Genossin Lehmann als Vertrauensperson gewählt; in Hamburg Genossin Zieh; in Kiel Genossin Wessel!. Die Genossinnen von Berlin haben mit Rücksicht auf den Umfang des Wirkungsgebiets und die vermehrten Aufgaben in öffentlicher Volksversammlung zwei Vertrauenspersonell bestellt: Genossin Wenzels für den vierten und Genossin Mesch für den sechsten Wahlkreis. Tie Mitarbeit und die Bcrtrctung der Genossinnen in der Partei wurde für den Wahlkreis Nieder-Barnim auf der letzten Kreiskonferenz zu Rummelsburg wie folgt geregelt. Jeder der zwölf Bezirke, in welche der Kreis eingetheilt ist, kann in einer öffentlichen Versammlung, die von den weiblichen Vertrauenspersonen einberufen wird, je eine Delegirte zur Kreiskonferenz wählen. Das Recht fällt nur dann weg, wenn die allgemeinen Delegirlenwahlen nicht in einer Versammlung des Bezirkswahlvereins stattfinden, sondern in einer Volksversammlung, der die Frauen beiwohnen und in der weibliche Delegirte gewählt werden können. Die Generalversammlung des Wahlvereins des zweiten Berliner Wahlkreises beschäftigte sich eben falls mit der Frage der Neuorganisation der Partei. Es wurde betont, daß der Wahlverein aus Rücksicht auf die Frauen, sowie aus anderen Gründen nicht die alleinige Parteiorganisation sein könne. Die angenommenen Beschlüsse entsprechen dieser Auffassung. Von der Agitation. Im Auftrag des Agitationskomites für Dresden sprach Genossin Zieh Anfangs September in einer Reihe von Volksversammlungen über das Thema:Die Frau nicht Haus­sklavin, sondern Kampfesgenossin." Versammlungen fanden statt in Pieschen , in Dresden imKolosseum " und in derGüldenen Aue", in Potschappel , Mügeln , Gohlis. Klein-Zschachwitz und Pirna . Sämmliche Versammlungen, mit Ausnahme derjenigen in Gohlis (an dem betreffenden Abend wüthete ein schreckliches Unwetter), waren sehr gut besucht und brachten den politischen und gewerkschaft­lichen Organisationen insgesammt einen Mitgliederzuwachs von circa 350 Personen, darunter über die Hälfte Frauen. Der Genosse Sinder­mann, der die Agitation in die Wege geleitet halte, versprach, in Zukunft öfters Versammlungen zu veranstalten, auch die neugewon­nenen weiblichen Mitglieder der politischen Organisation, zu den Mitgliederversammlungen in der ersten Zeit besonders einzuladen so ist zu hoffen, daß besonders in Dresden die Frauenbewegung an Umfang und Tiefe zunehmen wird. l-. In Mainz fanden während des Parteitags mehrere öffentliche Gewerkschaftsversammlungen statt, welche besonders den Zweck ver­folgten. die Arbeiterinnen der betreffenden Berufe der Organisation zuzuführe». Genossin Thiede-Berlin sprach in einer Versammlung der Hilfsarbeiter und Hilfsarbeiterinnen in Buchdruckereien und ver­wandten Betrieben- Vor den Arbeiterinnen und Arbeitern des Buch- bindergewerbes referirte Genossin Greifenberg -Augsburg . Die betreffende Versammlung war seitens der Frauen leider nur schwach Ja", bekräftigte die Tanne,die Erde singt und ich höre ihr zu. In der Nacht friert es letzt schon und der Rauhfrost liegt wie eine feine weiße Decke über der Erde, und wenn dann die liebe Sonne kommt und so heiß scheint, daß einem ganz wohlig wird und man sich nach ihr reckt und streckt, dann schwindet der Rauhfrost und dann höre ich ein liebliches Klingen in dem schwarz­blauen Gestein, bisweilen leiser, bisweilen lauter; je kälter es aber in der Nacht war, desto kräftiger höre ich den Gesang. Das ist das Lied der Erde an die Sonne." Hm", meinte zweifelnd die Birke,ich bin so alt und stehe hier schon so lange, aber davon weiß ich nichts. Doch mag es wahr sein. Wenn du morgen das Lied wieder hörst, dann mache mir ein Zeichen." Ja, das will ich", versprach das Bäumchen,aber du darfst"dich dann nicht bewegen, nicht einmal Herzklopfen darfst du haben." Die Birke lächelte vor sich hin. Am schönsten ist es aber doch, die Menschen hier auf der Bank zu sehen und sprechen zu hören", begann die Tanne noch einmal;ein alter Mann mit weißem Haare klettert oft herauf, stützt die Hände auf den Stock und sieht lange, lange in die Weite, während ein kleiner Hund zu seinen Füßen liegt und mit den Augen blinzelt. Dann kommt auch eine alte Frau, die sich auf der Bank ausruht und den Staub vom Saume ihres verschossenen Kleides ängstlich abschüttelt. Vor einigen Tagen kamen auch zwei junge Menschenkinder, die hielten einander bei der Hand und ließen sich erst los, als sie sich auf die Bank setzten, er an das eine Ende, sie ans andere. So saßen sie lange und sprachen kein besucht, doch haben die Ausführungen der Rednerin die