Nr. 13 Die Gleichheit 75 Frage:Was kann der Bund tun, um die Frauen aller Klassen zu einer einheitlichen deutschen Frauenbewegung zw sammenzuschließen?" Es bestätigt, was wir weiter oben zur Charakterisierung des Bundes sagten, daß um den selbst­verständlich dünkenden elfteren Antrag gekämpft wurde, und daß manche Delegierte eine geradezu abergläubische Scheu vor dem WorteProgramm" bekundete. Die General- versammlung trug dieser Scheu Rechnung, indem sie den Antrag des Norddeutschen Verbandes von Frauenvereinen annahm, so daß der furchtbarliche AusdruckProgramm" durchleitende Grundsätze" ersetzt wird. Eine aus Schwäche geborene Kinderei, die sich vergeblich als praktische Klugheil geberden möchte. Immerhin muß es als Fortschritt be­trachtet werden, daß in der Hauptsache der Vorstand siegte. Eine Kommission vonSachverständigen" wurde damit be­auftragt, dieleitenden Grundsätze" auszuarbeiten, die mög­lichst den bürgerlichen Frauenvereinen aller Ziele und Zielchen inundgerecht sein sollen. Als Trippelschrittchen nach vorwärts ist auch zu verzeichnen, daß in den Debatten de: Wert bloßer Propagandavereine für die frauenrechtlerischen Ideen anerkannt wurde. Bei den Beratungen über den Re­organisationsplan wurde merkwürdig genug die Offentlichkeu ausgeschlossen. Der Grundgedanke des mit geringen Ab­änderungen angenommenen Entwurfes besteht darin, daß künftig nur noch Verbände von Vereinen und nicht einzelne Vereine dem Bunde beitreten können. Auch die einschlägigen Verhandlungen ließen im wesentlichen die bereits hervor­gehobenen Züge in Erscheinung treten. DieRadikalen" beantragten, daß nur nach Arbeitsgebieten und Berufen ge­gliederte Verbände sich dem Bunde anschließen könnten und nicht auch die Provinzialverbände, die ein buntes Sammel­surium wesensverschiedener Frauenorganisationen umfassen und in der Folge eigentlich frauenrechtlerische Aktionen des Bundes lähmen und vereiteln. Mit anderen Worten: sie erstrebten eine reinliche Scheidung zwischen frauenrecht­lerischen Organisationen und Frauenvereinen überhaupt und damit die Umwandlung des Bundes zu einer leistungsfähigen Kampfesorganisation für Frauenrechte. Ihr Antrag fiel jedoch. Die von Fräulein Lüders eingebrachte Interpellation be­zweckte, die Frauenrechtelei zur Päppelmutter des tot­geborenen WechselbalgesSozialliberalismus" zu machen, ! jenen Wechselbalg, den Liberale und Nationalsoziale in extremis mit gleicher Impotenz gezeugt haben. Fräulein Lüders wird von dem Ehrgeiz geplagt,Arbeiterschaft und Bürgertum" wenigstens innerhalb der Frauenbewegung zu­sammenzuführen, um dietraurige innerpolitische Zerklüftung Zu überwinden", die nicht bloß ausschließt, daß die deutschen llassenbewußten Arbeiter sich von den Naumann und Barth am Gängelband führen lassen, vielmehr das noch j schlimmere Übel bedingt, daß nicht die erste beste wild ! gewordene höhere Tochter alshervorragende Führerin" die ! deutschen Proletarierinnen von dem sicheren Boden des j Klassenkampfes, aus dem Lager der Sozialdemokratie hin- ! überzuleiten vermag in die fromme Hürde bürgerlicher Frauen- ' Achtelet und Reformerei. Die soziale und historische Be­deutung der Klassengegensätze ist für Fräulein Lüders offen- ! bar ein böhmisches Dorf geblieben, so daß sie an Stelle des - Begreifens geschichtlicher Tatsachen das Jammern darüber > setzt, an Stelle des Abfindens damit das Spintisieren über allerhand Quacksalbereien, bestimmt das Unabänderliche zu andern. Woran