: Dieser befundet: Er fei kein v. Bodelschwingh jun. zur Viede gestellt, an die Thüre Verschiedenes, schlug in Büchern nach und erklärte endlich, Trinker, sondern habe an einem nervösen Blasenleiden gelitten. Er gestoßen, mit der Fauft gepackt und berartig ge nachdem er die zwei Mark eingestrichen hatte, einen Todtenschein sei zunächst in Saba gewesen und sei später nach Friedrich- stop ffchmerzen hatte. Er habe einen ganz lab men Arm, Rathhaus erhalten. Daraufhin verlangte die Frau das Geld zurück, ohrfeigt worden, daß er mehrere Tage heftige fönne er nicht ausstellen, denselben könne sie nur auf dem hütte gekommen. Er habe einmal furchtbare Haruschmerzen Pastor Bodels ch wing b weil sie es für Ausstellung eines Todtenfcheines ausgegeben habe. gehabt. Der Arzt habe ihm warme Umschläge verordnet. Dero daß er ganz wehrlos fei. Bruder Heimbruck sei jedoch fortgegangen und habe giebt die Züchtigung zu und erklärt sein Verhalten damit, daß der Der Angeklagte hat sie darauf zur Thür hinausgeschoben. In einem ihm die warmen Umschläge nicht gemacht. Dieser habe sich über- Beuge einen anderen Pflegling verführt habe, mit ihm in Bielefeld zu anderen Falle hat der Arzt es ebenso gemacht. In der Verhandlung haupt in keiner Weise um ihn bekümmert; deffentwegen hätte er werden abends gegen 8 Uhr auf Dienstag Vormittag 9 Uhr vertagt. die er den Frauen gewährt habe. Er hätte die Unterredung als Weitere Befundungen sind belanglos. Die Verhandlungen erklärte der Angeklagte, das Geld sei für die Unterredung gewesen, rubig verrecken" tönnen. Präs: Sie sollen mit dem Brnder Heimbruck verfeindet gewesen sein, weil diefer Sie eines Dieb. Die deutsche Gerechtigkeit gegen Streifbrecher. Prügelnde Geld dafür zu nehmen. Das Gericht faßte die Sache aber anders ärztliche Konsultation aufgefaßt und sich für berechtigt gehalten, das stahls bezichtigt hatte? Benge: Jawohl.- Präs.: Eine Streitbrecher standen am Dienstag vor der 130. Abtheilung des auf und fand in der Handlung des Angeklagten die Merkmale des eingehende Untersuchung hat ergeben, daß Sie unschuldiger Schöffengerichts Berlin I. Jm Juni d. J. hatte der Holzarbeiler Betruge. Mit Rücksicht auf die Vertrauensstellung, die er als Arzt weise bezichtigt waren, sollte aber das Verhalten des Bruders Verband über die Parketboden- Fabrit von Kampmeyer wegen einer Heimbruck Ihnen gegenüber nicht in dem vorhandenen feind Lohnherabsetzung die Sperre verhängt. Zu den herabgesetzten Löhnen genießt, erkannte das Gericht auf die oben erwähnte Strafe. Der lichen Verhältniß seine Ursache haben?- 3euge: Das arbeiteten die Bodenleger Buckwitz Vater und Sohn, Meyer und Angeklagte hat gegen das Urtheil Berufung eingelegt. ist möglich. Der Zeuge bekundet ferner auf Be- Poppe. Sie waren am 5. Juni in einer Schantwirthschaft in der fragen des Präsidenten: Die Rost sei vollständig Brücken- Allee. Außer ihnen befanden sich in dem Lokal unter ungenügend ind sehr schlecht gewefen. Die anderen Personen auch einige Mitglieder des Holzarbeiter. Kartoffeln seien fast niemals gar, das Brot gewöhnlich schimmlich Verbandes, sowie zwei Angehörige der damaligen Lohn­gewefen. Präs: Haben Sie sich darüber beschwert?- tommission, darunter der Tischler Bleck, welcher von den An­Beuge: Ich habe mich vielfach darüber, aber stets ohne Erfolg geklagten arg mißhandelt worden ist. Es wurde festgestellt, daß der bei dem Herrn Pastor Rublo beschwert. Präs.: Wie war denn junge Buckwitz zuerst zu Thätlichkeiten gegen Bleck vorging, indem der Kaffee? 3euge: Den Kaffee tonnte man gewöhnlich er denselben vom Stuhl stieß. Dies scheint für seine Kumpane das nicht trinken, das war überhaupt kein Kaffee.-Präf: Sind Signal zum allgemeinen Angriff gewefen zu sein. Meyer, sowie die Sie der Meinung, daß lediglich Sie auf Veranlassung des Bruders beiden Buckwig bieben mit Fäusten auf den am Boden liegenden Heimbruck folch schlechte und ungenügende Rost erhielten?-3enge: Bleck ein, sodaß derselbe blutete. Nachdem die Angreifer von anderen Nein, diese Roft wurde allen Kranken gereicht. Präf.: Waren Gästen bewogen worden waren, von ihrem Opfer abzulassen und Sie vielleicht an Wohlleben gewöhnt? 3euge: Nein. sich aus dem Lokal zu entfernen, kehrten sie bald darauf wieder

Geldeswerth.

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Aus den Nachbarorten.

Gerichts- Beifung

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zechen.

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Briefkasten der Redaktion.

Die juristische Sprechstunde findet am Montag, Freitag und Sonnabend von 6 bis 8 1hr abends statt. Nr. 2, Ifflandstraße. Genosse Liebrecht befindet sich gegenwärtig im Amtsgerichtsgefängniß Charlottenburg und nicht im Reichstag.

Wetter- Prognose für Mittwoch, 15. Dezember 1897. Milo, jedoch vorwiegend trübe und regnerisch bei mäßigen Berliner Wetterbureau.

füdlichen Winden.