Nr. 19 Die Gleichheit HZ Klassen Japans   aus betrachtet, selbst im Sinne japanischer Weltmachtspolitik mußte der Siegespreis befriedigen. Man darf sich durch die Unruhen, die in Japans   Hauptstadt aus­gebrochen sind, nicht über die Bedeutung der von Japan   er­rungenen Vorteile täuschen lassen. Korea  , auf das Ruß­ land   gleichfalls vordem Ansprüche geltend machte, ist ein unbestreitbarer Vasallenstaat Japans   geworden. Es steht zu ihm also etwa in einem Verhältnis wie Ägypten   zu Eng­land, Tunis   zu Frankreich  . In Port Arthur   und der Halb­insel Liautung   ist Japan   in die Pachtrechte Rußlands   ge­treten. Der südlichere gut bevölkerte und deshalb wert­vollere Teil der Mandschurei   mitsamt 400 Kilometer Eisen­bahn ist Rußlands   Einfluß gänzlich entzogen. Selbst in dem größeren, aber äußerst spärlich bevölkerten nördlichen Teil ist Rußlands   Einfluß vertragsmäßig auf die Eisenbahnlinien nach Wladiwostok   beschränkt, obgleich zu beachten ist, daß papierene Verträge den Zarismus nur so lange binden, als es ihm in den Kram paßt. Aber die Klauen sind ihm doch zu arg beschnitten, als daß er in absehbarer Zeit neue Raubgriffe wagen könnte. Schließlich hat auch Japan   sich eine direkte Abtretung erzwungen, die Südhälfte der Insel Sachalin  , nebenbei bemerkt, ein Gebiet so groß wie Elsaß- Lothringen   und Baden zusammengenommen, mit einem Klima allerdings, das dem finnländischen ähnelt, und deshalb ohne allzuviel Reiz für japanische Kolonisation. Nur die Fischerei verheißt dort reichlichen Gewinn. Das sind Gebietsvorteile, wie sie so umfassend selten nur in einem Kriege durchgesetzt worden sind. Nur eine Kriegsentschädigung konnte Japan  nicht erlangen. Die entsprach aber auch nicht der militärischen Situation. Wladiwostok   war noch unbezwungen, und Line- wilsch steht Oyama mit einer etwa gleich starken Armee gegen­über. Der Befürchtung aber, daß Rußland   in kurzer Zeit wieder zu einem Raubsprung in Ostasien   ansetzen könne, ist kein Wert beizumessen. Japan   hat sich ihm dort an Ort und Stelle schon mehrmals gewachsen gezeigt. Zum Über­fluß sichert ihm das neugeschlossene Bündnis mit England für einen neuen Krieg mit Rußland   in Ostasien   die unbedingte Herrschaft zur See. Selbst eine Koalition mehrerer euro­päischer Mächte braucht es nicht zu fürchten. Nachdem es Wladiwostok   blockiert hat, würde dem Transport seiner Land­truppen nach dem Festland zur See kein Hindernis mehr be­reitet werden können. Damit ist ihm aber auf absehbare Zeit die Übermacht über Rußland   in Ostasien   gesichert, selbst wenn der Zar bessere Heere und Generäle entsenden und die zaristische Korruption unter seinen Beamten und Offizieren höchsteigenhändig ausrotten könnte. Die Haupterrungenschaft des Friedens von Portsmouth   ist aber gar nicht in den Stipulationen verzeichnet. Sie läßt sich überhaupt nicht in Paragraphen fassen. Welthistorische Tatsachen haben die Legende zerstört von der unbedingten Über­legenheit der Weißen über die Gelben, der Christen über die Heiden. Endlich einmal ein gelbes heidnisches Asiatenvolk, das seine heiligsten Güter gegen europäisch-christliche Raub- und Eroberungsgier siegreich zu wahren versteht. Damit hat die moderne kapitalistische Weltpolitik, die auf Unterjochung Asiens   wie Afrikas   mit der gepanzerten Faust abzielt, einen unheilbaren Knacks bekommen. Möge das japanische   Beispiel fruchten auch bei den anderen asiatischen