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Jahren in Milwaukee wieder; sie ist gestorben,„ohne einen Lichtblick in ihrem Leben gehabt zu haben". Auch Genossin Weber hat jenseits des großen Wassers Glück und Stern gesucht, und Genosse Motteler findet ab und zu in der deutschsprachigen amerikanischen Parteipresse Beiträge, die ihre treue Mitarbeit an der Bewegung bezeugen. Die offen- bar sehr begabte und gutgeschulte Genossin Peuschel scheint aus dem Kampfe verschollen zu sein. Das Verdienst unseres„roten Postmeisters" ist es, daß dieses Kapitel aus den Anfängen der proletarischen Frauen- bewegung Blatt um Blatt zusammengefügt werden konnte. Mit eindringendem geschichtlichen Verständnis und liebe- vollem Sammelfleiß hat er die nun zum erstenmal ver- arbeiteten Dokumente— verschollene und unbeachtete Doku- mente— mühsam zusammengetragen und durch wertvolle persönliche Informationen vervollständigt. Den ihm ge- bührenden Dan! zolle ich ihm in seinem eigensten Sinne, in- dem ich die Aufforderung weitergebe, die er in seine Er- läuterungen zum Quellenmaterial einschloß: Sammelt die Bausteine zu einer proletarischen Frauenbewegung, solange die Dokumente nicht zerfallen und verweht sind, die von ihren ersten Ansätzen erzählen, solange die Persönlichkeiten noch leben, die ihre ersten Pioniere gewesen sind. Die bedeutsamsten Züge der siizzierten Anfänge einer proletarischen Frauenbewegung scheinen mir diese: Die zielklare Erkenntnis von der Notwendigkeit der gemeinsamen Organisation und des gemeinsamen Kampfes der Proletarier ohne Unterschied des Geschlechtes; die Würdigung der Frau als einer voll gleichberechtigten, aber auch gleichverpflichteten Mitstreiterin im Klassenkampf; der ausgesprochen prole- tarische, international gerichtete Charakter der Bewegung, die rein von jeder bürgerlich frauenrechtlerischen Beimengung war. Dadurch unterschied sich dieser Versuch, die Frauen des Proletariats auf dem Boden des Klassenkampfes zu- sammenzuschließen, wesentlich von den ersten Berliner Be- strebungen, die das gleiche Ziel verfolgten. Dem„Verein zur Vertretung der Interessen der Arbeiterinnen", der in Berlin 18Sb gegründet wurde, konnten nach§ 3 seines Statuts nur Frauen und Mädchen angehören, und§ 8 be- sagte:„Männer haben gewöhnlich zu den Vereinsversamm- lungen keinen Zutritt." Unter dem Einfluß frauenrechtle- rischer Gedankengänge verwarfen viele führende Berliner Genossinnen bis zum Internationalen Kongreß zu Zürich 1893 jeden besonderen gesetzlichen Arbeiterinnenschutz. Der hervorstechende Unterschied ist sicherlich mit auf Rechnung der »ereinsgesetzlichen Sonderstellung der Frau in Preußen zu setzen, welche unter dem Ausnahmegesetz durch die polizei- liche Praxis noch verschlimmert wurde. In hohem Grade ist er aber auch der naturgemäße Niederschlag des Ent- wicklungsganges hervorragender Trägerinnen der Berliner Bewegung. Er hatte sie von der Frauenfrage zur sozialen Frage, von der bürgerlichen Frauenrechtelei zur Sozialdemo- kratie geführt. Die Vorkämpfer für die Einbeziehung der Frauen in die Internationale Gewerksgenossenschaft kamen dagegen von der sozialen Frage zur Frauenfrage. Dies aber nicht allein an der Hand einer reiferen geschichtlichen Erkenntnis und Schulung, sondern vor allem auch auf Grund der zwingenden Bedürfnisse eines Milieus, das, von der modernen Großindustrie geprägt, einen geradezu klas- fischen Boden für die Gemeinsamkeit der Interessen und die Gemeinsamkeit des Kampfes von Frauen und Männern des Proletariats gegen den Kapitalismus schuf. I» Berlin fehlte damals dieses Milieu; das wirtschaftliche Leben wurde noch vom Kleinbetrieb und handwerksmäßigen Betrieb be- herrscht; die Frauenarbeit war vor allem Heimarbeit. _(Schluß folgt.)
