Nr.lSDie Gleichheit89und Frauenarbeit, in der Praxis ebenfalls. In der Schweizist man auf dem besten Wege zu der Refdrm. Deutschland freilich, das in der Sozialpolitik allezeit wie derKrähwinkelsche Landsturm„voran" ist, kommt aus den»Erwägungen" und„Erhebungen" nicht heraus, ob derZehnstundentag ohne„Schädigung der Industrie" gesetzlich festgelegt werden kann. Wie die Situation für dasProletariat ist, fehlt dem Antrag der Franzosen, aml. Mai nächsten Jahres in allen Ländern den Achtstundentag durchzusetzen, jede reale Unterlage. Aus diesenErwägungen heraus stimmten die Deutschen mit Rechtgegen den Antrag in der vorliegendem Form. Zu derForderung auf Freigabe des Sonnabendnachmittag wurdedurchaus treffend bemerkt, daß in dem Maße, als die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe immer besser durchgeführt wird,den Arbeitern— wir betonen besonders: den Arbeiterinnen,vor allem, wenn sie Hausfrauen sind— Gelegenheit gegebenwerden muß, die notwendigen Einkäufe Sonnabends erledigenzu können. In enger Beziehung zu der Forderung verkürzterArbeitszeit steht die des Verbots der llberzeitarbeit. Der„Textil-Arbeiter" bemerkt zu ihr sehr treffend:„Die Begrenzung des Arbeitstages bleibt unwirksam, solange dieserausnahmsweise— und solche Ausnahmen werden sehr oftzur Regel— überschatten werden kann." Bei der Forderung auf Abschaffung des Stücklohnes zeigten sichMeinungsdifferenzen, die besonders zwischen Deutschen undEngländern zum Ausdruck kamen. Die Deutschen verbindenmit der betreffenden Forderung noch den Zweck, das Vordringen in der deutschen Textilindustrie des nichtswürdigstenaller Lohnsysteme englisch-amerikanischer Herkunft, desPrämiensystems, zu verhindern. Die Engländer zeigtendafür kein Verständnis, so daß der„TextU-Arbeiter" ihreHaltung als egoistisch, inkonsequent und konservativ bezeichnet. Ahnliche Vorwürfe werden gegen die EngländerUnd Belgier erhoben, die sich bei der Beratung über einkinheitliches Garnnumerierungssystem der Abstimmungenthielten und somit nicht für das beantragte Metermaß,sondern für das alte Aardmaß votierten, was nicht imInteresse der Arbeiter und Arbeiterinnen liegt. Die Deutschenbesonders waren ferner mit der bisherigen Tätigkeit desinternationalen Sekretariats nicht zufrieden, das seinenSitz in England hat. Der Sekretär hat ihrer Ansicht nachZu wenig Initiative gezeigt und sogar die ihm vom letzteninternationalen Kongreß überwiesenen Anträge und Anlegungen nicht ausgeführt. Die Deutschen wünschten deshalb,baß das Sekretariat nach Deutschland verlegt und ein besoldeter Sekretär angestellt würde. Zu dem entsprechendenBeschluß kam es noch nicht, das Sekretariat verblieb weiterin den Händen der Engländer. Wenn es jedoch bis zumuächsten Kongreß keine lebhafte Tätigkeit entfaltet, so wirdls zweifelsohne dem Verlangen der Deutschen gemäß vonEngland verlegt werden. Die hervorgehobenen Meinungsunterschiede sind solcher Art, wie sie mehr oder minder aufallen internationalen Kongressen zutage treten. Sie erklärensich in der Hauptsache durch Unterschiede in den wirtschaft-lichen und politischen Verhältnissen der einzelnen Länder unddurch den verschiedenen Grad der Erkenntnis und Schulungdes Proletariats in ihnen. Sie vermögen nicht das Gesamtbildzu trüben und den Wert internationaler Arbeiterzusammen-künfte herabzudrücken. Es ist von großer Wichtigkeit, daß