22 Die Gleichheit Nr. 4 die Namen dieser mutigen Herren am anderen Tage dennoch sämtlich brachte, brach ein ungeheures Wutgeheul los. Ein Beweis, wie sehr sie die Macht der Arbeiter fürchten. Nicht Straßenputsche, vom Mob inszeniert, derer wird man leicht Herr. Hat man doch Polizisten, Soldaten, Säbel, Flinten und Kanonen und eine schnell arbeitende Justiz, die die geltenden Gesetze rücksichtslos anzuwenden versteht. Aber die stetig und unaufhaltsam wachsende Macht der zähen, ausdauernden, zielklaren Klassenkämpfer, die diese Eni- rechtung der Arbeiterschaft als Agitationsmittel ausnutzen werden, wann und wo ihnen immer die Gelegenheit gegeben ist, die fürchtet man. Die damit die Lauen und Gleich- gültigen auspeitschen und in unsere Reihen treiben werden in immer größerer Zahl. Und jeder und jede Neugewonnene, sie werden die Macht der Arbeiterschaft, der klardenkenden, organisierten Arbeiterschaft stärken. Und diese Macht, die jede einzelne Arbeiterschaft besitzt auf politischem Gebiet als Staatsbürger, auf wirtschaftlichem Gebiet in seiner Eigenschaft als Produzent und Konsument, diese Macht wird auch mit der Hamburger Plutokratie fertig werden. Einen Vorgeschmack haben die Herren ja schon bekommen am 17. Januar, als mit einem Schlage am Mittag Sonn- tagsruhe überall herrschte. Wie möchte es ihnen erst be- kommen, wenn es nicht bei dieserProbe" bleibt. Die grenzenlose Erbitterung, die die Wahlrechtsräuber selbst gesät, sie wird bewirken, daß der frische Zug, der in die Hamburger Bewegung gekommen ist, nicht wieder ver- schwindet. Das ist der große, nicht hoch genug zu ver- anschlagende Gewinn, den unsere Partei davonträgt. Sind wir momentan geschlagen, so sind dabei unsere Kräfte ge- stärkt, und neuen Siegen gehen wir entgegen. L u i s e Z i e tz. Aus der Bewegung. Bon der Agitation. Drei glänzend besuchte Frauen- Versammlungen fanden im Januar in Hamburg statt. Genossin Zieh referierte über:Der deutschen Arbeiterin Weihnachtsgeschenk." Die Versammlung in B arm b e ck wies 2500, die Eimsbüttler und Rothenburgsorter je 1600 Besucher auf. Die Tellersammlungen ergaben einen so reichlichen Ertrag, daß nach Deckung der Unkosten noch 70 Mk. den Opfern der russischen Revolution überwiesen werden konnten. Mehrere hundert Abonnenten wurden der Gleichheit" gewonnen und fast ebensoviel Mitglieder der politischen Organisation. L. Z. Agitation in Thüringen . Thüringen , das Stückchen Erde unseres Vaterlandes, über welches Mutter Natur in überreichem Maße das Füllhorn voller Schönheiten aus- geschüttet hat, zeigt leider die traurigsten Erwcrbsverhält- nisse für die Arbeiterschaft. Finden wir doch hier in dem halben oder dreiviertel Dutzend deutscher Kleinstaaten die schlimmste Domäne kapitalistischer Ausbeutung, die Heim- industrie, in einem Umfang wie sonst nirgends. Das Elend der Heimarbeiter macht große Schichten derselben fast or- ganisationsunfähig. Stundenlöhne von 1 bis 12 Pf. sind keine Seltenheit. Die Kinderausbeutung ist hier wie nirgends zu Hause. Das seit zwei Jahren in Kraft getretene Kinder- schutzgesetz ist den meisten unbekannt. Breite Schichten der Bevölkerung würden infolge des Elends völlig mutlos sein, würde das Evangelium des Sozialismus sie nicht aufrichten und ihnen den Ausweg aus Not und Elend zeigen. Immer neue Schichten den sozialistischen Ideen und den sozialdemokratischen Organisationen zu gewinnen, war der Zweck einer Anzahl Versammlungen, die im Januar