Nr. 23Die Gleichheit137gewillt ist, sich mit dem elenden Zerrbild der BulyginschenVerfassung zufrieden zu geben. Aber auch die WittescheVerfassung, die ihm jetzt versprochen ist, droht nur Flickwerkzu werden. Der bewährte Budgewerschleierer und diplomatische Seiltänzer, dem jetzt der Zar in seiner schlotterndenAngst zeitweilig die Leitung der Staatsgeschäfte übergebenhat, kann sich auch nicht dazu aufraffen oder doch nicht seinenHerrn und Meister dazu bringen, das Zugeständnis unbedingtzu machen. Witte flickt Tag und Nacht an einem neuenWahlrecht für die Duma herum, das zwar weitgehender seinsoll als das Bulyginsche, das aber auch nicht alle erwachsenenMänner, geschweige denn die Frauen an die Wahlurne ruft.Natürlich sind alle die liberalen Halbblutnaturen mit Eiferdabei, dem Volke einzureden, daß es sich zufrieden gebensoll mit diesem Zugeständnis, später einmal könne vielleichtnoch mehr erreicht werden.Die russischen Revolutionäre sind aber viel zu gut geschultdurch die sozialistischen Lehren, sie haben das abschreckendeBeispiel der deutschen Verfassungszustände vor Augen, dieseit bald vier Jahrzehnten, ohne vorwärts zu kommen, indem Morast des konstitutionell maskierten Bureaukratismusstecken geblieben sind, weil die staatsmännische Weisheit deszagenden liberalen Bürgertums sie da hineingefahren hat— um später einmal sie herauszuziehen. Später einmal!Es ist immer später geworden, und heute ist es zu spätfür die deutsche Bourgeoisie, noch irgend eine Fortbildungunseres Verfassungswesens vorzunehmen. Sie ist abgelöstworden als treibendes Element im Staatsleben vom Proletariat. Eine der Aufgaben dieses klassenbewußt kämpfendendeutschen Proletariats ist es aber, den aufstrebenden Genossenin anderen Ländern stets das warnende Beispiel aus unsererheimischen Geschichte vor Augen zu führen: Laßt euch nichtverleiten, es bei einer halben oder Viertelsrevolution nachdem Muster der deutschen Bourgeoisie bewenden zu lassen!Macht ganze Arbeit!Unsere russischen, polnischen und lettischen Brüder habendas begriffen. Sie machen ganze Arbeit; sie begnügen sichnicht mit einer halben. Sie begnügen sich nicht mit einerhalben Amnestie; sie wollen das ganze unbeschränkte Rechtder Rede, der Presse, der Versammlung. Sie wollen denganzen Regierungsbau der zarischen Polizeiherrschaft zertrümmern, damit keine Reaktionsmacht sich je wieder indessen Winkeln einnisten kann, und schließlich wollen siedafür sorgen, daß auch die soziale Fürsorge für das Volkim weitesten Maße gesetzlich gesichert wird. Und sie habenallen Grund, ganze Arbeit zu machen zu rechter Zeit, dennder Drache der Reaktion ist noch nicht erschlagen, es sindihm nur die Klauen gestutzt. Er würgt und tobt mit unveränderter Wut. Alle die polizeilichen Hilfstruppen, dieseit Plehwes Zeiten unter dem Abschaum der Städte angeworben sind durch Gendarmen und Spitzel, die„schwarzenBanden" sind bewaffnet losgelassen als Hilfstruppen dervertierten Kosaken auf die Revolutionäre in den meistenrussischen Städten, wie im Kaukasus die Tataren bewaffnetwurden gegen die Armenier, wie die unaufgeklärte Stadtbevölkerung auf die Juden gehetzt wird. Das staatlicheZwangssystem bricht zusammen unter Käinpfen und Leiden,und eine neue Ordnung der Dinge, aufgebaut auf der Selbst-verwaltung des Volkes, baut sich auf gegen die alte Gewaltherrschaft der Zarenschergen als organisatorische