die Naumann und Barth scheitern, die in ihrer Art starke, glänzende Persönlichkeiten sind, was so be­deutende frauenrechtlerische Vorkämpfcrinnen wie Marianne Bieuzzer, Luise Otto-Peters , Auguste Schmidt nicht zu schaffen ! vermochten: das wird dem heutigen Zwergengeschlecht der «radikalen" Frauenrechtlerinnen erst recht nicht gelingen, auch wenn es sich noch so ochsenfröschlich bläht. Fräulein Lüders Gedankengänge und Vorschläge wurden in der folgenden Resolution zusammengefaßt:Die sechste Generalversamm­lung des Bundes deutscher Frauenvereine steht auf dem Standpunkt, daß die Frauenbewegung die Frauen aller Klassen angeht, und beklagt daher, daß die parteipolitische Kluft, die !'n Deutschland zwischen Arbeiterschaft und Bürgertum be­steht, schädigend auf die deutsche Frauenbewegung einwirkt. j In der Überzeugung, daß zur Erreichung der Ziele der - Frauenbewegung ein Zusammenarbeiten von Frauen aller ! Klassen stattsinden muß, verpflichten sich die Delegierten, ! ihrerseits nach Kräften dahin zu wirken, daß diese Kluft ! überwunden wird, indem sie die Mitglieder ihrer Vereine über die Lage und Kämpfe der Arbeiterinnen aufklären und zum Zusammenarbeiten mit den Arbeiterinnen anregen. Ferner ist durch lebhaste Propagandatätigkeit, durch Ver­anstaltung von öffentlichen Versammlungen für die Verbreitung der Ideen der Frauenbewegung in den breitesten Volks­schichten Sorge zu tragen." Fräulein von Roy brachte die Resolution ein, ausgerechnet das nämliche Fräulein von Roy, deren Getreue in Königsberg in geradezu skandalöser Weise den Verband der Handelsangestellten, die sozialistischen Ideen I bekämpfen. Diese Taufpatenschaft ist recht bezeichnend für ! die innere Unwahrheit der Bestrebungen, Proletarierinnen Und bürgerliche Damen unter den Hut einereinheitlichen Frauenbewegung" zu bringen. Mehr noch als aus dem - Gefühl der Schwäche der bürgerlichen Frauenbewegung er­wachsen sie aus dem Klassenegoismus der Bourgeoisdamen, welcher die kapitalistische Ordnung durch Reformen stützen, Vicht aber sie stürzen möchte. Die Generalversammlung �stanzte am Grabe noch die Hoffnung auf in Gestalt ! �uer Resolution, die zwar bescheidener ist als die bereits zstierte, aber von der gleich verworrenen Auffassung zeugt wie diese. Sie lautet:Der Bund -nacht es seinen Mit­gliedern zur Pflicht, die Ideen der Frauenbewegung in alle und Klassen der Bevölkerung hineinzutragen und für den bedanken derJnteressensolidarität aller Frauen Propaganda zu ! wachen." Die Resolution wird das von den Klasseninteressen und Klassenkämpfen zerschnittene Tischtuch zwischen prole- larischer und bürgerlicher Frauenbewegung nicht zusammen­flicken. Die Interessen der Proletarierin als Frau und als Arbeiterin werden in der Folge nicht notleiden. Die Sozial­demokratie hat sich noch jederzeit als konsequentere und inachtvollere Verfechterin für die Gleichberechtigung des ge­samten weiblichen Geschlechtes und für soziale Reformen er­wiesen, als alle bürgerliche Frauenrechtelei, dieradikale" inbegriffen. Die öffentlichen Abendversammlungen, welche mit der Generalversammlung verbunden waren, befaßten sich mit dem obligatorischen allgemeinen und dem kaufmännischen Fort- vildungsunterricht für Mädchen; mit der Lage der Heim­arbeiterinnen und der Landarbeiterinnen und den gegen­wärtigen wie zukünftigen Bürgerpflichten der Frau. Die badische Fabrikinspektorin Fräulein vr. Baum befürwortete als Referentin zur Sanierung der Heimarbeit