denBrbeiterforderungen dadurch verstärkter Nachdruck verliehenwird, daß sie nicht nur von einer fortgeschrittenen Arbeiter-lategorie in einem Staate erhoben werden, sondern inter-Uational, an die Gesetzgeber und Unternehmer aller Kulturländer! Diese geistige Gemeinsamkeit verleiht aber auch deneinzelnen Landesorganisationen neue Werbekraft. Möchtedas insbesondere für den deutschen Textilarbeiterverband zutreffen, im allgemeinen und für seine weiblichen Mitgliederinsbesondere!Mit bewunderungswerter Ausdauer verharren die BerlinerTeppichweber bei einer Firma im Ausstand. Ihnen habensich die für dieselbe arbeitenden Hausweber in den einigeMeilen von Berlin entfernten Orten Nowawes und Bernauungeschlossen. Während nach zwölfwöchigem Streik zweiBerliner Firmen wesentliche Zugeständnisse machten, läßtdiese eine Firma ihr Personal jetzt schon in der sechzehntenBloche ausständig. Bleibt die Haltung der Streikenden nachwie vor so mustergültig wie bisher, so wird es dem Textil-urbeiterverband ein leichtes sein, den Ausstand zu einemrühmlichen Ende zu führen. Der an die deutsche Arbeiterschaft gerichtete Appell auf Fernhallung von Arbeitswilligenist daher besonders zu beachten, auch von unseren Leserinnen.In Gera versandte eine Kammgarnspinnerei Rundschreiben an Arbeitsnachweise, um Ersatz für 30 Arbeiterinnen� bekommen, die in den Ausstand treten wollten. Die hierdekundete Ängstlichkeit der Firma soll im argen Gegensatzzu den Erfolgen ihres heißen Bemühens gestanden haben.Der Streik der Dresdener ZigarettenarbeiterinnenHut auch die bekannten üblen Nachklänge, die jeden Streik�gleiten. Die Arbeitgeber halten, wie das immer ihreBrt ist, ihr gegebenes Versprechen nicht. Sie stellen dieAusständigen nicht wieder ein, sondern bevorzugen die Lehrmädchen; den Arbeitswilligen gewähren sie den größtenSchutz und übersehen von diesen gegen die AusständigenUerübte persönliche Beschimpfungen und Belästigungen. DasSleiche jst auch von der Firma Josetti in Berlin zu berichten,w vom Streik mitbetroffen wurde. Zahlreich sind die Anlagen gegen ausständige Arbeiterinnen, die die zartbesaitete>-hre der lieben Arbeitswilligen verletzt haben sollen. Dauut nun Rechtsanwalt Or. Oppermann, der mehrfach angeklagte Arbeiter und Arbeiterinnen vertreten hat, jüngst insolchen Prozeß den Anttag gestellt, überhaupt einmalprüfen, ob in den ganzen Prozessen gegen Angeklagte� dem Kampfe der Zigarettenindustrie der Z 1S3 der Gewerbeordnung Anwendung finden könnte. Dieser Kampf seinicht um günsttgere Lohn- und Arbeitsbedingungen, sondernzur Abwehr einer Aussperrung geführt worden. Die Arbeitgeber hätten den Streik inszeniert, insofern sie alle die, dienicht aus der Organisation austreten wollten, zur Niederlegung der Arbeit zwangen und ihnen sämtlich kündigten.Hier sei also der Druck, etwas gegen ihren(der Arbeiter) Willen zu tun, von den Unternehmern ausgegangen. Deshalb könnten die Streikenden oder Ausgesperrten gar nicht auf Grund des Z 153 der Gewerbeordnung bestraft werden. Das Gericht, unter Vorsitz desAmtsgerichtsrat Or. Kühn, hielt diesen Gesichtspunkt für neuund gab dem Antrage des Verteidigers statt, zurKlärung der von ihm aufgerollten Frage den Vorsitzendendes Arbeitgeberverbandes und den Geschäftsführer derDresdener organisierten Tabakarbeiter, Uhlig, als sachverständige Zeugen zu laden. Auf den Ausgang der