Frucht derrevolutionären Kämpfe.So steht also die Sache jetzt im russischen Reiche: DerAbsolutismus hat abgedankt, aber die reaktionären Machthaber, die Hofkamarilla mitsamt den blutsaugerischen Beamtenund Generalen, sie alle suchen die Macht in den Händenzu behalten unter anderer Form, sei es auch unter der Formdes Scheinkonstitutionalismus. Diesen weit gefährlicherenKampf, gefährlicher, weil er in seinem Wesen nicht so klarerkennbar ist und deshalb manche lauen Freunde zu unserenFeinden macht, hat die revolutionäre Bewegung in Ruhlandnunmehr durchzukämpfen. Vieltausendstimmig hallt ihr auchjetzt aus Deutschland zu: Glückauf!Schon zeigt es sich auch wieder, daß eine große Revolutionsbewegung in einem Lande Europas sich nicht bannen läßtin dessen Grenzen. Dort, wo der Scheinkonstitutionalismusdem Zarismus verwandte Formen zeigt, wo nationale wiesoziale Wirren seit Jahrzehnten die Staatsautorität untergraben haben, in Osterreich, wetterleuchtet es nicht bloßmehr, das Gewitter ist schon ausgebrochen, und eingeschlagenhat es in Wien, in Prag.Angefeuert durch die Erfolge der russischen Revolution,hat sich die österreichische Sozialdemokratie mit Begeisterunghineingestürzt in einen Kampf um das allgemeine Wahlrecht.Ein paar gewaltige Massendemonstrationen in Wien undPrag, ein paar Zusammenstöße mit der brutalen Polizeihaben genügt, die reife Frucht von dem Baume zu schütteln.Wie in Ungarn das Kabinett Fejervary, hat auch in deranderen Reichshälfte, in Österreich, das Ministerium Gautscherklärt, daß es bereit ist zur Einführung des allgemeinenWahlrechts. Das sind zwar zunächst nur leere Versprechungen.Aber das österreichische Proletariat ist geschult genug, umMinisterworten nicht zu trauen. Es weiß, daß es nur daserhalten wird, was es stets bereit ist, sich zu erringen mitEinsetzung aller seiner Kraft.Und Deutschland?— schläft nach wie vor in sicherer Hutvon einigen zwanzig Monarchen. K. U.Gewerkschaftliche Rundschau.Bürgerliche Philisterweisheit wird die deutschen Textilarbeiter und-arbeiterinnen bald als unersättlicheNimmersatte hinzustellen belieben. Fortwährend sind dieselben gezwungen, große Kämpfe zu führen, um ihre Lebenslage ein weniges zu heben. Die Löhne der Texlilarbeitor-schaft hinken weit hinter denen in anderen Gewerben nach.Trotzdem sträuben sich die Textilbarone, die Berechtigungdes Strebens nach besseren Lohnbedingungen anzuerkennen.Es soll als die böse Frucht böser„Aufwiegelei" hingestelltwerden. Zur rechten Zeit für die Herren hat sich eineUntersuchung über die Löhne in der Textilindusttie seitensdes Handelskammersyndikus von M.-Gladbach eingestellt.Sie soll das den deutschen Philister und Scharfmacher erschreckende Resultat ergeben, daß die Löhne in der Textilindustrie seit 1880, in 24 Jahren also!, um 18 bis 34 Prozent gesttegen sind. In dieser langen Periode, in die eingewaltiges Aufblühen der deutschen Industrie fällt, sind gewiß die Unternehmergewinne um einen weit beträchtlicherenProzentsatz gesttegen als die Arbeiterlöhne— blieben dochfür die Lohnsklaven des Textilkapitals wegen ihrer schwachenOrganisationen nur die Brosamen, die von der Herren Tischefielen. Aber davon abgesehen, muß eins hervorgehobenwerden. Die Preise für Lebensmittel und Wohnung sind indiesen Jahren ganz gewaltig in die Höhe gegangen, übrigensdürfen unsere Leserinnen nicht etwa meinen, die