Reformen, die in der Richtung der Beschlüsse des Heimarbeiterschutzkongresses liegen. Frau Wegners Vorttag über die Lage der Land­arbeiterinnen wurde scharf angegriffen, doch konnte sie durch statistisches Material erhärten, daß sie nichtzu schwarz" ge­malt habe. Zum erstenn-al nahmen an der Generalversammlung des Bundes die Delegierten des deutsch -evangelischen Frauen­bundes teil. Die bekanntesten Führerinnen derradikalen" Frauenrechtlerinnen, die Damen Cauer, Augspurg , Hey- mann, Lischnewska usw., fehlten ganz, und ihr jüngerer Nachwuchs vermochte weder durch seine Zahl, noch durch seine geistige Bedeutung den Verhandlungen neue, kraftvolle Züge aufzuprägen und den Bund zu energischer Aktion vor­wärts zu treiben. So lagerte über der Generalversammlung eine dicke, dumpfige Atmosphäre von Schwächlichkeit, Klein- lichkeitskrämerei und Unklarheit, in der nur selten ein leises Fortschrittslüftchen die Aussicht auf eine gedeihliche Weiter- entwicklung auftauchen ließ. Ein ernstes Wort zu ernster Zeit! Wacht auf! Wacht aus! Ihr habt jahrtausendelang geschlafen Wacht auf und seht, es will lichter Morgen werden. Le opold Jakoby. Die vorstehenden Dichterworte möchte man der großen Anzahl Arbeiterinnen zurufen, die sich noch i-nmer der mo­dernen Arbeiterbewegung gleichgültig, ja ablehnend gegen­überstellen. Wacht auf, ihr getretenen und gedrückten, denk­faulen Menschenkinder und seht, wie in allen Orten und in allen Landen die Sehnsucht des Proletariats nach Freiheit und Bildung wächst! Seht, wie neben dieser Sehnsucht das Bedürfnis, Brot, genügend Brot zu erringen, in den wirt­schaftlichen Kämpfen zwischen Arbeitgebern und Arbeit­nehmern eine Rolle spielt und spielen muß. Immer größer wird die Zahl der Lohnsklavinnen, die viel­fach Schmutzkonkurrentinnen ihrer eigenen Männer und Brilder sind, denn derheilige" Geldsack fühlt sich getrieben, -u Nutz und Frommen seines Profits an Stelle der kraft­vollen Männerarme Frauen, jugendliche Arbeiter und noch lieber Kinderhände schuften und schanzen zu lassen. Die Gier der Unternehmer nach billigen Arbeitskräften spiegelt sich deutlich i-l der Reichsstatistik wieder, nach welcher die Beschäftigung der weiblichen und jugendlichen Arbeiter in den Fabriken Deutschlands 1903 wieder recht beträchtlich zu­genommen hat. Im Jahre 1904 dürfte die Zahl der Ar­beiterinnen nicht zurückgegangen, sondern weiter in die Höhe geschnellt sein. Hunderttausende und aber Hunderttausende Frauen und Mädchen, die in der Fabrik, der Werkstatt oder daheim dem Broterwerb nachgehen, unterstehen der Botmäßig­keit ihrer sogenannten Brotgeber, des ausbeutenden Kapitals. Das bedeutet aber nichts anderes, als daß sie an dem Kampfe um Brot und Freiheit teilnehmen müssen, in dem die moderne Arbeiterbewegung steht. Wenn sie ihm noch länger fernbleiben, so machen sie sich nicht nur des Verrats an ihren Angehörigen und ihrer Klasse schuldig, sondern sie schneiden sich obendrein gleichsam ins eigene Fleisch. Denn Arbeiterin sein, das heißt in der heutigen Ord­nung nichts anderes, als zum Vorteil, zum Profit fremden Reichtums ausgebeutet werden, das heißt Sorge, Entbehrungen und Unrecht tragen, vielleicht auch Hunger und Schmach. Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen bedingt das, welche die Grundlage dieser Ordnung ist. Wollen die Arbeiterinnen als gleichberechtigte Menschen leben, so müssen sie daher mit ihren Arbeitsbrüdern zusammen den Sturz des Kapitalismus herbeizuführen suchen, der für alle Ent­erbten, Ausgebeuteten Sklavenketten schmiedet. Erst wenn es mit der Herrschaft des Kapitals vorbei ist, ist es auch mit der Sklaverei, dem Elend der Arbeiterinnen vorbei. Allein es genügt nicht, die freie, schöne Zukunft erobern zu wollen, es gilt, schon die Gegenwart leichter zu gestalten und dadurch die Kräfte der Lohnsklavinnen zu stärken und zu mehren, die sie in den Kampf für ihr volles Menschen­tum einsetzen können. Darum, ihr Arbeiterinnen, fordert es euer Interesse und ist es eure Pflicht, daß ihr mit aller Energie danach strebt, eure Lage von Tag zu Tag zu ver­bessern. Nutzt§ 132 der Gewerbeordnung aus, der euch das Recht der Koalition, das heißt des Zusammenschlusses mit euren Berufsgenossen gibt, vereinigt euch mit euren Arbeitsschwestern und Arbeitsbrüdern, uin eure Arbeitskraft. euer einziges Gut, gegen die kapitalistische Ausbeutungsgier zu schützen. Höherer Lohn, kürzere Arbeitszeit, ge­sunde, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, das sind die Forderungen, für deren Verwirklichung ihr gemein­sam ringen und kämpfen müßt. Glaubt nicht, daß eine einzige von euch in dem Kampfe um euer Recht, eure Menschenwürde überflüssig sei. Im Gegenteil, es ist nicht nur aller Recht, sondern aller Pflicht, sich an der modernen Arbeiterbewegung zu betätigen. Arbeiterinnen, sucht daher nicht alle möglichen und unmöglichen Gründe, die beweisen sollen, daß die Organisation für euch nutzlos wäre. Sie ist allen nützlich, ja so unentbehrlich wie's Brot. Ein großer Teil verheirateter Arbetterinnen, die zu Hause für den Er­werb arbeiten, glauben, es sei genug, wenn der Mann or­ganisiert sei, von ihrem eigenen bißchen Verdienst lohne es sich nicht, Verbandsbeiträge zu zahlen. Sie vergessen oder begreifen nicht, daß gerade die sogenannte Nebenbeiarbeit es ist, die unzählige Arbeiterinnen zwingt, zu wahren Hunger­löhnen ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Wenn sie selbst sich mit ihrem kargen Verdienst begnügen wollen, so müssen sie um ihrer Schwestern willen durch die Organisation bessere Löhne erkämpfen. Auch die jungen Mädchen, die in Jugendmut und Jugend­hoffnung sich wenig um die bessere Gestaltung ihrer Arbeits­bedingungen kümmern, handeln unrecht, und gar bitter rächt es sich fast stets, daß sie den Kopf von allem möglichen Firlefanz voll haben und nur als Hauptsorge kennen, sich hübsch zu machen, damit recht bald ein Freier kommt, der sie der Fron der Erwerbstätigkeit enthebt. Meist stürzen alle gebauten Luftschlösser in sich zusanimen. Bei weitem nicht alle Arbeiter können heuttgentags mit ihrem Verdienst eine Familie erhalten. Gar leicht treten obendrein widerige Verhältnisse ein, Wirtschaftskrisen, verbunden mit Arbeits­losigkeit, Krankheit usw. Nur zu oft wird die junge Frau gezwungen, wieder auf die Arbeitssuche zu gehen und das Joch der Lohnsklaverei weiter zu schleppen. In diesem Falle hat sich die Situatton verändert; früher schaffte die Be­treffende für ihre eigenen Bedürfnisse, als Frau und Mutter muß sie auch Brot und Kleidung für ihre Kinder schaffen, bei Arbeitslosigkeit wohl gar noch für den Mann. Nun spürt sie doppelt und dreifach, wie ihre Kraft zum Vorteil einiger weniger ausgenutzt und ausgebeutet wird, und zwar noch härter ausgebeutet als die des Mannes. Arbeiterinnen, wacht auf! Begreift, daß die Forderung: gleicher Lohn für gleiche Arbeit, daß die Hebung eurer Arbeitsbedingungen die Verbesserung