Sachekann man sehr gespannt sein, wir werden darüber berichten. Wird in dem Sinne des Antragstellers entschieden,wäre eine ganze Reihe von Ausgesperrten bereits zu Unrechtverurteilt. Bis zur Erledigung der Frage müssen die nochausstehenden Prozesse selbstverständlich ruhen.Wie wir nachttäglich erfahren, sind bei der Stellung vonForderungen in der Berliner Kürschnerbranche auch dieArbeiterinnen von ihrer Organisation mit bedacht worden-Es wurde eine Erhöhung des Minimallohns für Gehilfenvon 25 auf 27 Mark, für Arbeiterinnen von 14 auf 15 Markgefordert; außerdem sollen Arbeitsttäste nur vom Arbeitsnachweis der Gehilfenorganisatton verlangt werden. DieArbeitgeber bewilligten nicht einmal diese doch gewiß rechtbescheidenen Forderungen, sondern ließen es auf einen Kampfankommen, an dem sich 35V Arbeiter und Arbeiterinnen beteiligen. Die Unternehmer geben sich die größte Mühe,Arbeitswillige zu erlangen. Ihr Streben wird schon deshalb erfolglos bleiben, weil nur gelernte und eingearbeiteteArbeitsttäste in dem Gewerbe verwendet werden können,und weil eine gute Organisation vorhanden ist, die auchmateriell den Streik lange halten kann.Das Gewerkschaftsorgan der Arbeiter und Arbeiterinnender Wäschebranche meldet wieder erschreckende Zustände,unter denen die Arbeiterinnen leiden. Dringend verlangendiese einen geregelten Arbeiterschutz, besonders die Festsetzungeines Maximalarbeitstages. Die in dieser Branche hauptsächlich für die Plätterinnen herrschende lange Arbeitszeitvon 12 bis 14 Stunden und dazu die äußerst niedrigen Löhnefügen sich zu einem tiefttaurigen Bild sozialen Elends zusammen.Das gleiche gilt von Mitteilungen im Verbandsorgander in der Hut- und Filzwarenindustrie beschäftigtenArbeiter und Arbeiterinnen. Sie dokumentieren ebenfalls besonders die Notwendigkeit einer gesetzlichen Einführung zum mindesten des Zehnstundentags. Nach amtlicherStatistik sind noch 46,7 Prozent Arbeiterinnen dieser Branchemehr als 10 Stunden, 42,7 Prozent 9 bis 10 Stunden undnur 10,6 Prozent weniger als 9 Stunden beschäftigt.Die Arbeitsbedingungen der weiblichen Erwerbstätigenin allen Industrien weisen wieder und wieder darauf hin,wie unendlich viel Arbeit zur Aufklärung und Organisierungder Lohnsklavinnen noch geleistet werden muß, eine Arbeit,an der die geschulten Proletanerinnen selbst eifrigen Anteilnehmen müssen._ GNotizenteil.Kommunale Fürsorge für Säuglinge.Die Pflicht der Gemeinde zur Fürsorge für die Säuglinge wird unter dem Druck der hohen Kindersterblichkeit beiden besitzlosen Klassen allmählich immer mehr erkannt. DasVorgehen von Berlin in der Richtung dieser Pflichterfüllungfindet Nachahmung.Der Magistrat von Breslau hat, wie die„KommunalePraxis" mitteilt, bei der Stadtverordnetenversammlung dieErrichtung einer Milchküche beanttagt, deren einmalige Kosten6000 Mk. bettagen sollen. Für den Rest des Etatsjahrs— 1. Juli 1905 bis Ende März 1906— werden außerdem10000 Mk. Betriebskosten gefordert. Die Anstalt soll, wieder Magisttat begründend anführt, ein erster Versuch sein.Sie soll von einer im hygienischen Institut der Universitätausgebildeten Dame geleitet werden und zunächst für dieHerstellung von 100 Tagesportionen eingerichtet werden.Sowohl die Milchkühe selbst, als auch der Kuhstall, derdie Milch liefert, sollen unter der ständigen Aufsicht deshygienischen Instituts und der Universitätskinderklinik