in den verschiedenen Bundesstaaten Thüringens stattfanden. Ellrich und Nord hausen machten den Anfang. An beiden Orten ward der Grundstein zu einer planmäßigen Frauenbewegung gelegt durch Wahl von weiblichen Ver- trauenspersonen und Einführung derGleichheit". ILO Abon- nenten meldeten sich insgesamt. In Neustadt a. Orla war die Versammlung verboten, worüber wir noch in nächster Nummer berichten werden. Jedoch gelang es im Privat- gespräch, derGleichheit" Eingang zu verschaffen und eine Genossin für den Posten der Vertrauensperson zu gewinnen. Bürgel hatte eine glänzende Versammlung aufzuweisen. Schon während des Parteitags hatte Genossin Kühler für das Abonnement unserer Zeitung gewirkt; in dieser Ver- sammlung wurden neue Abonnenten gewonnen und nach- drücklichst hervorgehoben, daß Arbeiterfrauen sich in die Reihen der Sozialdemokraten zu stellen und nicht den bürgerlichen Frauen Heeresfolge zu leisten haben. Der Liebe Müh ' der Damen, die sich in Bürgel besonders um die Sympathie ihrer ärmeren Schwestern" bewerben, wird hier wie anderswo vergeblich bleiben. Eine überfüllte Versammlung wies Saalfeld auf, wo auch zunächst des Themas wegen das Verbot er- folgt war, dann später mit einem anderen Thema freigegeben ward. Das Verbot hatte zweifellos vorzüglich für uns agi- tiert. Auch hier ward für unsere Zeitung zum erstenmal agitiert und mit gutem Erfolg. Das rote Walters- hausen wies gleichfalls einen guten Besuch auf. Nachdem eine Genossin sich gefunden, die bereit, sich der planmäßigen Agitation unter den Frauen zu widmen, meldeten sich rund 100 Abonnenten auf unsere Zeitung sowie zirka 00 Mit- glieder für den Wahlverein. Glänzend verlief die Protest- Versammlung in Suhl , die auch einen großartigen pratti- schen Erfolg zeitigte. In Koburg und Neustadt tagten prächtig besuchte Versammlungen, in denen die Frauen ein sehr hohes Kontingent stellten und sich auch in stattlicher Anzahl der Partei anschlössen sowie dieGleichheit" abon- nierten. In Salzungen und Themar , wo es ursprüng- lich der Unterzeichneten verboten war, zu referieren, erstattete Genosse Eckard das Referat, und wir sagten in der Dis- kussion, was wir»u sagen hatten. Eine hübsche Anzahl Abonnenten und neuer Parteimitglieder war das Resultat. Prächtig besucht waren die Mühlhauser, Jlmenauer, Apoldaer und Weimarer Veranstaltungen. Im letzten Orte ivar es der Unterzeichneten wegen ihreraufreizenden Sprechweise" untersagt, zu reden. Überall fand dieGleich- heit" Eingang und wurden Mitglieder der Partei zugeführt sowie weibliche Vertrauenspersonen gewählt. In Sachsen- Weimar sowie in Sachsen-Meiningen und Coburg -Gotha, wo auf Grund der bestehenden oder der fehlenden Vereins- gesetze die Frauen Mitglieder der Partei werden können, wollen die Genossen die Bestimmungen in die örtlichen Or- ganisationsstatute aufnehmen, daß für den zu leistenden Monatsbeitrag den weiblichen Mitgliedern dieGleichheit" gratis geliefert wird. Den Schluß der Tour machte Erfurt mit einer glänzenden Versammlung, die überaus stark von Frauen besucht war. Gleichsam als Protest gegen das Ver- bot der Teilnahme der Frauen an der Protestversammlung am LI. Januar. Eine scharfe Protestresolution gegen das Vorgehen der Polizei, das Genosse Hennig vorher gebührend gekennzeichnet und gegeißelt hatte, fand einstimmige An- nähme. Zirka 800 Abonnenten auf unsereGleichheit" so- wie fast ebenso zahlreiche Neuanmeldungen für unsere poli- tische