86 Die Gleichheit Nr. 13 Welt entgegenwirft. Sie regt sich leise klagend noch in Per- sönlichkeiten, die schwächlich und krankhaft nicht mehr um Erhebung zu kämpfen vermögen, sondern nur mit dem Ge- danken des Kampfes oder seinem Trugbild spielen können, und zwischen Verwesung und Trümmern läßt sie zarte Hoffnungen neuen Lebens sprießen. Es war vielleicht die Tragik in Ibsens Leben, auf alle Fälle sein Erbteil zeitlicher und nationaler Gebundenheit, daß seine revolutionäre Sehn- sucht keinen sicheren geschichtlichen Grund unter den Füßen gewann und sich in die Wolken verlor. So war seinAmt fragen, nicht Bescheid zu geben". Er führte die Konflikte der suchenden, tastenden Seelen zu Katastrophen und nicht zu festverankerten Lösungen. Aber trotzdem weht nicht der Todeshauch müder Verzweiflung aus seinen Werken, viel- mehr der hoffnungsstarke Glaube an eine Zukunft befreiten Menschentums. Dieser Glaube rankt nicht an den Siegen der Helden und Heldinnen empor, er saugt seinen lebendigen Zauber aus der Sehnsucht nach Schönheit und Kraft des persönlichen Lebens, welche die Menschen auch noch inmitten des Schmutzes eines lügenhaften, der Fieber eines pathalogischen Daseins emportreibt als Wollende und Ringende, Bekräftigungen des uralten und doch ewig jungen Menschentraums,den Göttern gleich zu sein". Die Sehn- sucht, welche den Kampf gebiert, und nicht die greifbare Frucht des Kampfes war für Ibsen das Unterpfand des unaufhaltsamen Aufftiegs der Menschheit. In dieser Wertung begegnet er sich mit Lessing , welcher entgegen den satt-trägen und selbstgerechten Erbpächtern ewiger Wahrheiten" das Suchen der Wahrheit über den Besitz der Wahrheit stellte. Sie hat seinen Zweifel gesund und stark erhalten, so daß er fruchtbar geworden ist. Sie hat ihm inmitten der Zerstörung und Fäulnis einer ver- fallenden Welt den Glauben unversehrt bewahrt an ein kommendes drittes Reich, an den befreienden und beglücken­den Triumph einer neuen Weltanschauung, welche die Leiber und Geister knechtende Herrschaft vonKaiser und Galiläer" überwindet. Langsam sah Ibsen im Schöße der Zeiten diese Weltanschauung heranreife» als Synthese der historisch lebensfähigen, geistig-sittlichen Werte, welche die Antike einer- seits, das Christentum andererseits der persönlichen Lebens- entfaltung und damit der Menschheitsentwicklung gebracht hat, aber doch in ihrer harmonischen Geschlossenheit ein Neues, von beiden wesensverschieden. Für ihren Sieg kämpfte er mit seiner Kunst, und wennschon er in den Tagen des Alters immer üppiger einen rätselvollen Symbo- lismus um seine Gedankengänge wuchern ließ, so ist er doch dagegen gefeit geblieben, Richard Wagner gleich auf dem ge- raden Wege.übet Schopenhaucrschen Pessimismus in das Dunkel eines christlichen Mystizismus zu flüchten. Um seiner Sehnsucht und seines Glaubens willen ist Ibsen uns teuer geworden. Ist nicht der proletarische Klassenkampf die klassische historische Form des unsterblicher. Verlangens der Menschheit, als entfesselter Prometheus zur Sonnenhöhe emporzusteigen, und wird er nicht von der zu- kunftsfrohen Zuversicht getragen, daß er der Erfüllung dieses Sehnens die Tore öffnet? Aber so nahe auch in dieser Beziehung Ibsen dem kämpfenden Proletariat kam, er schritt dem gemeinsamen Ziele auf einsamen Pfaden zu, abseits von dem historischen Blachfelde, das unter dem Massenschrilt der Arbeiterbataillone erdröhnt. Von den Säften der modernen Weltkultur ge- nährt, war seine Persönlichkeit riesengroß