Völkern, um die Befreiung aller vom europäischen   Joch zu zeitigen! Damit wird die friedliche Entwicklung der kapitalistischen   Wirtschaft auf der ganzen Erde nicht gehindert, sondern nur gefördert werden, und um so eher wird auch der Sozialismus überall den Kapitalismus ablösen können. Die Unruhen in Japan  , die zunächst in einer chauvinistischen Überbegehrlichkeit ihren Ursprung haben, werden doch hoffent­lich umschlagen in eine Volksbewegung zur Erringung größerer Rechte. Denn gegenwärtig ist noch das japanische Volk durch ein Klassenparlament nach preußischem Muster von jedweder entscheidenden Beeinflussung der Landespolitik ferngehalten. Wenn nicht alle Zeichen trügen, wird das gestärkte Selbst­bewußtsein des japanischen Volkes es verhüten, daß es im Innern einer reaktionären Entwicklung sich preisgibt, wie das leider das Los europäischer Völker nach bürgerlichen Kriegen zu sein pflegte. Der Zar und seine diplomatischen Helfershelfer haben sich bemüht, die Bedeutung des Friedensschlusses als Besiegelung der Niederlage hinwegzuflunkern. Es müssen aber doch schon ungewöhnlich dumme Bauern sein, die sich einen Zaren­triumph einreden lassen. Und selbst die werden stutzig werden, wenn erst die Gefangenen und die übrigen Soldaten aus der Mandschurei   heimkehren. Die Wahrheit wird lang­sam durchsickern und die Unzufriedenheit mit der grauen­haften Mißregierung der Zarenschergen schüren. Vorläufig setzt diese Verbrechergesellschaft noch ihre alte Unterdrückungs­taktik fort. Der Dumaschwindel hat dem freien Wort in Rußland   nicht ein bißchen Spielraum geschaffen. Selbst die Erörterung von Verfassungsfragen, die vorübergehend ge­stattet war, ist jetzt verboten. Dabei werden die einzelnen Volksstämme des Reiches gegeneinander gehetzt. Wie die rechtgläubigen Russen gegen die Juden, so werden im Kau­ kasus   die mohammedanischen Tataren gegen die christlichen Armenier als Bluthunde des Zaren verwandt. Mit der ruchlosesten Brutalität verbindet die Zarenclique so die schamloseste Heuchelei. Sie prunken mit ihrem Christentum, diese Menschenschlächter! Aber durch alle Verbrechen, die sie aufeinander häufen, ver­wirken sie doch nicht die Achtung und Freundschaft der deutschen   Regierungsmänner. Bülow H. Co. haben der Ge­schichte reichsdeutscher Zarenbedienung ein neues Ruhmes­blatt angefügt, indem sie einen ihrer eigenen Beamten, den Regierungsrat Martin, der in furchtloser Kritik die Ver­faultheit des zarischen Finanzwesens nachwies, um die deutschen   Kapitalisten vor dem Geldhergeben an die Zaren­regierung zu warnen, offiziös herunterputzen ließen, als wäre er ein gewöhnlicher Umstürzler. Wer die volkswirtschaftliche Unwissenheit des kapitalkräftigen deutschen   Bürgertums kennt, wird nicht darüber erstaunt sein, wenn jetzt eine neue russische  Anleihe in Deutschland   willige Zeichner findet. Unsere Regierung hätte aber noch einen besonderen Grunds ihrem russischen Freund auf die schmutzigen Finger zu passen. Er schickt uns nicht nur seine Spitzel, er schickt uns auch die Cholera auf den Hals. Russische   Attenftücke selbst haben die Tatsache an das Tageslicht gebracht, daß die Zaren­schergen aus Furcht vor der Ausbreitung revoluttonärer Ideen den Ärzten sogar die Zusammenkünfte zur Be­kämpfung der Cholera verboten haben. Was ficht das aber auch die Bülow, Möller und Podbielski an! Sehen sie doch selbst im eigenen Lande ruhig zu, daß die Volksernährung und damit die