Untersuchungdes Herrn Syndikus habe ergeben, daß die Textilarbeiter etwaDirektorengehälter beziehen. Es sei ihnen verraten, daß dieJahreseinkommen zwischen 69g bis 734 Mark betragen! Jeder Kommentar zu diesen Zahlen ist überflüssig.Bemerkt sei nur noch, daß die Rechnung des Herrn Syndikus nicht einmal stimmt, was nachzuweisen hier zu weitführen würde. Den Textilarbeitern muß die Entdeckungdes fleißigen Herrn ein Ansporn sein, durch Stärkung ihrerOrganisation dahin zu wirken, daß eine spätere Rechnungnicht wieder ein solch erschreckendes Bild des Elends undder niedrigen Entlohnung gibt, wie es uns aus den vorliegenden Zahlen angrinst.Außer dem großen Kampfe der Textilarbeiter in Sachsen-Thüringen, über den an anderer Stelle des Blattes berichtetwird, ist derjenige der Berliner Wäschearbeiterinnenan erster Stelle unter den Bewegungen zu rubrizieren, andenen Arbeiterinnen hervorragend beteiligt sind. Anfänglichschien es, als ob die Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnendurch einen friedlichen Vergleich verbessert werden sollten;doch es kam anders. Zwar hatten bei den Beratungen einerKommission der Arbeitgeber und Arbeitnehmer die erstereneinige winzige Zugeständnisse gemacht, die der Verbandsvorsitzende der Arbeiter- und Arbeiterinnenversammlung zurAnnahme empfahl. Die überaus stark besuchte Versammlungverwarf jedoch in geheimer Abstimmung mit 1379 gegen38 Stimmen den Vorschlag und beschloß die Arbeitsniederlegung. Darauf traten über 10000 Arbeiterinnen(Näherinnen, Plätterinnen, Wäscherinnen, auch viele Heimarbeiterinnen) und etwa 350 Zuschneider in den Ausstand. EinigeFirmen bewilligten. Um den Unternehmern ein Nachgebenzu erleichtern, setzte die Lohnkommission der Arbeiter dieForderung der Lohnerhöhung von 15 auf 10 Prozent herab.Doch auch zu dieser Aufbesserung wollten sich die Fabrikantennicht verstehen. Der Streik drohte einen gewaltigen Umfanganzunehmen, da die Arbeiterinnen der Damen- undNegligöwäschebranche und der Warenhäuser miteinbezogen werden sollten. Wäre es geschehen, so würdenetwa 20000 Arbeiterinnen im Kampfe gestanden haben, einganzes Heer der Ausgebeutststen. Verhandlungen vor demEinigungsamt des Berliner Gewerbegerichtes führten zukeiner Verständigung. Das Einigungsamt fällte nun einenSchiedsspruch, der den Streikenden folgende Zugeständnissemachte: scchsprozentige Lohnerhöhung für Fabrik- wie Heimarbeiter, achtstündige Arbeitszeit für Zuschneider, neuneinhalb-stündige für Arbeiterinnen, Abgabe von Garn und Nadelnzum Selbstkostenpreis an die Arbeiterinnen, Einsetzung einerSchlichtungskommission und Ausarbeitung von Tarifen. Nachlangen Beratungen stimmten schließlich die Streikenden diesemVermittlungsvorschlag zu und nahmen die Arbeit wiederauf. Mut, Entschlossenheit und Einigkeit haben errungen,was an Zugeständnissen durchgesetzt worden ist. Rühmendmuß besonders die Haltung der Arbeiterinnen erwähntwerden. Sie gingen in den Kampf mit großer Begeisterung,die auch nicht gedämpft, sondern noch mehr entfacht wurdedurch die überaus starken Aufgebote von Polizisten, die dieVersammlungen und bestreikten Werkstätten„schützten". Gewiß, das Ergebnis des Kampfes kann nicht volle, ungetrübteBefriedigung hervorrufen. Die Lohnzulage ist winzig, unddie festgesetzte Arbeitszeit von neuneinhalb Stunden fürArbeiterinnen— besonders in Parallele gestellt zu der achtstündigen