über die Enge und Kleinlichkeit des heimatlichen Milieus emporgewachsen, je- doch selbst ihre strotzende, trotzige Kraft hatte nicht völlig die Schranken zu brechen vermocht, die dieses ihrer Entwicklung gezogen. Der junge Ibsen lernte in Norwegen kein modernes Proletariat großer Stufenleiter kennen, dessen Klassenkämpfe wie reinigende Gewitter durch die Welt fuhren, und das in ihrem Blitzen und Wettern eine neue Weltanschauung über die tosenden Wasser trug. Die geistige Atmosphäre, die er atmete, war durchtränkt mit einem Pietismus, der für alle sozialen Probleme und persönlichen Konflikte nur die eine Lösung predigte: die religiös-sittliche Wiedergeburt im Geiste, die Läuterung des inneren Lebens. Und der Jüngling, lange noch auch der Mann, blieb ein Einsamer, der sein Aller- heiligstes, seine künstlerische Mission allein gegen eine Well von Unverständnis und Feindseligkeit verteidigen mußte. So glitt Ibsens Blick über die geschichtlichen Notivendig- keilen hinweg, welche das Ringen für die Weltanschauung des dritten Reiches mit dem proletarischen Klassenkampf gegen die bürgerliche Ordnung zusammenschweißen und das Er- lösungswert aus den Händen einzelner nehmen, um es der organisierten Aktion der Massen zu übertragen. Aus dem gährenden Chaos geistig-sittlicher Konflikte, losgelöst von der irdischen Schwere sozialer Kämpfe um die ökonomische und politische Atachl, ließ der nordische Meister die neue Welt- anschauung geboren werden, und als ihre Geburtshelfer rief er die starken und schönen Persönlichkeiten auf, die mit dem schöpferischen Zauber ihres eigenen Adelsmenschentums und kraft der höchsten Anforderungen, die sie an sich selbst stellen, Adelsmenschen zu erziehen vermöchten. Darum war auch seinReich nicht von dieser Welt", ivenngleich er es im Gegensatz zu Schiller nicht als ästhetisches Schallenspiel träumte, vielmehr als lebensvolle Wirklichkeit. Allein, was Ibsen vom kämpfenden Proletariat tremu, bringt ihn doch nicht in einen unüberbrückbaren feindseligen Gegensatz zu diesem. Ter Sozialismus, um dessen Ver- wirklichung der Kampf geht, ist ivahrlich mehr als bloß ein ökonomisches uno politisches Programm. Er ist eine Welt- anschauung, die weitspannendste und einheitlichste, welche die Geschichte bis heute kennt. Er schafft daher der Mensch- heil die reichsten objektiven und subjektiven Entivicklungs- Möglichkeiten. Als Kind der Naturwissenschaften und Ge- sellschaftswiffenschaften muß die sozialistische Weltanschauung die Herrschaft Cäsars wie des Nazareners brechen. Das dritte Reich, das Ibsen geschaut, als seine revolutionäre Sehnsucht den höchsten Flug genommen, kann nur das Reich des Sozialismus sein. Die zwingende Logik innerer Zu- sammenhänge legte dem sorgfältigen Wäger seiner Worte die Erklärung auf die Lippen, daß er durch die Beobachtung von Menschencharakteren und Menschenschicksalen,ohne es bewußt und unmittelbar erstrebt zu haben, zu dem gleichen Ergebnis gekommen sei, wie die sozialistischen Moralphilo- sophen durch wissenschaftliche Forschung". Sie ließ dem kämpfenden Proletariat die meisten und heißesten Schlachten frommen, in denen er mit den Lebenslügen der bürgerlichen Gesellschaft rang. Ibsen belud die Persönlichkeit mit vielen teuren Hoffnungen, nicht weil er die Massen verachtete, sondern weil er an ihre schlummernden Kräfte glaubte. Durch die geforderte höchste Entfaltung der Individualität wollte er die Aktion der Vielen nicht ausschalten, wohl aber fruchtbarer