Volksgesundheit durch ständiges Steigen der Fleischpreise schwer geschädigt wird, bloß damit die Agrarier sich die Taschen besser füllen können. Die ganze Unfähig­keit oder Unwilligkeit dieser Leute zur Bekämpfung der Not des Volkes zeigt sich darin, daß Podbielski auf Mitte Sep­tember eine Beseitigung der Fleischnot prophezeite, und dabei steigen die Preise immer noch! Bülow zuckt auf alle Ein­gaben mit den Achseln, indem er auf Pod verweist; der habe zu entscheiden. Pod, der Minister und Schweinezüchter, aber verhöhnt die Not des Volkes mit seinen Ferkelwitzen. Dem deutschen   Michel geschieht es allerdings ganz recht, daß die Handhabung seiner Geschicke auf den Pod ge­kommen ist. C. I-. Gewerkschaftliche Rundschau. Als ein Monument der Hilflosigkeit in der Geschichte des Unterdrückungskampfes gegen die deutschen Gewerkschaften könnte man den neuesten Frontwechsel der Oberscharf­machersippe bezeichnen, den dieDeutsche Arbeitgeber­zeitung", das Zentralorgan der Arbeitgeberverbände, offen­bart. Bisher ward das brutalsteHerr-im-Hause-sein" be­fürwortet, das jedes Verhandeln mit den Gewerkschaftsführern und jede Anerkennung der Gewerkschaften selbst verbietet. Nun aber sind plötzlich Stimmen laut geworden, die den gegensätzlichen Standpunkt vertteten. Wir können diesen Frontwechsel nicht als die Frucht einer besseren Erkenntnis der Scharfmacher feiern wie das schon verschiedentlich geschehen ist, er ist in Wirklichkeit nichts als ein neuer Trick. Er erneuert das alte Spiel: Zuckerbrot und Peitsche abwechselnd. Nach der Peitsche jetzt wieder das Zuckerbrot. Mit diesem Kniffe können die Herren allenfalls einige gefühls­duselige bürgerliche Philanthropen täuschen, die deutsche Arbeiterschaft jedoch läßt sich durch ihn nicht hinters Licht führen. Sie darf dabei die Änderung der Kampfestaktik von feiten der Unternehmer schmunzelnd betrachten als ein un­freiwilliges Kompliment vor ihrer Stärke und als ein Ein­geständnis der Hilflosigkeit der Oberscharfmacher; sie wünscht der neuen Tattik den gleichen Erfolg, den die alte gebracht hat. Der Textilarbeiterverband steht fast ständig im wirt­schaftlichen Treffen. Es erklärt sich das in der Hauptsache wohl dadurch, daß gegen die durchgängig miserablen Arbeits­verhältnisse in der Textilindustrie der Widerstand der Ar­beiter und Arbeiterinnen zuerst explosiv sich aufbäumt. Eine ganze Reihe von örtlichen Lohnkämpfen sind wieder zu registrieren. Die Zentralleitung des Verbandes wurde da­durch unter anderem veranlaßt um eine Verminderung der Aktionsfähigkeit abzuwehren, eine Extrasteuer für einige Wochen auszuschreiben. Leider fanden sich gegen die Maßregel Opponenten, was um so verwunderlicher erscheint, als die absolute Notwendigkeit der Extrasteuer sich aufdrängt. Besonders wichtige Züge von allgemeinem Interesse sind bei diesen örtlichen Kämpfen nicht zutage getreten. Verzeichnet sei nur, daß in der Berliner   Posamentenbranche ohne Arbeitsniederlegung ein ganz respektabler Tarif für die Arbeiter und Arbeiterinnen zustande kam. In der Berliner   Kürschnerbranche ist es nach hart­näckigem Kampfe zu einem für die Ausständigen ehrenvollen Frieden gekommen. Durch Abschluß eines Tarifvertrags wurden die Forderungen der Streikenden in der Hauptsache anerkannt; Arbeiterinnen erhalten 15 bis 18 Mk. Wochen­lohn. Die Ausdauer und Energie der Arbeiter, namentlich der zahlreich beteiligten Arbeiterinnen, errang den Sieg. Der Skeik rief leider