Organisation und eine stattliche Anzahl neuer Abon- nenten auf unsere Tagespresse war das Gesamtergebnis der Tour. Vor allem freut es uns, daß wir überall im Thüringer- land Fuß gefaßt haben mit der Frauenbewegung. Luise Zieh. Genosse Schulz-Bremen sprach am 26., 27., 29. und 30. Januar in öffentlichen Versammlungen, die in Berlin , Reinickendorf , Zehlendors und Steglitz von den weib- lichen Vertrauenspersonen veranstaltet waren. Sie dienten dem Zwecke, das Interesse für die Erziehung der Kinder und der Jugend zu beleben, da es insbesondere dem Proletariat nicht gleichgültig sein kann, wie der Mensch ausgebildet, wie seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten entwickelt werden. Es waren in allen Versammlungen sehr viele Frauen anwesend, die mit großem Interesse den verständ- lichen und klaren Gedankengängen des Redners folgten. Leider ist es uns unmöglich, bei dem beschränkten Raum derGleichheit" die Ausführungen des Genossen Schulz ge- nauer wiederzugeben. Wir verweisen auf seinen Artikel in Nr. 13 derGleichheit" vom 6. September 1906, in welchem er dieselbe Frage behandelte. Die prächtigen Vorträge werden uns auf lange Zeit hinaus reichen Stoff zu Dis- kussionen geben. O.B. Genossin Luise Zieh hat eine Anklage wegenAuf- reizung zum Aufruhr" erhalten. Die Anklage ist natürlich genau so haltlos, wie die vielen anderen, mit denen die Staatsanwaltschaft in letzter Zeit eine Reihe Genossen be- ehrt hat. Jahresbericht der VcrtrauenSperson für Bromberg . Die Bestrebungen, die Frauen des werktättgen Volkes auf- zuklären, haben sich auch auf Bromberg erstreckt und sind von dort aus auf die Provinz Posen und das südliche Westpreußen ausgedehnt worden. Die Umstände dafür sind die denkbar schwierigsten. Die wirtschaftliche Not ist sehr groß, das geistige Elend nicht minder, der Zauber des Alkohols und der Kirche verschärst beides. Eine fast all- mächtige Polizeiweisheit tut das Ihrige, die Arbeitenden in Unterwürfigkeit zu halten. So schien es fast unmöglich, auch nur einige Proletarierinnen für die Ideen der Sozialdemo- kratie zu gewinnen. 1903 fanden sich drei Genossinnen, die sich zunächst zur Aufgabe machten, die Lehren der Sozialdemo- kratie durch die Verbreitung derGleichheit" in weitere Kreise der Proletarierfrauen zu tragen. Nur langsam kamen sie dabei vorwärts, nachdem die Genossen sie bei ihren Be- mühungen unterstützten. Im Jahre 1904 wurden auf An- regung der Genossin Kühler zwei Vertrauenspersonen ge- wählt. Nun arbeiteten die Genossinnen erst recht mit rührigem Eifer, jedoch nicht sofort mit sichtbarem Erfolg. Ein solcher trat erst im Jahre 1906 ein. Er äußerte sich zunächst in dem Steigen der Abonnentenzahl unseres Frauenblatts. Die getroffenen Einrichtungen lassen erwarten, daß der Stamm der Leserinnen ein fester bleibt. DieGleichheit" wird von den Kolporteuren der Parteizeitung mit ausgetragen, die zum Teil Genossinnen sind. Dadurch erhält jede Genossin pünktlich ihr Blatt. Im Februar 1906 wurde unter Hinweis auf tz 2 des Organisationsstatuts der Partei darauf auf- merksam gemacht, daß Frauen so gut wie Männer der Partei als Mitglieder angehören können. Wenn auch das preußische Vereinsrecht den Frauen nicht gestattet, den sozialdemo- kratischen Vereinen beizutreten, so vermag doch keine Polizei oder Justiz die preußische Proletarierin daran zu hindern, sich durch regelmäßige Zahlung von freiwilligen Beiträgen als zur Partei gehörig auszuweisen. Im Laufe