stehen.Die Abgabe der Kindernahrung, die aus Milch und Zusätzen nach ärztlicher Verordnung bestehen wird, soll nurgegen ärztliche Verschreibung geschehen, in der ausdrücklich bescheinigt sein muß, daß„Brustnahrung nicht zu beschaffen" sei. Die tägliche Ausgabe der Kindermilchflaschenwird durch Apotheken erfolgen, die sich zu dieser Mühewaltungfreiwillig gemeldet haben. Für die Tagesportion sind Flaschenvorgesehen, die in einem mit Leitungswasser gefüllten Blechgefäß und in einer Kiste mit Holzwolle verpackt abgegebenwerden. Der Magiskat hat die Absicht, die neue Einrichtungzunächst für die städtischen Kostkinder zu verwenden und dieErfahrungen abzuwarten. Dann sollen Beschlüsse gefaßtwerden, ob die Zahl der Milchkühe vermehrt und die Abgabe der Kindermilch an Private gegen Entgelt eingeführtwerden kann. Eine ärztliche Beratungsanstatt mit der Milch-küche zu verbinden, beabsichtigte der Magisttat nicht, dagegenhat der Ausschuß der Stadtverordnetenversammlung demPlenum empfohlen, den Magistrat um eine dahingehendeErweiterung seines Planes zu ersuchen, daß er eine ärztlicheBeratt">as- und Kontrollstelle für arme Säuglinge einrichte.Dieser Äusschußanttag fand im Plenum eine große Mehrheit, so daß die Errichtung der städtischen Milchküche inBreslau in kurzem vor sich gehen kann. Eine Ausdehnungder Milchabgabe an sämtliche arme Säuglinge fand leiderauch bei den Stadtverordneten vorläufig keinen Anklang.Sozialistische Frauenbewegung im Ausland.Über die Tätigkeit der österreichischen Genossinnenäußert sich der letzte Bericht des Frauenreichskomiteeswie folgt:„Die letzten Jahre hatten immer mehr dargetan, daß eineengere Verbindung der Genossinnen untereinander fehlt, daßin Orten, wo eine verhältnismäßig gute Organisation besteht, nicht das Notwendige getan wird, um die agitatorischeTätigkeit auf die umliegenden Orte auszudehnen. Eine Zusammenkunft der in der Partei und für die Partei tätigenGenossinnen wurde als notwendig empfunden, und so beriefdas Frauenreichskomitee für den S. November 1903 diezweite sozialdemokratische Frauenkonferenz ein. Die Beratung über die Organisation nahm fast den ganzen Tag inAnspruch und endete mit der Annahme eines Organisationsentwurfes, der die Anzahl der Genossinnen bestimmt, ausder das Frauenreichskomitee zu bestehen hat.(Acht alsMitglieder und zwei als Konttolle.) Das Komitee hatPlenarversammlungen der Wiener Genossinnen einzuberufen.Die Verbindung in der Provinz soll durch Korrespondentinnen aufrecht erhalten werden. In größeren Orten sollenFrauenagitationskomitees eingesetzt werden, welchen obliegt,die Organisation in ihren Bezirken zu fördern. Die Verhandlungen der Konferenz sind von der Wiener Volksbuchhandlung als Broschüre unter dem Titel:„Wasfordern die Arbeiterinnen Österreichs?" herausgegebenworden. Von den 5000 gedruckten Exemplaren wurden bisjetzt 3800 verkauft, und es wird nur ganz geringer Anstrengungen bedürfen, um die für die Arbeiterinnen sehrlesenswerte, unterrichtende Broschüre in der Gesamtzahl derAuflage zu verbreiten. Eine Umfrage, welche vom Frauenreichskomitee unternommen wurde, hat ergeben, daß in sonstsehr guten Organisationsorten die Broschüre noch nicht gesehen wurde. Wir hoffen, daß dieser Hinweis dazu beitragen wird, ihren Verttieb zu fördern. Agitationstourenwurden vom Frauenreichskomitee in der Berichtszeit