eine der widerlichsten Mißgeburten ins Leben: eine Streikbrecherorganisation, die in hündisch-devoter Weise den Arbeitgebern sich zu Diensten hält. Der Streik der Handschuhmacher   in Halberstadt  dauert weiter. Ein Versuch der Zenttalleitung, durch den Bürgermeister der Stadt eine Einigungsverhandlung ein­zuleiten, scheiterte am Protzensinn der Unternehmer. Bleiben die Ausständigen standhaft, so wird der Wind bei den Fabrikanten wohl bald umschlagen müssen. Ein Arbeiterinnensekretariat des Gewerkvereins der deutschen   Frauen und Mädchen soll am I.Oktober in Berlin   eröffnet werden. Die betreffende Ankündigung durchläuft, sehr reklamehaft ausstaffiert, die bürgerliche Tages­presse. Das Sekretariat steht wie der Frauengewerkverein unter Hirsch-Dunckerscher Protektion, das besagt genug über die kapitalistenfrommen Tendenzen, die seine Tätigkeit be­herrschen werden, Tendenzen, welche in schroffem Gegensatz zu den Interessen der Arbeiterinnen stehen. Wir verzeichnen die Gründung, weil sie beweist, daß auch den in punkto Frauenarbeit so lange rückständigen Hirsch-Dunckerschen das Feuer der Arbeiterinnenorganisatton auf die Nägel brennt, und daß sie nun für die praktischen Notwendigkeiten der Situation ein Verständnis zu zeigen beginnen, das leider in unseren Kreisen hier und da noch mangelt. Einer Zeitungsmeldung zufolge wollen die deutschen  Fischereiaktiengesellschaften die zum Einsalzen und Ver­packen von Heringen   beschäftigten Arbeiter ent­lassen, um Arbeiterinnen einzustellen. Der Grund hierfür: die Arbeiterin läßt sich mit niedrigen Löhnen ab­speisen und sichert dadurch den Aktionären höhere Dividenden- Die Arbeiterinnen sollten verständig genug sein, den Herren einen Strich durch ihre Rechnung zu machen, und zwar da­durch, daß sie die gleichen Löhne fordern, welche den Männern gezahlt werden müssen. Das liegt nicht allein in ihrem ur­eigenen Interesse, sondern das ist ihre Pflicht, die hochzuhalten die Klassensolidarität verlangt, l Gegenwärtig setzt wieder eine lebhaftere gewerkschaft­liche Agitation unter den Arbeiterinnen ein. Mit erhöhter Energie sucht der Schneiderverband die Kon­fektionsarbeiterinnen der Organisation zuzuführen, der Buchbinderverband die Kartonarbeiterinnen und der Tabakarbeiterverband die Zigarettenarbeits­rinnen. Die drei Verbände nehmen damit sehr große und sehr schwere Arbeitsgebiete in Angriff. Die großen Scharen der genannten Arbeiterinnenkategorien gehören zu den schlechtest gelohnten Proletarierinnen, sie bedürfen dringend des Schutzes der Gewerkschaft gegen das Übermaß der kapitalistischen   Ausbeutungsgier, gegen das die einzelnen Arbeiterinnen sich nicht zu wehren vermögen. Die Heim­arbeit übt auf die Gestaltung ihrer Arbeits- und Lebens­verhältnisse ihren verderblichen Einfluß aus und treibt die Leiden der Ausgebeuteten auf die Spitze. Gelingt es den Verbänden, in den Stumpfsinn, die Hoffnungslosigkeit dieser Arbeiterinnenschichten Bresche zu schlagen und viele der Frondenden der Organisation zuzuführen, so haben sie ein erhebliches Stück gewerkschaftlicher, kultureller Arbeit ge­leistet. Es kann nicht hoch genug angeschlagen werden, wenn Arbeiterinnenmassen, die bisher fast völlig abseits vom proletarischen Emanzipationskampf standen, zum Klassen­bewußtsein erweckt und geistig wie materiell gehoben werden. Möchte daher die Agitation der drei Verbände nicht auf allzu steinigen Boden fallen, möchte sie Tausenden von