Aus der Bewegung. Bon der Agitation. Uber„Die Bedeutung der Frau in der Arbeiterbewegung" referierte Genossin Wehmann- Leipzig unter großem Beifall in einer öffentlichen Ver- sammlung zu Schkeuditz . Genossin Müller begründete in der Diskussion die Forderung des Frauenstimmrechtes, und Genosse Sämisch übte Kritik an der bürgerlichen Frauenbewegung. Eine lebhaste Debatte entspann sich über den Austritt aus der Landeskirche. Der Vorsitzende gab im Anschluß daran bekannt, daß demnächst eine öffentliche Ver- saminlung sich mit dem Thema beschäftigen wird:„Was ist Religion?" Sie wird Herrn Superintendenten Ramin Ge- legenheit geben, sich öffentlich zu der Frage zu äußern. In ihrem trefflichen Schlußwort legte die Referentin den Frauen ans Herz, ihr Wissen zu erweitern und zu diesem Zwecke einen Bildungsverein ins Leben zu rufen. Diese Aufforderung fiel auf guten Boden. Es ward beschlossen, mit den Vor- arbeiten zur Gründung der Organisation die Genossinnen Schreck, Müller und Schwarz zu betrauen. 33 Genos- sinnen zeichneten sich in die Listen als künftige Mitglieder des Vereins ein. Ein guter Anfang! A. 8. In einer öffentlichen Frauenversammlung zu Stralsund erstattete Genossin Reetz Bericht über den Pommerschen Parteitag und über ihre Tätigkeit als Vertrauensperson. Aus dem Bericht ging hervor, daß die Mitgliederzahl des Frauenvereins von 7 auf 22 gestiegen ist und die„Gleich- heit" am Orte 28 Leserinnen zählt. Die Versammelten wählten die bisherige Vertrauensperson wieder und stellten auf Antrag des Genossen Horn die Genossinnen Holf- rater, Spieker und Niemann als Revisorinnen auf. Genosse Horn beleuchtete den Zweck des Frauenbildungs- Vereins und legte den Anwesenden klar, wie sie die Frauen- bewegung am wirksamsten fördern können. Die Genossen, welche der Leitung gewerkschaftlicher oder politischer Dr- ganisatioaen angehören, wurden von Genossin Reetz ein- dringlich ausaefordert, ihre Frauen zum Lesen der„Gleich-
Die Gleichheit -....... heit" und zum Beitritt in den Frauenverein anzuhalten. Die Frauen sollen künftighin auch zur Zahlung freiwilliger Beiträge an die sozialdemokratische Partei herangezogen werden. Hoffentlich werden die Genossen und Genossinnen der Vertrauensperson hierbei wie bei aller übrigen Arbeit im Dienste der sozialistischen Bewegung tatkräftig zur Seite stehen. Anna Reetz. In einer öffentlichen Versammlung in Magdeburg erstattete Genossin Mahn Bericht über Frauenkon fereuz und Parteitag zu Mannheim . Sie entrollte ein Bild der gepflogenen Verhandlungen und forderte die Genossinnen aus, dahin zu wirken, daß die proletarische Frauenbewegung Magdeburgs bald ebenbürtig neben der anderer Städte stehe. In der Diskussion wurde der Antrag gestellt, unsere Vertreter im Stadtparlament zu ersuchen, für Errichtung von Kinder- bewahranstalten einzutreten, in welchen Kinder ohne Berück- sichtigung der konfessionellen und polittschen Richtung der Eltern Aufnahme finden. Eine Mahnung der Genossin M a h n zu selbstloser, emsiger Mitarbeit schloß die Versamm- lung. Marie Knöfler. Ende Oktober waren zu einer öffentlichen Frauenver- sammlung in Hagen , für die unter anderem auch mittels der Zeitungsboten agitiert worden war, etwa 90 Frauen und einige Männer erschienen. Sie folgten mit großer Auf- merksamkeit einem Referat der Genossin Kühler über„Die Frau als Lohnsklavin und Staatsbürgerin". 