sehrviele unternommen, allerdings nicht im eigenen Wirkungskreis, sondern auf Wunsch von politischen und Gewerkschafts-organisattonen. Die größte Tätigkeit haben die Komiteemitglieder in den Organisationen der Tabakarbeiterinnen,Heimarbeiterinnen und Textilarbeiterinnen entfaltet, alsovornehmlich in Berufen, wo die Beschäftigten überwiegendFrauen sind. Auch in den Protestversammlungen gegen dieLasten des Militarismus haben Frauen referiert, ebenso oftmals in Versammlungen streikender Arbeiterinnen.Die„Arbeiterinnen-Zeitung" hat einen erfreulichen Aufschwung genommen; es werden pro Nummer 5300 Exemplareverkauft, womit das Blatt aktiv ist.Noch nicht durchgeführt ist die Bildung von Agitalions-komitees. Nur in Mährisch-Schönberg und im zweitenWiener Wahlkreis besteht eines. Dort sind die Genossinnennicht nur Mitglieder in der gewerkschaftlichen Organisation,sie nehmen auch an allen politischen Arbeiten teil. Dasselbegilt für die meisten anderen Orte, wo nur halbwegs Ansätzeeiner Organisation vorhanden sind. Die Genossinnen beginnen überall ihre Tätigkeit auszudehnen, um den Organisationen weibliche Mitglieder zuzuführen. Beim EinHebender Parteisteuer, bei allen Arbeiten, die die Häuserorganisation erfordert, nehmen die Genossinnen hervorragend Anteil. Nur zu klein ist die Zahl der tätigen Genossinnen,was aber nicht an der Lauheit oder Unlust der Frauenliegt, sondern ihre Begründung in der ltberbürdung mithäuslichen und Berufsarbeiten der Proletarierinnen hat.Dennoch berechtigt alles zur Erwartung, daß die nächsteZeit einen Aufschwung auch in der proletarischen Frauenbewegung bringen wird. Wo unter den Frauen die Versuche, sie der Organisation zuzuführen, mißglücken, sind dieUrsachen im Daniederliegen der Gesamtorganisation des betreffenden Ortes zu suchen. Jedes Aufblühen und Auflebender Organisation unter den Männern bringt auch einenFortschritt der Arbeiterinnenbewegung mit sich, wenn manWert darauf legt, die Frauen für die Betätigung in derOrganisation zu gewinnen."Frauenbewegung.Frauenbewegung in Island. Ein Genoffe, der kürzlichdie Insel Island besuchte, schreibt:„In Island gibt es keineproletarische Frauenbewegung, da das industtielle Proletariatnoch in der Entstehung begriffen ist. Eine Tuchfabrik(Jdhunn)in Reykjavik beschäftigt einige Arbeiterinnen; dann gibt eseine kleine Anzahl Zigarettenarbeiterinnen, ferner Ladengehilfinnen und Kellnerinnen. Viele Frauen sind bei derVerarbeitung von Fischen beschäftigt. Eine gewerkschaftlicheOrganisation besteht in Island unter den Frauen ebensowenigwie unter den Männern. Letztere haben lediglich unter denBuchdruckern eine Art Organisation(Gutenberg) mit etwa25 Mitgliedern. Unter den bürgerlichen Frauen gibt es dagegen eine gewisse, wenn auch natürlich bürgerlich zahmeBewegung, an deren Spitze bisher die jetzt fast achtzigjährigeFrau Melstedh in Reykjavik stand. Eine isländische Frauen-zeitung„Kvennabladhidh" erscheint monatlich in der für isländische Verhältnisse(es gibt auf Island kaum im ganzen40000 Frauen) außerordentlich hohen Auflage von zirka 2000Exemplaren. Redakteurin ist Frau Briet Admundson, derenTochter als erste weibliche Studentin das Gymnasium(Lateinschule) in Reykjavik besucht. Die isländischen Frauen über25 Jahren, sofern sie selbständig und ledig oder Witwen sind,haben das kommunale und kirchliche Wahlrecht." Rosa Wolf.