Arbeiterinnen die Erkenntnis bringen, daß Interesse und Pflicht ihnen gebieten, gewerkschaftlich und politisch organi­sierte Kämpferinnen für das Recht der Arbeit zu sein. G Notizenteil. Gewerkschaftliche Arbeiterinnenorganisation. Zur Förderung der gewerkschaftlichen Organisierung der Arbeiterinnen hat der Gewerkschaftsausschuß für das Bureau der Generalkommission Genossin Alt­mann-Berlin   angestellt. Dieselbe tritt gleichzeitig als Übersetzerin in das internationale Sekretariat der ge­werkschaftlichen Landeszentralen ein. Die neue Ge­werkschaftsbeamtin beginnt ihre Amtstätigkeit am 1. Oktober. Ein herzliches Glückauf dazu. Die Dresdener Zigarettenarbeiterinne« fangen an, einen regen Anteil am Leben ihres Verbandes zu nehmen. In einer Versammlung der Tabakarbeiterschaft, die sich mit der bevorstehenden Generalversammlung des Ver­bandes beschäftigte, nahmen drei Zigarettenarbeiterinnen das Wort und sprachen ganz vorzüglich zu den vorliegenden Anträgen. Es war das erstemal daß aus diesen Kreisen heraus sich ein lebhaftes Interesse an dem Ausbau des Ver­bandes öffentlich bekundete. Drei Arbeiterinnen wurden auch kürzlich in die Kommission gewählt, welche die Gründung einer Genossenschaft der Zigarettenarbeiter in die Wege leiten soll. Wie ein Erwachen geht es durch die Reihen der Dresdener   Zigarettenarbeiterinnen. Mehr und mehr emp­finden sie das Bedürfnis, am gewerkschaftlichen Leben teil­zunehmen, sich darum zu kümmern, ob die Organisation im Hinblick auf die Förderung der Arbeiterintereffen ausgebaut wird. Das ist ein erfreuliches Zeichen, das viel Gutes für die Zukunft verspricht._ öl. VV. Frauenarbeit auf dem Gebiet der Industrie, des Handels und Verkehrswesens. Frauenarbeit auf den Philippinen. Das Kriegsdeparte­ment der Vereinigten Staaten   hat kürzlich die Ergebnisse einer vorgenommenen Landwirtschafts- und Gewerbezählung auf den Philippinen veröffentlicht, jener Inselgruppe im Osten Asiens  , welche die Amerikaner im Kriege gegen Spanien  eroberten. Die Veröffentlichung enthält nach demCorre- spondenzblatt der Generalkommission" sehr interessante An­gaben über die Frauenarbeit. Die zivilisierte Bevölkerung der Inseln bettägt sieben Millionen, von denen bloß 56133 auswärts geboren sind. Drei Millionen davon sind erwerbs­tätig. Erwerbstätige Frauen wurden gezählt in der Land­wirtschaft 902S9, das ist 7 Prozent der daselbst beschäftigten Personen überhaupt; in Gewerbe und Industrie 716593, gleich 75 Prozent; in Handel und Verkehr 75566, gleich 33 Prozent; in denfreien Berufen" 2279, gleich 9 Prozent; im häuslichen und persönlichen Dienst 140567, gleich 25 Pro­zent. Das überwiegen der Frauenarbeit in Handel und Gewerbe ist auffällig. Es erklärt sich durch die sehr große Zahl der Frauen, die als Heimarbeiterinnen dem Verdienst nachgehen, besonders auch in den Textilgewerben. Das Bulletin des Arbeitsdepartements der Vereinigten Staaten  verzeichnet als Minimallöhne der Weberinnen pro Woch« 1,68 Dollar, als Maximallohn 2,52 Dollar(in deutschem Velde 6,72 und 10,08 Mk.). Die entsprechenden Lohnsätze der Weber betragen dagegen 3,36 und 4,20 Dollar, sind also nahezu oder genau doppelt so hoch. Seit der Erobe­rung der Philippinen durch die Vereinigten Staaten   ist da­selbst die kapitalistische Entwicklung in raschen und starken Fluß gekommen. Die Frauenarbeit spielt dabei die gleiche Rolle und ihr wird das gleiche Los wie überall dort, wo der Kapitalismus herrscht.