gestalten: der höhere geistig-sittliche Wert jedes einzelnen sollte die wirkende Macht der Gesamtheit steigern. Er wog daher die Stimmen und zählte sie nicht; höher als die feste Geschlossenheit einer Vielheit wertete er den Geist, der in ihr lebendig ist, und er übersah dabei, daß auch in den geschichtlichen Entwicklungs- Prozessen die Quantität in die Qualität umschlägt. Aber von dem übersehen dieses Gesetzes bis zu einer individualitäts- protzigen Abkehr von der Gesamtheit ist ein weiter Schritt, den Ibsen nie getan hat. Nietzsche stellte seinen Übermenschen nebenbei bemerkt nicht der vollsaftige Sohn seiner eigenen Lenden in eisige Einsamkeit, damit er mitleidslos über die Menge herrsche. Ibsens Adelsmensch bleibt mitten unter dieser, damit er sie erziehe, nachdem er sich selbst in schmerzensreichem Ringen geläutert und erzogen hat. Er will frei sein, nicht um zu herrschen, sondern um nicht be- herrscht zu werden, weder von anderer Stärke, noch von der eigenen Schwäche. In seinem Werden und Wirken fühlt er sich mit dem Sein und Kämpfen der Masse verbunden. Das Recht freier Lebensbetätigung, das der Dichter für die Per- sönlichkeit heischt, ist der Anfang ihrer Pflichterfüllung gegen andere. Nur wer selbst zu reifer Kraft herangewachsen ist, darf und kann diesen etwas sein. Die Treue gegen sich selbst ist daher das oberste Pflichtgebot der Persönlichkeit, welche unter den Geißelhieben innerer Nöte die Augen aufschlägt und an der Lösung der großen Zeitprobleme arbeiten will. In diesen Gedankengängen wurzelt Ibsens vielberufener Individualismus", innig verschmolzen mit einem gewissens- strengen, tatbereiten Altruismus. Und in diesem Zusammen- hang konnte er 1885 im Verein der Drontheimer Arbeiter sagen ohne an seiner Auffassung zu deuteln oder sich in Widerspruch mit ihr zu setzen, daß er die wirkliche Frei- deit von dem Vordringen eines Adels des Charakters, des Villens und der Gesinnung erwarte, der von den Arbeitern und den Frauen komme. Es ist im Rahmen dieses Artikels nicht möglich, den ganzen Künstler Ibsen zu würdigen, der als Ebenbürttger »eben den größten Dramatikern aller Zeiten und Völker steht, und dessen Werk tiefe, nachhaltige Furchen in der ge- samten zeitgenössischen Literatur gezogen hat. Wir beHallen das einer späteren Arbeit vor, die an den bedeutendsten Schöpfungen Jbsenscher Kunst nachweisen soll, was wir jetzt nur flüchtig skizzieren konnten: ihren revolutionären und er- zieherischen Gehalt. Ibsens Kunst scheuchte in den bürger- iichen Kreisen Gewissen vom Ruhepfühle träger Gedanken- losigkeit und stellte sie vor Probleme, welche den moralischen Lebenslügen der heutigen Gesellschaftsordnung den verhüllen- den Schleier abreißen. Mit derExplosivkraft des Dynamits wirkte sie besonders in der bürgerlichen Intelligenz, welche die geistige Schutztruppe des Kapitalismus stellt. Sie trug damit Unruhe. Verwirrung, Zwiespalt und Empörung in die bürgerliche Welt und schwächte ihre Widerstandskraft gegen den Ansturm des Proletariats. Sie löste aber auch Proletarier aus dem Bann, den verlogene bürgerliche Ideologien um sie gesponnen. Sie schärfte den Blick für die Gebresten und Verbrechen der bürgerlichen Ordnung und gab der Kritik und dem Haß gegen sie neue Nahrung. Und Ibsens Kunst schreitet durch die Zeit, eine hehre Erzieherin zur in sich gefestigten und reinen Persönlichkeit. Sie faßt mit ehernem Griffe den einzelnen und zwingt ihn, mit seiner Umwelt und seiner Innenwelt Abrechnung zu halten, Pflichten