Anregung gegeben, daß künftig eine recht rege Agitation unter den Arbeiterinnen des Berufs entfaltet werden soll. Den Arbeiterinnen der Schuh- und Metallindustrie war in einer öffentlichen Versammlung Gelegen- j heit geboten, sich durch Genossin Jhrer-Pankow über die Noth- wendigkeit und den Werth der gewerkschaftlichen Organisation auf­klären zu lassen. Obgleich die Arbeiterinnen durch Handzettel auf die Versammlung aufmerksam gemacht worden waren, ließ der Besuch derselben doch zu wünschen übrig. Immerhin wurden verschiedenen Gewerkschaften neue Mitglieder zugeführt. Mehrere der anwesenden Frauen versprachen außerdem, energisch für die Organisirung der Arbeiterinnen wirken zu wollen. In Berlin fand eine von den Genossinnen einberufene Volks­versammlung statt, in der Genossin Ihrer über die Frauenkonse- renz zu Mainz berichtete und Genossin Zetkin über den Inter­nationalen Sozialistenkongreß zu Paris . Genossin Ihrer gab einen gedrängten und klaren Ueberblick über die Arbeiten und Beschlüsse der Frauenkonferenz. Ihre mit reichem Beifall aufgenom menen Ausführungen klangen in der Aufforderung an die Genossinnen aus, mit aller Energie dafür zu wirken, daß die Beschlüsse der Kon­ferenz durchgeführt würden und daß die proletarische Frauenbewegung sich kräftig entfalten möge. Genossin Zetkin wies darauf hin, daß der Kongreß von zwei Punkten seiner Tagesordnung abgesehen im Allgemeinen nicht solche Fragen behandelte, welche ein Betonen der Sonderinteressen der Proletarierinnen als Frauen nothwendig machte. Bei den betreffenden Punkten wurden die Interessen der proletarischen Frauen vertreten und gewahrt. Zur Frage des gesetz­lichen Arbeiterschutzes trat Genossin Zieh in trefflichen Ausführungen für die Forderungen der Genossinnen ein. Zur Frage des Wahl­rechts forderte die vorgeschlagene Resolution, welche debattelos zur Annahme gelangte, ausdrücklich völlig gleiches Wahlrecht für beide Geschlechter. Daß die Gleichberechtigung der Geschlechter dem inter­nationalen Sozialistenkongreß kein todtes Prinzip war, bewies eine Thalsache. Eine Frau. Genossin Luxemburg , referirte im Auftrag der Kommission über einen der wichtigsten Punkte der Tagesordnung: über den Militarismus und die Weltpolitik. Genossin Zetkin ver­breitete sich darauf über die Ursachen, welche die Vorbereitung und den Verlauf des Kongresses ungünstig beeinflußten und berücksichtigte dabei insbesondere die Verhältnisse innerhalb der sozialistischen Be­wegung Frankreichs . Ueber die Thätigkeit als Vertrauensperson erstattete Genossin Baader in der nämlichen Versammlung Bericht. Sie wies die vielerlei Umstände nach, welche ihr Wirken für ganz Deutschland wie für Berlin hemmten. Trotz aller Hindernisse verspreche jedoch die proletarische Frauenbewegung sich gesund und kräftig zu ent­wickeln. In Berlin fanden im Laufe des letzten Jahres zehn Ver­sammlungen statt, welche von der Vertrauensperson einberufen waren. Wort. ,Die drei Jahre gehen auch hcrum�, sagte er endlich, ,dann bin ich wieder dch; und er brach von jener Eiche dort einen Zweig ab, den reichte er ihr und sie nahm ihn und hielt ihn so sonderbar fest. Dann gingen sie wieder. Weißt du nicht, Birke, was aus den Beiden geworden ist?" Nein", antwortete die Nachbarin,aber sie werden schon wiederkommen, mir ist nicht bange." Die kleine Tanne war still geworden; sie konnte den Gedanken an die Beiden nicht los werden. Und als der Abend kam, da ging sie nicht mit der Sonne zur Ruhe, sondern sah den letzten Strahl verglimmen und das Abendroth am Himniel verblassen, sie schlief nicht ein. Als sie so stand und nach oben schaute, da sah sie hoch über sich an der blauen Himmelsdecke ein glänzendes Licht, das kani ihr vor wie ein leuchtendes Auge. Es funkelte und strahlte und glitzerte und schien sie geradeaus anzusehen. Der kleinen Tanne wurde ganz eigen zu Muthe, sie vergaß alles ringsum und sich selbst und sah wie verzaubert nur nach dem glänzenden Auge, bis der nächtliche Himmel im Osten verblaßte, rothe Streifen als Boten der Sonne erschienen und der Morgenwind die funkeln­den Lichter ausblies.... Tiaumverloren stand die kleine Tanne da, bis das Haar der Birke sie berührte. Da sah sie ernst zu ihr auf und fragte:Hast du gestern Abend das große, strahlende Licht am Himmel gesehen? Sage mir, was ist das?" Das ist ein Stern", sagte die Birke. Ein Stern? O, wie herrlich ist ein Stern! Ich wollte, er käme heute Abend wieder und sähe zu mir herunter." Das wird er schon", tröstete die Birke,er wird heute und noch manchen anderen Abend wiederkommen."