des letzten Jahres wurden in Bromberg 22 Frauen für die Partei gewonnen. Die Genossinnen ließen es sich in letzter Zeit angelegen sein, über die Grenzen Brombergs hinaus in der Provinz Posen und in den nächstliegenden Orten Westpreußens die Proletarierinnen aufzurütteln und Fühlung mit den Genossinnen daselbst herzustellen. Mit Hilfe der Genossin Kühler, die wiederholt in der Gegend agitatorisch tätig war, gelang es in Posen, Birnbaum, Hohensalza , Schwerin , Schönlanke und Ostrowo Vertrauens- personen einzusetzen, die in engste Fühlung mit der Ver- ttauensperson der Genossinnen in Bromberg getreten sind. Dadurch wurde die Möglichkeit geschaffen, alle erforderliche Agitations- und Organisationsarbeit den Verhältnissen ent- sprechend einheitlich und möglichst schnell zu erledigen. Es gelang den Genossinnen, in den genannten Orten Abonnenten derGleichheit" und damit Anhänger für unsere Ideen zu werben. Die Gesamtzahl der Leserinnen derGleichheit" in unserem Agitationsbezirk beträgt 96, wovon auf Bromberg allein 36 entfallen. In Schönlanke wurden 14 Frauen der Partei als Mitglieder gewonnen. Gewerkschaftlich or- ganisierte Arbeiterinnen finden sich in Bromberg , Birn- bäum, Hohensalza , Schönlanke, Jastrow, Schwerin , Rawitsch und Posen. Ihre Zahl beträgt insgesamt zirka 200. Lese- und Diskutierstunden fanden in mehr oder weniger regelmäßigen Zeitabschnitten bis jetzt nur in Brom- berg statt. Die Beteiligung der Genossinnen an ihnen war eine recht rege. Zwecks Verbreitung der sozialdemokratischen Ideen in weiteren Kreisen wurden von den Genossinnen fünf öffentliche Versammlungen veranstaltet, in denen ver- schieden- Zeitfragen behandelt wurden. Wenn auch die er- zielten Erfolge noch sehr bescheiden sind, so ist doch der An- fang mit der Betätigung der Frauen im Dienste des proleta- rischen Befreiungskampfes gemacht und der Weg gezeigt wor- den, den wir zu gehen haben, um unser Ziel zu erreichen. Noch viel bleibt zu tun übrig. In Bromberg selbst sind zum Beispiel noch fast gar keine Frauen gewerkschaftlich organisiert. Die Schuld liegt zum Teil mit daran, daß die Männer noch gleichgültig und stumpfsinnig ihre Frauen wie ihre Töchter dem Unternehmertum fronden lassen, ohne sie zur gewerk- schaftlichen Organisation anzuhalten. Selbst organisierte Arbeiter. Mitglieder der freien Gewerkschaften, lassen es fuhig geschehen, daß ihre Töchter in der Zigarrenindustrie, in der Manufaktur- und Schuhbranche oder hinter den Ladenttschen der Warenhäuser in der rücksichtslosesten Weise ausgebeutet werden und nicht über die Notwendigkeit und Bedeutung der gewerkschaftlichen Organisation aufgeklärt sind. Unsere Genossinnen haben daher nicht bloß unter den Proletarierinnen, sondern auch noch unter den Proletariern ein großes Stück Aufklärungsarbeit zu leisten und den letz- teren klar zu machen, daß ihre ausgebeuteten Töchter als Proletarierinnen genau wie sie selbst der Erkenntnis und Or- ganisation bedürfen, daß auch sie an allen Kämpfen teilhaben müssen, wie ihnen ein Recht auf alle Kulttirerrungenschaften der Menschheit zusteht. Die Genossinnen werden mit größtem Eifer sich bemühen, trotz aller Schwierigkeiten weiter dafür zu arbeiten, daß die proletarischen Frauen im Bewußtsein ihrer Menschenwürde den Kampf gegen die kapitalistisches Ordnung aufnehmen, daß sie der Parole folgen: Hinein in die gewerkschaftliche, hinein in die politische Organisation. Elise Stössel Die Demonstrationsversammlungen