der Zuschneider— berücksichtigt die Interessen derArbeiterinnen ganz ungenügend. Jedoch in Anbetracht derleider immer noch äußerst schwachen Organisation der Arbeiterinnen der großen Industrie darf der Erfolg nicht unterschätzt werden. Die Arbeiterinnen selbst tragen die Hauptschuld daran, daß ihre Arbeitsbedingungen so elende sind.In ganz geringer Zahl nur gehören sie ihrer Gewerkschaftan. Hoffentlich hat der letzte Kampf ihnen die Augen fürihr Interesse und ihre Pflicht geöffnet, so daß sie in Mengeder Organisatton beitreten, um in ihr Kraft und Stärke zufinden. Tun sie das, so werden sie sich bei künftigen Kämpfennicht wieder mit mageren Zugeständnissen abspeisen lassenmüssen.— In Bielefeld kam es ebenfalls zu einem Ausstand in einer größeren Wäschefabrik, über dessen Abschlußwir zurzeit jedoch Näheres noch nicht erfahren konnten.Notizenteil.Der Kampf in der sächsisch-thüringischen Textilindustrie.Der Riesenkampf in der sächsisch-thüringischen Textil-industrie ist nun zur Tatsache geworden. In Gera, Greiz,Reichenbach i. V., Netzschkau, Mylau, Glauchau,Meerane und anderen sächsischen und thüringischen Tertil-zentren hat die Unternehmerwillkür brutal gegen 20 000Weber und Weberinnen aufs Pflaster geworfen. Und dieZahl der Ausgesperrten wird auf 40000 steigen, wenn dieorganisierten Färbereibesitzer ihre Drohung wahr machen undihre Betriebe ebenfalls schließen. Ein Kampf zwischen Arbeit und Kapital ist in der deutschen Textilindustrie entfesselt,wie er sie noch nie erschüttert hat. Er ist ein Kapitel ausder Leidensgeschichte des sächsisch-thüringischen Textilprole-tariats, das seit dem Jahre 1890 um bessere Entlohnungund kürzere Arbeitszeit ringt. Was es bis jetzt in dieserBeziehung erreicht hat, das ist höchst ungenügend. Das beweisen die von der Greizer Fabrikinspektion ermitteltenDurchschnittslöhne von 11 bis 12 Mk. Zahlreiche Bezirksund Ortskonferenzen der organisierten Arbeiter und Arbeiterinnen hatten nun einen neuen Lohntarif ausgearbeitet, dereine Lohnerhöhung von zirka 25 Prozent und die Garantieeines Mindestwochenlohnes von 13 Mk. bei zehnstündigerArbeitszeit vorsah. Am 15. Januar 1905 wurde dieserTarif den Unternehmern vorgelegt, und am 1. Oftobersollte er in Kraft treten. Den Unternehmern war alsoneun Monate Zeit gelassen, um sich bei Festsetzung ihrerWarenpreise auf die neuen Löhne einzurichten. Ende Julikamen die organisierten Schlotjunker ihrerseits mit einemTarif heraus, lehnten es aber aus purer„Arbeitcr-freundlichkeit" ab, den Verband der deutschen Textilarbeiterzu den Verhandlungen über ihn hinzuzuziehen. Ihr Tarifwar ein Zwitter von ganz winzigen Zugeständnissen an dieForderungen der Arbeiter und von Verschlechterungender jetzigen Arbeitsbedingungen. Den Geraer Webern undWeberinnen zum Beispiel hätte er eine Lohnerhöhung vonkaum 5 Prozent gebracht, anderen sogar den jetzigen Verdienstgekürzt. Sehr wichtige Forderungen der Arbeiter wurdengrundsätzlich abgelehnt. So die Garantie eines Mindestlohnes, die Schaffung einer Tarifkommission unter unparteiischem Vorsitz usw. Geradezu hinterlistig war die Besttm-mung, daß wohl der zehnstündige Arbeitstag ausschließlichder Pausen gelten solle, daß aber die Kraftmaschinen währendderselben weiterlaufen würden. Es bedeutet das Gelegenheit für„gutgesinnte" Arbeiter und Arbeiterinnen, auch diePausen durchzuarbeiten, einen Kniff, Uneinigkeit in die Reihender Ausgebeuteten zu tragen. Für den Fall, daß der Tarisvon den Arbeitern nicht anerkannt würde, drohte die Unternehmerorganisation von vornherein mit der Zurückziehungaller Zugeständnisse. Das Verhalten der Textilbarone entfachte die Unzufriedenheit der Weber und Weberinnen zuflammender Entrüstung.