112Die GleichheitNr. 19ein guter war, nur in Wunsiedel ließ er zu wünschenübrig, weil ihm dort der Tag nicht günstig war. InSchirnding, einem kleinen Orte im Fichtelgebirge miteiner Porzellanfabrik traten außer anderen 18 Mädchenihrer Gewerkschastsorganisation bei, und Genossin Bauerwurde als Vertrauensperson gewählt. In allen Versammlungen wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, zu lesen,denn Leute, die lesen, denken auch, werden selbstbewußt,lernen ihre Arbeitskraft schätzen und fordern bessere Bezahlung, um menschenwürdig leben zu können. Die Lektüreder Gewerkschaftsorgane, der politischen Tagespresse und— für die Frauen— der„Gleichheit" ist unentbehrlich.Speziell den Arbeiterinnen legte die Referentin ans Herz,sich durch fleißiges Lesen zu bilden und mit Wissen auszurüsten, um Seite an Seite mit den Männern für eine bessereZukunft zu kämpfen.In Nürnberg erstattete ich bei den Schneidern Berichtüber den„Kölner Gewerkschaftskongreß". Die Punkte Maifeier, Generalstreik und Kölner Bierboykott führten zu lebhasten Debatten, die nicht zu Ende geführt werden konntenund demnächst ihre Fortsetzung finden.— In der Protestversammlung gegen die Fleischnot waren verhältnismäßigsehr viel Frauen anwesend. Mit Entrüstung ward dieÄußerung zurückgewiesen, daß kein Fleisch auf den Tisch derArbeiterfamilie käme, weil die Proletarierin nicht wirtschaften könne. Ihr ward entgegengehalten, daß die Arbeiterstauen die besten Finanzminister seien, denn sie verständenes, mit wenigen Groschen hauszuhalten und jeden Tag etwaszur Füllung der hungrigen Magen auf den Tisch zu bringen.Die den Frauen geltenden Ausführungen klangen in derAufforderung aus, zu lesen und sich zu organisieren. Nurdas Proletariat, das ohne Unterschied des Geschlechtes zielbewußt und organisiert kämpft, kann das Menschentum derAusgebeuteten in sein Recht einsetzen und eine schöne Zukunft für alle schaffen. Helene Grünberg.In Stettin ist es nach langen Jahren der rührigenTätigkeit einiger Genossinnen gelungen, die Frauen undMädchen des Proletariats so weit zu bringen, daß sie in eineröffentlichen Versammlung recht erfolgreich in die Bewegungeingetreten sind. Die Versammlung tagte am ö. September,Referentin war Genossin Kähler-Dresden. Ihre Ausführungen, die mit begeistertem Beifall aufgenommen wurden,waren in ihrer leicht faßlichen und zu Herzen gehenden Artangetan, die zahlreich Erschienenen aus ihrer Gleichgültigkeit und Gedrücktheit aufzurütteln und für die Ideen desmodernen Klassenkampfes empfänglich zu machen. Nach demVortrag wurden die anwesenden Frauen und Mädchen aufgefordert, sich in die zirkulierenden Listen betreffs Gründungeines Frauenbildungsvereins einzuzeichnen. Das Resultatwar ein sehr erfreuliches, denn 122 Frauen und Mädchenerklärten ihren Beitritt zu dieser Organisation. In derdarauffolgenden Diskussion meldeten sich keine Gegner. Genosse Storch gab noch in kurzen Zügen ein Bild von derStettiner Arbeiterbewegung und ermahnte die Anwesenden,hauptsächlich die Arbeiterpresse und Literatur zu lesen undjede gegnerische Zeitung aus ihrem Heim zu entfernen. SeineAusführungen fanden lebhafte Zustimmung. Es erfolgtedarauf die Wahl einer fünfgliedrigen Kommission, welchedie Vorarbeiten für die Konstituierung des Vereins erledigensoll. Gewählt wurden die Genossinnen Frida Storch,Weiß, Müller, Rechel und Horn. Als