des S1. Januar haben im ganzen Wahlkreis Magdeburg und besonders in Magdeburg selbst einen großartigen Verlauf genommen-! Die Beteiligung der Arbeiter und Arbeiterinnen war eine riesige, und mit stürmischer Begeisterung gelangten in allen Versammlungen die vorgeschlagenen Resolutionen zur An- nähme. Ungeheuerliche Vorbereitungen zur Auftechterhaltung derOrdnung" trafen die Militär- und Polizeibehörden. Alle Tore Magdeburgs wurden durch Schutzleute mit scharf- geladenen Revolvern und geschliffenen Säbeln abgesperrt. Die Genossen und Genossinnen der Vorstädte mußten über aufgeweichte Feldwege und über die Glacis zu dem außer- halb der Stadt gelegenen Versammlungslokal pilgern. Aber trotz aller Schwierigkeiten füllten etwa 10 000 Demonstranten den geräumigen Saal und den großen Garten des Lokals. Die ungezählte Masse, der der Eingang durch die draußen postierte Schutzmannskette versperrt war, wogte bis zum Schlüsse der Versammlung auf der Straße auf und nieder. Berittene Schutzleute und bewaffnete Militärposten per Fahr- rad sorgten für Aufrechterhaltung derRuhe und Ordnung", welche einzig und allein durch sie selbst gefährdet war. Das Bild vervollständigten die Soldaten, welche hinter den Wällen am Ulrichstor, vor dem Eingang der Stadt, mit aufgefahrener Kanone verschanzt lagen. Aber es war alles vergebens. Die Arbeiterschaft hatte mehr Vernunft, als die Polizei- und Militärbehörden Magdeburgs zusammen. Ruhig und groß nahm die Demonstratton ihren Verlaus und hinter- ließ einen Eindruck, der so leicht nicht verlöschen wird. Die Polizei hatte jedoch nicht umsonst mit Säbel und Revolver gespielt. Der heftige Unwille, der die Magdeburger Prole- tarier über die skandalösen Vorbereitungen zu den Demon- strationsversammlungen ergriffen hatte, kam am 2. Februar in fünf prächtig besuchten Versammlungen nachhaltig zum Ausdruck. Alle Säle waren überfüllt. In überaus großer Zahl nahmen die Genossinnen an den Versammlungen teil, und zusammen mit den Genoffen erhoben sie in scharfen Resolutionen Protest gegen die Vergewaltigung ihrer winzigen Rechte. Diese machtvollen Kundgebungen des Proletariats sind erst die Einleitung zu dem großen Wahlrechtskampf, der mit aller Energie und Begeisterung geführt werden muß, soll er zum Siege führen. Mit ganzer Seele müssen die Ge- nossinnen an diesem Kampfe teilnehmen, der nicht nur den Männern, sondern auch ihnen volles Bürgerrecht bringen soll. Marie Chmielrwski. An die Vertrauenspersonen der Genossinnen Deutschlands . Die einzige politische Partei in Deutschland , die die Interessen der Proletarierinnen stetig und mit Nachdruck vertritt, ist die Sozialdemokratie. Es muß daher von jeder Proletarierin gefordert werden, daß sie mit ganzer Kraft an der Förderung dieser Partei teilnimmt. Die reaktionären Vereinsgesetze der meisten deutschen Bundesstaaten verbieten es aber den Frauen, sich politisch mit den Männern zu organisieren. Aus diesem Grunde hat die Sozialdemokratie im tz 1 ihres Statuts Maßnahmen vorgesehen, die es den Frauen dennoch ermöglichen, ihre Zugehörigkeit zur sozial- demokratischen Partei nachweisen zu können. Dieser Paragraph macht es jedem, der sich zu den Grundsätzen der Partei be-| kennt, zur Pflicht, diese dauernd durch Geldmittel zu unter-; stützen. Unter Bezugnahme hierauf richtet Genossin Baader in einem Zirkular an alle Vertrauenspersonen der Genossinnen die Aufsorderuno. unter den Proletarierinnen für Erfüllung!