eurer Lebenshaltung in sich birgt! Bedenkt, daß jede Schwankung im Arbeits­verhältnis des Mannes, des Vaters von folgenschwerer Be­deutung für euch selbst und für eure Lebensbedingungen ist. Erinnert euch daran, daß die Lebensmittelpreise in gar keinem Verhältnis zu dem Preise der Arbeitskraft, zu den Arbeitslöhnen stehen. Die Organisation ist die Macht, die der Profitgier der Unternehmer bessere Arbeitsbedingungen für euch und die Eurigen abkotzt. Väter und Mütter, ihr habt die Pflicht, schon das junge heranwachsende Proletariat mit dem Ideengehalt der mo­dernen Arbeiterbewegung vertraut zu machen und eure Töchter anzuspornen, sich mit ihren Arbeitsbrüdern und-Schwestern zu vereinigen, um so geschlossen gegen die Rücken und Tücken des herrschenden Geldsacks Front zu machen. Proletarisrinnen bedenkt, daß eure Gleichgültigkeit die Macht der Kapitalistenklasse stärkt und erhält. Besinnt euch auf eure Interessen, folgt dem Werberuf eurer Klassengenossen und schließt euch euren Berufsorganisationen an, werdet Kämpferinnen im Heere der Sozialdemokratie. Vereinigt euch mit allen Unterdrückten und Ausgebeuteten. Der Völkerfrühling naht. Helft der Zukunft den Weg be­reiten. Hinein in die Organisation, dem Proletariat zum Schutz, der Kapitalistenklasse zum Trutz! W. Kähler. Aus der Bewegung. Von der Agitation. Die Zahlstellenleitung des Fabrik­arbeiterverbandes in Meißen hielt im Monat Mai eine recht gut besuchte Agitattonsversammlung ab. Die Unter­zeichnete sprach in ihr über:Der Kampf um die Erringung der Menschenwürde." Der Erfolg für die Organisation war ein recht guter. Öffentliche Frauenversammlungen fanden statt in Niederwürstnitz und in Stollberg . Das Thema lautete für beide:Der Arbeiterfrauenkampf um Brot und Recht." Im erstgenannten Orte kosten die Ar­beiterfrauen tagein tagaus die Freuden der Heimindustrie und richten beim Bordieren der Strümpfe ihre Nerven so­wie ihre Augen für einen Hungerlohn total zugrunde. Für das Bordieren eines Dutzend Paares Strümpfe werden von 50 Pfennig bis 2,70 Mark bezahlt. Das Ketteln der Skümpfe wird pro Dutzend Paar mit 35 bis 90 Pf. entlohnt. Unter den obwaltenden Umständen interessierte das Thema die Frauen lebhaft, wie ihre Aufmerksanckeit bekundete. Außer der Versammlung fand eine Besprechung statt, zu der auch die Genossen zugezogen waren und an der sich Ge­nossin Rie mann-Chemnitz rührig beteiligte. Damit nun die Anfänge einer proletarischen Frauenbewegung am Orte nicht verkümmern, wurde Genossin Winkler- Lugau mit den Funktionen einer Vertrauensperson betraut. Als Resultat ist ferner zu verzeichnen, daß 21 Abonnenten für dieGleichheit" gewonnen wurden. Auch in Stollberg gelang es, Anknüpfungspunkte für die weitere Entfattung der Frauenbewegung zu finden. Auf Drängen der Ar­beiterschaft in Neusalz a.O. fand dort innerhalb drei Wochen die zweite Versammlung statt, in der die Unterzeichnete das Thema behandelte:Die Arbeiterbewegung als Förderin der Kultur." Dasselbe Thema beschäftigte auch eine Versamm­lung in L o m m a tz s ch, wo die Rednerin unter freiem Hinimel sprach und die Erschienenen aufforderte, unentwegt für den Fortschritt der modernen Arbeiterbewegung tätig zu sein, dvmit die ausgestreute Saat einst volle, reife Ernte für die Armen und Entrechteten trage. W. Kähler. Für die gewerkschaftlichen und politischen Organisattonen des Proletariats warb die Unterzeichnete in mehreren Ver­sammlungen. JnRöhrsdorf b. Chemnitz , Hartha und