Vertrauensperson wurde Genossin Horn mit großer Majorität gewählt. Hoffen wir, daß es den Genossinnen gelingt, auchin Stettin eine feste und arbeitsfreudige proletarische Frauenbewegung zu schaffen, die mit Erfolg für die sozialistischenZiele wiÄt und kämpft. Frau Horn.Eine Konferenz der weiblichen Vertrauenspersonendes sechsten Schleswig-Holsteinischen Wahlkreises fandin Glückstadt am Tage der Generalversammlungdes Zentralwahlvereins für diesen statt. An der Konferenz nahm je eine Vertreterin für Wedel, Lockstedt,Eidelstedt, Stellingen, Ütersen, Elmshorn, Glückstadt und Ottensen teil, sowie die Einberuferin, GenossinWartenberg, welche den Halbjahresbericht für die Zeitvom 1. Januar bis 1. Juli erstattete. Im Kreise gibt esjetzt 600 Genossinnen, welche einen regelmäßigen Monatsbeitrag von 10 Pf. für die sozialdemokratische Partei leistenund sich durch Quittungskarten als ihr zugehörig legitimierenkönnen. Die Zahl der zahlenden und mitarbeitenden Proletarierinnen nimmt ständig zu. Die Erfolge der planmäßigenAgitation vom März(siehe Nr. 7 der„Gleichheit") sind vonBestand gewesen und durch Anleitung und Anregung vonOttensen her weitergeführt worden. DaS Vorurteil, welchesmanche Genossen gegen die Frauenbewegung hatten, ist durchdie ruhige, fleißige Arbeit der Genossinnen so gut wie völligbeseitigt. Zwischen den weiblichen Vertrauenspersonen undden Funktionären der Wahlvereine besteht das denkbar besteEinvernehmen. Die Genossen stellen den Genossinnen bereitwilligst die Mittel zur Betreibung der Agitation unter demweiblichen Proletariat zur Verfügung. Die Genossinnenihrerseits überweisen ihre Einnahmen der Partei. Der Kassenbestand von 70 Mk. wurde durch die Einnahmen der Genossinnen von Ottensen um 182 Mk. erhöht, die übrigenOrte des Wahlkreises brachten 7S Mk. 50 Pf. auf. SeitOktober wurden für den Agitationsfonds der GenossinnenDeutschlands durch Marken ä 5 Pf. 52 Mk. 50 Pf. vereinnahmt und abgeführt. Die Zahl der Abonnenten aufdie„Gleichheit" ist von 45 auf 370 gestiegen, wovon ausOttensen allein 190 entfallen. In der Diskussion wurde vonallen Seiten die erfolgreiche Entwicklung der Frauenbewegunganerkannt und betont, daß die geschaffenen organisatorischenZusammenhänge jeder Eigenbrödelei vorbauen. Die Genossinnen Pütz-Wedel und Schönfelder-Ottensen beklagten, daß manche Frauen nur durch die Schuld ihrerMänner rückständig seien, obgleich diese selbst in Reih undGlied der modernen Arbeiterbewegung ständen. Sie verbreiteten sich über die Notwendigkeit, rührig für die Verbreitung unserer Presse und den Versammlungsbesuch zuwirken. Die Konferenz beschäftigte sich darauf mit der Frageeiner Vertretung der Genossinnen in Jena und beim Pro-vinzialparteitag in Elmshorn. Genosse Eilken zeigte, daßnicht mehr wie stüher eine Genossin auf die allgemeine Vorschlagsliste kommen könne, da die Wahlen in Mitgliederversammlungen der Wahlvereine vorgenommen werden unddaher die Genossinnen selbst nicht mitstimmen könnten. Erregte an, die Konferenz möge Delegierte vorschlagen, überdie dann in öffentlichen Frauenversammlungen in allen Ortenabgestimmt werden solle, in denen die Genossinnen festenZusammenhalt hätten. Die Konferenz pflichtete dem bei undstellte die Genossinnen Pütz, Schönfelder und Wartenberg auf die Vorschlagsliste. Die prächtig verlaufene Konferenz wird sicherlich gute Früchte tragen.Alma Wartenberg.Agitation am Oberrhein.Einem Rufe des oberrheinischen Agitationskomitee folgend,unternahm die Unterzeichnete eine Agitationstour durch dieschwärzesten Domänen des Zentrums am Oberrhein.