und Rechte gegeneinander abzuwägen. Sie stellt ihn Auge in Auge mit seinen Taten, mit seinem Wollen und Wünschen, mit seinen Leidenschaften und Träumen. Sie zieht unter der Schwelle seines Bewußtseins hervor, was er als Ge- heimnis vor sich selbst verbergen möchte, und sie läßt keine gestammelten Ausflüchte, keine fein ersonnenen Entschuldi- gungen gelte».So bist du! was sollst du sein, und was kannst du sein?" ruft sie ihm zu, bis er den Weg der Er- Hebung zu wandern oder wenigstens tastend zu suchen be- ginnt. Das Proletariat kann für seine Kämpfe und seine Siege am wenigsten der Persönlichkeit entraten, die das Recht der Selbstbehauptung mit der Pflicht der Selbstver- leugnung vereinigt. Der erzieherische Wert der Jbsenschcn Kunst für das Proletariat wird mit den steigenden Aufgaben des Emanzipationskampfes und dem aufblühenden Kultur- leben der Massen wachsen. Ibsen , der Empörer, wird leben, solange es noch eine bürgerliche Gesellschaft gibt, Ibsen , der Künstler, der Erzieher wird deren Existenz überdauern. Berichtigung. In dem Artikel über Henrik Ibsen in der vorigen Nummer muß es in der zweiten Spalte heißen meisterhaften Künstlerschaft und nicht musterhaften Künstlerschaft". Aus der Jugendbewegung. Nachdem man in den Spalten dieses Blattes ausführlicy darüber diskutiert hat, auf welche Weise die Erziehung der Jugend zum Sozialismus am wirksamsten erfolgen könne, ist es wohl nicht unangebracht, eine kurze llbersicht über das zu geben, was die Proletarierjugend zum größten Teil aus eigenster Kraft getan hat, um neue Kämpfer heranzubilden. Recht wenig ist bisher über die Tätigkeit der proletarischen Jugendorganisationen in die große Öffentlichkeit gekommen. Und doch verdient die Frage der Jugendorganisation gerade jetzt eifrigster Beachtung, wo die Klassenkämpfe sich ver- schärfen und Einzclzüge der großartigen Revolution in Ruß- land, wie die Potemkin-Affäre und anderes mehr, die Bedeutung einer Erfüllung des proletarischen Nachwuchses mit sozialisti- schem Geist scharf beleuchten. Die Klassenlage der proletarischen Jugend hat überall einen kleinen Teil derselben bereits mit Klassenbewußtsein erfüllt, und hier und dort haben die er- wachsenen Genossen zu seiner Verstärkung und Ausbreitung ein gut Teil beigetragen. International ist die Jugendbewegung. Entsprechend den politischen Zuständen der verschiedenen Länder hat sie jedoch die verschiedensten Formen angenommen. In unserem Nachbarstaat Österreich zählt die Jugendorganisation zurzeit über 3300 Mitglieder, trotzdem die Lehrlinge und Jugendlichen überhaupt kein Koalitionsrecht besitzen. Das Organ dieser Organisation, derJugendliche Arbeiter", liefert den besten Beweis dafür, daß man sehr wohl und sehr wirksam die aus der Schule entlassene Jugend zum Sozialismus heranbilden kann. In fast allen größeren Städten des Landes wurden Protestversammlungen ab- gehalten gegen die beabsichtigteReform" der Gewerbe- ordnung, die die Lage der Jugendlichen noch wesentlich ver- schlechter» sollte. Der Minister wurde durch eine Kommission davon unterrichtet, daß die Arbeiterjugend von den Be- strebungen der Zünftler nichts wissen will, daß sie aber eine Gewerbeschulreform verlangt. Gewerkschaftliche Arbeit im Verein mit politischer Ausklärung ist der richtige Weg, den die österreichische Jugendorganisation eingeschlagen hat. Für die tschechische Jugend Österreichs besteht eine besondere Organisation mit dem Hauptsitz in Prag , welche auf gleichem Boden