11 der Frauen abonnierten die„Gleichheit", die nunmehr in Hagen 160 Lese- rinnen hat. Der Verlauf der Veranstaltung brachte das Interesse zum Ausdruck, das die Genossinnen an der Bewegung nehmen. Frau Maletz. Agitation im Kreise Zeitz -Weisienfels. Schon während des Kampfes der Braunkohlenarbeiter in Mitteldeutschland hatte der Kreisvertrauensmann des Wahlkreises Zeitz , Ge- nosse Leopold, versucht, die Frauen zur Mitbeteiligung an der Bewegung aufzurufen. Genossin Rödel hat damals an mehreren Orten mit gutem Erfolg die Frauen zum Aus- harren angefeuert. Nun galt es, 810 unseres Organisations- statuts, die darin empfohlene Wahl weiblicher Vertrauens- Personen, überall zur Durchführung zu bringen und der „Gleichheit" größeren Eingang zu verschaffen. Das ist an allen Orten auch bestens gelungen. Die Tour begann mit einer prächtigen Versammlung in Teuchern . Zwei intelli- gente Genossinnen erklärten sich bereit, den Posten der Ver- trauensperson zu übernehmen und wurden einstimmig ge- wählt. Die„Gleichheit" erhielt 120 Abonnenten. Trotz der Kirmes, die am selben Tag in der ganzen Gegend stattfand war die Versammlung in Streckau vorzüglich besucht. Aus der Mitte der anwesenden Genossinnen ward eine Vertrauensperson gewählt und die„Gleichheit" er- hielt 30 neue Leserinnen. In Hohenmölsen fand unser Organ mit 60 Abonnenten Eingang. In der Gegend wer- den zahlreiche Frauen in den Naßpreß- und Brikettfabriken bei schwerer ungesunder Arbeit beschäftigt, jedoch sind wenige oder gar keine davon gewerkschaftlich organisiert. Nur so war es möglich, daß während des Braunkohlen- arbeiterstreiks die Männer streikten, die Frauen aber teil- weise arbetteten. Bitter rächte es sich, daß der Aufklärung der weiblichen Arbeiter nicht genügend Gewicht beigelegt worden war. In Naumburg scharten sich zirka 40 Abon nentinnen um ihre neugewählten Vertrauenspersonen. Weißenfels mit seiner großen weiblichen Arbeiterschaft in der Schuhindustrie, den Papier - und Seifenfabriken hat zwar einige hundert gewerkschaftlich organisierte Frauen und Mädchen, jedoch war von einer politischen Betätigung der Proletarierinnen bisher so gut wie nichts zu spüren. In der glänzend besuchten Versammlung abonnierten nach er- folgterWahl der beiden Vertrauenspersonen 120 Frauen und Mädchen die„Gleichheit". Den Frauen in Zipfen dorf wird besonders drastisch die„preußische Freiheit" demonstriert Während nämlich in dem eine Viertelstunde entfernten M eu- selwitz, das zu Sachsen-Altenburg gehört, die Frauen Mitglieder politischer Vereine werden können, ohne daß das Ländchcn Gefahr läuft, umgestürzt zu werden, ist das Recht der Zugehörigkeit zu politischen Organisattonen be- kanntlich den Preußinnen verboten. Verboten ist ihnen jedoch nicht, bei zehnstündiger und elfstündiger Arbeitszeit in der Ziegelei für 1,b0 bis 1,80 Mk. zu schanzen. Den ganzen Tag dürfen sie die frischgeformten Steine, von denen ein Paar 18 Pfund wiegt, von der Presse auf die Loire setzen oder die fertigen Steine verladen. Verboten ist es ihnen gleichfalls nicht, in den Brikettfabriken in Staub und Schmutz sich abzurackern, so daß sie Negern gleichen. Einige 40 Frauen meldeten sich zur planvollen Mitarbeit in der Ar- beiterbewegung und zum Abonnement auf die„Gleichheit". In der glänzend besuchten Versammlung in Zeitz wurden mit einem