„Dort, wo der Katholizismus herrscht, geht es nicht vorwärts mit der Sozialdemokratie," sagte uns einst ein protestantischer Geistlicher, und er war bereit, aus diesem Grundeder katholischen Geistlichkeit für den ungeheuren Druck, densie auf das Seelenleben ihrer Pfarrkinder ausübt, zu danken,wenn er auch dieselbe im übrigen(und das mit Recht) nichtgenug verurteilen konnte. Zweifellos waren und sind dieskrupellose Agitation, welche die katholische Geistlichkeit im Namen der Religion treibt und die manchemGeistlichen mit Recht den Titel„Hetzkaplan" eingetragen hat,der Mißbrauch, der mit Kanzel und Beichtstuhl getrieben wird, der ungeheure Gewissenszwang, dendie Gefftlichkeit zu politischen und nicht zu religiösenZwecken ausübt, gewaltige Machtmittel, vermittels derendas Zentrum zahlreiche Wähler wirbt und erhält.Aber nichtsdestoweniger geht es auch hier vorwärts, wennauch nicht mit Siebenmeilenstiefeln, so doch auch längst nichtmehr im Schneckentempo. Das zeigt sich, wenn ich zumBeispiel den Stand unserer Bewegung von heute vergleichemit dem vor sieben Jahren, als ich zum erstenmal in dieseGegend zur Agitation kam. Abgesehen von einigen größerenOrten, hatten wir damals fast nirgends eine politische Organisation, die Zahl der Abonnenten auf unsere Presse warsehr klein. Von einer Frauenbewegung, außer in Köln, warnirgends eine Spur; an vielen Orten war kein Lokal für Versammlungen zu haben. Und heute? überall feste Organisationen, selbst an solchen Orten, wo uns vor sieben Jahrennoch jeglicher Anknüpfungspunkt fehlte. Die Zahl der Abonnenten unserer Presse hat sich an manchen Orten vervier-und verfünffacht. Lokale sind erobert oder von feiten derorganisierten Arbeiter selbst erbaut worden. An vielen Ortenbestehen Frauenvereine oder sind Vertrauenspersonen derGenossinnen tättg. Die„Gleichheit" hat siegreich ihren Einzug in die dunkelsten Winkel gehalten. Die freien Gewerkschaften sind im Aufblühen begriffen und haben schon anmanchen Orten siegreiche Schlachten mit dem Kapital aus-gefochten. Es geht eben vorwärts! Selbstverständlich istdas noch zu beackernde Feld ein großes. Ein kleines Stücksolcher Beackerungsarbeit ward auch bei dieser Agitationstour geleistet. In Köln, wo das zu behandelnde Themalautete:„Reaktion überall", war die Versammlung sehr starkbesucht und brachte auch neue Mitkämpfer. In Bardenberg bei Aachen hätte bei den vielen Bergarbeitern in derGegend der Versammlungsbesuch stärker sein können, immerhin wurden dem sozialdemokrattschen Verein 16 Mitgliedergewonnen. Die Aachener Versammlung dagegen war überfüllt und brachte uns außer Mitgliedern für den VereinAbonnenten für die Presse, darunter 30 für die„Gleichheit".Die Genossen versprachen, in einer der nächsten Versammlungen Stellung zur Wahl einer Vertrauensperson zunehmen. In Koblenz, wo wir Generalabrechnung mitdem Zentrum hielten, war nicht nur das Lokal überfüllt,sondern auch die Straße bis an die Mosel mit Menschendicht besetzt. Ein Zentrumsmann, der sich an der Diskussionbeteiligte, gab uns Gelegenheit, unsere Abrechnung mit derPartei des Arbeiter» errats noch griindlicher vorzunehmen,als dies bereits im Referat geschehen