„So kann es nicht weiter gehen",das war die Stimmung, die sich aller bemächttgte. Es kamzu dem bereits gemeldeten Streik bei vier Geraer Firmen,auf welchen die Massenaussperrung folgte. Der Unternehmerverband geht mit aller Brutalität und Tücke vor, deren einScharfmacherklüngel fähig ist. Bis jetzt haben sich jedochdie Weber und Weberinnen weder einschüchtern noch verlocken lassen, ihre Forderungen aufzugeben. Die programmgemäß erfolgte Wiedereröffnung der Betriebe anbestimmten Tagen hat nur ganz wenig Arbeitswillige angezogen. Die Unternehmer stehen da wie die betrübtenLohgerber, denen die Felle fortgeschwommen sind. Trotzdemweisen sie hochmütig alle Verhandlungen ab, wie sie zumBeispiel von der Gewerbeinspeftion unter unparteiischemVorsitz vorgeschlagen worden sind. Die kämpfenden Arbeiterdagegen haben sich dazu bereit erklärt. Die schofelste Rollein dem entbrannten Kampfe spielt der Vorstand des christlichen Arbeitervereins von Greiz. Er fällt den Kämpfendenin den Rücken, indem er die Arbeiter auffordert, ihre Beschäftigung zu dem Unternehmertarif wieder aufzunehmen.Die Haltung der kämpfenden Arbeiter und Arbeiterinnen istüberall eine vorzügliche. Wie bei früheren Bewegungen derTextilarbeiter, so zeichnen sich auch diesmal wieder die Frauenund Mädchen durch ihr solidarisches, mutvolles Verhaltenaus. Die Ausgesperrten sind entschlossen, ruhig, aber festfür das Arbeiterrecht gegen<ne Geldsacksgewalt einzustehen.Die Profitgier der Herren Fabrikanten hat gerade die Textilarbeiterschaft so an das Hungern und Entbehren gewöhnt,daß die Wunden des Kampfes sie nicht schrecken. Daßdie Webereibesttzer für die nächste Zeit große Lieferungenhaben, ist den Kämpfenden günstig. Hoffentlich gelingt esihnen, den Widerstand der Protzen zu brechen, der sich überdie bescheidenen Forderungen der Arbeiter hinaus vor allemgegen deren Organisation richtet. Möchte der Sieg auf dieSeite fallen, wo das Recht zu finden ist!Sozialistische Frauenbewegung im Ausland.Am Gesamtparteitag der Sozialdemokratie in öfter-reich, der kürzlich getagt hat, nahmen zwölf Genossinnenteil, acht Deutsche, drei Tschechinnen und eine Polin. DerParteitag bedeutet die Eröffnung eines Kampfes ums Wahlrecht, den das Proletariat ohne Unterschied der Nattonalitätmit aller Energie und allen Mitteln führen will. Als vorzüglichstes Mittel im Kampfe um das Wahlrecht hat derParteitag den Massenstreik empfohlen. Der betteffende Beschluß wurde ohne Debatten angenommen, nachdem dieVertreter der wichtigsten organisierten Arbeitergruppen Erklärungen für den Massenstteik abgegeben hatten. Im Namender sozialdemokratischen Frauen erftärten sich Genossin Poppin deutscher und Genossin Mach in tschechischer Spracheunter lebhaftem Beifall für den Massenstteik.Zur Beachtung! Raummangels halber mußten zurückbleiben Beiträge über„Jugend und Sozialismus",„Nachwort zu den Verbandstagen der bürgerlichenFrauenrechtlerinnen" und eine Reihe von Berichten.Die Genossinnen werden dringend gebeten, sich bei ihrenBerichten möglichst der Kürze zu befleißigem