Schlage 150 Leserinnen unserer Zeitung ge- wonnen. Die neugewählten Vertrauenspersonen werden in Gemeinschaft mit den Genoffen die Agitation weiter- führen, um ihre Zahl bald zu verdoppeln, ööv Abonnenten der„Gleichhett" war das greifbare Ergebnis der Tour. Da in allen Versammlungen das Thema:„Der Lebensmittel- wucher und die Frau als häuslicher Finanzminister" be- handelt ward, gestalteten sich dieselben gleichzeitig zu Protest- Versammlungen gegen die unerschwinglich hohen Lebens- mittelpreise. Luise Zieh. Bon den Organisationen. An einem Vortragsabend, den der Verein für Frauen und Mädchen der Ar- beiterklasse zu Erlangen veranstaltete, sprach Genossin Grünberg über„Moderne Arbeiterbewegung" Die Vortragende schilderte das Jammerdasein, welches die Prole- tarierin in der Fron des Hauses und der Fabrik führt, die Konkurrenz, die sie den männlichen Arbeitern durch ihre niedriger entlohnte Arbeit mache, und sie bezeichnete es als notwendig, daß die Arbeiterinnen und Arbeiterfrauen sich
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gewerkschaftlich wie politisch organisieren und nach Erwei- terung ihres Wissens streben. Die„Gleichheit" müsse von alle» eifrig gelesen werden. Sechzehn Frauen beherzigten die Mahnung der Referentin und schlössen sich dem Frauen- verein an. Margarete Hüttner. In 5l'aiserslantern ist kürzlich ein Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse ins Leben getteten, der seine Mitglieder durch Vorträge usw. an Wissen bereichern und ihnen Gelegenheit geben will, sich durch Lektüre fortzubilden und anregende Geselligkeit zu pflegen. Als erste Vorsitzende wurde Genossin Delmut ge- wählt, die Aufnahmen für den Verein und Bestellungen für die„Gleichheit" und die„Pfälzische Post" entgegennimmt. 80 Frauen und Mädchen traten der neuen Organisation sofort bei, die eine Aufnahmegebühr und einen Monatsbn- trag von je 10 Pf. erhebt. In ihrer ersten Mitgliederver- sammlung referierte Genosse Klement ausführlich über die ersten 6 Punkte des sozialdemokratischen Programms, wofür ihm der Beifall der Versammelten wurde. Neue Mitglieder meldeten sich, so daß die Vereinigung nunmehr 105 Prole. tarierinnen umschließt. Ihrer Entwicklung ein Glückauf! k Der Provinzialparteitag für das westliche Westfalen in Bochelt beschäftigte sich auch mit der Frauenorgani. sation. Genosse König, der Referent zu diesem Punkte, bemängelte die geringe Beachtung, welche die Frauen- bewegung bislang im Agitationsgebiet gefunden habe. Unter Hinweis auf die betreffenden Sätze des sozialdemokratischen Programms legte er die Notwendigkeit und Bedeutung des Mittampfes der Proletarierinnen für die Allgemeinbewegung dar. Angeregt durch den internationalen sozialistischen Kon- greß setzte die proletarische Frauenbewegung schon im Jahre 1890 im Ruhrbecken ein. Aber sie erlosch ebenso schnell, wie sie aufgelodert war. Die ungünstigen Verhältniffe ließen sie seither nur sehr langsam vorwärtsschreiten und keinen Anteil an dem allgemeinen Aufschwung der prole- tarischen Frauenbewegung nehmen. Die im Bezirk fehlende industrielle Frauenarbeit und die politische Rechtlosigkeit des weiblichen Geschlechtes in Preußen trugen ihr gut Teil Schuld daran. Sie erschweren es, eine paffende Organi- sationsform zu finden. Zurzeit bestehen im Agitationsbezirk in fünf Orten Frauenbildungsvereine; in 15 Orten sind die Proletarierinnen um die„Gleichheit" geschart. Der Re- ferent bezeichnete es als Pflicht jedes Sozialdemokraten, für