war. Auch diese Versammlung erweiterte den Leserkreis unserer Presse, die„Gleichheit" inbegriffen, und brachte dem Wahlverein neueMitglieder. Es wurden zwei Genossinnen für den Postender Vertrauenspersonen ernannt. Vom Rhein ginges ins Nahetal. Stark besucht waren die Versammlungen inKirn am HunSrück, in Kreuznach, Fischbach und Oberstein, dagegen hätte Idar besseren Besuch aufweisen können.In Oberstein und Kreuznach war außer dem Erfolg fürdie Allgemeinbewegung die Gewinnung von Abonnentenfür die„Gleichheit", sowie die Wahl von Vertrauenspersonen zu verzeichnen. In Oberstein traten außerdemGenossinnen dem sozialdemokratischen Verein bei. Oberstein,Idar und Fischbach gehören nämlich zum Fürstentum Birken-seld, einer kleinen Enklave des„vielberühmt" gewordenenOldenburg, wo„Frauenspersonen" Mitglieder politischerVereine werden können. In Fisch b ach war die Versammlung ausschließlich von Männern besucht; es wurden hierdie ersten 15 Mitglieder für die Partei gewonnen. InTrier, der Stadt des„heiligen RockS", bekommt die Arbeiterschaft nächstens ein eigenes Versammlungslokal. Vorläufigmußten wir uns mit einigen Klubzimniern begnügen, dieüberfüllt waren. Sozialdemokratischer Verein, Frauenvereinund Gewerkschaften, alles ist hier im Aufblühen. Am Versammlungsabend gewannen diese Organisattonen an Mitgliedern, die Tagespresse und die„Gleichheit" an Abonnenten.Gut besucht waren die Versammlungen in Bonn, Poppelsdorf, Düren, Eschweiler, Euskirchen und Merzenich.überall ward neues Terrain erobert. In Eschweiler wurdenzum Beispiel 25 Mitglieder für die Partei und dieselbe Anzahl Abonnenten für die„Rheinische Zeitung" gewonnen.In Bonn, Düren und Euskirchen wurden außerdemweibliche Vertrauenspersonen gewähtt und der„Gleichheit" neue Leserinnen zugeführt.In Merzenich hatten wir eine interessante Auseinandersetzung mit dem Zentrumsanhänger Moll, die bis zehn Uhrabends dauerte(die Versammlung hatte um fünfeinhalb Uhrbegonnen). Schade, daß wir nicht in jeder VersammlungGelegenheit haben, die Verleumdungen der Zentrumsdemagogen auf frischer Tat zu brandmarken und, dabei denSpieß umdrehend, dem Zentrum sein arg langes Sündenregister vorzuhalten. Trägt doch solche Diskussion außer-ordenttich zur Klärung bei.Glänzend besucht, zum Teil überfüllt, waren die Versammlungen in Kalk, Ehrenfeld, Boll, Mülheim undDünwald; in Nippes und Deutz ließ dagegen der Besuch zu wünschen übrig. Unsere Genossin Bacher hat inKalk und Boll vortrefflich die Gelegenheit benutzt, um demFrauenverein Mitglieder und der„Gleichheit" Abonnentenzu werben. Was unserer Agitation in den Zentrumsdomänenbesondere Wirksamkeit verleiht, ist, außer dem steigendenAusbeutungsbedürfnis des Kapitals, unter dem Mann undWeib immer stärker leiden, vor allem das schier endloseSündenregister des Zentrums. Häuft diese Parteidoch unausgesetzt Verrat auf Verrat gegen die ArbeiterklasseDas Schicksal der Berggesetznovelle im preußischenLandtag und Herrenhaus ist neuerdings Beweisdafür. Gröbers Stellungnahme zur württembergischen Verfassungsreform zeigt, welche„Vorliebe" das Zentrumfürs allgemeine gleiche und direkte Wahlrechthat. Noch sind die Handelsverträge mit ihrer schierunerträglichen Last von Zöllen und indirekten Steuern nichtin Kraft, aber einen kleinen Vorgeschmack von der agrarischen Aushungerungspolitik bekommt die arbeitendeBevölkerung durch die