steht wie die zuerst erwähnte. In Holland ist die Jugendorganisation der politischen Partei angeschlossen und besitzt ebenfalls ihr eigenes OrganDe Lanier"(Der Sä­mann"). In Frankreich , Norwegen und Dänemark be- stehen ebenfalls Jugendvereinigungen, die sich durchaus polittsch und teilweise sehr stark anttmilitaristisch betätigen. Den Kampf gegen den Militarismus führt auch derVerein junger Sozialisten" in Italien , dessen Mitglieder in der letzten Zeit wegen ihrer Betätigung ärgsten Verfolgungen ausgesetzt waren, so daß in Rom eine Volksversammlung gegen dieses Treiben der Regierung protestierte. Auch in Amerika bestehen seit kurzer Zeit einige Jugendorgani- sationen, die sich politisch und gewerkschaftlich betätigen. Die stärkste aller zurzeit bestehenden Jugendorganisationen ist dieSozialistische Jugendgarde" in Belgien , die be- reits über 13000 Mitglieder zählt. Auch in dieser Vereint- gung bildet die antimilitaristische Propaganda die Haupt- arbeit. In unserem lieben deutschen Vaterland zieht der Main auch eine Grenze in der Betätigung der Jugendvereine. In Süddeutschland , wo man zum Teil ein freieres Vereinsrecht besitzt, haben sich die Jugendvereine zu einem Verband zusammengeschlossen, der sein eigenes Organ besitzt: Tie junge Garde". Ter Verband kann seine Mitglieder auch politisch schulen. In Norddeutschland dagegen ist das Arbeitsfeld der Jugendorganisationen sehr eingeschränkt. Dazu kommt, daß Polizeiwillkür ihr möglichstes tut, der Jugend das Wirken innerhalb der engen Schranken ganz zu ver- ekeln. O die Schlaumeier! Was wir der Jugend nicht sagen sollen, nämlich daß unser lieber Staat ein Klassenstaat ist, das wird ihr durch das Verhalten der Behörden praktisch gezeigt und eingebleut. Während sich unsere süddeutschen Jugend- organisationen hauptsächlich politisch betätigen, müssen die norddeutschen Vereine sich auf die rein gewerkschaftliche Wirksamkeit nebst sonstiger Aufklärungsarbeit beschränken. Aber auch hier ist die Garantie geboten, daß die Aufklärung im Sinne der modernen Arbeiterbewegung erfolgt, und ge- rade im Verein mit der gewerkschaftlichen Betätigung ist sie besonders wirksam. Wenn man die Jugend in Arbeiter- bildungsvercinen sammeln will, so werden immer nur wenige besonders Bildungslustige treu zur Fahne halten; wenn man aber der Jugend ihre elende Lage vor Augen führt, die lange Arbeitszeit, die schlechte Entlohnung, die ungenügende Schulung, die Erschwerung, ja die Unmöglichkeit geistiger Weiterbildung usw., so strömt uns die Jugend zu und wird von Begeisterung erfüllt für das Bestreben nach Verbesserung ihrer Lage. Die Jugend lernt den Organisationsgedanken begreifen, lernt die Macht des Wissens erkennen. Das Wachstum der Berliner Organisation, die zurzeit über 1000 Mitglieder zählt, ist wohl ein guter Beweis für eine den Verhältnissen in Preußen entsprechende, richtig angewandte Taktik. Sache der erfahrenen Parteigenossen und Genos- sinnen ist es, auch in diesen neutralen Jugendorganisattonen den sozialistischen Geist wachzuhalten und zu pflegen und dadurch für einen gesunden Nachwuchs von Klassenkäinpfern zu sorgen. Möge die erivachsene Arbeiterschaft mehr als bisher der Jugendbewegung Beachtung schenken und dadurch inithelfen, ein starkes Gegengewicht zu schaffen gegen die pfäfstsche Verdummung in den Jünglings- und Jungfrauen- vereinen, gegen die Hurraerziehung der Volksschule und die vaterländische Erziehung" in den Pflicht'» Rldungsschulen. Fritz Maschke, Berlin .