die Austlärung und Organisierung der Frauen in planvoller Weise zu arbeiten. Dieser Auffassung stimmten die Dele- gierten in der sehr lebhaften Diskussion zu. Nur ein Redner wandte sich mit verworrenen Ausführungen dagegen. Den Beschlüssen der Frauenkonferenzen und des Jenaer Partei- tags gemäß sollen in Zukunft in allen Orten weibliche Ver- trauenspersonen gewählt und, wenn möglich, Frauen- bildungsvereine ins Leben gerufen werden. Die Kreise sind zu veranlassen, zu den künftigen Provinzialparteitagen je eine Delegierte zu entsenden. Den in leitenden Stellungen stehenden Genossen wurde es zur Pflicht gemacht, die Frauen- bewegung zu unterstützen und zu fördern.— Auf der Tagung wurden Klagen über den Mangel an agitatorischen Kräften laut. Um neue und gründlich geschulte Agitatoren heranzubilden, welche die stetig steigenden Ansprüche be- friedigen können, hat man in einer Reihe von Orten Dis- kutierNubs, Rednerschulen und Unterrichtskurse eingerichtet; anderwärts stehen derartige Gründungen bevor. W.K. Jahresbericht der KreiSvrrtrauensperson deS sechsten sächsischen Wahlkreises Dresdcn-Land. Das vergangene Jahr war für die Genossinnen unseres Kreises eine Zeit ununterbrochener Arbeit im Dienste der proletarischen Frauen- bewegung wie der sozialdemokratischen Partei im. allgemeinen. Ihr unermüdliches Wirken hat dem proletarischen Klassen- kämpf neue zielklare Streiterinnen eingereiht. Unser Wirken galt der politischen Schulung und Organisierung der Proletarierinnen. Der sozialdemokratische Kreisverein zählt jetzt 650 bis 680 weibliche Mitglieder gegen 550 im Vorjahr.. Zweifellos entspricht diese Zunahme nicht der Größe des' Kreises und der Ausbreitung, welche die Industrie in ihm genommen hat, es kommen in ihr die ungünstigen Verhält- nisse zum Ausdruck, welche die Agitation im Kreis außer- ordentlich erschweren. In den ländlichen Bezirken trennen oft stundenweite Entfernungen die einzelnen Orte voneinander, und es bedarf einer ungeheuren Summe von Kleinarbeit, um das ausgedehnte Agitationsfeld— es kommen 225 Ort- schaften in Betracht— gründlich zu bearbeiten. Diese Klein- arbeit stellt an die Ausdauer und Opferfreudigkeit der Ge- nossinnen um so größere Ansprüche, als ihre Erfolge nicht unmittelbar, sondern oft erst nach Jahren zutage treten. Durch die Tat haben die Genossinnen bewiesen, daß es ihnen an dieser Ausdauer und Opfcrfreudigkeit nicht fehlt. Am erfolgreichsten erwies sich ihre Wirksamkeit dort, wo die Genossinnen in enger Verbindung mit den tätigen Genossen standen. Es fanden zahlreiche Versammlungen, Wander- Versammlungen und Besprechungen statt, in denen zeitgemäße Themata behandelt und die Proletarierinnen zum Kampfe wider die kapitalistische Gesellschaftsordnung aufgerufen wurden. Außer der Unterzeichneten und verschiedenen Ge- nassen referierten in den Veranstaltungen unter anderen die Genossinnen Duncker und Kähler. Mit Freuden begrüßt muß die Tatsache werden, daß die Arbeiterinnen und Arbeiterfrauen mehr und mehr beginnen, in die Diskussionen einzugreifen. Sie lernen auf diese Weise, ihren Gedanken Ausdruck zu geben und ihre eigenen Ansichten zu entwickeln. Die Genossinnen nahmen an allen Parteiarbeiten teil; sie 'ehlten insbesondere nie bei der Verbreitung von Flug- blättern, Laufzetteln usw Auch der gewerkschaftlichen Organisierung der Arbeiterinnen wandten sie ihr Augen- merk zu, unter anderem wohnten sie einer stattlichen Reihe von Fabrikbesprechungen bei. Au; Anregung der Genossin