gegenwärtige Fleischnot, die lediglicheine Folge ist der im agrarischen Interesse geschaffenen Vieh-und Fleischzölle, sowie der Grenzsperre für ausländischesFleisch und Vieh. Das alles sind Erscheinungen, an denenauch der Indifferenteste nicht achtlos vorbeigehen kann, diegerade ihn am schärfsten aufstacheln zum Protest. Genau soliegt es betreffs der Soldatenmißhandlungen, derBluturteile, die auch den Sanftesten zur wildesten Empörung reizen und veranlassen, nach den Ursachen zu forschen.Wenn unsere Agitation richtig einsetzt, so wird der Pr-ttestder Massen sich nicht bloß richten gegen einzelne Erscheinungenund Auswüchse des Militarismus, sondern gegen dasganze System, in dem diese Auswüchse wurzeln, damitzugleich aber auch gegen die Parteien, denen es geschuldetist, daß dieses System gestärkt, statt beseitigt wird, denen esgeschuldet ist, daß die Steuerlast wächst, statt sinkt, daß Arbeitertrutz, statt Arbeiterschutz, die Signatur der Zeit ist-Und wer trägt daran, wie an anderen schweren Übeln, wohlmehr Schuld, als gerade die Partei, die es liebt, sich denAnschein der Arbeitersteundlichkeit zu geben, um die katholischenArbeiter von einer wirksamen Vertretung ihrer Interesse»durch die Sozialdemokratie abzuhalten, als das Zentrum-Der Arbeiterschaft dies im hellsten Lichte, mit aller nur erdenklichen Schärfe zu zeigen, das ist die Aufgabe unsererAgitation, eine Aufgabe, welche unsere rheinländischen undwestfälischen Genossen in vorzüglicher Weise zu lösen verstehen. Das bestätigt ihr steigender Erfolg.Es fanden noch Protestversammlungen gegen die Fleischnot statt in Solingen Wald und Elberfeld. Siewaren sämtlich erfreulicherweise sehr stark von Frauen besucht. In Solingen, wo Genossin Kaspers als Vertrauensperson für den Kreis gewählt ist, erhielt die„Gleichheit" 100, in Wald fand sie 70 Abonnenten. Eine Agitationunter den Frauen der anderen Orte des Solinger Kreiseswird demnächst folgen. In allen Versammlungen beteiligtesich Genossin Kaspers in vorzüglicher Weise an der Diskusston. Werden unsere Genossinnen allerorts so weiter agitieren für unsere„Gleichheit" wie im verflossenen Jahre, sowerden wir auf der kommenden Frauenkonferenz hoffentlich50000 Abonnenten zu verzeichnen haben. Das bedeutet abereine sehr beträchtliche Ausdehnung und Kräftigung der proletarischen Frauenbewegung, die von sehr großer Wichtigkeitfür den siegreichen Fortmarsch des Sozialismus ist, und dasnicht zum wenigsten gerade auch in den Herrschaftsgebietendes Zenttums.__ Luise ZieflPolitische Rundschau.Der Frieden ist geschlossen zwischen Rußland und Japan-Endlich! Von allen anderen Erwägungen abgesehen, ist esvor allem die Menschlichkeit, die ihr Recht geltend macht,um uns aufatmen zu lassen, daß die schaurigen Metzeleienin der Mandschurei ein Ende gesunden haben, welcheweiteren, noch zermalmenderen Mederlagen man auch demraubgierigen Zarentum hätte wünschen mögen, damit seinunvermeidlicher Untergang stüher besiegelt würde.Grauenhafte Metzeleien, Massenmorde, schlimmer nochals die vor Port Arthur, Liaujang und Mukden, wären dazuerforderlich gewesen, um die Zarenheere völlig zu Boden zuwerfen. Da haben die japanischen Machthaber weise getan,die Möglichkeit eines günstigen Friedensschlusses zu ergreifen,die ihnen Roosevelts Einmischung bot. Selbst vom engherzigsten Standpunkt des Eigeninteresses der herrschenden